Basilika St. Anna (Altötting)

Basilika St. Anna (Altötting)
Das Portal der päpstlichen Basilika St. Anna
St. Anna, Innenraum
St. Anna, Hochaltar
Marienorgel St. Anna

Die Basilika St. Anna in Altötting ist die größte im 20. Jahrhundert gebaute Kirche in Deutschland. Die Kirche, neben dem Kapuzinerkloster St. Konrad am Bruder-Konrad-Platz, fasst 8.000 Personen, hat eine Länge von 83 Metern, eine Höhe von 24 Metern und eine Gewölbebreite von 27 Metern. 1913 erhob sie Papst Pius X. in den Rang einer päpstlichen Basilica minor.

Inhaltsverzeichnis

Baugeschichte

Bereits im 17. Jahrhundert wurden im Wallfahrtsort nach Plänen von Enrico Zuccalli erste Fundamente für einen 60 Meter hohen Kuppelbau begonnen, deren Grundstein durch den Kurfürsten Maximilian gelegt worden war. Die gewaltigen Fundamente wurden in den 1980er Jahren beim Bau einer Tiefgarage entdeckt. Ein Modell dieser Konstruktion befindet sich im Altöttinger Heimatmuseum.

Mit dem Anschluss Altöttings an das Eisenbahnnetz Ende des 19. Jahrhunderts stiegen die Pilgerzahlen stark an und die vorhandenen Kirchen konnten die Pilgerströme nicht mehr fassen. So wurde zuerst über einen Ausbau der vorhandenen Kirchen nachgedacht, bevor unter der Schirmherrschaft des Prinzregenten Ludwig III. durch den Kapuzinerorden ein Neubau voran getrieben wurde.

Die heutige Basilika wurde im Stil Neobarock entworfen durch den Architekten Johann Baptist Schott in Anlehnung an die Klosterkirche von Fürstenfeld. Finanziert wurde die Kirche durch eine Vielzahl von Spenden aus ganz Bayern. In einer Bauzeit von 2½ Jahren wurde das Gotteshaus am 13. Oktober 1912 durch den Bischof von Passau Sigismund Felix von Ow-Felldorf eingeweiht.

Ausstattung

Altäre

Die Basilika besitzt zwölf Seitenaltäre und einen mächtigen Hochaltar.

Der Hochaltar wurde durch Prinzregent Luitpold gestiftet, weshalb das Altarbild vom bayerischen Königswappen gekrönt wird.

Fassade

Die Vorderfassade der Basilika gliedert sich in drei Stockwerke. In der ersten Ebene stehen jeweils mit einer Größe von vier Meter die Ahnherren Christi: Adam, Abraham, Jesse und David. Am oberen Abschluss der Fassade zeigt ein Reliefbild die Kirchenpatronin St. Anna mit Maria und dem Jesuskind. Als Basilika minor ist an der Außenwand über dem Haupteingang das Wappen, im Gegensatz zu vielen anderen Basiliken, des aktuellen Papstes, nicht des Papstes, der sie zur Basilica minor erhoben hat. In der Kirche finden sich die acht Wappen der verstorbenen Päpste von Pius X. bis Johannes Paul II., die zuvor über dem Hauptausgang angebracht waren.

Orgel

Die Marienorgel wurde 1973 durch die Kapuziner als Neubau unter Verwendung des Gehäuses und der wertvollen romantischen Register in Auftrag gegeben. Die Orgel von Gerhard Schmid zählte mit ihren fünf Manualen und 82 Registern in ihrer Erbauungszeit zu den größten Orgeln in Deutschland. Sie hat folgende Disposition:

I Rückpositiv C–
Principal 8′
Gedeckt 8′
Weidenpfeife 8′
Octav 4′
Rohrflöte 4′
Octav 2′
Kleinpommer 2′
Sifflöte 11/3
Octav 1′
Scharf III 1′
Cymbel III 1/2
Krummhorn 8′
Tremulant


I Bombardwerk C–[Anm. I 1]
Chamade 16′
Chamade 8′
Chamade 4′


II Hauptwerk C–
Principal 16′
Oktav 8′
Holzflöte 8′
Gemshorn 8′
Großquinte 51/3
Octav 4′
Koppelflöte 4′
Spitzquint 22/3
Octav 2′
Terz 13/5
Mixtur VI 2′
Scharfzimbel III 2/3
Trompete 16′
Trompete 8′
Trompete 4′
III Oberwerk
(schwellbar)
C–
Nachthorn 8′
Quintade 8′
Spitzgamba 8′
Nasat 51/3
Principal 4′
Schweizerpfeife 4′
Terz 31/5
Nasat 22/3
Blockflöte 2′
Terz 13/5
Septime 8/7
Octav 1′
Non 8/9
Undezime 8/11
Tredezime 8/11
Scharfmixtur IV 11/3
Bärpfeife 16′
Vox humana 8′
Tremulant


IV Schwellwerk C–
Bourdon 16′ K
Principal 8′ K
Konzertflöte 8′ K
Salicional 8′ K
Vox coelestis 8′ K
Octav 4′ K
Flaut major 4′ K
Quint 22/3 K
Piccolo 2′ K
Terz 13/5 K
Cornettmixtur VI 22/3 K
Fagott 16′[Anm. I 2] K
Oboe 8′ K
Klarinette 8′ K
Cor anglais 4′ K
Tremulant K
V Solo/Kleinpedal C–
Rohrflöte 8′
Pommer 4′
Gemshorn 2′
Mixtur IV 11/3
Dulcian 16′
Trompete 8′[Anm. I 1]
Clairon 4′
Kornett V 8′[Anm. I 1]
Tremulant


Pedal C–
Principal 32′[Anm. I 3]
Subquinte 211/3
Oktav 16′[Anm. I 4]
Subbaß 16′
Violon 16′ K
Quintbaß 102/3
Octavbaß 8′
Cello 8′ K
Großterz 62/5
Octav 4′
Rauschbaß V 22/3
Kontratuba 32′[Anm. I 5] K
Posaune 16′
Trompete 8′
Trompete 4′
  • Koppeln: V/II, IV/II, III/II, I/II, IV/III, V/III, V/P, IV/P, III/P, II/P, I/P.
  • Spielhilfen: 5 freie Kombinationen, Tutti, Auslöser, O, Zungen ab/ 128-facher Setzer, Sequenzer.
Anmerkungen I
K = Koulen 1916
  1. a b c Erweiterung 1999/2000.
  2. Durchschlagend.
  3. Großpedal, im Prospekt.
  4. Großpedal.
  5. Durchschlagend.

Glocken

Im kupfernen Dachreiterturm hängen zwei Bronzeglocken der Glockengießerei Johann Hahn, Landshut in den Schlagtönen g' und b'.

Weblinks

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