Ukrainische Freie Universität München

Ukrainische Freie Universität München
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Ukrainische Freie Universität München
Gründung 17. Januar 1921
Trägerschaft privat
Ort München
Bundesland Bayern
Staat Deutschland
Kanzler Nicolas Szafowal
Studenten 149 (2007)
Website www.ufu-muenchen.de

Die Ukrainische Freie Universität (UFU, Universitas Libera Ucrainensis) ist eine private Exil-Universität, die am 17. Januar 1921 in Wien gegründet wurde und seit 1945 ihren Sitz in München-Bogenhausen hat. Seit 1978 ist die UFU eine Volluniversität mit Promotions- und Habilitationsrecht.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gründung bis 1945

Das Gebäude der UFU
Eingangsschild

Kurz nach der Gründung 1921 in Wien wurde die Ukrainische Freie Universität im Herbst 1921 nach Prag verlegt, der Hauptstadt der damals noch jungen Tschechoslowakei. Die Initiative zur Gründung einer privaten Universität außerhalb der Grenzen der Ukraine ging von ukrainischen Professoren, Schriftstellern, Journalisten und Studenten aus, die Bürger Österreich-Ungarns bzw. Russlands gewesen waren. Nach dem Ersten Weltkrieg und den gescheiterten ukrainischen Befreiungsbemühungen gingen diese in die Emigration.

In Prag stellte die tschechoslowakische Regierung unter Präsident Masaryk Räumlichkeiten für die Universität zur Verfügung und leistete finanzielle Unterstützung. Zu dieser Zeit lebten in Prag zahlreiche ukrainische Professoren und junge Studenten, die zur Entwicklung der Universität beitrugen.

Die Freie Universität unterhielt zunächst nur zwei Fakultäten – die philosophische und die Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche. Das Professorenkollegium setzte sich aus prominenten Gelehrten zusammen, denen man in der Ukraine ihre Lehrstühle und ihre Lehrbefugnis entzogen hatte. Unter ihnen waren bekannte Namen wie Antonowytsch, Bilezkyj, Horbatschewskyj, Dnistrajanskyj, Doroschenko, Kolessa, Rudnyzkyj, Starosolskyj, Smal-Stozkyj. Im ersten Semester schrieben sich über 700 Hörer ein. Während ihrer Existenz in Prag entwickelte die Universität rege pädagogische, wissenschaftliche, forschende und publizierende Aktivitäten, die sowohl innerhalb der Tschechoslowakei als auch über die Grenzen hinaus bekannt wurde.

Neuzeit nach 1945

1945, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, sahen sich die meisten Professoren und Studenten gezwungen, Prag zu verlassen und nach Bayern umzusiedeln. In München begann so im Herbst 1945 der dritte Abschnitt (nach Wien und Prag) in der Geschichte der Freien Ukrainischen Universität. Der Neuanfang in München war mühsam, da man ausschließlich auf eigene Mittel zurückgreifen musste. An beiden Fakultäten zusammen erreichte 1947 das Kollegium dennoch eine Stärke von 80 Hochschullehrern.

In München erhielt die Freie Ukrainische Universität aufgrund ihrer wissenschaftlichen und pädagogischen Arbeit die offizielle Anerkennung der Bayrischen Staatsregierung und das Recht auf Promotion und Habilitation (Verordnung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus Nr. XI 60710 vom 16. September 1950).

Im neuen Bayerischen Hochschulgesetz vom 28. Juni 1978 sprach man der UFU in einer separaten Gesetzesnovelle zusätzlich das Recht zu, die Titel Magister, Doktor und habilitierter Doktor zu vergeben. Das Ministerium der Ukraine erkennt seit 12. November 1992 die Diplome der Ukrainischen Freien Universität an.

Heute nimmt die Universität ausschließlich nichtdeutsche Studierende mit ausreichenden Ukrainisch- und Deutschkenntnissen gegen eine Studiengebühr von 600 Euro pro Semester auf, Deutsche sind als Gasthörer zugelassen. Zu den beiden ursprünglichen Fachgebieten ist noch die Fakultät für Ukrainistik dazu gekommen.

Die Universität ist in einer alten Villa in der Pienzenauerstraße 15 untergebracht; ab 1900 war dieses Haus der Wohnsitz der jüdischen Intellektuellenfamilie Hallgarten.

2007 sind 149 Studierende eingeschrieben, mehr können aus räumlichen Gründen nicht untergebracht werden. Der größte Hörsaal der UFU fasst 35 Hörer, die rund 48.000 Bände umfassende Bibliothek gilt als die größte ukrainische Spezialbibliothek in Westeuropa. Von der bayerischen Staatsregierung wird die UFU mit 25.000 Euro jährlich unterstützt – früher betrug das Fördergeld rund 125.000 Euro. Nach der Wende hat sich der Bund aus der Förderung zurückgezogen.

Kanzler ist im Jahre 2007 der in Argentinien geborene Dr. Nicolas Szafowal.

Bekannte Professoren und Studenten

  • Dmytro Doroszenko (27. März 1882 - 19. März 1951), Historiker, Professor an der Universität 1921-1951
  • Natalia Połonska-Wasylenko (ukrainisch Наталія Дмитрівна Полонська-Василенко) (1884 - 1973) - Ukrainische Historikerin
  • Oleksandr Ohłobłyn, (ukrainisch Олександр Петрович Оглоблин) (6. Dezember 1899 in Kiew - 16. Februar 1992 in Ludlow) Politiker und Historiker
  • Vladimir Kubijowicz, (ukrainisch Володимир Кубійович) (23. September 1900 in Nowy Sącz - 2. November 1985 in Paris) Ethnograph, Geograph
  • Volodymyr Yaniv (ukrainisch Володи́мир Я́нів) (21. November 1908 in Lviv - 19. November 1991) war eine Führer der ukrainischen Unabhängigskeitsbewegung, Redakteur verschiedener Zeitschriften, viele Jahre inhaftiert, Psychologe, Soziologen und ukrainischer Dichter. Professor in München ab 1955 und Rektor der Ukrainischen Freien Universität (UFU) von 1968 bis 1986
  • Leonid Rudnytzky (* 1935), ein aus der Ukraine stammender, US-amerikanischer Literaturwissenschaftler, Rektor der Ukrainischen Freien Universität (UFU) von 1998 bis 2003
  • Wolf-Ulrich Cropp (* 1941), der aus Hamburg stammende Dipl. Wirtschafts-Ing., Manager bekannter Unternehmen und erfolgreicher Schriftsteller vieler Publikationen (u. a.: "Alaska-Fieber" ISBN 978-3-492-40007-7, "Models und Mönche" ISBN 978-3-940756-92-3, Eintrag im "Wer ist Wer? Das Deutsche Who's Who" ISBN 978-3-7950-2048-4) erhielt am 20. November 1982 den Dr. rer.oec. h.c. der Ukrainischen Freien Universität München.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Ukrainische Freie Universität – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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