Vadodara

Vadodara
Vadodara
Vadodara (Indien)
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Staat: Indien
Bundesstaat: Gujarat
Distrikt: Vadodara
Lage: 22° 18′ N, 73° 12′ O22.29944444444473.206111111111Koordinaten: 22° 18′ N, 73° 12′ O
Einwohner:
– Agglomeration:
1.666.703 (2011)[1]
1.817.191 (2011)[2]
Universitätsgebäude in Vadodara
Universitätsgebäude in Vadodara

d1

Vadodara (Gujarati: વડોદરા, Vaḍodarā; früher Baroda) ist eine bedeutende Universitäts- und Industriestadt im westlichen Indien. Mit ca. 1,7 Millionen Einwohnern (Volkszählung 2011) ist sie nach Ahmedabad und Surat die drittgrößte Stadt im Bundesstaat Gujarat.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Vadodara liegt am Fluss Vishwamitri, er teilt die Stadt in einen östlichen Altstadtbereich und einen westlichen modernen Bereich, der bereits seit der britischen Kolonialzeit stark expandiert. Hier sind u. a. die Maharaja Sayajirao University of Baroda (MSU), der Hauptbahnhof und die neu entstandenen Einkaufszentren angesiedelt.

Höhe über NN: 35,5 Meter, Fläche: ca. 148 km².

Geschichte und Politik

Vadodara war einst die Hauptstadt des Fürstenstaates Baroda. Zu einer wohlhabenden und modernen Stadt entwickelte sich Vadodara jedoch unter der Regentschaft von Maharaja Sayajirao III., die auch als „Goldene Periode“ bezeichnet wird (1881-1939). In diese Zeit fiel die Modernisierung von Wirtschaft, Erziehungswesen und Verwaltung, so z.B. der Anschluss an das Elektrizitätsnetz, die Mechanisierung der Fabriken, eine umfassende Land- und Agrarreform, der Ausbau des regionalen Schienennetzes sowie die Einführung der Prohibition alkoholischer Getränke (die bis heute gültig ist und Gujarat als einzigen indischen Bundesstaat in der Indischen Union zu einem sogenannten „trockenen Staat“ macht). 1974 wurde Baroda offiziell in Vadodara umbenannt.

Im Jahr 2002 kam es im Zuge von kommunalistischen Unruhen im Bundesstaat Gujarat auch in einigen gemischten Stadtteilen Vadodaras zu gewalttätigen Ausschreitungen von Hindus gegen Moslems, bei denen Hunderte Menschen, zumeist Moslems, getötet wurden. Untersuchungen zu den Unruhen kamen schon bald zu dem Schluss, dass es sich dabei um einen gezielten Pogrom gehandelt habe, in den der heute amtierende Chief Minister Narendra Modi verwickelt gewesen sei. Im Mai 2006 flackerten die Unruhen in Vadodara erneut auf, wobei wegen des massiven Einsatzes des Militärs diesmal aber nur wenige Menschen ums Leben kamen.

2005 war die Stadt von einer verheerenden Flut betroffen, die ebenfalls zahlreiche Menschenleben forderte.

Wirtschaft

Straßenverkehr in Vadodara

Neben Ahmedabad zählt Vadodara heute zu den aufstrebenden und stark expandierenden Industrie- und Dienstleistungszentren Gujarats. Seit der Wirtschaftsliberalisierung Indiens ab 1992 haben sich zahlreiche ausländische Unternehmen in Vadodara niedergelassen, darunter auch zahlreiche deutsche Firmen. Die Stadt verfügt über einen Autobahnanschluss und einen Flughafen (tägliche Verbindungen nach Mumbai und Delhi), der in den kommenden Jahren zu einem internationalen Airport ausgebaut werden soll. Vadodara ist ein Zentrum der erdölverarbeitenden Industrie mit einer großen Raffinerie im Norden. Weitere Schwerpunkte der Industrie sind die pharmazeutische und chemische Produktion, sowie die Metallverarbeitung.

Bildung

Die Maharaja Sayajirao University of Baroda (MSU) ist derzeit die einzige englischsprachige Universität Gujarats, derzeit studieren dort etwas über 100.000 Studenten in 13 Fakultäten. Die Faculty of Fine Arts zählt hierbei zu den renommiertesten ganz Indiens. An der MSU wird auch der Studiengang Deutsch unterrichtet.

Religion

Vadodara ist Sitz des Bistums Baroda.

Sehenswürdigkeiten

Gewürzverkäufer in der Altstadt

Altstadt: Innerhalb der von Stadttoren umfassten Altstadt liegt am Schnittpunkt der in Nord-Süd- sowie Ost-West-Richtung verlaufenden Hauptsachsen das Mandvi-Gate. Im nordwestlichen Sektor der Altstadt liegt der Nazarbaugh-Palast.

Laxmi Vilas Palace: 1878 von Maharaja Sayajirao III. errichteter, großer Stadtpalast im indosarazenischen Baustil. Unter indischen Kunsthistorikern gilt er als einer der prachtvollsten Maharaja-Paläste in Indien. Beinhaltet heute ein Museum und eine Galerie. Innerhalb des Geländes angesiedelt ist ebenfalls das Maharaja Fateh Singh Museum, in denen neben indischer Kunst auch japanische und chinesische ausgestellt ist. Die europäische Malerei ist u.a. mit Werken von Raffael und Murillo vertreten. Eine Katalogisierung dieser Kunstwerke erfolgte unter dem seinerzeit hier im Exil lebenden Kunsthistoriker Ernst Cohn-Wiener.

Baroda Museum and Picture Gallery: 1894 von Robert Fellowes Chisholm erbaut, gilt die 1910 dort gegründete Galerie als eine der besten Indiens, in der neben zahlreichen europäischen Künstlern unter anderem Werke des britischen Malers William Turner ausgestellt sind. Das Museum liegt im weitläufigen Park Sayaji Bagh, in dem auch ein Zoo untergebracht ist.

Mahadev-Statue: Im Sursagar Talav-See im Zentrum der Altstadt gelegene, 30 Meter hoch aufragende Statue der Hindu-Gottheit Shiva mit traditionellem Dreizack.

Sevasi-Baori: Etwa 5 km westlich (22°19,09' N, 073°07,15' O) der Innenstadt liegt das Baori (Stufenbrunnen) von Sevasi.

45 km außerhalb von Vadodara liegen nördlich des 800 m hohen Bergs Pavagadh die archäologisch meist noch unerschlossenen Ruinen der historischen Stadt Champaner, mittlerweile ein Unesco-Weltkulturerbe. Sie war vom 8. bis zum 15. Jahrhundert Hauptstadt der Chauhan-Rajputen.

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks

 Commons: Vadodara – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Census of India 2011: Provisional Population Totals. Cities having population 1 lakh and above.
  2. Census of India 2011: Provisional Population Totals. Urban Agglomerations/Cities having population 1 lakh and above.

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