Barytlauge

Barytlauge
Kristallstruktur
Keine Kristallstruktur vorhanden
Allgemeines
Name Bariumhydroxid
Andere Namen
  • Ätzbaryt
  • Barytwasser (wässr. Lösung)
Verhältnisformel Ba(OH)2
CAS-Nummer 17194-00-2 (wasserfrei)
22326-55-2 (Monohydrat)
12230-71-6 (Octahydrat)
Kurzbeschreibung weiße Kristalle
Eigenschaften
Molare Masse 171,34 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

4,50 g·cm−3[1]
2,18 g·cm-3 (Octahydrat)[1]

Schmelzpunkt

408 °C[1]
78 °C (Octahydrat)[1]

Siedepunkt

Zersetzung bei >600 °C zu Bariumoxid und Wasser[1]

Löslichkeit

Löslich in Wasser (72 g·l−1, Octahydrat)[1]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Ätzend
Ätzend
(C)
R- und S-Sätze R: 20/22-34
S: 26-36/37/39-45
MAK

0,5 mg·m−3 [1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Bariumhydroxid (Ba(OH)2 ist das Hydroxid des Erdalkalimetalls Barium. Es ist in wässriger Lösung eine starke Base.

Inhaltsverzeichnis

Gewinnung und Derstellung

Ausgehend vom Schwerspat (Bariumsulfat) BaSO4 wird Bariumhydroxid aus Bariumoxid oder Bariumsulfid gewonnen: Bariumoxid reagiert mit Wasser zum Bariumhydroxid:

\mathrm{BaO + H_2O \longrightarrow Ba(OH)_2},
\mathrm{Ba(OH)_2 + 8 \ H_2O \longrightarrow Ba(OH)_2 \cdot 8 \ H_2O}.

Bariumsulfid reagiert mit Wasser zu Bariumhydroxid und Schwefelwasserstoff:

\mathrm{BaS + 2 \ H_2O \longrightarrow Ba(OH)_2 + H_2S}.

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Bariumhydroxid ist eine feste, aus farblosen Kristallen bestehende Substanz. Es bildet zwei Hydrate, ein Monohydrat und ein Octahydrat. Die Löslichkeit in Wasser ist stark temperaturabhängig, bei 20 °C lösen sich 56 g/l Wasser, bei 80 °C 947 g/l Wasser. Die wässrige Lösung, auch Barytwasser genannt, reagiert stark alkalisch, da Bariumhydroxid fast vollständig in Ionen dissoziiert. Eine gesättigte Lösung hat einen pH-Wert von 14.

Chemische Eigenschaften

Bariumhydroxid bildet in wässriger Lösung mit Kohlenstoffdioxid oder anderen carbonathaltigen Salzen einen schwer löslichen Niederschlag aus Bariumcarbonat:

\mathrm{Ba(OH)_2 + CO_2 \longrightarrow BaCO_3 \downarrow + H_2O}

Es kann so zum qualitativen Nachweis von Carbonationen herangezogen werden.

Verwendung

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Eintrag zu Bariumhydroxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 25.12.2007 (JavaScript erforderlich)
  2. Wissenschaft aktuell: Heizen mit flüssigen Salzen

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