Ticketautomat

Ticketautomat
Verkaufsautomaten der Deutschen Bahn AG. Links ein Automat für den Nahverkehr (noch mit mechanischen Tasten) und rechts für den Fernverkehr (bedient über den Touchscreen). Derartige Fahrkartenautomaten werden zunehmend durch einen neuen gemeinsamen Fahrkartenautomaten für Nah- und Fernverkehr ersetzt.
Wartende am Fahrkartenautomat Bahnhof Berlin Alexanderplatz
Fahrkartenautomat der DB in einem Triebwagen der Baureihe 642

Fahrkartenautomaten werden im öffentlichen Personenverkehr, insbesondere bei S-, U- und Stadtbahnen, und bei Eisenbahngesellschaften zum Verkauf der Fahrscheine eingesetzt. Moderne Fahrkartenautomaten erlauben im Regelfall die Zahlung mit Münzen oder mit Geldscheinen, mittlerweile auch häufig mit Geldkarte, Kreditkarte oder Debitkarte.

Inhaltsverzeichnis

Technik

Ältere Automaten werden in der Regel über mechanische Tasten bedient. Dies ist technisch einfacher, macht die Automaten aber unflexibel, und begrenzt die Anzahl der Fahrkartenvarianten, die verkauft werden können (weil nicht beliebig viele Tasten untergebracht werden können).

Fahrkartenautomaten neuerer Bauart (ab Mitte der 1990er Jahre) bestehen meist aus einem Industriecomputer, einer Geldeinzugseinheit, einem TFT-Bildschirm, oft ist dieser ein Touchscreen sowie einem Industriemodem zur Kommunikation mit einem Zentralcomputer (meist zur Verifikation diverser Daten, z. B. Kreditkarten-Daten). Die Leistungsaufnahme entspricht im Betrieb rund 200 Watt, im Standby rund 50 Watt. Beim Betriebssystem handelt es sich meist um eine Linux- oder Windows-Version.

Eine bekannte Konfiguration für den Nahverkehr-Automaten mit TFT (kein Touchscreen) ist ein Windows NT als Betriebssystem mit 128 MB Arbeitsspeicher. Bisher ist keine Automaten-Software bekannt, die Open Source wäre, auch wenn es Automaten gibt, die das Open-Source-Betriebssystem Linux verwenden.

Ein Hochfahren aus diesem Standby-Modus geschieht bei Druck auf eine Taste bzw. Druck auf den Touchscreen und macht sich derzeit noch dadurch bemerkbar, dass es einige Sekunden dauert bis der Automat die gewünschte Eingabemaske anzeigt. Bei den Touchscreenausführungen wird ein Druck auf einen nicht anklickbaren Bereich durch einen roten Punkt an der gedrückten Stelle angezeigt.

Die Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn können innen elektrisch beheizt werden und sind somit bis zu -25 Grad Celsius Außentemperatur voll funktionsfähig. Bei zu hohen Außentemperaturen werden sie automatisch heruntergefahren.

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Hersteller

Fahrkartenautomaten werden in der ganzen Welt von Verkehrsbetrieben für den unbedienten Verkauf von Fahrkarten eingesetzt. Moderne Systeme verfügen über verschiedene Zahlungsmöglichkeiten, wie z. B. der Banknotenverarbeitung oder der elektronischen Zahlung per Der EMV-Standard. Der Hersteller Toyo Network Systems (TOYOCOM) und dessen Dienstleister BSC-Europe (Bill Sense & Count) mit Sitz in Köln stellen die meisten der Banknotenverarbeitungen der im Feld befindlichen Fahrkartenautomaten her. Für die elektronische Kartenzahlung ist dies der Hersteller Thales.

Liste von Herstellern für Fahrkartenautomaten in Deutschland:

  • Atron electronic GmbH aus Markt Schwaben
  • elgeba Gerätebau GmbH aus Bad Honnef (vorwiegend Entwerter)
  • Höft & Wessel AG aus Hannover
  • ICA Traffic GmbH aus Dortmund
  • Scheidt & Bachmann aus Mönchengladbach
  • Sedlbauer AG aus Grafenau

Benutzeroberfläche/Benutzerführung

Die Benutzeroberfläche ist meist eine simple, maskenbasierte Oberfläche. Bei Touchscreens findet die Dateneingabe direkt in die Masken statt, bei normalen Bildschirmen durch Eingabe über entprellte Tasten.

Probleme

Der Touchscreen ist wegen starker Parallaxe nur aus einer bestimmten Höhe zu bedienen. Bei starkem Sonnenlicht können die Bildschirme kaum oder überhaupt nicht gelesen werden. Weiterentwicklungen der Touchhersteller versprechen hier Abhilfe.

Wegen dieser Probleme, bzw. da die Fahrkartenautomaten an sich besonders von technikunerfahrenen oder älteren Menschen als schwierig zu bedienen empfunden werden, sind seit Anfang 2006 in größeren Bahnhöfen der Deutschen Bahn sogenannte „Automatenguides“ anwesend. Sie sind Angestellte der Deutschen Bahn und helfen Kunden bei Schwierigkeiten oder Fragen zum Fahrkartenautomaten.

Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn

Der Großteil der Fernverkehrsautomaten (Bild, rechte Hälfte) der Deutschen Bahn AG erlaubt nur bargeldlose Bezahlung per electronic cash, Kreditkarte oder GeldKarte, einige Geräte akzeptieren auch Bargeld. Obwohl das bargeldlose Bezahlen als Kundenservice vermarktet wird, sehen Kritiker den Grund in einfacherer Wartung und der Aussicht auf weniger Vandalismusschäden, da im Automaten größere Geldbeträge vorhanden sein könnten. Außerdem können an den Fernverkehrsautomaten der Deutschen Bahn (auch NTA genannt = Neue Ticket-Automaten) Fahrplanauskünfte eingeholt werden.

Seit 2006, bis voraussichtlich 2011, werden die Geräte durch neue Automaten ersetzt.[1] In Stuttgart lief 2006 ein Versuch mit neuen Regionalen Ticket-Automaten, die die Vorteile beider Automatenvarianten vereinen und auch einen Wechsel zwischen den Angebotsbereichen (Verbund↔Fernverkehr) noch während des Verkaufsvorganges erlauben. In einigen Verkehrsverbünden wurden alte Fern- und Nahverkehrsautomaten bereits durch neue einheitliche Geräte für Nah- und Fernverkehr ersetzt. Weil insbesondere wenig Reisende und Fahrgäste aus benachbarten Bundesländern über die Tarifangebote in NRW informiert sind, entsteht damit eine zusätzliche Hürde. Auch in anderen Regionen gibt es solche Kombiautomaten.

Die Deutsche Bahn verkaufte 2008 rund 180 Millionen Fahrkarten über Automaten.[1] Bis 2011 will die innerhalb der Deutschen Bahn AG zuständige DB Vertrieb GmbH insgesamt 150 Millionen Euro in die neue Automatengeneration investieren[2].

siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b DB stellt kommendes Jahr 2.000 neue Automaten auf. In: DB Welt, Ausgabe Dezember 2008, S. 7
  2. DB Vertrieb geht in die Qualitätsoffensive. In: DB Welt, Ausgabe März 2008, S. 7

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