VIP – Mein Bruder Supermann

VIP – Mein Bruder Supermann
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Filmdaten
Deutscher Titel: VIP – Mein Bruder Supermann
Originaltitel: Vip, mio fratello superuomo
Produktionsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1968
Länge: 79 Minuten
Originalsprache: Italienisch
Stab
Regie: Bruno Bozzetto
Produktion: Bruno Bozzetto
Musik: Franco Godi
Kamera: Luciano Marzetti
Schnitt: Luciano Marzetti

VIP – Mein Bruder Supermann ist ein farbiger Zeichentrickfilm von Bruno Bozzetto aus dem Jahre 1968. Die Musik steuert Franco Godi bei.

Die Geschichte basiert auf den Superman-Geschichten, die auch in den 1960er Jahren beliebte Comics waren und blickt zuerst auf die Geschichte der VIPs bis zu den Dinosauriern zurück, wobei diese männliche Superhelden sind, die stets weibliche Geschöpfe vor bösen Monstern oder ungebetenen Verehrern befreiten.

Handlung

Schnurrbart-VIP heiratet, etwas verwirrt durch die Bezeichnung „Supermarkt“ eine Kassierin aus einem solchen und bekam zwei völlig ungleiche Söhne (man erinnert sich an Jakob und Esau in der Bibel), Super-VIP, einen kräftigen und tollen Mann und den schmächtigen, brillentragenden Mini-VIP, der im Gegensatz zum großen Bruder eher zum Gespött der Menschen wird.

Super-VIP kann den leidenden kleinen Bruder nicht mit seinen körperlichen Fehlern und den daraus resultierenden Minderwertigkeitskomplexen alleine lassen und führt ihn zu den besten Psychiatern und Psychiaterinnen des Landes, einer von ihnen empfiehlt im, inkognito eine Seereise anzutreten.

Super-VIP begleitet den Bruder noch zum Schiff, wünscht ihm alles Gute und freut sich auf die Wiederkehr. Der schmächtige Mann fühlt sich aber eher seekrank und gar nicht wohl, bis eines Tages ein Kostümfest auf dem Kreuzfahrt-Schiff stattfindet, die ein wenig an eine Szene aus der ersten Folge des „Der Rosarote Panther“ aus 1963 erinnert, wo ebenfalls Partygäste sogar als Tiere verkleidet sind, zuerst kommt Mini-VIP ohne Kostümierung nicht hinein, als er sein Inkognito-Gewand auszieht und als Mini-VIP reist, kommt er doch hinein und wird bald von einer Löwenmaske zum Tanzen aufgefordert, er ist so begeistert, dass er sogar kurz in der Luft fliegt, was dem Bandleader der Tanzkapelle auf dem Schiff sofort auffällt und ihn als besonderen Gast, einen VIP an Bord, dem Publikum vorstellen will und meint, Mini-VIP möge doch ein Stück Dynamit schlucken, um zu zeigen, wie stark er ist, dieser bekommt es aber mit dem Schrecken zu tun, wirft das Dynamit weg und springt durch ein Bullauge in ein Rettungsschiff, ihm nach die Löwenmaske.

Im Radio wird der Bordabgang von Mini-VIP in den Nachrichten vermeldet und Super-VIP sucht seinen schmächtigen Bruder, diesem gelingt nach einigen Tagen Seereise mit der Löwenmaske die Landung auf einer wunderschönen, paradiesisch anmutenden Insel, auf der aber eine große Gefahr lauert, während er die Löwenmaske ausschickt, Essen zu suchen, probiert er Feuer zu machen – schließlich gerät die Löwenmaske in die Gefangenschaft eines verrückten und sehr dicken Oberst, der überhaupt nicht Auto fahren kann (vor allem beim Bremsen hat er enorme Schwierigkeiten), während Mini-VIP von seinem Bruder gerettet wird und dieser mit ihm die Rückreise antreten will, besteht dieser darauf, die Löwenmaske, hinter der sich eine junge Frau versteckt, zu retten.

Beherrscht wird die Insel von einer herrschsüchtigen Dame namens „Happy Betty“, deren Logo, ein Herz mit „H. B.“ auch auf dem Kennzeichen jenes Autos prangte, das die Löwenmaske entführte. Diese Dame verfügt weltweit über 15.000 Supermärkte und will ein weltweites Zwangskonsum-Monopol errichten. Während die Jugendprotestbewegung hauptsächlich gegen den Vietnamkrieg protestierte und gegen die verdrängte Nazi-Zeit der Eltern- und Großelterngeneration kämpfte, kritisiert Bozzetto sehr sarkastisch den Konsumerismus.

Die Löwenmaske wird durch den dicken Oberst gefangengesetzt und in ein hochgelegenes burgähnliches Verlies gesteckt, dass dabei der Schwanz eingezwickt wird, erinnert an ein Detail des 1967er Klassikers „Barbarella“, wo diese Panne ebenfalls mit einem Fell, das die Hauptdarstellerin trägt, beim Einsteigen passiert, ob dies beabsichtigt war, ist schwer zu sagen, wohl beabsichtigt ist aber, dass neben dem dicken Oberst auch ein kleiner Militarist mit Stahlhelm einige Zeit die Szene dominiert, der einen kurzen Oberlippenbart trägt und wohl eine Parodie auf einen größenwahnsinnigen Diktator der 30er und 40er sein dürfte.

Inzwischen führt Happy Betty, die von einem Papagei namens Konfuzius, der neben ihr sitzt, immer lobgepreist wird, einigen Aktionären und potentiellen Geldgebern ein von ihr durch einen gefangengehaltenen Professor entwickeltes System vor, wo die Menschen mittels Implantatbeschuss in den Kopf völlig willenlose Konsum-Idioten werden, und nur noch bei ihr einkaufen wollen, während Super-VIP die Löwenmaske in ihrem Verlies gefunden hat und nur noch Augen und ein entflammtes Herz für die darin steckende Anthropologie studierende junge Dame namens Lisa hat, schaut Mini-VIP bei der Vorführung zu und verrät sich durch einige laute Kommentare, es gelingt ihm noch einmal die Flucht, dabei entdeckt er ein weibliches Wesen, ein kleingewachsenes Mädchen, das aus der Comic-Serie „Die Peanuts“ stammen könnte und die bereits durch ein Implantat von Happy Betty geschädigt worden ist, dieses Mädchen verehrt Mini-VIP und will durch ihn befreit werden, während er seine Säge rausnimmt und die Stäbe durchsägen will, offenbart ihm Nervustrella, wie dieses kleine, etwas nervige Geschöpf heißt, dass die Stäbe ohnedies weit genug sind, sie aber die Höhe nicht verträgt, um in seine Arme zu geraten.

Der Oberst versucht Super-VIP und Lisa gefangenzunehmen, was aber an den Kräften des VIPs scheitert, schließlich bringt Super-VIP Lisa und Nervustrella in Sicherheit, während Lisa baden geht, verliebt sich Super-VIP endgültig in die rothaarige Studentin, die auch ohne Löwenmaske eine „Prächtmähne“ hat. Da er nach einem Kuss nur noch Herzen statt Augen hat, bemerkt er aber den Oberst nicht, der ihnen nachgereist ist, und nach und nach ihn, Lisa und Nervustrella in einem Tresor gefangennimmt.

Mini-VIP, der schon vorher durch Happy Betty gefangen genommen wurde, versucht sich dagegen zu wehren, dass ihm diese ein solches Gehirnwäsche-Implantat einsetzen lassen will, der Epoche der späten 1960er entsprechend (Stichwort: Weltraumfieber) hat diese Dame die Idee, eine Super-Rakete zu entwickeln und mit dieser bis zu 15.000 Gehirnwäsche-Implantate auf die Menschheit loszulassen, diese Rakete wird übrigens von vielen Arbeitssklaven, die wie auf einem Fahrrad kurbeln, angetrieben.

Während es Happy Betty endlich gelungen ist, die ärgsten Skeptiker unter ihren Financiers zu überzeugen und Mini-VIP das Implantat einsetzen will, kommt der Oberst stolz mit dem Tresor zur Türe hinein und vermeldet, den VIP gefangen zu haben, die herrschsüchtige Happy Betty, die sich immer auf einem Panzer sitzend bewegt (sie ist auch nicht gerade die schlankeste Erscheinung), schreit, „Blödsinn, ich habe den VIP gefangen“.

Inzwischen gelingt es Mini-VIP den Trubel zu nutzen und zu fliehen, in dem er auf dem Panzer von Happy Betty davonfährt, allerdings ist er viel zu nervös, Super-VIP und die beiden Damen zu erretten, da der Tresor zwei Türen hat und Happy Betty ihm über Lautsprecher zur Aufgabe zwingen will, während Mini-VIP gegen ein mit Auge ausgestatteten Implantat kämpft, gelingt es aber Super-VIP die innere Tresortüre zu zerschlagen und in letzter Sekunde auch noch die Super-Rakete abzufangen, in dem er die Rampe verdreht, damit schießt die Rakete auf Happy Betty und ihre Privat-Armee.

Zum Schluss führt der noch lebende Papagei Konfuzius die versammelten verhinderten Weltbeherrscher vor, die nunmehr selber Marionetten durch die in sie eingeschlagen habenden Gehirnwäsche-Implantate geworden sind, Super-VIP, Mini-VIP, Lisa und Nervustrella sind äußerst erheitert, Happy Betty gefangen in einem Einkaufswagen wird durch die Szenerie geschoben.

Während Super-VIP mit Lisa durch die Lüfte fliegt, landet Mini-VIP, ebenfalls plötzlich schwer verliebt in Nervustrella durch einen Kuss von ihr ausgelöst, mit dieser und einem vorher angeheurten Hubschrauber direkt in einer Kirche, ein passendes Happy-End in einer Epoche, wo jede Verliebtheit automatisch vor dem Traualtar endete (bzw. enden musste, außereheliche Liebe war ja damals noch gesellschaftlich schwer verpönt).

Kritiken

„Zeichentrickfilm, der lustvoll parodierend einschlägige Comic Strips, Science-Fiction- und Agentenfilme auf den Arm nimmt und zugleich mit poetisch-humorvollem Zugriff den allgegenwärtigen Werberummel attackiert.“

Lexikon des internationalen Films

Weblinks


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