Bartholomäus Schink

Bartholomäus Schink

Bartholomäus (Barthel) Schink (* 27. November 1927; † 10. November 1944 in Köln) war ein Mitglied der Ehrenfelder Gruppe im Kölner Stadtteil Ehrenfeld.

Zunächst Angehöriger der Edelweißpiraten, verließ er diese im Sommer 1944 und schloss sich der Ehrenfelder Gruppe an, die im zerstörten Köln zahlreiche Lebensmittel- und Waffendiebstähle beging, gleichzeitig aber auch geflüchtete Zwangsarbeiter, untergetauchte Juden und Deserteure versteckte. Nachdem das Versteck der Gruppe verraten worden war, wurde Bartholomäus Schink wie zahlreiche andere Angehörige der Gruppe im Herbst 1944 verhaftet. Er wurde im Alter von 16 Jahren gemeinsam mit zwölf weiteren Gruppenmitgliedern am 10. November 1944 in der damaligen Hüttenstraße in Köln ohne Prozess von der Gestapo öffentlich am Galgen hingerichtet. Als Haupttaten wurden ihnen insgesamt fünf Morde und ein versuchter Sprengstoffdiebstahl zu Last gelegt.

1978 berichtete das Magazin Monitor, dass Schink noch immer als Krimineller geführt wurde. In der Folge wurden die Aktivitäten und das Umfeld der Ehrenfelder Gruppe wissenschaftlich untersucht. Die Erhängten wurden nach jahrelangem Streit als Opfer des Nationalsozialismus rehabilitiert und 1986 mit einer Erinnerungstafel geehrt. Außerdem wurde ein Abschnitt der Hüttenstraße in Köln-Ehrenfeld in Bartholomäus-Schink-Straße umbenannt.

Die Geschichte um Schink wurde in dem Kinofilm Edelweißpiraten von 2004 verfilmt.

Literatur

  • Alexander Goeb: Er war sechzehn, als man ihn hängte. Das kurze Leben des Widerstandskämpfers Bartholomäus Schink. ISBN 3-499-23026-7
  • Bernd-A. Rusinek: Gesellschaft in der Katastrophe - Terror, Illegalität, Widerstand Köln 1944/45. Düsseldorfer Schriften zur Neueren Landesgeschichte und zur Geschichte Nordrhein-Westfalens, Band 24, Klartext-Verlag, ISBN 3-88474-134-9

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