Thrombozytopathie

Thrombozytopathie
Klassifikation nach ICD-10
D69.1[1] Thrombozytopathie
ICD-10 online (WHO-Version 2011)
Von links nach rechts: Erythrozyt (rotes Blutkörperchen), Thrombozyt (aktiviert) und Leukozyt

Eine Thrombozytopathie, auch Thrombopathie genannt, ist eine Funktionsstörung der Thrombozyten (Blutplättchen).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Funktionsstörung der Thrombozyten kann sich durch Aggregation, Ausbreitung oder Adhäsion äußern. Die Anzahl der Thrombozyten ist dagegen normal oder nur geringfügig verändert (Abgrenzung zur Thrombozytopenie). Eine Thrombozytopathie ist eine spezielle Form einer hämorrhagischen Diathese.

Thrombozyten sind Zellbestandteile im Blut, die bei der Blutgerinnung eine wichtige Rolle spielen. Entsprechend führt eine Thrombozytopathie zu einer erhöhten Bereitschaft für Blutungen, wie beispielsweise Nasenbluten, Zahnfleischbluten, lange blutende Schnittverletzungen. Auch petechiale Blutungen sind möglich.

Für eine Thrombozytopathie können sowohl exogene (äußere) als auch endogene (innere) Einflüsse verantwortlich sein.

Exogene Ursachen

Eine Reihe von Medikamenten, wie beispielsweise Acetylsalicylsäure, Diclofenac, Heparin, Penicillin sowie verschiedene Chemotherapeutika, schränken die Funktion der Thrombozyten ein.

Endogene Ursachen

Eine Reihe erblich bedingter Syndrome können die Ursache für eine Thrombozytopathie sein

Therapie

Eine Therapie erfolgt in der Regel nur bei klinischer Indikation, beispielsweise mit Desmopressin.

Einzelnachweise

  1. med-kolleg.de ICD10 Code Thrombozytopathie
  2. D. Gengenbacher u. a.: Thrombozytopathie Bernard-Soulier: klinische Bedeutung einer seltenen Erkrankung. In: Schweiz Med Wochenschr 126/1996, S. 1834–41.

Literatur

  • N. Quattrin: Gegenwärtiger Stand unserer Kenntnisse über die Thrombopathien. In: Annals of Hematology 2/1956, S. 131–40.
  • E. Lindhoff-Last: Die Gynäkologie, Springer Berlin Heidelberg, 2006, S. 245–54 ISBN 978-3-540-25664-9
  • H. Riess, E. Seifried: Erworbene hämorrhagische Diathesen. Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie, 4/2002

Weblinks

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