Uetze

Uetze
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Uetze
Uetze
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Uetze hervorgehoben
52.46611111111110.20388888888951
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Region Hannover
Höhe: 51 m ü. NN
Fläche: 140,56 km²
Einwohner:

20.145 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 143 Einwohner je km²
Postleitzahl: 31311
Vorwahlen: 05147, 05173 (Ortsteil Uetze), 05177, 05175
Kfz-Kennzeichen: H
Gemeindeschlüssel: 03 2 41 018
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Marktstraße 9
31311 Uetze
Webpräsenz: www.uetze.de
Bürgermeister: Werner Backeberg (SPD)
Lage der Gemeinde Uetze in der Region Hannover
Region Hannover Niedersachsen Wedemark Burgwedel Neustadt am Rübenberge Burgdorf Uetze Lehrte Isernhagen Langenhagen Garbsen Wunstorf Seelze Barsinghausen Sehnde Hannover Gehrden Laatzen Wennigsen Ronnenberg Hemmingen Pattensen Springe Landkreis Hameln-Pyrmont Landkreis Schaumburg Landkreis Nienburg/Weser Landkreis Heidekreis Landkreis Celle Landkreis Peine Landkreis Gifhorn Landkreis HildesheimKarte
Über dieses Bild
Die Lage des Kernorts in Uetze

Uetze ist eine Gemeinde und ein Marktflecken in der Region Hannover in Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Uetze liegt am Südrand der Lüneburger Heide und hat überwiegend sandige Böden. Es wird von den Flüssen Fuhse und Erse, die aus dem Harzvorland kommen und in ungefähr nördlicher Richtung strömen, durchquert. Nordwestlich von Uetze mündet die Erse in die Fuhse, die bei Celle in die Aller mündet.

Die Gemeinde erstreckt sich über eine Fläche von etwa 140 km².

Gliederung

Die Gemeinde besteht aus den (ehemals selbständigen) Gemeinden Altmerdingsen, Dedenhausen, Dollbergen, Eltze, Hänigsen, Katensen, Obershagen, Schwüblingsen sowie dem Hauptort Uetze selbst und hat insgesamt über 20.000 Einwohner. Jede dieser ehemaligen Gemeinden verfügt über einen eigenen Ortsrat.

Zum Ort Uetze gehören die Wohnplätze Abbeile, Benrode, Dahrenhorst und Wackerwinkel.

Ortschaft Uetze

Das Dorf Uetze verfügt als größte Ortschaft wie auch die anderen Dörfer der Gemeinde über einen eigenen Ortsrat und ein eigenes Wappen. Der Ort hat etwa 7500 Einwohner.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1022 als „Utisson“.[2] 1215 wird der Ort mit „Utessem“ bezeichnet.[3] Vom Namen des Ortes leitet sich auch der des Gutsherrengeschlechts „von Uttensen“ ab. Ein Haus (der „Neue Garten“) neben dem ehemaligen Sitz derer von Uttensen wird seit seinem Bau nahezu ununterbrochen als Gasthaus benutzt.

1552 war Uetze Sitz einer Vogtei, sie war dem Amt Meinersen unterstellt. Diese Zugehörigkeit bestand bis 1885. 1695 wurde Uetze zum Marktflecken.

Ein Großbrand vernichtete am Nachmittag des 21. April 1863 fast das ganze Dorf, erhalten blieben nur der Junkernhof und umliegende Gebäude.[4] Die Freiwillige Feuerwehr wurde am 5. Juni 1880 gegründet.[5]

1885 wurde das Amt Meinersen aufgelöst, Uetze kam zum Landkreis Burgdorf.[6]

Am 16. Mai 1966 wurde in Uetze die letzte Handvermittlung auf dem Gebiet der Deutschen Bundespost abgeschaltet. 1971 schloss sich Uetze mit den Gemeinden Dollbergen und Katensen zu einer Samtgemeinde zusammen, die schon drei Jahre später mit der Bildung der jetzigen Einheitsgemeinde Uetze wieder aufgelöst wurde.

Uetze gehörte zum Fürstentum Lüneburg und ist daher traditionell eher nach Celle als nach Hannover orientiert. Es gehörte zum Landkreis Burgdorf und wurde bei der Gebietsreform 1974 mit den anderen Gemeinden dieses Landkreises im Landkreis Hannover zusammengefasst. Die Altgemeinden Dedenhausen und Eltze gehörten vor der Gebietsreform 1974 zum Landkreis Peine. Im Gespräch war auch eine Zugehörigkeit entweder zum Landkreis Peine oder dem Landkreis Celle, da die Städte Peine und Celle wesentlich näher liegen und Uetze in diesen Landkreisen mehr Einfluss auf zukünftige Entscheidungen gehabt hätte. Der Landkreis Hannover wurde zum 1. November 2001 aufgelöst und durch die mit der Stadt Hannover gemeinsam gebildete Region Hannover ersetzt.

Am Ortsrand von Uetze wohnte der für den Bereich des Amtes Meinersen zuständige Scharfrichter, wo er vorwiegend das Abdeckerei-Gewerbe betrieb. Ein Schriftstück vom 6. Juni 1823 konkretisiert: „... Wie 1. Zu Ütze hiesigen Amts eine Halbmeisterey sich befindet, welche im Jahre 1650 zuerst vom Hertzogen Christian Ludwig zu Braunschweig dem Scharfrichter Claus Fröhlich zu Braunschweig verliehen worden ...“ Zwei lange ansässige Scharfrichtersippen hießen Frölich und Funke. Gertrud Schumacher, frühere Vorsitzende des Heimatbundes Uetze, weiß über die Abdecker in Uetze zu berichten, dass sie geschwärzte Hände hatten und geächtete Personen waren, die nur auf den paar billigen Plätzen unter dem Turm, wo halt keine Nummern an den Plätzen waren, sitzen durften.[7]

Einwohnerentwicklung

(jeweils zum 31. Dezember)

  • 1998: 19.156
  • 1999: 19.526
  • 2000: 19.742
  • 2001: 19.854
  • 2002: 20.060
  • 2003: 20.242
  • 2004: 20.348
  • 2005: 20.455
  • 2006: 20.387

Einwohnerentwicklung Ortschaft Uetze:

  • 1907: 2367
  • 1957: 5572
  • 1982: 5600
  • 1997: 6958
  • 2007: 7493

Politik

Gemeinderat

Der Rat der Gemeinde Uetze setzt sich aus 34 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.

SPD CDU Grüne FDP Freie
Wählergemeinschaft
Katensen
F.P.H.
- Wir für Uetze -
Gesamt
2006 15 14 2 1 1 1 34 Sitze

Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006

Bürgermeister

Bürgermeister ist zurzeit Werner Backeberg.

Ortsrat

Für den Ort Uetze gibt es einen eigenen Ortsrat. Sitzverteilung:

Ortsbürgermeister ist Hartmut Schulte (SPD).

Wappen

Das Gemeindewappen zeigt eine geschweifte, achtmal blau/gold gespaltene, nach oben laufende Spitze. Die neun Bestandteile der geschweiften Spitze stellen die Ortschaften dar. Die Farben sind ein Hinweis auf die frühere gemeinsame Zugehörigkeit zum welfisch-lüneburgischen Land.

Das Wappen der Ortschaft Uetze ist halbiert. Die linke Hälfte zeigt das Wappen des Hauses Lüneburg, das ab dem 17. Jahrhundert in Uetze ansässig war: im oberen Teil den über rote Herzen gelegten blauen Braunschweiger Löwen. Das linke untere Viertel ist lediglich rot, um zu zeigen, dass das Haus durch eine bürgerliche Mutter begründet wurde. Die rechte Hälfte des Wappens zeigt drei nach oben weisende schwarze Pfeile auf gelbem Grund. Diese Wappenhälfte rührt noch aus der Zeit ab 1329 und zuvor, als Zeichen der Herren von Uetze („Uttensen“).

Partnerschaften

Uetze hat zwei Gemeindepartnerschaften:

  • Frohburg, Sachsen: Die Verantwortung für diese Partnerschaft wurde auf den Ortsrat Uetze übertragen, der gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde, dem Gesangverein „Liederkranz Concordia“ und der Freiwilligen Feuerwehr der Ortschaft Uetze den Bestand der Partnerschaft sichert.
  • Balatongyörök, Ungarn: Die Teilnahme der Ungarn am alljährlich in Uetze stattfindenden Zwiebelfest ist eine Selbstverständlichkeit.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Religionen

Johannes-der-Täufer-Kirche

Seit der Reformation ist die Mehrheit der Bevölkerung evangelisch-lutherisch. Die derzeitige „Johannes-der-Täufer-Kirche“ stammt aus dem Jahr 1867, nachdem der Vorgängerbau von 1837 im großen Brand von 1863 zerstört worden war. Baumeister war Conrad Wilhelm Hase. Der Turm ist 65 m hoch.

Eine katholische Kirche gibt es seit 1956.

Bauwerke

  • Junkernhof: 1635 entstandenes zweigeschossiges Fachwerkhaus in U-Form. Gutshaus der Herren von Uttensen
  • Johannes-der-Täufer-Kirche: 1863 gebaut, unter Einbeziehung der Reste der beim Brand zerstörten Kirche von 1837. Architekt war Conrad Wilhelm Hase. Vorhanden sind noch ein Taufdeckel aus dem Jahr 1666 und ein altes Johannes-Bild.
  • Zweiständerhaus in Wackerwinkel: erbaut 1596, heute Heimatmuseum.

Seen

Spreewaldseengebiet mit Wochenendhäusern und Bootsanlegestellen

Nahe Uetze unmittelbar an der B 188 liegt ein 120 ha großes Naherholungsgebiet mit Badestrand, Campingplatz, Mobilheimplatz. Zentrum sind zwei künstlich geschaffenen Wasserflächen. Es handelt sich um den größeren Badesee Irenensee und eine Wasserfläche mit verschiedenen Armen, die unter Spreewaldseen firmiert. An den Ufern befinden sich Wochenendhäuser mit Bootsanlegestellen. Dieses Gebiet wurde in den letzten Jahren in ein Wohngebiet mit etwa 200 auf Inseln gelegenen Grundstücken umgewandelt.

Freizeit

Östlich von Uetze befindet sich der FreizeitparkErse-Park“ an der B 188. Ein gut ausgebautes und beschildertes Radwegenetz führt entlang der Flüsse oder durch die weitläufigen Wälder zu markanten Punkten wie etwa der Hänigser Bockwindmühle oder den drei Wassermühlen der Gemeinde. In den Ortschaften Uetze und Hänigsen gibt es beheizbare Freibäder und am Irenensee einen großen Naturbadestrand.

Regelmäßige Veranstaltungen

Das Zwiebelfest findet seit 2003 an jedem zweiten Septemberwochenende statt. Es beginnt üblicherweise am späten Samstagnachmittag, in jedem zweiten Jahr mit einem Tag der Ehrenamtlichen, und wird am Sonntag mit einem Open-Air-Gottesdienst auf dem Hindenburgplatz fortgesetzt. Anschließend laden Vereine, Aussteller und Partnerkommunen zu verschiedenen Zwiebelgerichten und dazu passenden Getränken ein.

Uetze ist eines der größten deutschen Zwiebelanbaugebiete, besonders für Silberzwiebeln.

Kulinarische Spezialitäten

Die Gegend um Uetze ist Spargelanbaugebiet, und so führt die Niedersächsische Spargelstraße durch Uetze.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Uetze liegt an der Bundesstraße 188 von Burgdorf nach Meinersen, Gifhorn und Wolfsburg. Wenige Kilometer östlich von Uetze am „Kreuzkrug“ kreuzen sich mit der B 188 die B 214 von Braunschweig nach Celle und die B 444 von Peine und Edemissen. Eine wichtige Landstraße verbindet Uetze außerdem mit Bröckel und Eicklingen, eine weitere mit Dollbergen und eine dritte mit Wehnsen.

Von 1923 bis 1991 hatte Uetze einen Bahnhof an der Bahnstrecke Celle–Braunschweig.

Im Gemeindegebiet liegen die Bahnhöfe Dollbergen und Dedenhausen an der Bahnstrecke Hannover–Berlin.

Die Verbindung der Ortsteile untereinander sowie mit Nachbarorten stellen sechs Buslinien des Großraum-Verkehrs Hannover sicher, die in allen Uetzer Ortsteilen zusammen 52 Haltestellen bedienen. Ergänzt werden sie zu bestimmten Zeiten von Ruftaxis und von einer Nachtbusline.

Bildung

Uetze besitzt ein Schulzentrum mit Gymnasium, Realschule und Hauptschule. Der Einzugsbereich des Gymnasiums reicht über die Gemeindegrenzen hinaus. Auch eine Orientierungsstufe war bis 2004 (Abschaffung der Orientierungsstufe in Niedersachsen) dort angesiedelt.

Die Hauptschule hatte bis 2006 ihren Standort in Hänigsen, sie befindet sich seitdem in einem neu errichteten Gebäude im Schulzentrum Uetze.

Etwas abseits gelegen befindet sich nahe dem alten Ortskern in einem über hundert Jahre alten Schulgebäude die Stötzner-Schule, eine Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Urban Friedrich Christoph Manecke: Geschichte des K. Amts Meinersen, im Lüneburgschen. In: Vaterländisches Archiv, Dritter Band, Hannover 1820, S. 239 ff.
  • Dorothea und Günter Radtke (Hrsg.): Chronik Uetze, Ein Dorf im Wandel der Jahrhunderte. Uetze o.J. (1997)

Weblinks

 Commons: Uetze – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Uetze – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
  2. Lüntzel, Hermann Adolf: Geschichte der Diöcese und Stadt Hildesheim, Erster Teil, Hildesheim 1858, S. 95. Vgl. von Holle, Georg: „Beiträge zur Kunde der ältern Erdbeschreibung des Königreichs Hannover, namentlich zur Erläuterung der Stiftungs-Urkunde des St. Michaelis-Klosters zu Hildesheim“, in: Neues vaterländisches Archiv, oder Beiträge zur allseitigen Kenntniß des Königreichs Hannover wie es war und ist, hrsg. vom Verein Vaterländischer Geschichtsfreunde, Lüneburg 1824, S. 214.
  3. UB Gosl. 2 Nr. 535 (Bodo de Utessem). Vgl. Heinemann, Otto von: Geschichte von Braunschweig und Hannover, Band 1-2, Gotha 1882, S. 325: „Die Stellung eines Kämmerers am Hofe Wilhelms versah ein gewisser Luderus, bei dem Pfalzgrafen Heinrich aber und Otto dem Kinde Herwig von Uetze (Utessem).“
  4. Ausführlich: Blazek, Matthias: Das Löschwesen im Bereich des ehemaligen Fürstentums Lüneburg von den Anfängen bis 1900, Adelheidsdorf 2006, S. 226 ff., ISBN 978-3-00-019837-3.
  5. Ausführlich: Blazek, a. a. O., S. 404 f.
  6. Buchholz, Helmut: Das Amt Meinersen von 1532–1885 – mit dem Erbregister von 1616, Meinersen 1983–1985 (Hrsg.: Gemeinde Meinersen).
  7. Ausführlich: Blazek, Matthias: Die Hinrichtungsstätte des Amtes Meinersen – Eine Quellensammlung, Stuttgart 2008, S. 55 ff., ISBN 978-3-89821-957-0.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Uetze —   [ ytsə], Gemeinde im Landkreis Hannover, Niedersachsen, am Südrand der Lüneburger Heide, 19 500 Einwohner; Naherholungszentrum …   Universal-Lexikon

  • Uetze — Infobox German Location Art = Gemeinde Name = Uetze Wappen = Wappen Uetze.png lat deg = 52 |lat min = 27 |lat sec = 58 lon deg = 10 |lon min = 12 |lon sec = 14 Lageplan = Lageplanbeschreibung = Bundesland = Lower Saxony Landkreis = Hanover… …   Wikipedia

  • Uetze — Original name in latin Uetze Name in other language Juce, UEtze, Utisson (a. 1022), tze, Юце State code DE Continent/City Europe/Berlin longitude 52.46511 latitude 10.20467 altitude 55 Population 7500 Date 2011 02 22 …   Cities with a population over 1000 database

  • Uetze — 1. Man kann de Uetze so lange pedde, bet se quaket. – Eichwald, 1974. 2. Sau lange de Uetzen1 vor Maidâge raupet, sau lange môtet se nâ Maidâge swîgen. – Schambach, II, 648. 1) Frösche. – So lange das Wetter vor dem Mai warm ist, so lange ist es… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Katensen (Uetze) — Katensen Gemeinde Uetze Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Hänigsen — Gemeinde Uetze Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Sakralbauten in der Region Hannover —  Karte mit allen Koordinaten: OSM, Google oder …   Deutsch Wikipedia

  • Altmerdingsen — Gemeinde Uetze Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Eltze — Gemeinde Uetze Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Schwüblingsen — Gemeinde Uetze Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”