Umweltschutzpapier

Umweltschutzpapier

Recyclingpapier besteht überwiegend aus wiederverwertetem Altpapier und gilt deshalb als umweltfreundlich. Nebst der Holz-Einsparung wird auch rund zwei Drittel weniger Energie und Wasser verbraucht.

Qualität und Reißfestigkeit des Papiers lässt sich durch das Beimischen neuer Fasern steigern. Ab einem Anteil von 80 % Recyclingpapier darf das Produkt laut Gesetz die Aufschrift „aus 100 % Altpapier“ tragen.

Recyclingpapier ist häufig grauer als andere Papiersorten, da es aufwendig ist, die Farbreste aus dem Altpapier mittels Deinking spurlos zu entfernen. Inzwischen gibt es allerdings auch weißes Recyclingpapier.

In den 1970er-, 1980er- und der frühen 1990er-Jahren wurde Recyclingpapier häufig auch „Umweltschutzpapier“ genannt. In einigen Bioläden heißt es auch heute noch so.

Inhaltsverzeichnis

Herstellungsprozess

Umwandlung von Papierblättern zu Papierbrei

Papierrecycling führt man meistens mittels einer Variation eines immer gleichen Grundvorgangs durch:

  1. Das Papier wird in Wasser in seine einzelnen Papierfasern zerlegt, wodurch ein dünnflüssiger Brei entsteht; dieses Stadium nennt man Wiederaufschlämmung (Re-Suspension).
  2. Der wässrige Brei durchläuft dann einen Reinigungsvorgang, um nichtfaserige Fremdkörper zu entfernen. Dieses Stadium umfasst häufig auch einen Waschvorgang mithilfe chemischer Reinigungsmittel.
  3. Manchmal wird ein dritter Vorgang hinzugenommen, nämlich das Entfärben der Fasern durch Natriumhydroxid oder Natriumkarbonat. Um weißes Papier herzustellen, verwendet man in einem zusätzlichen Bleichvorgang dann Peroxide oder Hydrosulfite, um Farbstückchen aus dem Papierbrei zu entfernen.
  4. Zuletzt wird dieser saubere, fertige Faserstoff zu einem „neuen“ Papiererzeugnis gemacht, entweder durch Mischen mit Primärfasern von Bäumen in unterschiedlichen Proportionen oder einfach durch das direkte Erzeugen von 99 %-igem Recyclingpapier[1]

Umwandlung zu Papierbögen

Der Vorgang der eigentlichen Blattschöpfung ist dann derselbe wie bei Frischfaserpapier:

  1. Die Papierbreimischung wird weiter verdünnt mit Wasser, woraus ein sehr dünnflüssiger Brei entsteht. Diese dünnflüssige Masse sickert dann durch eine feinmaschige Siebpartie, um ein Fasergewebe zu bilden.
  2. Diese sich bewegende Fasergewebebahn wird gepresst und getrocknet zu einem fortlaufenden Blatt Papier.
  3. Während des Modellierungsvorgangs wird jeweils eine gewisse Menge an Papierbrei in eine Form mit einem Drahtgitterboden gegeben, so dass die Fasern auf dem Gitter ein Blatt bilden und überschüssiges Wasser abfließen kann. Das Papier kann dann aus der Form entnommen werden und zu trocknen beginnen.
  4. Nach dem Trocknen kann man dieses fortlaufende Fasergewebe durch vertikales und horizontales Zerschneiden zu rechteckigen Bögen der gewünschten Größe schneiden.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Baird, S. 524–525; Selke, S. 115–116

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