Universitätsklinikum des Saarlandes

Universitätsklinikum des Saarlandes
Universitätsklinikum des Saarlandes
Logo
Trägerschaft Anstalt öffentlichen Rechts
Ort Homburg (Saar)
Bundesland Saarland
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 18′ 21″ N, 7° 20′ 39″ O49.3058333333337.3441666666667Koordinaten: 49° 18′ 21″ N, 7° 20′ 39″ O
Ärztlicher Direktor Prof. Dr. med. Wolf-Ingo Steudel
Versorgungsstufe Maximalversorgung
Betten 1.415 (Nov. 2007) [1]
Mitarbeiter 4.780 (Nov. 2007) [1]
davon Ärzte 570
Zugehörigkeit Universität des Saarlandes
Gründung 1947
Website www.uniklinikum-saarland.de
altes Logo

Das Universitätsklinikum des Saarlandes ist das Klinikum der Universität des Saarlandes in Homburg (Saar). Es ist auf einem Campus südlich des Stadtzentrums konzentriert. Mehr als 100 Klinik-Gebäude liegen verstreut in einem über 200 ha großen Waldgebiet. Angegliedert sind die Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes und ein Schulzentrum mit 11 Schulen für Gesundheitsfachberufe.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 1. Juni 1909 fand die Eröffnung der dritten Pfälzischen Heil- und Pflegeanstalt in Homburg statt. In der Eröffnungsrede wurde betont, dass diese Anstalt „ein Denkmal für Pflege und Fürsorge“ für geisteskranke und schwerbehinderte Menschen sein sollte. Teile des ältesten Gebäudekomplexes, der noch steht, wurden 1904 bis 1910 durch den Architekten Heinrich Ullmann in reinstem Jugendstil geplant und erbaut. So existiert heute noch beispielsweise die Bibliothek und die Klinikkirche, die unter Denkmalschutz stehen. 1922 wurde die Anstalt in das Landeskrankenhaus für das neu gebildete Saargebiet umgewandelt. Der Zweite Weltkrieg verschonte die Gebäude im Wald weitestgehend. Im Jahre 1947 war die Gründung der Universität des Saarlandes auf dem Gelände des ehemaligen Landeskrankenhauses Homburg-Saar, Partneruniversität in der Gründungsphase war Nancy, der Gründungsdekan Prof. Dr. Hans Lullies.

Im April 1948 wurde der Umzug der nichtmedizinischen Fächer nach Saarbrücken beschlossen.[2] 2005 fand die Eröffnung des José-Carreras-Zentrums für Immun- und Gentherapie statt, 2006 die Eröffnung Ambulantes Onkologiezentrum (AOZ) für Chemotherapien bei Krebserkrankungen. Ab 2009 sollen die nach wie vor verstreut im Gelände liegenden Gebäude neu strukturiert und für rund 200 Mio. Euro umgebaut werden.[3]

Krankenbehandlung

Das Klinikum ist das größte Krankenhaus des Saarlandes und in die Versorgungsstufe Maximalversorgung (Stufe 4) eingruppiert. In den verschiedenen Fachkliniken und Instituten werden jährlich etwa 51.000 Patienten stationär und 183.000 ambulant behandelt.[4]

Forschung

Die Medizinische Fakultät bündelt ihre Forschungsaktivitäten auf fünf verschiedene Forschungsschwerpunkte:

  • Inter- und Intrazelluläre Signalverarbeitung
  • Molekulare Therapiestrategien
  • Mechanismen und Auswirkungen rekombinanter Vorgänge
  • Entwicklung und Regression des zentralen Nervensystems
  • Biokompatible und nanostrukturierte Materialien

Es existieren 250 Forschungskooperationen weltweit. Bisher entwickelt wurden insbesondere neue Behandlungsmethoden zu: Hepatitis C, Herzinsuffizienz, Krebs und Alzheimer-Erkrankung.

Wichtige Forschungsbereiche sind:[4]

  • Sonderforschungsbereich 530 Räumlich-zeitliche Interaktionen zellulärer Signalmoleküle
  • der Klinischen Forschergruppe KFO 129 Mechanismen der Resistenzentwicklung und Optimierung antiviraler Strategie bei Hepatitis C-Virusinfektion unter Einbeziehung integrativer Modelle der Biomathematik und Bioinformatik

Forschungserfolge

  • 1968: Weltweit erstes C-Bogen-Stativ für die Koronarangiographie
  • 1993: Erste Identifizierung bisher nicht bekannter menschlicher Tumorantigene mit der neu entwickelten SEREX-Methode
  • 1990: Weltweit erste erfolgreiche Versorgung einer einseitigen Taubheit mit einem knochenverankerten Knochenleitungshörgerät (BAHA)
  • 2001: Weltweit erste beidseitige Implantation von knochenverankerten Taschenhörgeräten (CORDELLE)
  • 2003: Weltweit erstmaliger Einsatz eines medikamentenbeschichteten Ballonkatheters (Wirkstoff: Paclitaxel) um Wiederverengungen von Herzkranzgefäßen zu vermeiden.
  • 2004: Weltweit erste Kupfertherapiestudie gegen Alzheimer
  • 2006: Weltweit neues Verfahren zur Diagnostik von Hirntumoren (Gliomen) unter Einsatz von Jod-123-Phenylalanin

Lehre

Die Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes bietet die Studiengänge Humanmedizin und Zahnmedizin an. Weiterhin trägt die Medizinische Fakultät gemeinsam mit der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät III der Universität des Saarlandes den Studiengang Biologie mit Schwerpunkt Human- und Molekularbiologie.

An der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes studieren 1.853 Medizinstudenten (Stand: Wintersemester 2006/2007). Die Zahl der jährlichen Abschlüsse beträgt in dem Studiengang Medizin im Mittel 200 und in der Zahnmedizin 15.

Kliniken am Universitätsklinikum des Saarlandes

Im Einzelnen gliedert sich das Universitätsklinikum in 30 Kliniken und 7 Institute:

  • Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie
  • Klinik für Augenheilkunde
  • Kliniken und Institute für Chirurgie
  • Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin
  • Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
  • Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
  • Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin
  • Medizinische Kliniken
  • Institute für Infektionsmedizin
  • Kliniken und Institute für Neurologie und Psychiatrie
  • Klinik für Neurochirurgie
  • Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
  • Institute für Pathologie
  • Kliniken für Radiologie
  • Klinik für Urologie und Kinderurologie
  • Klinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
  • Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene

Fachschulen

zu dem Universitätsklinikum gehören 11 Fachschulen mit insgesamt 665 Ausbildungs- und 142 Weiterbildungsplätzen: Schule für Krankenpflege, Schule für Kinderkrankenpflege, Hebammenschule, Diätschule, Schule für OrthoptistInnen, MTLA-Schule, PTA-Schule, MTAF-Schule, MTRA-Schule, Schule für Physiotherapie, Fort- und Weiterbildung, Schule für Logopädie.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Webseite des Universitätsklinikums des Saarlandes: Daten und Fakten
  2. Wolfgang Müller (Herausgeber): Steiflichter zur Gründung des Homburger Hochschulinstituts vor 60 Jahren (PDF)
  3. Saarbrücker Zeitung vom 3. Juli 2009, S. A2
  4. a b Das UKS – Gesundheitsversorgung, Forschung und Lehre im Herzen Europas (PDF), erschienen in WirtschaftsBild Saarland, 2007
Gesundheitshinweis Bitte den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!

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