United Automobile Workers

United Automobile Workers

United Auto Workers (UAW), mit vollem Namen The International Union, United Automobile, Aerospace and Agricultural Implement Workers of America, ist eine nordamerikanische Gewerkschaft. Sie wurde im Mai 1935 gegründet und zählt mit rund 465.000 Mitgliedern aus der Automobilindustrie, der Luftfahrtindustrie, dem Landmaschinenbau und dem Gesundheitswesen zu den einflußreichsten Gewerkschaften in den USA und Kanada.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

In der UAW sind insbesondere Arbeitnehmer in der Automobilindustrie organisiert. Weitere Berufsfelder, in denen sie aktiv ist, sind vor allem die Luftfahrtindustrie, der Landmaschinenbau und das Gesundheitswesen. Die UAW, die zu den einflußreichsten Gewerkschaften in Nordamerika gehört, ist Mitglied der American Federation of Labor and Congress of Industrial Organizations, des wichtigsten Dachverbandes amerikanischer Gewerkschaften, und der kanadischen Gewerkschaftsvereinigung Canadian Labour Congress.

Mit rund 465.000 Mitgliedern (Stand 2008)[1] in rund 800 lokalen Vereinigungen[2] zählt die UAW zu den mitgliederstärksten Gewerkschaften in den USA und Kanada. Sie hat gegenwärtig rund 3100 Tarifverträge mit etwa 2000 Firmen abgeschlossen.[2] Präsident der United Auto Workers ist seit 2002 Ronald Anthony Gettelfinger.

Die UAW ist in den Vereinigten Staaten, in Kanada und in Puerto Rico vertreten. Ihr Sitz ist Detroit.

Geschichte

Arbeiter während eines Streiks in Flint, Michigan, Anfang 1937

Die United Auto Workers wurde im Mai 1935 gegründet. Sie zählte zu den ersten Gewerkschaften, in der Afroamerikaner Mitglied werden konnten. Zwei Jahre nach ihrer Gründung erreichte sie die Anerkennung als Vertreter der Arbeiter von General Motors und Chrysler und damit die industrieweite gewerkschaftliche Organisation der Arbeiter in der amerikanischen Autobaubranche. Die erstmalige Einwilligung der Ford Motor Company in Tarifverhandlungen mit der UAW folgte 1941. Später trug die UAW durch Erfolge wie die Durchsetzung von arbeitgeberfinanzierten Krankenversicherungen entscheidend zur Verbesserung der Lebenssituation von Industriearbeitern bei. In den 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre zählten die Einkommen UAW-organisierter Arbeitnehmer zu den höchsten aller Industriezweige in den Vereinigten Staaten.

Beginnend mit der Ölkrise im Jahr 1973 und dem darauf folgenden Verlust an Marktanteilen durch die amerikanischen Autokonzerne kam es jedoch zu Zugeständnissen der United Auto Workers gegenüber den Arbeitgebern und zu einer teilweisen Rücknahme der von ihr ausgehandelten Vergünstigungen. Im Jahr 1985 spaltete sich nach organisationsinternen Auseinandersetzungen der für Kanada zuständige Zweig durch Gründung der Canadian Auto Workers ab. Die Mitgliederzahl, die 1945 erstmal mehr als eine Million betrug, sinkt seit ihrem Höchststand von rund 1,5 Millionen, den sie zum Ende der 1970er Jahre erreicht hatte.[1] Seit dem Beginn der 1990er Jahre versucht die UAW sich sowohl geographisch, wie durch die Ausweitung nach Puerto Rico, als auch hinsichtlich der Beruffelder ihrer Mitglieder neue Bereiche zu erschließen. So ist die 1981 als Gewerkschaft von freischaffenden Schriftstellern und Journalisten gegründete National Writers Union seit 1992 ebenso eine Tochtervereinigung der UAW wie die 1978 entstandene National Organization of Legal Services Workers als Vereinigung von Angestellten im Rechtsdienst. Weitere Bereiche in Branchen außerhalb ihrer herkömmlichen Industriefelder, in denen die UAW verstärkt um Mitglieder wirbt, sind Verwaltungs- und Büroangestellte, die Mitarbeiter von Non-Profit-Organisationen sowie die studentischen Mitarbeiter von Hochschulen (academic student employees).

Einzelnachweise

  1. a b mlive.com - Everything Michigan: UAW membership falls below 500,000 to lowest level since WWII (abgerufen am 7. Dezember 2008)
  2. a b United Auto Workers: About UAW - Who We Are (abgerufen am 7. Dezember 2008)

Literatur

  • John Barnard: American Vanguard: The United Auto Workers During the Reuther Years, 1935−1970. Wayne State University Press, Detroit 2004, ISBN 0-81-432947-0
  • Kevin Boyle: The UAW and the Heyday of American Liberalism, 1945−1968. Cornell University Press, Ithaca 1995, ISBN 0-80-148538-X

Weblinks


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