United States Forces in Austria

United States Forces in Austria

Die United States Forces in Austria (USFA) war eine amerikanische militärische Organisationseinheit der Besatzungszeit in Österreich, die von 1945 bis 1955 existierte und nicht nur militärisch-administrative Funktionen hatte, sondern auch kulturell große Auswirkungen zeigte.

Installiert wurde die USFA am 5. Juli 1945 und hatte ihren Sitz in Salzburg im Camp Riedenburg. Zusätzlich gab es noch ein untergeordnetes Hauptquartier in Wien. Als Flagge führten sie die Farben Blau-weiß-rot, was eine Kombination der US-Flagge mit der österreichischen darstellen sollte.

Anders als die sowjetische Besatzungsmacht, die aus einem armen, kriegszerstörten Land kam und wegen ihrer zahlreichen Übergriffe mangelnde Popularität genoss, wurden 1945 die Besatzungstruppen der westlichen Alliierten, vor allem jene der USA, in Österreich mit Erleichterung und Sympathie aufgenommen. Sie selbst sahen sich im Gegensatz zu den Besatzern in Deutschland als Befreier auf Grund des Moskauer Memorandums, nach dem Österreich das erste Opfer war (was in der Zwischenzeit aber stark relativ wurde). Erster Chef der USFA wurde General Mark W. Clark (1945–47). Ihm folgte Generalleutnant Geoffrey Keyes (1947–1950). Ab 1950 lag die Funktion des amerikanischen Hochkommissars in der Hand des Zivilisten und Karrierediplomaten Walter J. Donnelly.

Die vornehmlich die Jugend erfassende „Coca-Kolonisation“[1] wurde durch die Besatzungssoldaten und ihre kulturellen und sportlichen Vorlieben wesentlich gefördert. So wurde unter anderem der Basketballsport durch die auch von österreichischen Vereinen mit benützte USFA-Basketballhalle im Wiener Messepalast gefördert, die Umwandlung des Kolosseum-Kinos in ein amerikanisches Soldatenkino („Yanks“) hatte wichtige Auswirkungen auf den Wiener 9. Bezirk Alsergrund, und die von der amerikanischen Besatzungsmacht geführten Medien (Tageszeitung Wiener Kurier, Sendergruppe Rot-Weiß-Rot, zunächst mit Zentrale in Salzburg, Blue Danube Network) hatten großen Einfluss auf die Prägung der österreichischen Nachkriegsmentalität. Ebenfalls auf kulturelle Wirkung ausgerichtet war die Schaffung der von der ISB (Information Service Branch) geführten Bibliotheks-Institution Amerika-Haus. Amerikahäuser gab es in Salzburg, Linz und Wien, wovon nur mehr jenes in Wien existiert. Auch die medialen Aktivitäten der amerikanischen Besatzungsmacht im Print- und Funkbereich wurden nach dem Staatsvertrag stark zurück gefahren.

Literatur

  • Reinhold Wagnleitner: Coca-Colonisation und Kalter Krieg. Die Kulturmission der USA in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg. Verlag für Gesellschaftskritik, Wien 1991, ISBN 3-85115-131-3 (Österreichische Texte zur Gesellschaftskritik 52).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Reinhold Wagnleitner: Coca-Colonisation und Kalter Krieg. Die Kulturmission der USA in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg

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