Torsten Frings

Torsten Frings
Torsten Frings

Torsten Frings im Jahre 2007

Spielerinformationen
Geburtstag 22. November 1976
Geburtsort WürselenDeutschland
Größe 182 cm
Position defensives Mittelfeld
Vereine in der Jugend
1983–1988
1988–1990
1990–1994
Rot-Weiß Alsdorf
Rhenania Alsdorf
Alemannia Aachen
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1994–1997
1997–2002
1997
2002–2004
2004–2005
2005–2011
2011–
Alemannia Aachen
Werder Bremen
Werder Bremen II
Borussia Dortmund
FC Bayern München
Werder Bremen
Toronto FC
56 (13)
162 (15)
1 0(1)
47 (10)
29 0(3)
164 (21)
13 0(0)
Nationalmannschaft
1997–1998
1999–2000
2001–2009
Deutschland U 21
Deutschland A2
Deutschland
6 0(1)
5 0(0)
79 (10)
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
Stand: 22. Oktober 2011

Torsten Frings (* 22. November 1976 in Würselen) ist ein deutscher Fußballspieler, der für Toronto FC spielt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Torsten Frings wurde in Würselen geboren und wuchs dort auf. Nach seiner schulischen Ausbildung erreichte er die Fachhochschulreife. Torsten Frings lernte 1994 im Alter von 17 Jahren seine langjährige Partnerin kennen.[2] Seit 1998 sind die beiden verheiratet und Eltern von zwei Töchtern (* 2001 und * 2003). Im Jahr 2009 endete die Beziehung nach 15 Jahren.[3] Er trägt den Spitznamen Lutscher. [4]

Karriere

Verein

Torsten Frings vor dem Spiel Werder Bremen gegen Levski Sofia 2006

Vom sechsten bis vierzehnten Lebensjahr spielte Frings unweit seines Geburtsortes, zunächst für den Jugendverein Rot-Weiß, später für Rhenania Alsdorf und im Anschluss (bis Dezember 1996) bei Alemannia Aachen.

Im Januar 1997 wechselte er zum Bundesligisten Werder Bremen, bei dem er zum Nationalspieler reifte. Wichtig dazu war vor allem der Wechsel von der Stürmerposition ins defensive Mittelfeld. Von 2002 bis 2004 war er bei Borussia Dortmund unter Vertrag. Dort erlitt er am 16. Juli 2003 im Ligapokal-Spiel gegen den VfL Bochum einen Kreuzbandriss im linken Knie und verpasste dadurch die komplette Hinrunde der Saison 2003/04. Sein Bundesliga-Comeback gab er am 30. Januar 2004 gegen den FC Schalke 04. In der Folgesaison wechselte er zum FC Bayern München, bei dem er sich zum Stammspieler entwickelte und in 29 Spielen zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft beitrug. Es war bisher auch der einzige deutsche Meistertitel in seiner Karriere.

Zur Saison 2005/06 kehrte er zurück an die Weser und avancierte bei Werder Bremen gemeinsam mit Kapitän Frank Baumann, Per Mertesacker und Diego zum Führungsspieler. Am 9. Mai 2007 gab Werder bekannt, dass Frings ein Angebot von Juventus Turin ausgeschlagen und seinen bis 2009 laufenden Vertrag in Bremen vorzeitig um zwei Jahre bis 2011 verlängert habe.[5] Am 24. Juli 2007 verletzte sich Torsten Frings in einem Testspiel gegen den SC Paderborn 07 ohne Einwirkung des Gegners und zog sich eine leichte Schädigung des Innen- sowie des Kreuzbandes im rechten Knie zu.[6] Sein Comeback gab er am 3. Oktober 2007 im Champions-League-Spiel gegen Olympiakos Piräus. Am 27. Oktober 2007 brach die Verletzung im Bundesliga-Spiel gegen den FC Schalke 04 wieder auf, so dass Frings für den Rest der Hinrunde ausfiel.

Am 22. Januar 2008 zog er sich im Training einen erneuten Innenbandriss am bereits lädierten Knie zu. Wieder musste er eine längere Zeit pausieren.

Frings gewann 1999 und 2009 mit Werder Bremen den DFB-Pokal und erreichte zudem das Endspiel im UEFA-Pokal 2008/09 in Istanbul, das jedoch gegen Schachtar Donezk mit 1:2 n. V. verloren wurde.

Nach dem Karriereende des bisherigen Kapitäns Frank Baumann wurde der bisherige Vizekapitän zur Saison 2009/10 zum Spielführer seiner Mannschaft ernannt. Neuer Vizekapitän ist Per Mertesacker.

Am 16. Mai 2011 gab die sportliche Leitung von Werder Bremen bekannt, dass Frings im kommenden Jahr nicht mehr zum Kader der Grün-Weißen gehören werde.[7]

Am 26. Mai 2011 bestritt er sein letztes Spiel für Werder Bremen. Am 29. Juni 2011 gab der kanadische Erstligist Toronto FC, bei dem Jürgen Klinsmann zu der Zeit als Berater tätig war, die Verpflichtung von Frings bekannt.[1] Sein Debüt in der Eastern Conference gab er am 21. Juli 2011 (5. Spieltag) bei der 0:1-Niederlage im Heimspiel gegen den FC Dallas. Im November 2011 kehrte er zu Werder Bremen zurück, um sich in der Pause der MLS in der A-Jugend des Bundesligisten fit zuhalten.[8]

Nationalmannschaft

Sein Debüt in der A-Nationalmannschaft gab Frings am 27. Februar 2001 in Paris bei der 0:1-Niederlage im Test-Länderspiel gegen Frankreich. Beim Konföderationen-Pokal 2005 trug Frings erstmals die Spielführerbinde, nachdem Bernd Schneider (Vertreter für Michael Ballack) ausgewechselt wurde. Bei der Weltmeisterschaft 2002 absolvierte er alle Spiele; einschließlich dem mit 0:2 gegen Brasilien verlorenen Finale.

Bei der Europameisterschaft 2004 in Portugal bestritt Frings alle drei Gruppenspiele (über 90 Minuten) und erzielte im ersten, beim 1:1-Unentschieden gegen die Niederlande, das 1:0.

Im Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft 2006 erzielte er in der 87. Minute aus knapp 30 Metern das Tor zum 4:2-Endstand gegen Costa Rica.

Nach dem Viertelfinalspiel, das gegen Argentinien mit 4:2 i.E. gewonnen wurde, kam es am Spielfeldrand zu einem größeren Handgemenge zwischen Spielern und Betreuern beider Mannschaften. Frings führte dabei einen Schlag gegen den Argentinier Julio Ricardo Cruz aus und wurde deshalb von der FIFA für das Halbfinale gegen Italien gesperrt. Außerdem wurde er zu 5000 SFR Geldstrafe und einem weiteren Spiel Sperre, das für ein halbes Jahr auf Bewährung ausgesetzt wurde, verurteilt. Das Urteil ist trotz einer auf Fernsehbildern erkennbaren Handbewegung zum Gesicht von Cruz umstritten, zum einen weil Cruz gegenüber einer Zeitung erklärt hatte, gar keinen Schlag bemerkt zu haben, zum anderen weil Frings nicht etwa von argentinischer Seite angezeigt wurde, sondern italienische Medien die Sache ins Rollen brachten, nachdem die FIFA zunächst die Ermittlungen gegen deutsche Spieler eingestellt hatte.[9] Frings selbst äußerte sich wie folgt: „Das ist alles Politik. Die Argentinier attackieren uns, ich wehre mich, Italiener regen sich auf. Da wollte die FIFA mit dieser Sperre nur zeigen, dass Deutschland bei der WM im eigenen Land nicht bevorzugt behandelt wird.“[10] Mit Ausnahme der Halbfinalbegegnung bestritt Frings alle Begegnungen von Beginn an.

Für die Europameisterschaft 2008 in Österreich und in der Schweiz von Nationaltrainer Joachim Löw nominiert, absolvierte Frings alle drei Gruppenspiele, ehe er sich im letzten Spiel der Vorrunde eine Rippenverletzung zuzog und im Viertelfinale gegen Portugal pausieren musste.

Mit dem Verlust seines Stammplatzes nach der Europameisterschaft kam er lediglich am 11. Oktober 2008 im Qualifikationsspiel zur Weltmeisterschaft 2010 beim 2:1-Sieg über Russland zum Einsatz. Die Nichtberücksichtigung gegen Wales vier Tage später und die daraus resultierende, durch Ballack, ein guter Freund Frings', ausgelöste Diskussion hinsichtlich der Kritik an Bundestrainer Löw im Umgang mit verdienten Spielern, wurde erst im November in einer Aussprache der drei Betroffenen ausgeräumt. Sein letztes Länderspiel bestritt Frings am 11. Februar 2009 bei der 0:1-Niederlage gegen Norwegen, [11] da er am 20. Januar 2010 von Bundestrainer Löw erfuhr, dass er in den Planungen für die WM 2010 keine Berücksichtigung mehr fände. [12]

Position

Vor seinem ersten Wechsel zu Werder Bremen war Torsten Frings ein Stürmer. Im Laufe der Zeit und verschiedenen Trainern entwickelte er sich immer mehr zum Allrounder. So wurde er auch zeitweise als rechter Außenverteidiger oder im Mittelfeld eingesetzt. Unter Thomas Schaaf wurde er zu einer festen Größe des Werderaner Mittelfelds. Bis zum Ausscheiden Frank Baumanns aus dem Profi-Fußball 2009 agierte Frings zumeist auf der halbrechten Position, seit 2009 hat er die Position des zentralen defensiven Mittelfeldspielers von Baumann übernommen und steht somit als letzter Mittelfeldspieler vor der Abwehrkette.

In der Nationalmannschaft agierte er seit Jürgen Klinsmann neben Michael Ballack ebenfalls im zentralen defensiven Mittelfeld.

Torsten Frings beim Training

Erfolge

Verein

Nationalmannschaft

Weblinks

 Commons: Torsten Frings – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Frings & Koevermans join TFC. Toronto FC, 29. Juni 2011, abgerufen am 29. Juni 2011.
  2. Frings, Völler, Effe und Co. Warum Fußballer so jung heiraten. RP Online, 29. August 2009, abgerufen am 17. Dezember 2010: „Torsten Frings war 17 Jahre alt, als er und seine Petra ein Paar wurden. Nun zieht der Fußballprofi aus der ehelichen Wohnung aus – zumindest vorläufig.“
  3. Torsten Frings:. Liebespause nach 15 Jahren. Gala.de, 27. August 2009, abgerufen am 17. Dezember 2010.
  4. Fehlender Parameter „zugriff“ (Hilfe) Frings, Völler, Effe und Co. Warum Fußballer so jung heiraten. DFL Deutsche Fußball Liga GmbH, 14.11: „Torsten Frings hört auch auf den Zuruf "Lutscher". Warum erzählt er selbst: "Diesen Spitznamen habe ich Andy Herzog zu verdanken. Das war zu meiner ersten Bremer Zeit. Ich war 20 Jahre alt und ziemlich frech zu den älteren Spielern. Die Mannschaftskollegen haben ihn übernommen, und danach bin ich ihn nicht mehr losgeworden."“
  5. Torsten Frings entscheidet sich für Werder Bremen. Werder.de, 9. Mai 2007, abgerufen am 11. Mai 2007.
  6. Positive Überraschung: Kein Kreuzbandriss bei Frings. Werder.de, 25. Juli 2007, abgerufen am 26. Juli 2007.
  7. Das Ende der Ära Frings - Hintergründe. SV Werder Bremen, 2011, abgerufen am 17. Mai 2011.
  8. Torsten Frings trainiert bei Werders A-Jugend mit. Abdendblatt, 3. November 2011, abgerufen am 3. November 2011.
  9. Fifa sperrt Frings fürs Halbfinale. Spiegel Online, 3. Juli 2006, abgerufen am 3. Juli 2006.
  10. Zorn nach Suspendierung: Frings attackiert FIFA. Spiegel Online, 7. Juli 2006, abgerufen am 7. Juli 2006.
  11. Matthias Arnhold (19. Mai 2011): Torsten Frings - Goals in International Matches. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation. Abgerufen am 19. Mai 2011.
  12. Frings nie mehr im DFB-Trikot. sport1.de, 20. Januar 2010, abgerufen am 21. Januar 2010.

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