Toyohara

Toyohara
Stadt
Juschno-Sachalinsk
Южно-Сахалинск
Wappen
Wappen
Föderationskreis Ferner Osten
Oblast Sachalin
Stadtkreis Juschno-Sachalinsk
Bürgermeister Andrei Lobkin
Gegründet 1882
Frühere Namen Wladimirowka, Toyohara
Stadt seit 1946
Fläche 877 km²
Höhe des Zentrums 40 m
Bevölkerung 173.200 Einw. (Stand: 2007)
Bevölkerungsdichte 197 Ew./km²
Zeitzone UTC+10 (Sommerzeit: UTC+11)
Telefonvorwahl (+7)4242
Postleitzahl 693000–693023
Kfz-Kennzeichen 65
OKATO 64401
Webseite http://yuzhno.sakh.ru/
Geographische Lage
Koordinaten: 46° 57′ N, 142° 44′ O46.95142.7333333333340Koordinaten: 46° 57′ 0″ N, 142° 44′ 0″ O
Juschno-Sachalinsk (Russland)
DEC
Liste der Städte in Russland

Juschno-Sachalinsk (russisch Южно-Сахалинск) ist mit rund 173.200 Einwohnern (Stand 2007) die Hauptstadt und größte Stadt der Oblast Sachalin auf der Insel Sachalin im Fernen Osten von Russland.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Blick über die Stadt

Juschno-Sachalinsk liegt im Süden der Insel Sachalin, am Fluss Sussuja. Die Entfernung nach Moskau beträgt 10.417 km.

Der Stadt sind 10 Dörfer, darunter die ehemalige Siedlung städtischen Typs Sinegorsk, mit zusammen 7549 Einwohnern unsterstellt. Juschno-Sachalinsk ist mit seiner Bevölkerungszahl die einzige Großstadt der Insel.

Geschichte

1882 wurde das Dorf Wladimirowka (Владимировка) an der Stelle der heutigen Stadt gegründet.

Von 1905 bis 1945 hieß der Ort Toyohara (jap. 豊原市, -shi) und stand unter japanischer Herrschaft. Er war das Verwaltungszentrum der Präfektur Karafuto in Südsachalin. Die Japaner bauten damals im Süden die Eisenbahn mit einer schmaleren Spurweite als die russische Bahnlinie im Norden. Der südliche Teil Sachalins war als Folge des von Russland verlorenen russisch-japanischen Krieges von 1904–1905 an Japan gegangen. Tausende von Koreanern wurden zur Arbeit auf die Insel Sachalin gebracht. Heute ist im einzig verbliebenen Gebäude aus der Zeit der Japanischen Herrschaft das Stadtmuseum von Juschno-Sachalinsk untergebracht.

1945 fiel Sachalin an die Sowjetunion zurück. Während die Japaner aus dem Gebiet Sachalin abgezogen wurden, mussten viele Koreaner bleiben, weil sie weder eine japanische, noch eine sowjetische Staatsbürgerschaft hatten. Viele hofften auf eine Rückkehr nach Korea und lehnten deshalb die UdSSR-Staatsbürgerschaft ab. 1946 wurde Juschno-Sachalinsk das sowjetische Stadtrecht verliehen, und es erhielt seinen heutigen Namen, abgeleitet von der Lage im Süden Sachalins.

Erst 1990 nach der Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und Südkorea wurden Bemühungen um die Rückführung der Koreaner in ihre Heimat aufgenommen. Japans Regierung finanzierte dazu den Bau eines Altersheims im Süden der Koreanischen Halbinsel und eines Wohnviertels in der Stadt Ansan. Rund 2000 Koreaner der ersten Generation zogen danach von Sachalin dorthin um.

Wladimirowka Ende des 19. Jh.
Toyohara (1930er Jahre)
Postamt von Toyohara 1930


Einwohnerentwicklung

  • 1939: 35.400
  • 1959: 85.500
  • 1967: 92.000
  • 1970: 106.000
  • 1979: 139.800
  • 1989: 159.300
  • 1996: 181.000
  • 2002: 175.085
  • 2006: 173.364

Wirtschaft

Flughafen Juschno-Sachalinsk

Wichtige Industriezweige in Juschno-Sachalinsk sind Fischfang und -verarbeitung, Möbelherstellung, Maschinenbau, Leicht- und Nahrungsmittelindustrie. Die Stadt besitzt einen Flughafen und ist Sitz der Fluggesellschaft SAT Airlines. Öl- und Gasvorkommen wurden entdeckt.

Im Projekt Sachalin II werden rund 20 Milliarden US-Dollar zur Erschließung von geschätzten 150 Millionen Tonnen Öl- und 500 Milliarden Kubikmeter Gasvorräten investiert. Im Süden der Insel Sachalin soll ein Gasverflüssigungswerk mit einer Kapazität von 9,6 Millionen Tonnen pro Jahr gebaut werden. Bohrinseln sollen den Festlandsockel von Sachalin erschließen und eine Rohrleitung längs der gesamten Insel von Nord nach Süd gebaut werden. Die Insel Sachalin ist jedoch ein durch Erdbeben und Vulkane gefährdetes Land.

Kultur

Die Stadt besitzt ein Heimat- und ein Kunstmuseum sowie das Tschechow-Theater. Die Insel Sachalin von Anton Tschechow beschreibt die Zwangsarbeit im Zarenreich in Form eines Reiseberichts und zählt zur Weltliteratur. Der Schriftsteller besuchte Korsakow im Jahre 1890, bevor er von dort aus seine Heimreise nach Moskau antrat.

Bildung

Juschno-Sachalinsk ist Sitz einer Vielzahl von Bildungseinrichtungen. Zu nennen sind unter anderem mehrere Institute der Meereswissenschaften, die Staatliche Universität Sachalin, eine Pädagogische Hochschule, eine Zweigstelle der Handelsuniversität Moskau sowie eine Hochschule für Wirtschaft, Recht und Informatik.

Bauwerke

In Juschno-Sachalinsk steht ein 182 Meter hoher Fernseh- und UKW-Sendemast, der über vier in zwei Ebenen angeordnete Querträger verfügt, die bis zu den Abspannseilen reichen (siehe Bild oben).

Weblinks


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