U-Bahnhof Wittenbergplatz

U-Bahnhof Wittenbergplatz
Das Eingangsgebäude des U-Bahnhofs, Blick von Osten
Die Eingangshalle

Der U-Bahnhof Wittenbergplatz ist ein U-Bahnhof im Berliner Ortsteil Schöneberg. Er wird von den Linien U1, U2 und U3 der BVG bedient. Für die Stammstrecke, der ersten Hochbahnstrecke der Hauptstadt des Deutschen Reiches, wurde der Bahnhof am Wittenbergplatz im Auftrag der Gesellschaft für elektrische Hoch- und Untergrundbahnen in Berlin (Hochbahngesellschaft) nach Plänen von Paul Wittig zunächst mit zwei Gleisen an zwei Seitenbahnsteigen gebaut und am 11. März 1902 eröffnet.

Erst als am 29. Juni 1910 die Hochbahngesellschaft die Erlaubnis erhielt, dort weitere Linien abzweigen zu lassen, erfolgte eine Architektenausschreibung für den Ausbau des Bahnhofs. Den Zuschlag für die Gestaltung erhielt schließlich Alfred Grenander. Er ließ drei weitere Bahnsteige mit fünf Gleisen bauen; ein sechstes Gleis war bereits eingeplant. Der erweiterte Bahnhof wurde am 12. Oktober 1913 fertiggestellt. Zu dieser Umgestaltung gehörte auch das neue Zugangsbauwerk (Eingangshalle), das passend zum Wittenbergplatz und dem in der Nähe befindlichen KaDeWe an der Tauentzienstraße sehr repräsentativ erbaut wurde.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof beschädigt. Nach dem Wiederaufbau in den 1950er-Jahren wurde die Eingangshalle durch Modernisierungsmaßnahmen weiter verändert. Später dominierte vor allem Werbeflächen den Innenraum. In den Jahren 1982 und 1983 erfolgte daraufhin eine aufwendige denkmalgerechte Restaurierung.

Zum 50. Geburtstag der Berliner U-Bahn im Jahr 1952 schenkte der Britische Stadtkommandant der BVG ein U-Bahnschild im Stil der Londoner U-Bahn mit der Aufschrift Wittenbergplatz. Dieses Schild ist heute auf dem Bahnsteig I angebracht.

Zwischen September 2008 und Mai 2009 wurde die Decke des U-Bahn-Tunnels auf einer Länge von etwa 800 Metern für geplante 11,4 Mio. Euro wegen eindringenden Wassers umfassend saniert. Dazu wurden Teile des Wittenbergplatzes abgesperrt, die jeweils linken Fahrstreifen der Tauentzienstraße und die Durchfahrt zur Bayreuther Straße gesperrt sowie Grün- und Blumenanlagen entfernt, da der Zugriff auf die Decke nur von oben her möglich ist.

Linien

Zo = Zoologischer Garten, U = Uhlandstraße, Au = Augsburger Straße, No/Nm/Nu = Nollendorfplatz oben/mitte/unten

Der U-Bahnhof ist Trennungsbahnhof zwischen den Linien U1, U2 und U3 und bietet darüber hinaus Umsteigemöglichkeiten zu den Buslinien der Berliner Verkehrsbetriebe.

Linie Verlauf
Berlin U1.svg Uhlandstraße – Kurfürstendamm – Wittenbergplatz – Nollendorfplatz – Kurfürstenstraße – Gleisdreieck – Möckernbrücke – Hallesches Tor – Prinzenstraße – Kottbusser Tor – Görlitzer Bahnhof – Schlesisches Tor – Warschauer Straße
Berlin U2.svg Pankow – Vinetastraße – Schönhauser Allee – Eberswalder Straße – Senefelderplatz – Rosa-Luxemburg-Platz – Alexanderplatz – Klosterstraße – Märkisches Museum – Spittelmarkt – Hausvogteiplatz – Stadtmitte – Mohrenstraße – Potsdamer Platz – Mendelssohn-Bartholdy-Park – Gleisdreieck – Bülowstraße – Nollendorfplatz – Wittenbergplatz – Zoologischer Garten – Ernst-Reuter-Platz – Deutsche Oper – Bismarckstraße – Sophie-Charlotte-Platz – Kaiserdamm – Theodor-Heuss-Platz – Neu-Westend – Olympia-Stadion – Ruhleben
Berlin U3.svg Nollendorfplatz – Wittenbergplatz – Augsburger Straße – Spichernstraße – Hohenzollernplatz – Fehrbelliner Platz – Heidelberger Platz – Rüdesheimer Platz – Breitenbachplatz – Podbielskiallee – Dahlem-Dorf – Thielplatz – Oskar-Helene-Heim – Onkel Toms Hütte – Krumme Lanke

Literatur

  • Denkmalpflege-Verein Nahverkehr Berlin (Hrsg.): U1. Geschichte(n) aus dem Untergrund. Verlag GVE, Berlin 1998, ISBN 3-89218-031-8.
  • Denkmalpflege-Verein Nahverkehr Berlin (Hrsg.): U2. Geschichte(n) aus dem Untergrund. Verlag GVE, Berlin 1995, ISBN 3-89218-032-6.

Weblinks

52.50194444444413.343055555556

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wittenbergplatz — mit U Bahnhof in West Ost Richtung, Blick vom Dach des KaDeWe, 2003 Der Wittenbergplatz ist ein Platz im Berliner Ortsteil Schöneberg des Bezirks Tempelhof Schöneberg. Er ist Teil des sogenannten „Generalszugs“, einer Straßen und Platzfolge, der… …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnhof Berlin-Zoologischer Garten — Berlin Zoologischer Garten Bahnhof Berlin Zoologischer Garten bei Nacht Bahnhofsdaten …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnhof Gleisdreieck — Unterer Bahnsteig – hier hält die U2 seit 1993 wieder Oberer Bahnsteig der U1 …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnhof Berlin Potsdamer Platz — Berlin Potsdamer Platz Südlicher Eingang zum S und Regionalbahnhof Daten Kategor …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnhof Berlin Zoologischer Garten — Berlin Zoologischer Garten Bahnhof Berlin Zoologischer Garten bei Nacht Daten Kategorie …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnhof Berlin Schönhauser Allee — Der Bahnhof Berlin Schönhauser Allee ist ein Berliner S und U Bahnhof im Bezirk Pankow im Ortsteil Prenzlauer Berg. Der im Geländeinschnitt liegende Bahnhof der S Bahn wurde 1879 eröffnet und liegt an der Ringbahn. Der Bahnhof der U Bahn befindet …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnhof Berlin-Pankow — Lage des Pankower Ortskerns mit Bahnhof, aus: Berlin und Umgebung (Ausgabe 1894) Der Bahnhof Berlin Pankow ist ein S und U Bahnhof im gleichnamigen Berliner Bezirk Pankow. Er befindet sich an der Kreuzung der Stettiner Bahn mit der… …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnhof Berlin Alexanderplatz — Berlin Alexanderplatz Die Halle des Bahnhofs: Regionalbahnsteig links, S Bahn rechts Daten …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnhof Berlin Warschauer Straße — Warschauer Brücke und Bahnhof Warschauer Straße im Jahr 1930 Der Bahnhof Berlin Warschauer Straße ist ein Umsteigebahnhof im Berliner Ortsteil Friedrichshain des Bezirks Friedrichshain Kreuzberg. Der S Bahnhof Warschauer Straße befindet sich… …   Deutsch Wikipedia

  • Bahnhof Berlin Heidelberger Platz — Berlin Heidelberger Platz Bahnsteig des S Bahnhofs Daten Kategorie 4 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”