Tumbufliege

Tumbufliege
Tumbufliege
Systematik
Unterklasse: Fluginsekten (Pterygota)
Überordnung: Neuflügler (Neoptera)
Ordnung: Zweiflügler (Diptera)
Familie: Schmeißfliegen (Calliphoridae)
Gattung: Cordylobiae (Cordylobia)
Art: Tumbufliege
Wissenschaftlicher Name
Cordylobia anthropophaga
(Blanchard, 1872)

Die Tumbufliege (Cordylobia anthropophaga), auch oftmals Mangofliege genannt, ist ein Ektoparasit aus der Gattung Cordylobiae und damit zur Familie der Schmeißfliegen (Calliphoridae) gehörig.

Sie kommt im tropischen Afrika, südlich der Sahara vor und legt ihre Eier vor allem auf sandigen Böden ab.

Inhaltsverzeichnis

Tumbufliegen als Krankheitsverursacher

Nach dem Schlüpfen können die Larven bei direktem Körperkontakt, oder über z. B. zum Trocknen auf dem Boden abgelegte Wäsche in die Haut des Menschen eindringen, nachdem dieser die Kleidungsstücke wieder angezogen hat. Anschließend reifen sie innerhalb von etwa zwei Wochen im subkutanen Gewebe. Dabei verursachen sie dort eine Dermatomyiasis (Befall der Haut mit Fliegenlarven; Myiasis = „Madenfraß“).

Diagnose der durch Tumbufliegen verursachten Myasis

Da bei Tropenrückkehrern nur zu 0,7 Prozent infektiöse Hautveränderungen durch Tumbufliegen hervorgerufen werden, haben zuweilen praktisch wie auch klinisch tätige Ärzte Probleme, diese Erkrankung eindeutig zu diagnostizieren.

Krankheitsverlauf

Innerhalb weniger Tage bildet sich um die Larve herum eine derb-elastische aber wenig schmerzhafte subkutane Schwellung mit einem Durchmesser von etwa einem bis drei Zentimetern. In der Mitte der Schwellung befindet sich eine zentrale Öffnung, die den Maden das Atmen ermöglicht. Aus derselben Öffnung schlüpfen auch nach ca. acht bis zwölf Tagen die fertigen Drittlarven der Fliege.

Vorwiegend im Bereich bedeckter Haut wie z. B. am Rumpf und den Beinen bestehen nach Angaben von Tropenmedizinern meist mehrere Läsionen (Schädigung, Verletzung oder Störung von Körpergewebe) mit mehreren Larven pro Wunde.

Therapie

Nach Albrecht von Schrader und Professor Thomas Löscher von der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin im Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München lassen sich die Larven sowohl nach einfacher Erweiterung der zentralen Atemöffnung wie auch nach einer chirurgischen Exzision (Entfernung von Gewebe) mit einer Pinzette herausziehen. Eine unblutige, meist erfolgreiche Methode besteht aus dem Verschluss der Atemöffnung mit Vaseline oder Öl. Dadurch werden die Maden zum Luftholen aus der Hauthöhlung herausgezwungen. Weiterhin kann man die Maden mit auf die Schwellung aufgelegten Speckscheiben anlocken. In der Regel werden die Maden sich im Verlauf von ein bis zwei Stunden an den Speckscheiben festsaugen und können so anschließend leicht entfernt werden.


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