Umweltnaturwissenschaften

Umweltwissenschaften ist ein Sammelbegriff für diejenigen Teilbereiche verschiedener Disziplinen, die sich speziell mit der Umwelt des Menschen und den Auswirkungen menschlicher Tätigkeiten auf die Umwelt befassen. Dort, wo Naturwissenschaften vom Menschen beeinflusste natürliche Systeme untersuchen, zählen sie zu den Umweltwissenschaften. Dies ist z. B. dort der Fall, wo sich Geologen mit der anthropogenen Belastung des Grundwassers, Mineralogen mit der Fixierung von Schwermetallen in Mineralen, Biologen mit der Auswirkung von Umweltgiften auf Pflanzen und Tiere, Physiker mit den Auswirkungen der Radioaktivität auf Lebewesen, Chemiker mit dem Verhalten organischer Schadstoffe und wo sich Mediziner mit Krankheiten beschäftigen, die durch Umweltverschmutzung hervorgerufen werden. Ingenieurwissenschaften bearbeiten umweltwissenschaftliche Themen in Form der Umwelttechnik. Kulturwissenschaften zählen dort zu den Umweltwissenschaften, wo sie sich mit der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Umweltproblemen (Umweltsoziologie) oder mit der Geschichte des Umweltschutzes und des Umweltbewusstseins (Umweltgeschichte) beschäftigen. Auch Geisteswissenschaften setzen sich mit der Umwelt auseinander, z. B. durch die Formulierung einer eigenen Umweltethik. Auch in den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften gewinnen die Bereiche des Umweltrechts und der Umweltmanagementsysteme an Bedeutung. Im Schnittpunkt von Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften beschäftigt sich die Geographie mit der Mensch-Umwelt-Beziehung. Fachwissenschaftler der Einzeldisziplinen und interdisziplinär ausgebildete Umweltwissenschaftler (siehe Studiengänge) beschäftigen sich dann aus den genannten Blickwinkeln mit folgenden Fragestellungen:

• aktuelle Umweltveränderungen, z. B. Klimaerwärmung
• soziale Auswirkungen der Umweltveränderungen
• Umweltbelastung und Umweltschäden
• Umweltfolgenabschätzung
• Rekonstruktion vergangener Umwelten

Studiengänge

Umweltwissenschaft oder Umweltnaturwissenschaft ist auch die Bezeichnung von Studiengängen, die je nach Universität die Fächer Umweltchemie, Umweltphysik, Biologie (Ökologie, Botanik und Zoologie), Umweltinformatik, Umweltmanagement, Kommunikation, Umweltrecht, Strafrecht, Verwaltungsrecht und Baurecht beinhalten. Der Schwerpunkt des Studiengangs variiert zwischen Natur- und Geisteswissenschaften (je nach Universität), umfasst jedoch meist beide Aspekte. Weitere naturwissenschaftliche Studiengänge im umweltwissenschaftlichen Bereich sind Geoökologie und Landschaftsökologie. Im Studiengang Umweltwissenschaften kaum vertreten, aber ebenfalls zu den Umweltwissenschaften gehörend sind die angewandten Umweltingenieurwissenschaften.

Weblinks

• Departement Umweltwissenschaften an ETH Zürich
• Fachbereich Umweltwissenschaften, Universität Lüneburg
• FernUniversität in Hagen, Interdisziplinärer Fernstudiengang Umweltwissenschaften (infernum)
• Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen an der ZHAW
• Studienrichtung Umweltingenieur der ETH Zürich
• Institut für Umweltwissenschaften an der Universität Landau in der Pfalz