U 743

U 743
U 743
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ:

VII C

Feldpostnummer:

51 797

Werft:

F. Schichau Werft, Danzig

Bauauftrag:

5. Juni 1941

Baunummer:

1546

Kiellegung:

30. Mai 1942

Stapellauf:

11. März 1943

Indienststellung:

15. Mai 1943

Kommandanten:
  • Oberleutnant zur See Helmut Kandzior
Flottillen:

8. U-Flottille Ausbildungsboot
Mai 1943 – Juni 1944
1. U-Flottille Frontboot
Juli 1944 – Sept. 1944

Einsätze:

eine Verlegungsfahrt
zwei Feindfahrten

Versenkungen:

keine Versenkungen

Verbleib: Spätsommer 1944 in der Färöer-Island-Passage verschollen

U 743 war ein deutsches Unterseeboot der Klasse (bzw. Typs) VII C, das von der Kriegsmarine während des U-Boot-Krieges im Nordatlantik eingesetzt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Technische Daten

Die F. Schichau Werft wurde erst nach der Besetzung Polens in die Kriegsrüstung eingebunden und baute von 1941 bis 1944 insgesamt 62 VII-C-Boote. U 741 war ein sogenanntes „Atlantikboot“ aus einer im Juni 1941 in Auftrag gegebenen Baureihe, die insgesamt sechs Boote umfasste: U 741 bis U 746. Ein VII-C-Boot hatte eine Länge von 66,5 m und verdrängte 760 t Wasser. Es machte mit seinem 3000 PS starken Dieselantrieb über Wasser bis zu 17 Knoten Fahrt und hatte eine maximale Reichweite von 9500 Seemeilen.

Schnorchelboot

U 743 war mit einem modernen Schnorchel ausgestattet, der eine längere Unterwasserfahrt ermöglichte. Da diese Modifikation einerseits eine Frischluftzufuhr ermöglichte und andererseits die giftigen Dieselabgase abführen konnte, hatten „Schnorchelboote“ längere Verweilzeiten unter Wasser, konnten die Dieselmaschine unter Wasser nutzen und waren vor dem Entdecktwerden besser geschützt.

Der U-Bootschnorchel war bei den Booten vom Typ VII als umklappbarer Mast mit innenliegenden Röhren für Zu- und Abluft ausgeführt, der zusätzlich am oberen Ende über einen Schwimmer verfügte. Der Schwimmer verhinderte beim Unterschneiden des Schnorchels unter die Wasseroberfläche, dass Wasser angesaugt wurde und so in das getauchte Boot gelangte.

Bei laufenden Motoren bezogen diese ihre Verbrennungsluft allerdings kurzzeitig aus dem Bootsinneren, weswegen „Schnorcheln“ bei den Besatzungen unbeliebt war. Plötzlicher Druckabfall führte häufig zum Hervorquellen der Augen und Trommelfellrissen.

Kommandant

  • 15. Mai 1943 – 10. September 1944

Helmut Kandzior wurde 1919 im Riesengebirge geboren und trat mit Crew 38 in die Kriegsmarine ein. Er schloss seine U-Bootausbildung im Juli 1941 ab und wurde im Anschluss an die Baubelehrung 2. WO (Zweiter Wachoffizier) auf U 333. Aufgrund der schweren Verwundungen des Kommandanten Cremer und des 1. WO OlzS Bernhardt infolge eines Zerstörerangriffs hatte Leutnant Kandzior im Herbst 1942 für drei Tage das Kommando von U 333 inne. Im Frühjahr 1943 absolvierte Helmut Kandzior den Kommandantenlehrgang bei der 24. U-Flottille und wurde im Anschluss daran im April zum Oberleutnant zur See befördert. Im Mai desselben Jahres übernahm er das neu in Dienst gestellte U 743 in Kiel.

Oblt.z.S. Kandzior gilt mitsamt den 50 Männern von U 743 als vermisst.

Geschichte

U 743 wurde am 15. Mai 1943 der 8. U-Flottille unterstellt und fuhr bis Ende Juni 1944 als Ausbildungsboot in der Ostsee. Anschließend verlegte das Boot im Juni 1944 nach Bergen und wurde der 1. U-Flottille am 1. Juli 1944 unterstellt. Als Frontboot unternahm U 743 zwei Feindfahrten von Bergen aus.

Kampfhandlungen

U 743 befand sich auf der ersten Feindfahrt, als es von einem australischen Piloten der britischen 18. Group entdeckt wurde. Die Liberator attackierte das Boot mit acht Wasserbomben. Durch diesen Angriff wurden ein Mann getötet, zwei weitere verwundet und U 743 so nachhaltig beschädigt, dass ein längerer Aufenthalt im Stützpunkt Bergen notwendig wurde.

Versenkung

Die Versenkung von U 743 am wurde der britischen Fregatte HMS Helmsdale und der Korvette HMS Portchester zugeschrieben. Tatsächlich versenkten diese Schiffe an jenem 9. September aber U 484. U 743 ging zwischen dem 21. August und dem 10. September 1944 im südlichen Nordmeer verschollen. Als Ursache wird ein Tauchunfall oder eine Minenexplosion angenommen.

Taucher entdeckten vor kurzem durch Zufall das Wrack, das eindeutig als U 743 identifiziert werden konnte. Dies geschah beim Kartographieren und der Bestandsaufnahme der bei der Operation Deadlight versenkten U-Boote.

Die Schäden, die am Wrack festgestellt wurden, lassen darauf schließen, dass das Boot auf Periskoptiefe fahrend gerammt worden war.

Literatur

  • R. Busch, H.-J. Roll: Der U-Boot-Krieg, Der U-Bootbau auf deutschen Werften, E. S. Mittler und Sohn, Hamburg 1997, ISBN 3-8132-0509-6
  • R. Busch, H.-J. Roll: Der U-Boot-Krieg, Deutsche U-Boot-Erfolge, E. S. Mittler und Sohn, Hamburg, ISBN 3-8132-0509-6
  • H. A. Werner: Die eisernen Särge, Heyne, München 1984, ISBN 3-453-00515-5
  • C. Blair: Der U-Boot-Krieg, Band Zwei: Die Gejagten, Heyne, München 1996, ISBN 3-453-16059-2

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