Trampschifffahrt

Trampschifffahrt

In der Trampschifffahrt fährt ein Schiff – im Unterschied zur Linienschifffahrt – ohne festgelegten Fahrplan und ohne feste Routen.

Der Fahrplan eines Tramps richtet sich ausschließlich nach der geladenen oder der noch zu ladenden Fracht. Üblicherweise werden volle Schiffsladungen des Befrachters durch den Verfrachter auf Charterbasis transportiert. Anders als in der Linienschifffahrt sind die Preise in der Trampschifffahrt stark von Angebot und Nachfrage abhängig.

19. Jahrhundert

Im 19. Jahrhundert war es nicht unüblich, Segelschiffe auf Trampreise um die halbe Welt herum segeln zu lassen.

Jean Randier in seinem Artikel „die großen französischen Frachtsegler“:

„Die Hauptfahrgebiete der französischen Segelschiffe waren: mit englischer Kohle von Europa nach Chile und mit Salpeter zurück; mit Industrieausrüstungen nach der Westküste der USA und mit Schnittholz zurück; in Ballast nach Neukaledonien und mit Nickelerz zurück; schließlich die australische Weizenfahrt; gelegentlich auch Trampreisen von über einem Jahr rund um die Erde.“ [1]

20. Jahrhundert

Als Trampdampfer (engl.: Trampsteamer) bezeichnete man in der Jahrhundertwende vom neunzehnten auf das zwanzigste Jahrhundert in der Trampschifffahrt eingesetzte Frachtschiffe mit einer Dampfmaschine als Primärantrieb, die verschiedene Häfen in unregelmäßiger Reihenfolge anliefen. Diese Schiffe waren an keine Linie und an keinen Fahrplan gebunden und nahmen als Frachtgut auf, was ihnen gerade angeboten wurde. Diese Art von Gütertransport war in der Zeit des späten neunzehnten und des frühen zwanzigsten Jahrhunderts weit verbreitet. Ein Trampdampfer war dementsprechend vielseitig ausgerüstet, um unterschiedlichste Güter transportieren zu können. Die Größe der Trampdampfer war sehr unterschiedlich und reichte meist von 1.000 bis 10.000 ts (Standardtonnen). Die Länge betrug etwa 100 bis 150 Meter. Die am Häufigsten eingesetzten Trampdampfer hatten eine Größe von ca. 4.500 ts und eine Länge von ca. 120 Metern.

Ein Trampdampfer konnte die unterschiedlichsten Deckaufbauten haben, mit oder ohne Schutzdeck, Back- oder Poopdeck, mit kurzem oder langem Brückendeck etc.

Die Epoche der Trampschifffahrt wurde in den zwei Weltkriegen unterbrochen, die Trampdampfer wurden hauptsächlich zur Versorgung verwendet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Trampschifffahrt mehr und mehr durch den Containerlinienverkehr verdrängt. Heutzutage wird jedoch Bulkladung und vor allem Projektgut zwischen den Industrieländern oftmals per Trampverkehr abgewickelt.

Typische Schiffe der Trampschifffahrt sind Tanker, Stückgut-, Schwergut-, Massengutfrachter und Kühlschiffe.

Einzelnachweise

  1. Rund um Kap Hoorn, mit Frachtseglern zur Westküste Amerikas, S. 40. Hrsg. Ursula Feldkamp, als Begleitband zur gleichnamigen Dauerausstellung im Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven, 2003.

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