U-Boot-Klasse VII

U-Boot-Klasse VII
VII-Klasse
U 995 in Laboe
U 995 in Laboe
Übersicht
Typ Jagd-U-Boote
Einheiten Insgesamt 703

Nutzer:
War Ensign of Germany 1938-1945.svg Kriegsmarine

Alle Boote

Naval Ensign of the United Kingdom.svg Royal Navy

U 570/HMS Graph


Flag of Norway.svgNorwegische Marine

U 995/KNM Kaura und zwei weitere


Civil and Naval Ensign of France.svg Französische Marine

U 471/Le Millé
U 766/Le Laubie


Spanien 1945Spanien Armada Española

U 573/G-7


Naval Ensign of the Soviet Union.svg Sowjetische Marine

U 250/ТС-14
U 1057/Н-22, С-81
U 1058/Н-23, С-82
U 1064/Н-24, С-83
U 1305/Н-25, С-84
Bauwerft

AG Weser, Bremen-Gröpelingen
Bremer Vulkan, Bremen-Vegesack
Seebeckwerft, Bremerhaven
Blohm & Voss, Hamburg
Howaldtswerke Hamburg
H. C. Stülcken Sohn, Hamburg
F. Krupp Germaniawerft, Kiel
Deutsche Werke Kiel
Kriegsmarinewerft Kiel
(Name ab 1943: Howaldtswerke Kiel)
Flender-Werke, Lübeck
Neptun Werft, Rostock
Stettiner Oderwerke
F. Schichau, Danzig
Danziger Werft
Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven
Nordseewerke Emden
Flensburger Schiffbau-Gesellschaft

Bestellung 1933
Dienstzeit

1936–1970 (U-573-G7)

Verbleib Nur ein Boot Museumsschiff: U 995
Alle anderen gesunken oder verschrottet
Technische Daten

Die U-Boot-Klasse VII, offiziell Typ VII genannt, war eine Bauserie von U-Booten der Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg. Entstanden aus den WKI-Konstruktionen UF und UG und den Erfahrungen mit Typ I und Typ II[1] war sie die am häufigsten produzierte U-Boot-Klasse; mit ihr wurde auch mehr Raum an Schiffstonnage versenkt als mit jedem anderen Typ. Mehr als 700 Einheiten wurden in Dienst gestellt. Geplant waren noch 160 weitere, deren Bau aber zugunsten des technisch überlegenen Typs XXI abgebrochen bzw. nicht mehr begonnen wurde.

Charakteristisch für Typ-VII-Boote sind die außenliegenden Brennstoffbunker, die sogenannten Satteltanks in den seitlichen Rumpfausbuchtungen. Im Gegensatz zu den Hochseebooten des Typs IX und den „Einbäumen“ (Küsten-U-Boote des Typs II) wurden sie „Atlantikboote“ genannt. Sie erreichten von allen im Zweiten Weltkrieg gebauten Booten die größte Tauchtiefe, diese ging in der Praxis deutlich über die Werftgarantie hinaus.


Unterklassen
A · B · C · C/41 · C/42 · D · F

Typ VII A

Briefmarke 1943

Dieser U-Boot-Typ wurde in den Jahren 1933–1934 entwickelt. Es war bedeutend größer als der Typ II und verfügte über vier Bugtorpedorohre und ein Hecktorpedorohr. Dieses Hecktorpedorohr war außerhalb des Druckkörpers angebracht und hatte keinen eigenen Torpedoraum. Bis in die ersten Kriegsjahre waren diese U-Boote mit einer 8,8-cm-Kanone vor dem Turm ausgestattet. Später wurde auf die Kanone verzichtet, zumal aufgrund der zunehmenden Luftüberlegenheit der Alliierten der Überwasserbeschuss zu riskant war.

Technische Daten

  • Verdrängung: über Wasser 626 Tonnen, unter Wasser 745 Tonnen, gesamt 915 Tonnen
  • Länge: Gesamt 64,5 m, Druckkörper 45,5 m
  • Breite: Gesamt 5,85 m, Druckkörper 4,7 m
  • Tiefgang: 4,4 m
  • Höhe: 9,5 m
  • Antrieb: über Wasser 1.700 kW (2.280 PS), unter Wasser 560 kW (750 PS)
  • Geschwindigkeit: über Wasser 17 kn (31 km/h), unter Wasser 8 kn (15 km/h)
  • Reichweite: über Wasser 5.396 sm (10.000 km) bei 10 Knoten (19 km/h), unter Wasser 80 sm (150 km) bei 4 Knoten (7 km/h)
  • Torpedorohre: 5 (4 Bug, 1 Heck)
  • Torpedos: 11
  • Bordgeschütz: 8,8 cm L/45 mit 220 Schuss
  • Besatzung: 42–46 Mann
  • Tauchtiefe: 130 m (reguläre max. Tiefe) 200 m (äußerste Tauchtiefe), 250 m (rechnerische Zerstörungstiefe).

Einheiten
Es wurden zwischen 1935 und 1937 zehn U-Boote dieses Typs gebaut; alle bis auf zwei wurden versenkt.[2]

Typ VII B

Ein Nachteil des Typs VII A war die geringe Reichweite und der fehlende Hecktorpedoraum. Aus diesem Grund wurden in den Jahren 1936–1940 24 Boote des Typs VII B mit einer um 33 Tonnen erhöhten Treibstoffkapazität gebaut. Die Reichweite wurde so auf 6.500 sm gesteigert. Zudem waren sie etwas schneller und durch ein zweites Ruder beweglicher als der Typ VII A. Sie erhielten einen vollwertigen Hecktorpedoraum und mit Platz für einen Reservetorpedo. Das VII B war außerdem mit vier abgeschotteten Abteilungen im Oberdeck versehen, in denen weitere Reservetorpedos gelagert wurden, wodurch insgesamt 14 Torpedos mitgeführt werden konnten. Darüber hinaus war es durch die höhere Reichweite und Geschwindigkeit für den Hochseeeinsatz im Atlantik geeignet. Nach der Kiellegung 1938 bereitete der Typ VII B den Weg für die am weitesten verbreitete U-Boot-Variante überhaupt, den Typ VII C

Änderungen gegenüber Typ VII A:

  • Verdrängung: über Wasser 753 Tonnen, unter Wasser 857 Tonnen, insgesamt 1.040 Tonnen
  • Länge: Insgesamt 66,5 m, Druckkörper 48,8 m
  • Breite: Insgesamt 6,2 m, Druckkörper 4,7 m
  • Tiefgang: 4,74 m
  • Höhe: 9,5 m
  • Antrieb: über Wasser 2.400 kW (3.200 PS), unter Wasser 560 kW (750 PS)
  • Geschwindigkeit: über Wasser 17,9 kn, unter Wasser 8 kn
    • ab 1940 gab es Motoren mit höherer Leistung, was die Geschwindigkeit über Wasser auf bis zu 21 kn erhöhte.
  • Reichweite: über Wasser 6.500 sm (12.000 km) bei 12 kn, unter Wasser 90 sm (170 km) bei 4 kn
  • Torpedorohre: Bug 4, Heck 1
  • Reservetorpedos: 7 intern, extern 2 (externe Torpedos mussten aufgetaucht in den Torpedoraum gebracht werden)
  • Besatzung: 44–48 Mann
  • Tauchtiefe: 150 m (reguläre Tiefe) 200 m (äußerste Tiefe)
  • Abtauchzeit: 30 Sekunden
  • Geschütze:
    • 1 × 8,8-cm-Geschütz (Schiffsbekämpfung)
    • 1 × 20-mm-MK (Flugzeugbekämpfung)
    • (im Laufe des Krieges wurden neuere Kommandotürme entwickelt, die mit modernerer Flak ausgestattet werden konnten)

Einheiten
Vom Typ VII B wurden 24 Boote gebaut.[3]

Typ VII C

Schematische Darstellung des Typs VII C

Der Typ VII C war eine Weiterentwicklung des Typ VII B. Der VII C war das bei weitem meistgebaute U-Boot überhaupt. Es war außerdem das erfolgreichste U-Boot aller Zeiten und aller Länder. Bis zum Kriegsende wurden 577 Einheiten fertiggestellt. Es war bei unveränderter Antriebsleistung länger als das VII B, wodurch die Leistungen im getauchten Zustand minimal schlechter ausfielen. Seit der Auslieferung der ersten Boote dieses Typs im Jahre 1940 bildeten diese Einheiten das Rückgrat der U-Boot-Waffe bei der Schlacht im Atlantik.

Änderungen gegenüber Typ VII B:

  • Verdrängung: über Wasser 761 Tonnen, unter Wasser 865 Tonnen, insgesamt 1.050 Tonnen
  • Länge: insgesamt 67,1 m, Druckkörper 50,5 m
  • Breite: insgesamt 6,2 m, Druckkörper 4,7 m
  • Geschwindigkeit[4] bei AK-Fahrt: Über Wasser mit Diesel 17,6 kn, mit E-Maschinen 10,5 kn, Unterwasser mit E-Maschinen 7,6 kn
  • Geschwindigkeit bei 3*AK-Fahrt: Über Wasser mit Diesel 18,0 kn, mit E-Maschinen 11 kn
  • Reichweite: über Wasser 6.500 sm (12.000 km) bei 12 kn, unter Wasser 80 sm (150 km) bei 4 kn
  • Besatzung: 44–52 Mann
  • Tauchtiefe: 100 m (Konstruktionstauchtiefe), 165 m (Prüfungstauchtiefe), 250 m (rechnerische Zerstörungstauchtiefe)

„Nach heutigen Kenntnissen betrug die rechnerische Zerstörungstiefe des Typs VII C mindestens 280 m.“[5]

Einheiten
Von der meistgebauten U-Boot-Klasse wurden 568 Stück auf mehr als zwölf verschiedenen Werften gefertigt.[6]

  • U 69 bis U 72
  • U 77 bis U 82
  • U 88 bis U 98
  • U 132 bis U 136
  • U 201 bis U 212
  • U 221 bis U 232
  • U 235 bis U 291
  • U 301 bis U 316
  • U 331 bis U 394
  • U 396 bis U 458
  • U 465 bis U 473
  • U 475 bis U 486
  • U 551 bis U 683
  • U 701 bis U 722
  • U 731 bis U 768
  • U 771 bis U 779
  • U 821 und U 822
  • U 825 und U 826
  • U 901
  • U 903 bis U 905
  • U 907
  • U 921 bis U 928
  • U 951 bis U 994
  • U 1051 bis U 1058
  • U 1101 und U 1102
  • U 1131 und U 1132
  • U 1161 und U 1162
  • U 1191 bis U 1210

Typ VII C/41

U 995, ein Boot der Version C/41, im Jahr 2004 an seinem Ausstellungsort vor dem Marineehrenmal in Laboe

Als die alliierten Anti-U-Boot-Maßnahmen immer stärker wurden, sah sich die deutsche Marineführung gezwungen, den Typ VII C weiter zu verbessern. Die zweite Hülle wurde verstärkt, um Treffern von kleinkalibrigen Kanonen besser widerstehen zu können (wegen der nun immer öfter bewaffneten Frachter); ebenso der Druckkörper, was größere mögliche Tauchtiefen und besseren Schutz vor Wasserbomben ermöglichte. Zusätzlich wurden die Boote aus leichteren Materialien gebaut, so dass ein geringeres Gesamtgewicht erreicht wurde, was die Manövrierfähigkeit und die Geschwindigkeit leicht verbesserte. Ein neu entworfener Bug verbesserte nochmals die Manövrierfähigkeit. Durch die ständige Verbesserung des alliierten Radars und die Gefahr durch Flugzeuge waren Verbesserungen nötig geworden, die diesen Bootstyp in die Lage versetzten, sehr schnell zu tauchen. Dieser Typ war das am zweithäufigsten gebaute deutsche Unterseeboot.

Änderungen gegenüber Typ VII C:

  • Verdrängung: 759 Tonnen (über Wasser) 860 Tonnen (unter Wasser) 990 Tonnen (total)
  • max. Geschwindigkeit: über Wasser max. 17,6 Knoten (32,6 km/h), unter Wasser 7,6 Knoten (14,1 km/h)
  • Tauchtiefe: 120 m (Konstruktionstauchtiefe ), 200 m (Prüfungstauchtiefe), 300 m (rechnerische Zerstörungstauchtiefe)
  • Abtauchzeit: 25 sek.
  • Bewaffnung: Zwillingsflak 20 mm, schweres Flakgeschütz 45 mm
  • sonstiges: Schnorchel anstelle 8,8-cm-Deckgeschütz
  • 4 Rettungskapseln am Bug auf der linken Seite

Einheiten
Es wurden 91 Einheiten gebaut.[7]

  • U 292 bis U 300
  • U 317 bis U 828
  • U 929 und U 930
  • U 995 und U 997
  • U 998 bis U 1010
  • U 1013 bis U 1025
  • U 1063 bis U 1065
  • U 1103 bis U 1110
  • U 1163 bis U 1172
  • U 1271 bis U 1279
  • U 1301 bis U 1308

Ansichten

Typ VII C/42

Dieser Typ stellt eine Neukonstruktion aus den Fronterfahrungen bis 1942 dar. Durch die Verwendung von Panzermaterial für den Druckkörper erreichte er von allen Typ-VII-Booten im Zweiten Weltkrieg die größte Tauchtiefe [8]. Dieses Modell hatte kein Decksgeschütz mehr, was zu einer höheren Unterwasserreichweite und -geschwindigkeit beitrug.

Die Verträge für diese U-Boot-Klasse wurden am 30. September 1943 gekündigt, alle bereits auf Kiel gelegten Boote wieder demontiert. Statt dessen wurden die U-Boote vom Typ XXI gebaut.[9]

Änderungen gegenüber Typ VII C:

  • Verdrängung: über Wasser 999 Tonnen, 1.099 Tonnen (unter Wasser), 1.199 Tonnen (total)
  • Länge: 68,7 Meter
  • Breite: 6,7 Meter
  • Tiefgang: 5,1 Meter
  • max. Geschwindigkeit: über Wasser 18,6 Knoten (34,5 km/h), unter Wasser 8,5 Knoten (15,7 km/h)
  • Reichweite: über Wasser 10.000 sm (18.500 km) bei 12 Knoten, unter Wasser 80 sm (150 km) bei 4 Knoten.
  • Torpedos: 16
  • Tauchtiefe: 200 m (Konstruktionstauchtiefe), 280 m (Prüftauchtiefe), 400 m (rechnerische Zerstörungstiefe)
  • Bewaffnung: Zwillingsflak 20 mm, schweres Flakgeschütz 45 mm
  • sonstiges: Schnorchel anstelle 8,8-cm-Deckgeschütz

Typ VII D

Dieser Typ wurde als Minenleger konzipiert, er hatte eine um etwa zehn Meter verlängerte Mittelsektion, in der sich fünf senkrechte Schächte zur Aufnahme von Ankertauminen befanden. Es wurden nur sechs Boote (U 213–U 218) dieses Typs gebaut, da alle deutschen U-Boot-Typen in der Lage waren, speziell entwickelte Minen auch aus den Torpedorohren auszustoßen.

Änderungen gegenüber Typ VII C:

  • Verdrängung: über Wasser 965 Tonnen, unter Wasser 1.080 Tonnen, insgesamt 1.285 Tonnen
  • Länge: Insgesamt 76,9 m, Druckkörper 59,8 m
  • Breite: Insgesamt 6,38 m, Druckkörper 4,7 m
  • Tiefgang: 5,01 m
  • Höhe: 9,7 m
  • Geschwindigkeit: über Wasser 16,7 kn, unter Wasser 7,3 kn
  • Reichweite: über Wasser 11.200 sm (20.700 km) bei 10 kn, unter Wasser 69 sm (130 km) bei 4 kn
  • Torpedos: 12
  • Minen: 15
  • Flugabwehr: bis 1942 1 × 2-cm-FlaK, später 2 × 2-cm-FlaK + 1 × 3,7-cm-FlaK
  • Besatzung: 44 Mann

Einheiten

  • U 213
  • U 214
  • U 215
  • U 216
  • U 217
  • U 218

Typ VII F

Diese Version wurde hauptsächlich als Torpedotransporter gebaut. Sie basierte auf dem Typ VII D, wobei statt der Minenschächte Ladekapazität geschaffen wurde. Da die Übernahme von Torpedos durch ein anderes Boot das Auftauchen beider Boote erforderte und dieses im Atlantik sehr riskant war, wurden die Boote hauptsächlich zum Transport zwischen den Basen, insbesondere zur Basis der Monsun-Boote in Penang (Malaysia) verwendet. Es wurden daher nur vier Boote gebaut, von denen nur eines den Krieg überstand.

Technische Daten:

  • Verdrängung: über Wasser 1.084 Tonnen, unter Wasser 1.181 Tonnen, insgesamt 1.345 Tonnen
  • Länge: insgesamt 73,63 m, Druckkörper 60,40 m
  • Breite: insgesamt 7,3 m, Druckkörper 4,7 m
  • Tiefgang: 4,91 m
  • Höhe: 9,6 m
  • Antrieb: über Wasser 2.400 kW (3.200 PS), unter Wasser 560 kW (750 PS)
  • Geschwindigkeit: über Wasser 17,9 kn, unter Wasser 7,9 kn
  • Reichweite: über Wasser 14.700 sm (26.000 km) bei 10 kn, unter Wasser 75 sm (140 km) bei 4 kn
  • Torpedorohre Bug 4, Heck 1
  • Torpedos: 14 (25 als Ladung)
  • Besatzung: 46–52 Mann

Einheiten

  • U 1059
  • U 1060
  • U 1061
  • U 1062

Allgemeiner Hinweis

Die angegebenen Daten sind in der Regel als Maximalwerte anzusehen. Insbesondere die tatsächliche Reichweite mit Elektromotoren hing sehr stark vom Zustand und der Temperatur der Batterien ab; diese konnten stark variieren. Auch Angaben zur maximalen Tauchtiefe können durch ausgebesserte Schäden oder Unterschiede in der Materialqualität erheblich abweichen. In der Regel sollte man mit einem neuen U-Boot mit guten Materialien die äußerste Tiefe erreichen, aber man näherte sich ihr gewöhnlicherweise nicht mehr als 10 bis 30 Meter. Je weiter der Krieg nach 1942 voranschritt, desto schlechter wurde die Materialqualität.

Umbauten während des Krieges

Da der Typ VII im Grunde eine Weiterentwicklung der WKI-Uboote war, ist sein Schutz gegen Fliegerangriffe mit der einzigen 20-mm-Maschinenkanone nicht sehr ausgeprägt und musste an die veränderten Erfordernisse des Krieges angepasst werden. So entstanden

  1. Turmumbauten:
    1. Turm 0:
      1. 2-cm-Flak 30 oder 38 in verschiedenen Lafetten
      2. ab 1942/43 mit verstärkter MG-Bewaffnung: 4 × MG 34 bzw. MG 15 oder 2 × MG 81 Z.
      3. auf den Mittelmeerbooten zwei zusätzliche Breda-Zwillings-MG 13,2 mm.
    2. Turm I: nur auf U 553 (Erprobungsboot): 1 × 2-cm-Flak 30 und 2 × MG 151Z.
    3. Turm II:
      1. 2 × 2-cm-Flak 30 oder 38 in verschiedenen Lafetten.
      2. einige Boote im Juli 1943 erhielten 1 × 2-cm-Flak 30 oder 38 und 1 × 2-cm-Flak 38II in Lafette M43U.
    4. Turm III: nur für wenige Boote im April/Mai 1943: 2 × 2-cm-Flak 38.
    5. Turm IV:
      1. 2 × 2-cm-Flak 30 oder 2 × 2-cm-Flak 38II in Lafette M43U und 1 × 2-cm-Flak-Vierling 38/42 in verschiedenen Ausführungen als Zwischenlösung.
      2. 2 × 2-cm-Flak 38II in Lafette M43U ' und 1 × 3,7-cm-M42 U in verschiedenen Lafetten
      3. U 1108 und U 1164 (Erprobung): 2 × 2-cm-Flak 38II in Lafette M43U ' und 1 × 3,7-cm-M42-Zwilling in Doppellafette.
    6. Sonderumbauten waren beispielsweise ein an der Turmvorderkante eingebautes Flakgeschütz (zum Beispiel die 2-cm-Zwillings-Flak bei U 338 oder 3,7-cm-M42 bei U 673) oder eine Flakfalle: Hier wurde (zum Beispiel auf U 441 zum besonders schweren Schutz gegen Luftangriffe ein 2 × 2-cm-Vierling (jeweils vor dem Turm und auf dem achteren Teil des Turmes) sowie eine 3,7-cm-Flak auf dem Wintergarten eingebaut. Da sich diese Versuche im Alltag nicht bewährten (unter anderem Toplastigkeit, Spritzwasserbildung, Seeschäden, verlängerte Tauchzeiten), wurden sie meist wieder entfernt.
  2. Schnorchel: Der Schnorchel sollte die Marschfahrt unter Wasser in Gebieten mit hoher Gefahr von Fliegerangriffen ermöglichen.
    1. Typ I: Zuluftleitungsanschluss über Flansch am Turm und Seilantrieb.
    2. Typ II: Zuluftleitungsanschluss über Flansch am Turm und Druckölanlage mit Kreuzkopfantrieb.
    3. Typ III: Zuluftleitungsanschluss über am Drehzapfen des Schnorchelmastes und Druckölanlage mit Kreuzkopfantrieb.

Daneben gab es noch weiter Umbauten zum Starten von Wetterballonen oder dem Ausguckflugzeug „Bachstelze“, Horcheinrichtungen (zum Beispiel GHG-Balkon oder Turmumbau für FuMO-Antennen) oder Einbau einer Turmpanzerung, Schlauchbootbehälter sowie der Ausbau des Deckgeschützes (29. Januar 1943)[10].

Schallemissionen bei Tauchfahrt

Kommandoübertragungen in normaler Lautstärke konnten mit üblichen Abhorchmitteln noch in zwei bis drei sm Entfernung gehorcht werden. Zu den relativ lauten Anlagen und Vorgängen gehörten die Pumpen, Umformer, Schaltschütze der elektrischen Steueranlagen, Ausblasen mit Druckluft und, nach Einführung des Schnorchelbetriebes, die Dieselmotoren. Beschädigte Geräte, die häufig nach Wasserbomben-Ansprengungen auftraten, konnten besonders starke und markante Geräusche verursachen, die schon weit außerhalb der ASDIC-Reichweite wahrnehmbar waren.

Der Schleichfahrtbereich mit E-Maschinen reichte bei allen deutschen U-Boot-Typen vor 1943 bis etwa 3 kn und wurde für jedes U-Boot individuell festgelegt. Es wurde jedoch häufig beanstandet, dass das E-Maschinengeräusch auch im Schleichfahrtbereich bei Drehzahlen von unter 120/min, in dem die Propeller keine Geräusche mehr erzeugen sollten, noch geortet wurde. Erst im Laufe des Krieges begannen systematische Untersuchungen der Körperschallemissionen. Bei einer Messfahrt mit einem VII-C-Boot wurden bei einer Propellerdrehzahl von nur 60/min in 500 m Entfernung noch deutlich hörbare E-Maschinengeräusche festgestellt. Ab Ende 1943 wurden diese durch Änderungen bei den E-Maschinennuten verringert. Gegen den Körperschall der Hilfsmaschinen wurde verstärkt die Befestigung auf Schwingmetall und Federn eingeführt.

Bei Drehzahlen von 90–120/min und 150–210/min wurde bei den Typen VII B und VII C im Bereich 400–1200 Hz sogenanntes Propellersingen festgestellt. Bei 80/min (2,5 kn) wurden eine Hochreichweite des Propellersingens von 4,5 km gemessen. Es konnte durch eine präzisere Fertigung der Propellerblätter weitgehend abgestellt werden.

Bei hohen Drehzahlen dominierten die Propeller- und E-Maschinengeräusche. Bei Höchstfahrt waren die U-Boote stets recht laut.

Bei den folgenden Angaben ist zu berücksichtigen, dass für die dB-Einheit bei Wasserschall eine andere Bezugsgröße (1 µPa) als bei Luftschall (20 µPa) verwendet wird. Ein für Wasser angegebener Schalldruckpegel von 26 dB entspricht einem Schalldruckpegel von 0 dB für Luft (etwa menschliche Hörschwelle).

Bei U 80 wurden am 7. Mai 1941 auf Grund liegend in 30 m Abstand zum Grundgestell folgende Geräusche festgestellt:

  • E-Verdichter: leise bis mäßig laut, Rattern und Rauschen, ca. 26–35 dB.
  • Hauptlenzpumpe: mäßig laut, helles Surren und Summen, ca. 31–35 dB.
  • Hilfslenz- und Trimmpumpe: mäßig laut bis laut, rhythmisches dumpfes Surren, ca. 31–40 dB.
  • Raumablüfter: nicht zu hören bis sehr leise, Summen, ca. 1–25 dB.
  • Raumzulüfter: mäßig laut, Summen, ca. 31–35 dB.
  • Raumlüfter parallel: mäßig laut, Summen und Surren, ca. 31–35 dB.
  • Luftzielsehrohr einfahren: nicht zu hören bis sehr leise, Surren, ca. 1–25 dB.
  • Hauptruder mit Hand: mäßig laut, rhythmische Schläge, ca. 26–30 dB.
  • Unterdrucksetzen eines Lenzreglers bis 2 Atü: laut, Zischen, Pfeifen, Quietschen, ca. 36–40 dB.
  • Unterdrucksetzen einer Trimmzelle bis 2 Atü: mäßig laut, Rauschen, ca. 31–35 dB.

Bei Fahrt auf Angriffstiefe mit 500 Meter Radius um das Grundgestell wurden folgende Fahrtgeräusche festgestellt:

  • Bis 110/min: nicht zu hören (Schleichfahrt), ca. 1–20 dB.
  • 120–140/min: sehr leise bis leise, vereinzeltes Rattern und schleifende Schraubenschläge, ca. 21–30 dB.
  • 150–180/min: mäßig laut bis laut, schleifende Schraubenschläge, ca. 31–40 dB.
  • 200/min: laut, rhythmisch schwankendes Dröhnen, ca. 36–40 dB.
  • 220–230/min: laut, Rauschen und Dröhnen, ca. 36–40 dB.

Bei Fahrt auf Angriffstiefe in 500 m Abstand bei Schnorchelfahrt mit U 236 ergaben sich am 12. Oktober 1943 (Seegang 3) folgende Fahrtgeräusche mit Dieseln (ohne Batterieladung):

  • Beide Diesel 200/min: mäßig lautes Dröhnen, 35 dB
  • Beide Diesel 220/min: lautes Dröhnen, 37 dB
  • Beide Diesel 260/min: sehr lautes Dröhnen, 45 dB
  • Beide Diesel 300/min: sehr lautes Dröhnen, 51 dB
  • Beide Diesel 350/min: sehr lautes Dröhnen, 53 dB

Kunst

Zahlreiche künstlerische Darstellungen, unter anderem durch die Marinemaler Günther Todt und Viktor Gernhard.

Siehe auch

  • Die bekanntesten Boote dieses Typs sind U 96 aus dem Buch und dem gleichnamigen Film Das Boot (Typ VII C) und das Museumsboot U 995 (Typ VII C/41) in Laboe.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Fritz Köhn, Axel Niestle: Vom Original zum Modell: Uboottyp VII C. Eine Bild- und Plandokumentation. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1994, ISBN 3-7637-6002-4. S. 5.
  2. G. Helgason: U-boat Types Type VIIA, uboat Dot Net 2008, abgerufen 22. Dezember 2008
  3. G. Helgason: U-boat Types Type VIIB, uboat Dot Net 2008, abgerufen 22. Dezember 2008
  4. M.Dv 381 U-Bootskunde f.U-Boot Bauart VIIC-1940
  5. Fritz Köhn, Axel Niestle: Vom Original zum Modell: Uboottyp VII C. Eine Bild- und Plandokumentation. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1994, ISBN 3-7637-6002-4, S. 6.
  6. G. Helgason: U-boat Types Type VIIC, uboat Dot Net 2008, abgerufen 22. Dezember 2008
  7. G. Helgason: U-boat Types Type VIIC/41, uboat Dot Net 2008, abgerufen 22. Dezember 2008
  8. Fritz Köhl, Axel Niestle: Vom Original zum Modell: Uboottyp VII C. Eine Bild- und Plandokumentation. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1994, ISBN 3-7637-6002-4. S. 8.
    Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller Verlag, Erlangen 1999, ISBN 3-86070-036-7, S. 197.
  9. G. Helgason: U-boat Types Type VIIC/42, uboat Dot Net 2008, abgerufen 22. Dezember 2008
  10. für den gesamten Abschnitt: Fritz Köhl, Axel Niestle: Vom Original zum Modell: Uboottyp VII C. Eine Bild- und Plandokumentation. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1994, ISBN 3-7637-6002-4. S. 19–36. Die Gesamtliste der Umbauten geht über zwei Seiten

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