Usbeken-Khanat

Usbeken-Khanat

Das Khanat der Usbeken war ein Herrschaftsgebiet des 15. Jahrhunderts in Zentralasien.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Anfänge

Die Usbeken waren ursprünglich ein turkomongolisches Volk aus (West-)Sibirien. Ihre Abstammung hatten sie mit den Kasachen (vgl. Kasachen-Khanat) gemein, aber im Laufe der Zeiten vermischten sich die Usbeken stärker als diese mit den bereits in Mittelasien ansässigen türkischen und iranischen Volksgruppen. Die Bezeichnung „Usbeken“ leitet sich von Usbek Khan ab, einem Mongolenfürsten, der den Islam in seinen Ländern durchsetzte. Die ersten Fürsten der Usbeken konnten ihre Ahnenreihe bis auf den Mongolen Shibani Khan zurückverfolgen, weswegen man sie auch „Scheibaniden“ nennt.

Ein Nachfahre Shibanis, Abu'l-Chair (reg. 1428-1468) tötete 1428 Boraq (reg. 1422-28), einen Rivalen aus der Familie Ordas, und zwar mit Hilfe des Nogaiers Waqqas Bej.[1] Boraq hatte erst kurz zuvor mit timuridischer Hilfe die Übernahme der Weißen Horde angestrebt und nun war es an Abu'l-Chair, die Nomaden im Gebiet zwischen Tobol, Ural und Syr-Darja zu vereinigen. Abu'l-Chair war ein Moslem und versuchte einen straff organisierten Staat aufzubauen, d.h. er konzentrierte mehr Autorität auf sich als üblich und versuchte misstrauisch, potentielle Rivalen loszuwerden. Außenpolitisch ging er 1447 gegen den Timuriden Ulug Beg vor, eignete sich das Syrdarja-Gebiet an und erreichte Samarkand. Auch in die folgenden Thronstreitigkeiten bei den Timuriden griff er mehr als einmal ein, begünstigte z. B. 1451 Abu Said.

Nach einer schweren Niederlage gegen die Oiraten um 1456 spalteten sich jedoch die Söhne Boraqs von ihm ab und unterstellten sich zunächst dem Schutz der letzten bedeutenden Tschagatai-Khane Esen Bugha und Yunus. Sie versammelten sukzessive all jene, die ungebunden bleiben wollten und gründeten so das Kasachenreich. 1468 wurde Abu'l-Chair von den zurückkehrenden Kasachen nach einer Niederlage nördlich des Syr-darja getötet. Danach schien sein Khanat schon am Ende: Abu'l-Chairs Stämme spalteten sich unter die überlebenden Söhne und andere Verwandte auf oder gingen zu den Kasachen über. Die Söhne hatten kein Glück: Die nächsten Anführer Budaq und Baruj wurden von Yunus, dem Tschagatai-Khan beseitigt.

Eroberung Mittelasiens um 1500

So war es an Abu'I-Chairs Enkel Mohammed Scheibani, Sohn von Budaq, das Khanat neu zu begründen. Er begann als Flüchtling und Söldnerführer und konnte im letzten Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts die Usbeken erneut vereinigen. 1500/01 eroberte er Buchara und Samarkand von den Timuriden und besetzte Transoxanien, 1503 schlug er seine früheren Oberherren, die Söhne von Yunus Khan im Ferghanatal und nahm sie gefangen, 1507 besetzte er nach dem Tod des Timuriden Husain Baiqara Herat. Sein Siegeszug fand 1510 bei Merw ein Ende: Er wurde vom Perserschah Ismael I. besiegt und in der Schlacht getötet.

Die Khane im 16. Jh.

Jagdszene, Mittelasien, Mitte des 16. Jh.

Die Gebiete der Usbeken standen zum Zeitpunkt von Muhammad Scheibanis Tod 1510 unter verschiedenen Statthaltern, so dass Babur in seiner Autobiografie wiederholt von den „Sultanen der Usbeken“ redet. In Samarkand saß Muhammad Temür, Scheibanis Sohn; in Buchara Ubaidullah b. Mahmud, sein Neffe; in Taschkent Suyunitsch, ein Onkel und das Heer unterstand Jani Beg, einem Vetter. Die Khane einigten sich auf den Ältesten, Kütschküntschi (reg. 1510-1530), einen Onkel Muhammad Scheibanis als neuen Oberherrscher. Als tatkräftigste Fürsten erwiesen sich Ubaidullah und Jani Beg.

Trotzdem schienen die Usbeken wieder am Ende: Der Timuride Babur rückte 1511/12 mit persischer Hilfe nach Buchara und Samarkand vor. Aber er fand diesmal wegen des Fehlverhaltens der Perser keinen Rückhalt in der Bevölkerung, und außerdem verfügten die Usbeken nach wie vor über ein halbwegs intaktes Heer: Baburs Niederlage bei Gadschdiwan sicherte dann 1512 den Usbeken endgültig den Besitz des Landes zwischen Amu-darja und Syr-darja. Er zog nach Afghanistan ab und gründete 1526 das Mogulreich.

Diese persische Episode hatte ein Nachspiel: Da die Bevölkerung des Landes Choresm (mit den Städten Urgentsch und Chiwa) die Perser selbständig aus dem Land warf, regierte dort in Folge eine unabhängige Dynastie unter Ilbars (reg. 1512-25). Ilbars war zwar ein Scheibanide, aber aus einem anderen Zweig der Familie und seine Nachkommenschaft stand nicht mehr unbedingt im Bündnis mit dem Oberherrscher.

Den Krieg mit dem Iran führte Ubaidullah b. Mahmud (*1476, Statthalter von Buchara, 1533-1539 Oberherrscher), der Neffe Muhammad Scheibanis fort. Er war nicht nur ein Militär, sondern auch ein Amateurgelehrter und Dichter. Es gelang Ubaidullah jedoch nicht, Schah Tahmasp (reg. 1524-76) zu besiegen: seine fünf Offensiven in Chorassan waren letztlich erfolglos, z. B. erlitt er im September 1528 die Niederlage von Turbet-i-Scheich Dscham, da die Iraner eine Artillerie aufgebaut hatten. Außerdem waren seine Befehlshaber im Gegensatz zu ihm an einer dauerhaften Besetzung Chorassans nicht interessiert: Ihnen reichte die Plünderung des Landes aus. Umgekehrt sah der Schah in den Osmanen seinen Hauptfeind, und deswegen blieben diese Kriege trotz ihrer Verheerungen ergebnislos.

Als Kütschküntschis Sohn Abu Said (reg. 1530-33) starb, wurde Ubaidullah der neue Oberherrscher der Usbeken. Vom Scheibanidenfürsten Choresms besiegt, starb er aber 1539 und mit seinem Tod brachen 17 Jahre lang andauernde Machtkämpfe unter den diversen Usbekenfürsten aus. Erst mit den Regierungsantritten von Pir Muhammad (reg. 1556-1561), seinem Bruder und seinem Neffen Abdullah b. Iskandar (*1533 / reg. 1556/83-1598) in Buchara und Samarkand ordneten sich die Fürsten wieder unter. Abdullah schaltete dann die rivalisierenden Familien sukzessive aus und eignete sich ihre Besitzungen an.

Die lange Regierungszeit von Abdullah (II.) galt als die "gute alte Zeit" der Usbeken. Er förderte wie zuvor die Timuriden die höfische Miniaturmalerei und die Baukunst, so dass ihm die meisten Großbauten des Landes zugerechnet wurden und auch viele andere Annehmlichkeiten (Lehranstalten, Gärten usw.). Um 1600 wurden die Usbeken dann langsam sesshaft und siedelten sich sogar in den Städten an. Aber Abdullah war nicht nur ein großer Bauherr, sondern auch ein orthodoxer Muslim, der eine Zeit geistiger Stagnation einleitete, während sich die Derwischorden weiter ausbreiteten. Am Ende seiner Regierungszeit schwächten die Pest 1590/1 und verlorene Kriege 1595/98 das Land. Bei Letzterem verbündeten sich die Iraner mit dem bedrohten Fürsten von Choresm und entrissen Abdullah II. Chorassan endgültig, und auch die Kasachen nutzten ihre Chance und drangen bis Buchara vor.

Mit dem Tod von Abdullahs Sohn und Vetter wechselte die Dynastie 1598/99 zu den aus Astrachan stammenden Dschaniden (1599-1785). Und zwar war der Astrachaner Prinz Yar Muhammed (ein Nachkomme Ordas) nach der Eroberung der Stadt durch den Zaren 1554 geflohen und hatte seinen Sohn mit der Tochter Iskanders (reg. 1561-1583) verheiratet. Die Söhne dieser Beziehung erbten mit dem Aussterben der Scheibaniden 1599 den Thron. 1602/03 zwang der neue Khan Baqi Muhammad (reg. 1599-1605) die Safawiden zum Rückzug aus Balch, und damit endeten die persisch-usbekischen Auseinandersetzungen um Chorassan erst einmal.

Wirtschaft, Kultur, Militär

Das Usbekenreich versuchte von dem bis 1600 noch ansteigenden Karawanenhandel über Herat (Chorassan) zu profitieren, was auch in gewissen Grenzen gelang. Man verzeichnete im 16. Jahrhundert eine Blütezeit der Wirtschaft, Baukunst, Dichtung und in eingeschränkteren Maße auch der Malerei. Selbst im 17. Jahrhundert zeugten die Bauwerke Bucharas und Samarkands von immer noch vorhandenen ökonomischen Ressourcen. Genaue Aussagen über die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit sind aber schwierig - es gibt auch die Auffassung, dass der Wohlstand des Landes vom 15. zum 16. Jahrhundert sank. Auf Dauer waren die Usbeken durch die persische Eroberung Chorassans zudem von dem sich entwickelnden Welthandel über die Meere abgeschnitten, d.h. ökonomisch im Nachteil. Die inneren Konflikte, welche die Usbeken 1539-56 untereinander ausfochten, und die Kriege mit dem Iran, welche Chorassan schwer schädigten, werden die Wirtschaft ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen haben.

Im 17. Jahrhundert waren die mittelasiatischen Khanate aber nicht nur ökonomisch benachteiligt, sondern auch kulturell von den übrigen Teilen der islamischen Welt isoliert. Das lag zum einen am Gegensatz der (sunnitischen) Usbeken zum benachbarten (schiitischen) Safawidenreich, zum anderen an einer gewissen kulturellen Ignoranz der einflussreichen Derwischorden. Lediglich Balch, in dem gewöhnlich die Thronfolger residierten, stellte einen Knotenpunkt dar, über den kultureller Austausch mit Indien stattfinden konnte.

Die eingeschränkten ökonomischen Möglichkeiten und die traditionelle Missachtung der Artillerie führten auch dazu, dass die Usbeken den Persern und Moguln gegenüber auf dem Schlachtfeld im Nachteil waren. Dass sie sich im 17. Jh. trotzdem behaupten konnten, lag an der traditionellen Beweglichkeit der Nomaden, die ihren Gegnern einen Abnutzungskrieg aufzwingen konnten. Das zeigte sich z. B. 1647 beim Angriff der Moguln auf Balch, als diese in die Thronfolgestreitigkeiten eingreifen wollten. Im 18. Jahrhundert stellten die Khanate dann keine Militärmacht mehr dar.

Um 1600 wurden die Usbeken langsam sesshaft. Sie siedelten sich in den Oasen und sogar in den Städten an, die bereits von älteren türkischen und von iranischen Bevölkerungsgruppen bewohnt waren.

Das Khanat im 17. und 18. Jahrhundert

Imam Quli Khan (reg. 1610-1640/2) war ein fanatischer Anhänger der Orthodoxie und förderte vor allem den Bau von Moscheen und Medresen. Als er sein Augenlicht verlor, ernannte er seinen Bruder Nadir Muhammed (1640/2-1645, abgesetzt) zum Nachfolger und ging auf eine Wallfahrt nach Mekka, wobei er nur knapp einer prompten Verfolgung durch seinen Bruder entging. Der weltlich gesinnte Nadir Muhammed, vorher Statthalter von Balch, musste den Thron alsbald zugunsten seines Sohnes Abd al-Aziz (reg. 1645-1678) räumen, und zwar auf den Druck der Geistlichkeit hin. Er floh zum Perserschah, welcher auch einen Vergleich zwischen ihm und seinem Sohn begünstigte, der einige Jahre hielt.

Unter Abd al-Aziz und seinem Bruder Subhan Quli Khan (*ca. 1624, reg. 1678/80-1702, ein Gelehrter) kam es dann zu einer letzten, bescheideneren Glanzzeit des Landes, wobei neben neuen Medresen auch das Chan-name, das usbekische Nationalepos (und Konkurrenzprodukt zum Schah-name) entstand. Subhan Quli Khan empfing auch Gesandtschaften aus Delhi und Istanbul, ein Zeichen noch vorhandener Bedeutung. Trotzdem wurden die Gegensätze zwischen der Feudalklasse, den Derwischorden und kriegslustigen Stammesgruppen in Grenznähe zu einem inneren Problem, während an den Syrdarja-Grenzen zu den Kasachen große Unruhe herrschte.

Um 1700 entglitt den Khanen, speziell Abu’l Faiz (Sohn von Subhan Quli, reg. 1707-1747) wegen inneren und äußeren Konflikten die Macht über das Ferghanatal. Ein (angeblicher?) Scheibanide namens Schah-Rukh ergriff seine Gelegenheit und gründete 1710 in Kokand ein unabhängiges Khanat, das sich bis 1876 hielt. Um 1723 tauchten große Gruppen von Kasachen als Flüchtlinge in Buchara und Samarkand auf: Ihr Volk wurde damals von den Dschungaren an den Rand der Existenz gebracht. Im Juli/September 1740 kamen schließlich die Perser unter Nadir Schah (reg. 1736-1747). Der Khan Abu’l Faiz wollte sich auf Rat des Mangitenclans unterwerfen, aber der Adel zwang ihn zum Krieg. Nadir Schah siegte mit Hilfe seiner überlegenen Artillerie und zog als Sieger in Buchara ein. Er verzichtete aber auf die Ausplünderung der Stadt, sie war ihm (er hatte zuvor 1740 Delhi geplündert) einfach nicht mehr reich genug. Abu’l Faiz musste sich nur als Vasall bekennen, ein Heiratsbündnis schließen und auf Balch verzichten.

Etwa 1747 wurde Abu'l Faiz ermordet und der Mangitenclan-Führer Muhammad Rahim, sein Regent und Mörder bestieg bald selbst den Thron (reg. 1753-58). Unter dem letzten Dschaniden, Abu’l Ghazi (reg. 1758-85, abgesetzt) regierte bereits der Mangitenclan das Land, der einst mit den Usbeken ins Land gekommen war. Einer von Muhammad Rahims Verwandten war Ma’sum Schah Murad († 1799). Ma’sum Schah Murad wurde der Schwiegersohn Abu’l Ghazis und bestieg 1785 schließlich selbst den Thron, nachdem er die Dschaniden endgültig abgesetzt hatte. Er stand den Derwischen nahe und wagte 1788 zum letzten Mal einen Angriff auf den Iran, wobei er Merw eroberte, die Murghab-Dämme zerstörte und die iranische Bevölkerung deportierte. Seine Dynastie hielt sich bis 1920 (Vgl. Emirat Buchara).

Das Khanat Chiwa

Kalta Minor in der Altstadt von Xiva

Der Scheibanide Ilbars (reg. 1512-25) hatte 1512 in Choresm (mit den Städten Urgentsch und Chiwa) die Perser selbständig aus dem Land geworfen und dort in der Folge eine unabhängige Dynastie (die der Arabschahiden) gegründet, welche nicht unbedingt im Bündnis mit dem Usbekenkhanat stand. Er war zwar ein Scheibanide, stammte aber aus einem anderen Zweig der Familie, der sich im späten 14. Jahrhundert von den Vorfahren der Khane Bucharas trennte.

Hajji Muhammad (reg. 1558-1602) musste sich beispielsweise 1594/96 mit Abdullah II. auseinandersetzen. Sein Nachfolger Arab Muhammad (reg. 1603-1621) wies einen ersten russischen Vorstoß auf Urgentsch zurück. Er erlitt jedoch um 1613 eine Niederlage gegen die Kalmücken und musste um 1620 die Hauptstadt von Urgentsch nach Chiwa verlagern. Die Regierung war ähnlich orthodox wie die in Buchara. Aber immerhin betätigte sich der Khan Abu’l Ghazi Bahadur (reg. 1643-1663) als Dichter und Geschichtsschreiber, ihm verdankt man wichtige Hinweise über die Herkunft der Scheibaniden. Abu’l Ghazi schlug auch 1648 und 1652/3 zwei Angriffe der Kalmücken erfolgreich zurück und zog 1661 gegen Abd al-Aziz (reg. 1645-1678) bis Buchara.

Im 18. Jahrhundert schwand auch hier die Macht der Khane, 1740 eroberte Nadir Schah die Festung von Khanka, zog in Chiwa ein und ließ den Khan Ilbars II. hinrichten. Im Jahr 1804 wechselte dann die Dynastie und 1873 wurde Chiwa zum russischen Protektorat gemacht.

Das Khanat Kokand

Das Kokander Khanat wurde 1710 von einem (angeblichen?) Scheibaniden namens Shah-Rukh gegründet und hielt sich bis 1876. Nach der Vernichtung des mächtigen Dschungaren-Reiches durch die Qing-Dynastie war auch der Kokander Khan Erdeni gezwungen, eine formelle chinesische Oberhoheit anzuerkennen (1758). Diese Oberhoheit bestand auch für den Rest des Jahrhunderts.

Im 19. Jahrhundert konnten die Khane Alim, Muhammad Umar (reg. 1809-22) und Muhammad Ali (reg. 1822-40) auch Taschkent und andere Städte besetzen und einige Stämme der Kasachen bis hin zum Balchaschsee zur Anerkennung der Kokander Oberhoheit zwingen. Aber der Erfolg war nur scheinbar: Andauernde innere Konflikte brachen um 1840 auf und der Emir von Buchara rüstete mit Hilfe ausländischer Berater eine halbwegs moderne Armee auf, mit der sich in die inneren Verhältnisse des Khanats einmischte (u.a. 1840/2, 1863), kurz bevor Buchara selbst dem russischen Angriff 1865/68 zum Opfer fiel. 1868 wurde das Khanat Kokand dann ein Vasall des Zarenreiches und 1876 schließlich von den Russen annektiert.

Fürstenliste

Im Interesse einer knappen Darstellung werden die Nebenlinien und das Emirat Buchara nicht aufgelistet.

Die Scheibaniden:

  • Abu'l-Chair, ca. 1428-1468
  • Budaq und Baruj Oglan (Söhne Abu'l-Chairs), ca. 1468/72
  • vakant
  • Mohammed Scheibani (Sohn Budaqs u. Enkel Abu'l-Chairs), ca. 1488-1510
  • Kütschküntschi (Sohn Abu'I-Chairs u. Onkel Muhammad Scheibanis), 1510-1530 Oberherrscher
  • Abu Sa'id, Sohn Kütschküntschis, 1530-1533 Oberherrscher
  • Ubaidullah b. Mahmud, Neffe Muhammad Scheibanis, 1533-39 Oberherrscher (seit 1510 in Buchara)
  • Abdullah I., Sohn Kütschküntschis, 1540 Oberherrscher
  • Abd'ul Latif, Sohn Kütschküntschis, 1540-1551 Oberherrscher
  • Nawruz Ahmed (Sohn von Sayarj Khwaja u. Enkel Abul Chairs), 1551-56 Oberherrscher
  • Pir Muhammad I. (Sohn Janibeks, Enkel v. Khaja Muhammed u. Urenkel Abu'l-Chairs), 1556-1561 Oberherrscher
  • Iskandar (Sohn Janibeks und Bruder v. Pir Muhammad I.), 1561-1583 Oberherrscher
  • Abu’l Gazi Abd Allah II. b. Iskandar, 1557-1598 Oberherrscher
  • Abd al-Mumin 1598, Sohn v. Abd Allah II. b. Iskandar
  • Pir Muhammed b. Sulayman, Vetter von Abd Allah II. b. Iskandar 1598/99

Die Dschaniden:

  • (Yar Muhammed, Flüchtling aus Astrachan)
  • Jani Muhammed, Schwager von Abu’l Gazi Abd Allah II., verzichtete 1599
  • Din Muhammad 1599
  • Baki Muhammad 1599-1605
  • Wali Muhammad 1605-1610
  • Imam Quli Khan 1610-1640/2, abgedankt
  • Nadir Muhammed 1640/2-1645, abgesetzt
  • Abd al-Aziz 1645-1678, abgedankt
  • Subhan Quli 1678-80 und 1680-1702
  • Ubaidullah 1702-1707 († 1717)
  • Abu’l Faiz 1707-1747
  • ...
  • Abu’l Ghazi 1758-1785 (De-facto-Regenten: die Mangitenemire)

Anmerkungen

  1. Die Machtkämpfe unter den Tataren im 14./15. Jh. sind oft sehr widersprüchlich überliefert. Der Khan Ulugh Muhammed (reg. 1419-24 und 1427-1438, † 1445) soll Boraq ebenfalls besiegt und getötet haben.

Literatur

  • L. I. Albaum/ B. Brentjes: Herren der Steppe, Berlin 1986
  • Rene Grousset: Die Steppenvölker, Essen 1975
  • Fischer Weltgeschichte: Zentralasien
  • Henry Hoyle Howorth: History of the Mongols from the 9th to the 19th Century. Part 2. The So-Called Tartars of Russia and Central Asia, London 1880

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