- Universität Flensburg
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Universität Flensburg Gründung 1994 Trägerschaft staatlich Ort Flensburg Bundesland Schleswig-Holstein Staat Deutschland Leitung Waltraud "Wara" Wende Studenten 3.979 (WS 2010/11)[1] Mitarbeiter 545 (2008)[1] davon Professoren 66 [1] Website www.uni-flensburg.de Die Universität Flensburg gehört gemeinsam mit den Universitäten in Kiel und Lübeck zu den drei Universitäten in Schleswig-Holstein.
Inhaltsverzeichnis
Grundlagen
Die Universität Flensburg ging 1994 aus einer 1946 gegründeten Pädagogischen Hochschule hervor und bündelt vor allem die Lehrerausbildung in Schleswig-Holstein - mit Ausnahme angehender Gymnasiallehrer, die an der Universität Kiel studieren. Sie verfügt über 200 dauerhaft Beschäftigte und mehr als 400 Gastdozenten und Lehrbeauftragte. Bekannte Hochschullehrer sind u.a. der Soziologe Hauke Brunkhorst und der Energieökonom Olav Hohmeyer.
Derzeit sind an der Universität Flensburg etwa 4.000 Studenten und Studentinnen immatrikuliert. Zum Wintersemester 2006/2007 hatte die Universität rund 4.200 Studienbewerber, im Wintersemester des Vorjahres waren es nur 2.566. An oberster Stelle der Bewerbungen lag im Wintersemester 2006/2007 der Studiengang Bachelor of Arts in Vermittlungswissenschaften mit 1.977 Studieninteressierten, gefolgt vom Bachelor-Studiengang International Management mit 547 Bewerberinnen und Bewerbern.
Die Universität Flensburg ist die nördlichste Universität Deutschlands. Der Schwerpunkt liegt auf der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern und weiteren Studiengängen im Bereich der Pädagogik und Sozialwissenschaften. Zu den Besonderheiten zählen deutsch-dänische Studiengänge im Bereich Management, die in Kooperation mit der Universität von Süddänemark in Sønderborg angeboten werden.
Ferner unterhält die Universität Flensburg als eine von wenigen deutschen Hochschulen ein Institut im Ausland, den European Overseas Campus auf Bali.
Geschichte
Der erste Versuch, in Flensburg eine Universität einzurichten, erfolgte bereits in der Regierungszeit des dänischen Königs Christian IV. Sein Eintritt in den Dreißigjährigen Krieg, dem bald die teilweise Zerstörung der Stadt folgte, machte den Plänen ein Ende. Als der Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf 1652 das kaiserliche Privileg erlangt hatte, eine Universität zu gründen, verhandelte er zunächst auch mit Flensburg. Da die Stadt aber im Herzogtum Schleswig, das ein dänisches Lehen war, und nicht im Heiligen Römischen Reich lag, war eine Ansiedlung der neuen Hochschule in Flensburg nicht möglich. Stattdessen erhielt Kiel, das im Gottorfschen Anteil am Herzogtum Holstein lag, 1665 eine Universität (siehe Christian-Albrechts-Universität).
1875 wurde Flensburg Sitz einer Hochschule, der Navigationsschule. Diese bildete die Keimzelle für die Fachhochschule Flensburg, die heute eng mit der Universität kooperiert.
Am 2. März 1946 erging ein Erlass des Oberschulrats Friedrich Drenckhahn im Auftrage des Oberpräsidenten der Provinz Schleswig-Holstein zum Arbeitsbeginn der ersten Pädagogischen Hochschule, und zwar im Ostflügel der Marineschule Mürwik gemäß Anordnung der Britischen Militärregierung vom 21. Februar 1946.
Am 21. März 1946 wurde die Pädagogische Hochschule unter Leitung des Professors Dr. Gerhard Bohne[2] eröffnet. Zunächst nahmen 220 Studenten das Studium zum Volksschullehrer auf. Das Studium dauert 15 Monate. Die Dozenten mussten eine Zusammenfassung jeder Vorlesung bei der Britischen Militärregierung abgeben.
Am 9. Juni 1947 absolvierten die ersten Studenten die Prüfung für das Erste Staatsexamen für das Lehramt an Volksschulen in den Fächern Pädagogik, Psychologie und einem gewählten Unterrichtsfach.
6. Januar 1959 zog die Pädagogische Hochschule von der Marineschule in ein neues Gebäude in der Mürwiker Straße 77 um.
Am 16. Oktober 1959 wurde das neue Studentenwohnheim, die „Flensburger Burse“, direkt neben dem neuen Gebäude der Pädagogischen Hochschule eröffnet.
Seit dem 1. Januar 1963 wurden auch Realschullehrer an der Pädagogischen Hochschule ausgebildet.
Am 2. Mai 1973 erhielt die Pädagogische Hochschule das (eingeschränkte) Promotionsrecht.
1992 begann der Studiengang „Betriebliche Bildung und Management“ mit rund 60 Studenten seine Arbeit. Dies ist der erste nicht traditionell pädagogische Studiengang an der Hochschule.
1. September 1994 beschloss die Landesregierung die Umbenennung der Pädagogischen Hochschule in „Bildungswissenschaftliche Hochschule Flensburg-Universität“ (kurz BU Flensburg).
1. April 1995 Da die BU Flensburg unter Platzmangel leidet, wird die ehemalige Berufsschule an der Schützenkuhle angemietet (Kosten etwa 150.000 € pro Jahr).
8. Januar 1996: Die Gründungskommission für den neuen Berufsschullehrer-Studiengang tritt zusammen.
1997: Die gemeinsame Bibliothek der BU Flensburg und der Fachhochschule Flensburg am Sandberg wird eröffnet.
2000: Die „Bildungswissenschaftliche Hochschule Flensburg-Universität“ wird in „Universität Flensburg“ umbenannt.
25. März 2002: Einweihung der Mensa
1. August 2002: Alle Institute der Universität ziehen in die neuen Gebäude am Sandberg um.
29. Oktober 2002: Einweihung des Hörsaalzentrums/Audimax
2004: Die alten Gebäude der PH Flensburg und die „Flensburger Burse“ im Stadtteil Mürwik werden abgerissen.
8. November 2006: Die Hochschule feiert mit einem Festakt ihr 60jähriges Bestehen.
29. November 2010: Einweihung des Erweiterungsbaus
Literatur
Michael Ruck: 60 Jahre Universität Flensburg 1946-2006. Verwissenschaftlichung - Diversifizierung - Expansion, in: Demokratische Geschichte. Jahrbuch für Schleswig-Holstein 18 (2007), S. 255-266. ISSN 0932-1632. URL: http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_19/Demokratische_Geschichte_Band_19_Essay_7.pdf
Bibliothek
Die Zentrale Hochschulbibliothek (kurz ZHB) ist eine gemeinsame Einrichtung der Universität und Fachhochschule Flensburg.[3]
Insgesamt gibt es in der ZHB Flensburg ca. 265,000 Medieneinheiten, 380 Arbeits- und Leseplätze, ca. 566 laufend gehaltene Zeitschriften, ca. 25 CD-Rom Datenbanken und 23.975 elektronische Zeitschriften. Momentan (2009) sind 8,025 Benutzer eingetragen, die im Jahr 2008 rund 153,000 Medien ausgeliehen haben. Das Anschaffungsetat der ZHB beträgt im Jahr ca. 217,000 EURO.[4]
Aktuelle Studiengänge
Derzeit (WS 2008/09) werden an der Universität Flensburg folgende Bachelor- und Masterstudiengänge angeboten:
Bachelor- und andere grundständige Studiengänge
- Vermittlungswissenschaften (BA) (zugleich erste Phase der Lehrerausbildung)
- Erziehungswissenschaft: Erwachsenenbildung/Weiterbildung (Diplom) (ab WS 2009/10 Umstellung auf BA/MA)
- International Management (BA)
- Kultur- und Sprachmittler (dän. BA, dt. Diplom) (Umstellung auf BA/MA in Planung)
Master- und weitere Aufbau-/Weiterbildungsstudiengänge
- Energie- und Umweltmanagement, Energy and Environmental Systems, Spezialisation Sustainable Energy Systems and Management in Developing Countries (SESAM) (M.Eng.)
- Energie- und Umweltmanagement, Spezialisierung Energie- und Umweltmanagement in Industrieländern (M.Eng.)
- Erziehungswissenschaft: Schulpädagogik (Diplom)
- European Studies (M.A.)
- Kultur - Sprache - Medien (M.A.)
- Management Studies (M.Sc.)
- Master of Education für Grund- und Hauptschulen (M.Ed.)
- Master of Education für Realschulen (M.Ed.)
- Master of Education für Sonderschulen (M.Ed.)
- Master of Education für berufliche Schulen (M.Ed.)
- Prävention und Gesundheitsförderung (M.A.)
Siehe auch
Weblinks
Commons: Universität Flensburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Webseite der Universität Flensburg
- Webseite der Campuszeitung Flensburg
- Webseite des Campusradio Flensburg
- Studierendenvertretung
Einzelnachweise
- ↑ a b c Die Universität in Zahlen 2010/11 (Deutsch). Universität Flensburg. Abgerufen am 18. Januar 2011.
- ↑ Siehe: David Käbisch: Bohne, (Paul) Gerhard. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 27, Nordhausen 2007, ISBN 978-3-88309-393-2, Sp. 143–161.
- ↑ uni-flensburg.de: Bibliothek, Abruf: 18. April 2009
- ↑ zhb-flensburg.de: Portrait der ZHB, Abruf: 18. April 2009
Universitäten: Universität Flensburg | Christian-Albrechts-Universität zu Kiel | Universität zu Lübeck
Fachhochschulen: AKAD-Privathochschulen | Fachhochschule Flensburg | Fachhochschule Kiel | Fachhochschule Lübeck | Fachhochschule Westküste | Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung | Nordakademie | Private Fachhochschule Wedel
Kunst- und Musikhochschulen: Musikhochschule Lübeck | Muthesius Kunsthochschule Kiel
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