Toy Story 3

Toy Story 3
Filmdaten
Deutscher Titel Toy Story 3
Toy Story 3.svg
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2010
Länge 103[1] Minuten
Altersfreigabe FSK 0
JMK 6[2]
Stab
Regie Lee Unkrich
Drehbuch Michael Arndt
Produktion John Lasseter
Darla K. Anderson
Musik Randy Newman
Synchronisation

Toy Story 3 aus dem Jahr 2010 ist die Fortsetzung zu Toy Story aus dem Jahre 1995 und Toy Story 2 aus dem Jahre 1999. Wie seine Vorgänger ist er ein komplett computeranimierter Trickfilm der Pixar Animation Studios. Der Kinostart erfolgte am 18. Juni 2010 in den USA, am 29. Juli 2010 kam er auch in Deutschland in die Kinos. Er wurde in Disney Digital 3-D gerendert. Der Vorfilm zu diesem Film ist Day & Night.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der mittlerweile 17 Jahre alte Andy bereitet sich auf das College vor. Seine ehemaligen Lieblingsspielzeuge braucht er nicht mehr. Daher plant er, alle bis auf Cowboy Woody, den er mit aufs College nehmen will, auf den Speicher zu stellen. Allerdings lässt er den Beutel mit den Spielzeugen vor der Speichertreppe liegen, woraufhin ihn seine Mutter unter der Annahme, dass sich darin Müll befinde, auf die Straße stellt.

Woody versucht, seine Spielzeug-Freunde zu retten. Aber diese haben sich bereits aus dem Beutel befreit und verstecken sich in einer Kiste mit Spielsachen, die an die Kindertagesstätte Sunnyside gespendet werden sollen. Irrtürmlicherweise wird auch Woody weggebracht. Sunnyside ist auf den ersten Blick ein Spielzeug-Paradies, doch Woody lässt sich nicht täuschen und verlässt seine Freunde, um zu Andy zurückzukehren.

Die Kindertagesstätte entwickelt sich schon bald zur Hölle, als Andys restliche Spielzeuge von den jüngsten Kindern der Kindertagesstätte stark ramponiert werden. Daher wollen sie das Spielzeug-Oberhaupt von Sunnyside, Lotso Knuddelbär (kurz: Lotso), überreden, sie in den ruhigeren Teil wechseln zu lassen. Nachdem der Space-Ranger Buzz Lightyear aus dem Raum fliehen konnte, erkennt er, dass die Spielzeuge von Sunnyside ähnlich einer Diktatur geführt werden. Buzz wird von Lotsos Schergen gefangen genommen und mittels des technischen Handbuchs in einen anderen Modus versetzt. Fortan arbeitet Buzz als Lotsos Wächter und hilft mit, Andys andere Spielsachen einzusperren.

Woody wird währenddessen auf dem Weg zu Andy von dem Mädchen Bonnie gefunden, die ihn mit nach Hause nimmt. Bei ihr lebt ein Clown, der früher ein Freund von Lotso war. Er erklärt, wie Lotso zu dem Diktator geworden ist, der er heute ist. Woody kehrt daraufhin nach Sunnyside zurück, um seine Freunde zu retten. Als man versucht, Buzz wieder richtig zu polen, wird er versehentlich auf die spanische Sprache umgestellt. Kurz darauf verliebt Buzz sich in das Cowgirl Jessie.

Nun versuchen Andys Spielzeuge, aus dem bewachten Gefängnis Sunnyside zu entkommen, nachdem Mrs. Naseweis mit ihrem in Andys Zimmer verlorenen Auge gesehen hat, dass dieser nach ihnen sucht. Kurz vor dem Ziel werden sie jedoch von Lotso und seinen Schergen gestellt. Es gelingt Woody, die Schergen auf seine Seite zu ziehen, woraufhin ein Riesenbaby Lotso in einen Müllcontainer schubst und Lotso Woody in eben diesen mit hineinzieht. Andys Spielzeuge versuchen, ihn zu retten, landen jedoch nun alle in dem Müllwagen. Dieser lädt sie in einer Müllverbrennungsanlage ab. Buzz wird unterwegs durch einen auf ihn fallenden alten Fernseher wieder richtig gepolt. In der Anlage geraten die Spielzeuge auf ein Förderband, wo sie zunächst einer Zerstückelung entkommen können. Woody rettet den eingeklemmten Lotso, der daraufhin vom Förderband klettert. Er hätte nun die Chance, die Spielzeuge durch das Abschalten der Anlage vor dem Feuer zu bewahren, doch er lässt sie im Stich und trennt sich von der Gruppe. In letzter Sekunde werden sie von den drei “Außerirdischen” via Kran gerettet. Lotso hingegen wird von einem Lastwagenfahrer gefunden und von ihm an den Kühlergrill seines Lastwagens gebunden.

Die Spielzeuge kehren mittels Müllwagen wieder zu Andy zurück und bereiten sich auf das Dasein auf dem Speicher vor. Woody empfindet dies jedoch als ungerecht und hinterlässt Andy eine Nachricht: Er soll seine Spielsachen dem Mädchen Bonnie schenken. Am Schluss des Films nimmt Andy Abschied von seinen Spielsachen und spielt sogar gemeinsam mit Bonnie ein letztes Mal mit ihnen. Im Abspann ist weiter zu sehen, dass in Sunnyside wieder angenehmere Zustände herrschen.

Entwicklung

Bevor die Disney Studios Pixar im Januar 2006 gekauft haben, sah es ganz nach einer Spaltung der beiden Studios aus. Disney hatte die Rechte an allen bisherigen Pixar-Filmen und Figuren und gab somit eigenständig eine zweite Fortsetzung zu Toy Story in Auftrag. Das Circle 7 Animation Studio, eigenständig von Disney gegründet, sollte den dritten Teil entwickeln, die Story dazu schrieb Jim Herzfeld. Es sollte ursprünglich darum gehen, dass Buzz einige Fehlfunktionen erlitten hat und in Aussicht auf eine Reparatur von den anderen Spielzeugen nach Taiwan geschickt wird. Im Internet finden die Spielzeuge dann allerdings heraus, dass es weltweit einen Rückruf von defekten Spielsachen gab. Aus Angst, Buzz könnte „entsorgt“ werden, reisen die Spielzeuge ihrem Freund hinterher, um ihn zu retten. Derweil ist Buzz auf andere Spielzeuge aus aller Welt getroffen, die auch „aussortiert“ wurden.[3]

Nachdem Disney Pixar gekauft hatte und man sich darauf geeinigt hat, dass Pixar selbst die Fortsetzung entwickeln würde, verwarf man alle Pläne wieder. An nur einem Wochenende entstand bei einem Brainstorming von John Lasseter, Andrew Stanton, Pete Docter und Lee Unkrich die Geschichte für den Film. Stanton schrieb ein Treatment und Oscar-Preisträger Michael Arndt (Little Miss Sunshine) machte sich daran, das Drehbuch zu schreiben.[4]

Nach einer ersten Vorführung der Handlung anhand von Storyboards, ersten Sprachaufnahmen, Soundeffekten und Musik unterschrieben Tom Hanks, Tim Allen und John Ratzenberger für den Film. Im April 2009 begann die Animation. Regisseur Unkrich und das Animationsteam rasierten sich alle zu Produktionsstart die Köpfe kahl. Unkrich dazu: „Jetzt, wo wir alle kahlköpfig sind, der Plan: Mal sehen, wer am längsten ohne Haarschnitt und Rasur auskommt.“[5][6]

Marketing

Im Rahmen des Kinostarts von Pixars Film Oben wurde der erste Teaser veröffentlicht. Darin sieht man die Spielzeuge unter Anweisung von Woody den Schriftzug „Toy Story 3“ aufbauen. Buzz dagegen hat ein hochmodernes, elektrisch beleuchtetes Gegenstück vorzuweisen, was alle außer Woody wieder viel interessanter finden.[7]

Toy Story und Toy Story 2 wurden in den USA am 2. Oktober 2009 als 3D-Film wiederveröffentlicht.[8] In Deutschland wurden die beiden Filme am 27. Mai 2010 wiederaufgeführt, ebenfalls in 3D.

Mattel und Lego stellten Spielzeuge zum Film her.[9][10]

Synchronisation

Der englische Sprecher von Slinky Dog, Jim Varney, starb 2000 an Lungenkrebs. Ein sehr enger Freund von ihm übernahm seine Sprechrolle. Peter Thom, der deutsche Sprecher von Slinky Dog, starb 2005. Die deutschen Synchronstimmen für Woody und Rex werden nicht von den Sprechern der ersten beiden Teile gesprochen.

Rolle englischer Sprecher deutscher Sprecher
Woody Tom Hanks Michael „Bully“ Herbig
Buzz Tim Allen Walter von Hauff
Jessie Joan Cusack Carin C. Tietze
Charlie Naseweis Don Rickles Hartmut Neugebauer
Slinky Dog Blake Clark Tobias Lelle
Rex Wallace Shawn Rick Kavanian
Specki John Ratzenberger Michael Rüth
Charlotte Naseweis Estelle Harris Inge Solbrig[11]
Barbie Jodi Benson Maren Rainer[12]
Ken Michael Keaton Christian Tramitz
Lotso Knuddelbär Ned Beatty Klaus Sonnenschein
Bookworm Richard Kind Helmut Schwaiger

Veröffentlichung

Der Film kam am 18. Juni 2010 in den USA und Brasilien in die Kinos. Eine Woche später wurde er in Australien gezeigt. Am 23. Juli lief der Film in Großbritannien an, am 28. Juli in Frankreich. Am 29. Juli 2010 startete er in Deutschland und Österreich.

Toy Story 3 spielte am ersten Wochenende allein in den nordamerikanischen Kinos 109 Millionen Dollar ein, mehr als jeder andere Pixarfilm zuvor. Er ist der erste Animationsfilm, der über eine Milliarde einnahm. Er zählt zu den sieben kommerziell erfolgreichsten Filmen und hat Shrek 2 – Der tollkühne Held kehrt zurück als erfolgreichsten Animationsfilm abgelöst.[13]

Kritiken

„[…] Denn Marketing-Optimierung hin oder her, ‚Toy Story 3‘ ist ein unglaublich unterhaltsamer und sogar überraschend mutiger Film, der es mit früheren Pixar-Klassikern – im wahrsten Sinne des Wortes – spielend aufnehmen kann. […] Gerne würde man lauter darüber schimpfen, dass Pixar zukünftig immer mehr auf Nummer sicher gehen und vornehmlich auf Sequels setzen wird. Aber solange die anstehenden Fortsetzungen ‚Cars 2‘ und ‚Die Monster AG 2‘ ähnlich genial ausfallen wie ‚Toy Story 3‘, besteht absolut kein Grund sich zu beschweren.“

filmstarts.de[14]

„[…] Wie kann es sein, dass ein glubschäugiger Plastikcowboy aus dem Computer auf der Leinwand mehr Charakter entwickelt und weniger künstlich wirkt als echte Hollywood-Stars wie beispielsweise Tom Cruise? Vielleicht denken sie einfach ein bisschen länger nach bei Pixar, vielleicht lassen sie sich auch manchmal noch selbst zu Tränen rühren. Es muss kein Widerspruch sein, mit modernster Tricktechnik Liebeserklärungen an altmodisches Spielzeug zu verfassen.“

Martin Wolf: Flucht aus der Spielzeughölle In: Der Spiegel vom 26. Juli 2010, S. 122

„Vielleicht setzt ‚Toy Story 3‘ ein bisschen mehr auf Action und etwas weniger auf Emotionen, aber hey, das ist in Hollywood wohl der Trend. Und die Pixar-Leute haben sich einiges einfallen lassen für eine Drittauflage […].“

Susan Vahabzazadeh: Die Unbeugsamen In: Süddeutsche Zeitung vom 29. Juli 2010, S. 10

Auszeichnungen

Der Film gewann unter anderem den US-amerikanischen National Board of Review Award als bester Animationsfilm sowie den Golden Globe Award und den British Academy Film Awards. Bei der Verleihung der Annie Awards 2011 folgte eine Nominierung in der Kategorie bester Animationsfilm, wo sich aber Drachenzähmen leicht gemacht in zehn Kategorien durchsetzen konnte. Für die Vergabe des Oscar-Filmpreises 2011 folgten fünf Nominierungen: bester Film, bestes adaptiertes Drehbuch, bester Animationsfilm, bester Filmsong (We Belong Together) und bester Tonschnitt. Toy Story 3 gewann in den Kategorien Animationsfilm und Filmsong.

Videospiel

Zum Film erschien auch ein Videospiel für Wii, PlayStation 3, Xbox 360, Nintendo DS, Windows PC, Mac und PlayStation Portable. In diesem schlüpft der Spieler in die Rolle von Buzz, Woody oder Jessie oder bei dem PlayStation-3-Spiel erstmals auch in die Rolle des Zurg.[15]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gutachten der Deutschen Film- und Medienbewertung
  2. Freigabe der Jugendmedienkommission
  3. http://www.ew.com/ew/article/0,,1204709,00.html
  4. Ben Fritz: 'Toy Story' sequel set. In: Variety, 8. Februar 2007. Abgerufen am 6. März 2007. 
  5. 8:19 PM Apr 28th from Tweetie. Lee Unkrich's Twitter page. Abgerufen am 30. April 2009.
  6. Skinimators. Victor Navone's Flickr account. Abgerufen am 30. April 2009.
  7. Offizieller Teaser Trailer
  8. Disney Set to Debut Special Limited Engagement, Double Feature, of Disney-Pixar's 'Toy Story' and 'Toy Story 2' Exclusively in Disney Digital 3D(TM) on October 2nd, PR Newswire. Abgerufen am 1. April 2009. 
  9. NYCC 2009 - Mattel Presents Toy Story. Toy News International (6. Februar 2009). Abgerufen am 15. Februar 2009.
  10. Disney and LEGO Group Announce Strategic Licensing Relationship, PR Newswire. 15. Februar 2009. 
  11. Cast des Filmes
  12. Chat mit Maren Rainer
  13. Einspielergebnisse auf boxofficemojo.com, abgerufen am 4. August 2010
  14. Filmkritik auf filmstarts.de. Abgerufen am 29. Dezember 2009.
  15. Artikel auf Junge-Technik.de

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