Trumau

Trumau
Trumau
Wappen von Trumau
Trumau (Österreich)
Trumau
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Baden
Kfz-Kennzeichen: BN
Fläche: 18,57 km²
Koordinaten: 48° 0′ N, 16° 21′ O47.99527777777816.344166666667202Koordinaten: 47° 59′ 43″ N, 16° 20′ 39″ O
Höhe: 202 m ü. A.
Einwohner: 3.332 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 179,43 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2521
Vorwahl: 02253
Gemeindekennziffer: 3 06 41
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchengasse 6
2521 Trumau
Website: www.trumau.at
Politik
Bürgermeister: Otto Pendl (SPÖ)
Gemeinderat: (2010)
(21 Mitglieder)
14 SPÖ, 4 ÖVP, 3 Grüne
Lage der Marktgemeinde Trumau im Bezirk Baden
Alland Altenmarkt an der Triesting Bad Vöslau Baden Berndorf Blumau-Neurißhof Ebreichsdorf Enzesfeld-Lindabrunn Furth an der Triesting Günselsdorf Heiligenkreuz Hernstein Hirtenberg Klausen-Leopoldsdorf Kottingbrunn Leobersdorf Mitterndorf an der Fischa Oberwaltersdorf Pfaffstätten Pottendorf Pottenstein Reisenberg Schönau an der Triesting Seibersdorf Sooß Tattendorf Teesdorf Traiskirchen Trumau Weissenbach an der Triesting NiederösterreichLage der Gemeinde Trumau im Bezirk Baden (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Trumau ist eine Marktgemeinde in Niederösterreich im Bezirk Baden.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Durch die Gemeinde fließt die Triesting. Die Marktgemeinde liegt zwischen dem südwestlichen und dem nordöstlichen Teil des Wiener Beckens mit einer Seehöhe von 202 m ü. A. In Trumau leben auf einer Fläche von 18,57 km² 3332 Einwohner (Stand 1. Jänner 2011).

Geschichte

Der Ort wurde im Hochmittelalter von dem Babenberger Leopold IV. durch eine Schenkung an das Stift Heiligenkreuz ins Leben gerufen. Diese Schenkung wurde 1138 auf Wunsch des vorstehenden Abtes Gottschalk durch einen feierlichen Eid bestätigt.

Ortsname

Das mittelhochdeutsche Wort "drum" bedeutet Endstück [1]. In diesem Fall könnte der Name auf das Ende einer Aulandschaft deuten, welches durch die geographische Lage des trockeneren südwestlichen und des feuchteren nordöstlichen Teils im Wiener Becken schließen lässt.

In den alten Urkunden erscheint der heutige Ortsname in den folgenden Formen: zwischen 1137 und 1340 Trumowe, 1139 Drumau, 1178 Drumawe, zwischen 1233 und 1294 Drumowe, zwischen 1303 und 1306 Drumbuowe, 1340 Drumenaw, 1380 Drumpnaw, 1388 Drumpnow, 1463 Trumaw, 1548 Thrumbaw. Der Volksmund hat oftmals von "drumðo" gesprochen.

Einwohnerentwicklung

Volkszählung Einwohner
2011 3.332
2001 2.507
1991 2.199
1981 1.933
1971 1.880

Quelle: Bevölkerungsentwicklung der Statistik Austria

Politik

Der Bürgermeister seit 1998 heißt Otto Pendl. Amtsleiter ist Wolfgang Leidl.

Trumau (links oben) und Umgebung um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Bei den Gemeinderatswahlen im Jahre 2010 waren 2.857 Einwohner wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung betrug 68,99%. Die SPÖ erreichte insgesamt 1.244 Stimmen, das entspricht 65,61%. Die SPÖ hält im neu konstituierten Gemeinderat 14 Mandate und damit die absolute Mehrheit. Die ÖVP erreichte 348 Stimmen (entspricht 18,35% bzw. 4 Gemeinderatsmandate). Die Alternative Liste Trumau (GRÜNE-Liste) erhielt drei Mandate durch 304 Stimmen beziehungsweise 16,03% aller gültigen Stimmen.[2]

Der Gemeinderat ist wie folgt besetzt:

Wappen

Blasonierung: In einem blauen Schild eine zum Schwur bereite naturfarbene Hand, die über zwei gekreuzten silbernen Hämmern schwebt.

Das Wappen der Marktgemeinde Trumau bestand ursprünglich aus einem blauen Schild auf dem eine breite, hautfarbene Schwurhand zu erkennen war, welche an den feierlichen Eid des Markgrafen Leopold IV. erinnern soll. Im Jahre 1971 erfolgte die Verleihung eines weiteren Elements. Zwei gekreuzte silberne Hammer und darüber die Schwurhand sind seither im Wappen zu erkennen. Die neuen Elemente symbolisieren Industrie und Gewerbe. Die Bedeutung für Trumau der positiven Entwicklung von Industrie und Gewerbe im 19. und 20. Jahrhundert ist dabei für die Verleihung dieser Symbole ausschlaggebend gewesen.

Wirtschaft und Infrastruktur

In Trumau befinden sich mehrere Firmen die sich mit Stahl- und Aluminiumbau beschäftigen sowie das Maschinenlager einer sehr großen Baugesellschaft. Am Rande des Ortes befindet sich das Zentrallager der Handelskette Hofer und 2 KFZ- Handels- und Servicebetriebe.

Weinanbau

In Trumau werden die Rebsorten Neuburger, Grüner Veltliner, Burgunder, Chardonnay, Silvaner, Muskat-Ottonel, Zweigelt, Blauer Portugieser und Blauburger angebaut. Abgesetzt werden die Weine überwiegend beim Heurigen. Buschenschank haben im Wechsel zu den gegebenen Terminen die Heurigen Besler-Gramsel, Giglinger, Heimhilcher, Heyduk, Mairinger Karl, Riegler, Scheibenreif und Schweighofer.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche

Es besteht seit über 850 Jahren eine Verbindung der Pfarre Trumau ist mit dem Zisterzienserstift Heiligenkreuz.

Im Zuge der Gegenreformation in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts kam es unter den Habsburgern zur Gründung von zahlreichen Pfarren. Aus diesem Grunde wurde wahrscheinlich auch vom Abt des Stiftes Heiligenkreuz die Gründung der Pfarre Trumau betrieben.

Der Landesherrn Kaiser Rudolf II. als auch der Bischof Urban, welcher der Diözese Passau vorstand, erteilten 1583 dem Abt Udalrich Molitor die Genehmigung zur Errichtung der Stiftpfarre Trumau. Über das Patronat wurde man sich ein Jahr später einig. Trumau unterstand bis zu diesem Zeitpunkt der Pfarre Traiskirchen, welche dem Stift Melk inkorporiert ist. Der Abt aus Heiligenkreuz veranlasste den Bau der Kirche, welche nachweislich von dem Baumeister "Maister Andre Stuber zu Paden" gebaut wurde. Die Steinmetzarbeiten führten italienische Meister, die Brüder Elias und Alexius Payos vom stiftseigenen Steinbruch aus. [3] Unter seinem Nachfolger Abt Johannes Ruoff wurde sie fertiggestellt. Der Bischof Hector von Passau weihte am 22. Februar 1588 die Nachgotische Trumauer Pfarrkirche ein. Johannes der Täufer ist der Schutzpatron dieser Kirche.

Schloss
frühbarockes Portal, 1650, aus dem Kaisersteinbrucher Stein.

Schloss

Hauptartikel: Schloss Trumau

Im 12. Jahrhundert wurde an der Stelle des heutigen Schlosses eine Grangie errichtet. Einen Wassergraben, ein Stauwerk und eine Mühle mit einem Mühlbach hat es vermutlich zu dieser Zeit auch schon gegeben. Gegen Ende des 1. Österreichischen Türkenkrieges wurde die umfriedete Hofanlage zwischen 1548 und 1558 wiederaufgebaut und zahlreiche Umbauten wurden in dieser Zeit auch vorgenommen. Unter Gábor Bethlen wurde 1621 brannten ungarischen Rebellen das Gebäude nieder. Im Jahre 1650 wurde auf Veranlassung des Abtes Michael Schnabel der Wiederaufbau begonnen, welcher 1667 beendet wurde. Der Kaiser Leopold I. weilte mehrfach im Schloss Trumau. Seit 1659 hat das Schloss auch eine Sonnenuhr. Im Zuge des 5. Österreichischen Türkenkrieges wurde 1683 das Schloss stark beschädigt. Im Zuge der fälligen Sanierungen wurden insbesondere die Türme gravierend verändert. Durch Brände wurde das Schloss mehrfach in Mitleidenschaft gezogen. Datierte Brände gab es unter anderem in den Jahren 1811 und 1880. Das ursprünglich sehr spitze Dach wurde bei der Wiederherstellung durch ein flacheres ersetzt. In den Jahren 1993 bis 1995 wurden umfangreiche Restaurierungen am Schloss vorgenommen, bei denen zwei Sonnenuhren im Innenhof frei gelegt werden konnten. Bei den Türmen wurde versucht, sie einem aus dem Jahre 1672 stammenden Stich von Georg Matthäus Vischer anzupassen.

Dreifaltigkeitssäule

Die Dreifaltigkeitssäule, errichtet zwischen 1720 und 1730, stand bis zur Renovierung 2007 an der Hauptkreuzung der Gemeinde, neben dem Glockenturm. Dann wurde sie rund 200 m vor dem Gemeindeamt neu platziert.

Literatur

  • Hermann Watzl: Schloss Trumau. Seine Baugeschichte. Heiligenkreuzer-Verlag, Heiligenkreuz u. a. 1964, (Taschenbuch).
  • Werner Richter, Bauamt Stift Heiligenkreuz: Kaiserstein im Stift und Schloss Trumau.
  • Kurt Janetschek: Trumau im Wandel der Zeit. Eine Chronik, verfaßt anläßlich der Markterhebung am 4. Juni 1972. Marktgemeinde Trumau, Trumau 1972.

Weblinks

 Commons: Trumau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. "drum: (stn.) endestück, ende, grenze. — vgl. engl. thrum; lat. terminus; griech. terma, tormos" aus: Georg Benecke, Wilhelm Müller, F. Zarncke: Mittelhochdeutsches Wörterbuch, Band 1, Hildesheim, Zürich, New York, 3. Nachdruck der Auflage Leipzig 1854
  2. http://www.noel.gv.at/externeseiten/wahlen/g20101/fergge.htm
  3. Archiv Stift Heiligenkreuz: .. Steinwerk in die Kirchen zu Drommau, 51/IV/14

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