Vegetarismus

Vegetarismus
Vegane und vegetarische Speisen mit Tofu

Als Vegetarismus wird eine Ernährungsweise des Menschen bezeichnet, bei der der Verzehr von Fleisch und Fisch bewusst vermieden wird. Einige Formen des Vegetarismus schließen auch Nahrungsmittel aus, die von Tieren produziert werden – beispielsweise Eier, Milchprodukte oder Honig.

Für einen Teil der Vegetarier ist die vegetarische Küche eine ihnen zusagende Ernährungsweise. Andere fassen Vegetarismus als alternative Lebensweise auf, machen daraus ein weltanschauliches Konzept und Programm oder bauen ihn in ein solches ein. Dabei geht es meist um ein gesteigertes Gesundheitsstreben oder um ethische Ideale. Vegetarier sind in der westlichen Welt mit durchschnittlich 1,5 bis 2,5 Prozent Anteil an der Bevölkerung vertreten, in Indien nach dem Zensus von 2004 mit etwa 25%.[1]

Inhaltsverzeichnis

Begriff und Begriffsgeschichte

Die Wörter „Vegetarismus“ und „Vegetarier“ sind seit Ende des 19. Jahrhunderts bezeugte, heute allgemein gebräuchliche gekürzte Formen der zuvor üblichen Bezeichnungen „Vegetarianismus“ und „Vegetarianer“.[2] Letztere sind Übersetzungen der englischen Begriffe vegetarianism und vegetarian. Das englische Wort vegetarianism ist eine moderne Kunstbildung, abgeleitet von vegetation („Pflanzenwelt“) und vegetable („pflanzlich“, „Gemüse“), nicht – wie mitunter von Vegetarierorganisationen angegeben wird[3] – von dem lateinischen Adjektiv vegetus („lebhaft, munter, rüstig“).[4] Ein Zusammenhang mit den lateinischen Begriffen vegetus und vegetabilis („belebend“) besteht nur indirekt, da all diese lateinischen und englischen Wörter vom lateinischen Verb vegetare („beleben“) abstammen.

Der Begriff vegetarian ist erstmals 1839 belegt.[5] Allgemein gebräuchlich wurde er erst durch die Gründung der englischen Vegetarian Society im Jahr 1847. Bis dahin war meist von einer pflanzlichen Diät (vegetable regimen, vegetable system of diet) die Rede. Seltener sprach man von einer „pythagoreischen Diät“, da die Anhänger des antiken griechischen Philosophen Pythagoras Vegetarier waren.[6]

Ausprägungen des Vegetarismus

Buddhas Delight ist ein traditionelles Gericht der chinesischen und buddhistischen Küche
Aus Ersatz hergestellte Nahrungsmittel werden zu herkömmlich wirkenden Speisen zusammengestellt, bei diesem Burgerteller sind die vollen Körner im Fleischersatz zu erkennen

Alle Formen vegetarischer Ernährung basieren auf pflanzlichen Lebensmitteln, wobei auch Pilze und Produkte aus Bakterienkulturen akzeptiert werden. Es werden vier Formen unterschieden: Die ovo-lacto-vegetarische Kost[7] bezieht zusätzlich Eier und Milchprodukte, die lacto-vegetarische Kost nur Milchprodukte mit ein. Die ovo-vegetarische Kost wird lediglich durch den Konsum von Eiern ergänzt, während die streng vegetarische Kost alle Lebensmittel tierischen Ursprungs meidet.

Im Allgemeinen schließt der Vegetarismus auch weitere Stoffe aus, die aus geschlachteten Tieren hergestellt werden, etwa Gelatine und Schmalz. Ein Teil der Vegetarier meidet darüber hinaus Produkte, bei deren Produktion ebenfalls von Tieren stammende, nicht deklarierungspflichtige Verarbeitungshilfsstoffe (etwa tierisches Lab in Käse) eingesetzt, oder die mit derartigen Stoffen „geschönt“ (etwa manche Fruchtsäfte oder Weine) wurden.

Ovo-Vegetarier essen Eier, da sie, wenn sie nicht befruchtet sind, keinen lebendigen Organismus enthalten und daher bei ihrem Verzehr kein Lebewesen getötet wird. Der Veganismus vermeidet tierische Produkte nicht nur in der Nahrung, sondern in allen Lebensbereichen.

Auf der anderen Seite bestehen Übergänge zur Fleischlosen Ernährung, so bei Pescetariern, die auf Fleisch verzichten, jedoch Fisch und weitere tierische Produkte verzehren. In einigen Lexika[8] werden sie den Vegetariern im weiteren Sinn zugeordnet, Vegetarierverbände grenzen sich davon ab.

Von zeitweisem oder gelegentlichem Fleischkonsum unterbrochener Vegetarismus wird als Teilzeitvegetarismus oder Flexitarismus charakterisiert und kritisiert.[9] Die American Dialect Society wählte Flexitarian zum nützlichsten Wort des Jahres 2003, demnach handelt es sich bei Flexitariern um Vegetarier, die nur gelegentlich Fleisch essen.[10][11]

Sogenannte Puddingvegetarier meiden zwar Fleisch und Fisch in ihrer Ernährung, nehmen jedoch besonders häufig Fertigprodukte und Süßigkeiten zu sich. Diese Ernährungsweise kann aufgrund ihres hohen Kaloriengehalts und der ungünstigen Nährstoffzusammensetzung negative Folgen für die Gesundheit haben. Ethische und moralische Motive stehen bei Pudding-Vegetariern im Vordergrund.[12]

Motive der Vegetarier

Die Gründe für vegetarische Ernährung sind je nach Person und Kulturkreis verschieden. Ethisch argumentierende Vegetarier geben an, dass sie nicht möchten, dass ihretwegen Tiere leiden müssen und getötet werden. Auch tierrechtliche Überlegungen können eine Rolle spielen.[13] Daneben steht die gesundheitliche Motivation derjenigen Vegetarier, die ihre Ernährungsweise für generell gesünder halten als die nichtvegetarische. Ein Teil der Vegetarier empfindet eine Abneigung gegen den Geschmack von Fleisch.[14] Auch halten einige Vegetarier ihre Ernährungsweise für ökologisch sinnvoll und glauben dabei auch häufig, die Intensive Tierhaltung sei umweltschädlicher als die Extensive Tierhaltung. Ferner argumentieren manche, dass Tierhaltung eine relativ ineffiziente Art der Nahrungsmittelproduktion sei und angesichts von Hungersnöten in der Dritten Welt unverantwortlich sei. Sie gehen oft davon aus, dass ein Verzicht auf Fleischkonsum die globale Ernährungssituation signifikant verbessere.

In einigen Religionen beziehungsweise religiösen Richtungen bestehen zudem Prinzipien und Ernährungsregeln, die den Vegetarismus fordern (Jainismus und einzelne Richtungen des Hinduismus) oder für seine Ausbreitung günstige Voraussetzungen schaffen (Buddhismus).

Ethische Aspekte

Ethisch motivierte Vegetarier wollen grundsätzlich nicht, dass ihretwegen Tiere getötet werden. Gemein ist den meisten ethischen Argumenten ein naturalistisches Moment, das aus gewissen für einen Rechtsbegriff angeblich relevanten homologen, d.h. evolutionär kontinuierlichen, Eigenschaften eine Widerspiegelung im Moral- beziehungsweise Rechtsverständnis fordert. Oft konstituieren Tierrechtsargumente so auch gleichzeitig eine moralphilosophische Herleitung für Menschenrechte. Aufgrund der naturwissenschaftlich angeblichen Unschärfe des Artbegriffs auf der Subjektebene, könne allein aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Art niemandem ein subjektives Recht zugeschrieben oder aberkannt werden. Dieser angebliche Fehlschluss wird als speziesistisch bezeichnet.

Im deutschsprachigen Raum waren vegetarische Strukturen in der Gründerzeit unter den Landreformern und im Zusammenhang mit biozentrischen Ideen zu finden.[15] In den Anfängen des modernen Vegetarismus spielte die prinzipielle Ablehnung des Tötens eine wichtige Rolle, wobei zunächst vor allem argumentiert wurde, es fördere im Menschen die Neigung zur Grausamkeit.[16] Im anglophonen Raum hingegen waren pathozentrisch-utilitaristische Ansätze führend und entsprechende Strukturen mehr unter elitären Strömungen der Linken wie in den Frauenbewegungen und Sufragetten verwurzelt.[17] Als eine relevante politische Kraft waren beide allenfalls sehr regional beschränkt.

Die Philosophien dieser frühen Ansätze unterscheiden sich von den modernen insofern, als zum einen die Forschung um die Geisteszustände von Tieren durch neue medizinische, bildgebende Verfahren einige Erkenntnisse gewonnen hat,[18] andererseits das theoretische Umfeld der Tierrechte, die damals kaum explizit gefordert wurden,[19] einen erheblichen Wandel erfahren hat.

Peter Singer

Klassischerweise wird in Peter Singers Buch Animal Liberation[20] von 1975 eine Zäsur gesehen, in dem die Diskussion um den Veganismus eine neue Qualität gewonnen hat. Darin argumentiert er, es gebe keine moralische Rechtfertigung, das Leid eines Wesens, gleich welcher Natur es sei, nicht in Betracht zu ziehen. Spezielle „nichtmenschliche Tiere“ von diesem Gleichheitsprinzip[21] auszuschließen sei so willkürlich, wie Menschen anderer Hautfarbe, Kultur, Religion oder Geschlecht auszunehmen.[22] Helmut F. Kaplan betont die politisch-strategische Funktion des Vegetarismus für die Förderung des Veganismus („Wer Veganer will, muß den Vegetarismus fördern“).[23]

Einige Vegetarier verweisen heute in erster Linie auf die geistigen Fähigkeiten mancher Arten, die mit nicht unerheblicher Intelligenz und Leidensfähigkeit ausgestattet sind und ein komplexes Sozialverhalten zeigen.[24] Ein pathozentrischer Ansatz wird hauptsächlich von Tierschützern vertreten. Je nach Gewichtung der Relevanz einzelner herangezogener Präferenzen von Individuen kann so ein hinreichendes Argument für eine vegetarische Ernährung oder vegane Lebensweise folgen. Ein weiteres ethisches Motiv bildet das Bestreben, vermeidbares Leid, das mit der Schlachttierhaltung verbunden ist, durch Verzicht auf deren Produkte zu vermeiden. Dabei geht es um Vorgänge vor und während der Schlachtung und um eine nicht artgerechte Tierhaltung, vor allem die Massentierhaltung, die von der starken Nachfrage nach Fleisch gestützt werde.[25] Der Philosoph Tom Regan schreibt gewissen Tieren einen inhärenten (naturgegebenen) Wert zu.[26] Martin Balluch argumentiert auch für eine angeblich naturwissenschaftliche Kontinuität von Bewusstsein. Ausgehend von einer Kritik am Pathozentrismus[27] fordert er gewisse Grundrechte, derer zugrundeliegenden Interessen Voraussetzung für alle weitergehenden Interessen seien. Eine hinreichende Voraussetzung für die Grundrechte sieht er im Bewusstsein gegeben.[28][29]

Gesundheit

Eine Mitgliederbefragung des Vegetarierbund Deutschland (VEBU) ergab, dass der Wunsch nach einer gesünderen Ernährungsweise das von den Teilnehmern am häufigsten genannte Einzelmotiv für die Hinwendung zum Vegetarismus war. Auch die Heilung von bestimmten Krankheiten stellte ein bedeutendes Motiv dar. Des Weiteren treiben die VEBU-Mitglieder mehr Sport und rauchen deutlich weniger als der Bundesdurchschnitt.[30]

Haustierhaltung

Es kommt vor, dass vegetarische Hunde- und Katzenhalter aus solchen Gründen das gängige Tierfutter ablehnen und ihre Haustiere fleischlos ernähren. Bei Katzen warnen aber Tierschützer vor einer fleischlosen Fütterung, da sie nicht artgerecht sei und zu Mangelerscheinungen führe.[31]

Umweltverträglichkeit

Eine fleischbasierte Ernährungsweise beansprucht bei extensiver Tierhaltung mehr Land-, Energie- und Wasserressourcen als eine vegetarische. Jedoch werden dem Menschen pflanzliche Nährstoffe aus Flächen, die für den Anbau von Nutzpflanzen ungeeignet sind, erst über den Umweg der Tierproduktion verfügbar gemacht. Hinzu kommt allerdings, dass die Viehhaltung mehr Treibhausgase emittiert als die Pflanzenproduktion. Neben der insbesondere in Südamerika durch extensive Tierhaltung hervorgerufenen Entwaldung tragen so in erster Linie Verdauungsprodukte (Mist sowie Methan bei Wiederkäuern) zur globalen Erwärmung bei. Einer Simulation zufolge würde der Kapitalwert der Vermeidungskosten von Treibhausgasemissionen im Zeitraum 2000-2050 unter Annahme eines kompletten globalen Fleischverzichts massiv reduziert. Eine Halbierung des Fleischkonsums allein in den Industrieländern hätte hingegen höchstens geringe Emissionsreduktion zur Folge, da die Entwicklungsländer ihren Konsum aufgrund sinkender Preise entsprechend ausweiten würden.

Aus diesen Gründen wird teilweise die Forderung nach einer Besteuerung des Fleischkonsums oder der Tierhaltung und Subventionierung einer veganen Landbewirtschaftung geäußert.[32][33]

Welternährung

Auf Basis der niedrigen Futterkonversionsraten der Tierproduktion wird häufig angenommen, dass eine vegetarische Ernährungsweise die Ernährungssituation signifikant verbessern könnte. Einer Simulation aus dem Jahr 1998 zufolge ist diese Sicht jedoch nicht gerechtfertigt, wenn ein Rückgang lediglich in den Industrieländern erfolgte, da der Fleischkonsum in den Entwicklungsländern in der Folge auf Grund fallender Marktpreise zunähme; der Getreidekonsum hingegen kaum. Zudem ist die Ernährung von Tieren und Menschen nicht deckungsgleich. Insbesondere bei Wiederkäuern besteht die Kalorienaufnahme zum weitaus überwiegenden Teil aus für den Menschen nicht verwertbarem Material. Viele Weideflächen sind nicht zur Pflanzenproduktion nutzbar. Laut E. O. Wilson ergibt die aktuell landwirtschaftlich nutzbare Fläche bei ausschließlich vegetarischer Ernährung eine Kapazität der Lebensmittelversorgung für ca. 10 Milliarden Menschen.[34] Prognosen zufolge wird die globale Nachfrage nach tierischen Produkten insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern mittelfristig weiter ansteigen.[35][36]

Ernährung der Vorfahren des modernen Menschen

Biologisch gesehen ist der Mensch ein Omnivore („Allesfresser“) und hat daher die Fähigkeit, sich sowohl von pflanzlicher als auch von tierischer Kost zu ernähren. Die Stammesgeschichte des Menschen verlief anscheinend von Pflanzenfressern über omnivore Pflanzen- und Aasfresser[37] (Homo habilis) zu anfangs noch aasfressenden und später jagenden[38] Homo-Arten wie Homo erectus, Homo heidelbergensis und Neandertaler. Aus Homo erectus ging in Afrika vor etwa 160.000 Jahren Homo sapiens hervor, der offenbar von Anfang an ebenfalls auf die Jagd ging, denn zahlreiche Funde aus verschiedenen Regionen bezeugen, dass die steinzeitlichen Vorfahren der heutigen Menschen Jäger und Sammler waren.[39] Ein zusätzliches Indiz liefert die Existenz des Rinderbandwurmes und des Schweinebandwurmes. Diese zwei Parasiten haben sich evolutionär auf den Menschen als einzig möglichen Endwirt spezialisiert. Sie sind auf ihn zur Fortpflanzung angewiesen und können ihn nur durch den Konsum von Fleisch befallen.[40] Für eines der ältesten, zuverlässig datierten Fossilien des modernen Menschen – das rund 40.000 Jahre alte Fossil Tianyuan 1 – gilt als gesichert, dass dieser Mensch sich zu Lebzeiten in erheblichem Maße von Süßwasserfischen ernährte.[41]

Seit den Anfängen der modernen vegetarischen Bewegung argumentieren manche Vegetarier, die vegetarische Ernährung sei naturgemäß.[42] Unter anderem wird angeführt, der Mensch sei nach der Beschaffenheit seines Gebisses und der Länge seines Darms nicht als Raubtier anzusehen, sondern für pflanzliche Kost eingerichtet.[43]

Bis weit in das 20. Jahrhundert hinein war man der Ansicht, dass der Mensch der einzige omnivor lebende Primat sei.[44] Dies ist inzwischen widerlegt. Einige Affenarten verzehren auch Fleisch, jedoch selten und in wesentlich geringeren Mengen als Menschen.[44][45]

Heute spielen von Seiten der Vegetarier Argumentationsmuster der „Natürlichkeit“ eine untergeordnete Rolle.

Religiöse und kulturelle Einstellungen

In außereuropäischen Kulturen ist Vegetarismus nur in Traditionen indischen Ursprungs anzutreffen. Strengen Vegetarismus praktizieren alle Anhänger des Jainismus und einzelne Richtungen des Hinduismus sowie manche Buddhisten. Die Motivation ist ihnen allen gemeinsam. Es ist in erster Linie das Gebot der Gewaltlosigkeit, welches das Verletzen und Töten untersagt und daher verbietet, davon auf irgendeine Weise zu profitieren.[46] Nichtvegetarische Nahrung wird als Anlass zur Entstehung von schlechtem Karma aufgefasst. Milch und Milchprodukte sind in allen diesen asiatischen Traditionen erlaubt.[47] Aus religiösen Gründen dürfen vegetarische Hindus und Buddhisten Fische essen, die durch Fischotter oder durch Kormoranfischerei getötet wurden.[48]

Hinduismus

Im Hinduismus war ursprünglich Fleischnahrung (einschließlich Rindfleisch) unter bestimmten Voraussetzungen zulässig. Das Gesetzbuch des Manu, das grundlegende Gesetzeswerk des Hinduismus, erlaubt den Fleisch- und Fischverzehr und legt die Bedingungen fest, an die er geknüpft ist. Im Lauf der Zeit konnte sich jedoch der Lakto-Vegetarismus in streng religiösen Kreisen durchsetzen. In der Kolonialzeit wurde er von der Oberschicht weitgehend befolgt, während die armen, im Kastensystem niedrig eingestuften Menschen für gewöhnlich das aßen, was sie bekommen konnten.[49]

Strikt lakto-vegetarisch leben die Yoga-Praktizierenden und die Vaishnavas (Verehrer Vishnus).[50] Sie schreiben dem Fleisch unerwünschte Auswirkungen auf Bewusstseinszustand und Charakter des Essenden zu. Nach ihren Lehren sind Fleischspeisen der Guna Tamas zugeordnet, dem Eigenschaftstypus der Trägheit und Verwirrung. Daher und wegen des schlechten Karmas gilt die Fleischnahrung als Hindernis auf dem Weg zur Reinigung und Erlösung.

Aktuell geben von den religiösen Hindus in Indien 43 % an, sich vegetarisch zu ernähren; bei den nicht religiösen Hindus sind es nur 28 %.[51]

Buddhismus

Auch im Buddhismus ergibt sich aus der Lehre von Ursache und Wirkung (Karma) der Grundsatz der Gewaltlosigkeit. Daher gilt generell, dass Buddhisten weder ein Schlachttier töten noch bei einer Schlachtung anwesend sein sollen. Sie sollen kein Fleisch von Tieren essen, die eigens ihretwegen geschlachtet wurden.[52] Gelübde für Mönche, Nonnen und Laien enthalten entsprechende Selbstverpflichtungen. Es gibt jedoch keine allgemeine Regel, die Fleisch- und Fischnahrung grundsätzlich ausschließt. Daher hat sich der Vegetarismus in der buddhistischen Bevölkerung der ostasiatischen Länder und in den Klöstern nicht auf breiter Basis durchsetzen können. Er wird vielfach gelobt und als moralisch höherwertig betrachtet, jedoch nehmen buddhistische Bettelmönche Fleisch als Almosen an und verzehren es.[53]

Manche Lehrschriften des Mahayana empfehlen den Vegetarismus, wenige schreiben ihn sogar vor, wobei auch die Askese eine Rolle spielt. Das Lankavatara-Sutra befürwortet ihn nachdrücklich, und manche heutige buddhistische Lehrer äußern sich in diesem Sinne.[54]

Jainismus

Die Anhänger des Jainismus, vor allem die Mönche, sind äußerst konsequent bei der Umsetzung der allgemeinen Gewaltlosigkeit im Alltag. Sie vermeiden jegliche Nutzung von Produkten, die aus toten Tierkörpern gewonnen werden.[55]

Christliche Vegetarier
Historische Illustration der Großen Kette des Seins (1579) durch Didacus Valades in der Rhetorica Christiana. Die Illustration stellt die Welt in mehreren gottgegebenen Hierarchieebenen dar, an deren Spitze Gott selbst mit den Menschen und an deren Sockel die Pflanzen und nichtmenschliche Tiere stehen.

Biblisch argumentierende christliche Vegetarier betrachten den Vegetarismus als von Gott gewollt und begründen dies unter anderem mit der Stelle Jesaja 11,6–9 ELB, die ein friedfertiges Leben anpreist.[56] Sie verweisen auf das biblische Buch Genesis 1,29 ELB. Dort spricht Gott zu Adam und Eva und weist den Menschen alle Pflanzen und Früchte als Nahrung zu; Tiere erwähnt er dabei nicht. In Genesis 9,2–3 ELB hingegen, wo Gott sich nach der Sintflut an Noah wendet, gibt er ausdrücklich die Tiere ebenso wie die Pflanzen dem Menschen zur Nahrung. Daraus hat schon der Kirchenvater Hieronymus gefolgert, die Fleischnahrung sei bis zur Sintflut unbekannt gewesen und daher als minderwertig zu betrachten.[57] Für die Zeit seit Noah zeigen die Ernährungsregeln des Alten Testaments jedoch keinerlei grundsätzlichen Vorbehalt gegen den Fleischverzehr als solchen.[58]

Das Neue Testament kennt keine Verbote bestimmter Nahrungsmittel außer dem Blutverbot (Apostelgeschichte 15,28–29 ELB). Nach Matthäus 15,11 sagt Jesus: „Nicht das, was durch den Mund in den Menschen hineinkommt, macht ihn unrein, sondern was aus dem Mund des Menschen herauskommt, das macht ihn unrein“ (ebenso Mk 7,15 ELB). Das wird im Christentum gewöhnlich als Aufhebung aller Speisevorschriften gedeutet.[59] Dennoch haben moderne christliche Vegetarier, darunter Ellen G. White, die Mitbegründerin der Siebenten-Tags-Adventisten, das Argument der vegetarischen Ernährung im Paradies aufgegriffen. In der Lehre der Siebenten-Tags-Adventisten wird Vegetarismus empfohlen.[60]

Gesundheitliche Aspekte

Studien

Die Auswertung zweier Studien zeigte im Jahre 2002, dass britische Vegetarier eine niedrigere Mortalität bzw. höhere Lebenserwartung als die Gesamtbevölkerung haben. Die Todesraten in dieser Auswertung waren allerdings ähnlich denen vergleichbarer Nichtvegetarier. Die Autoren vermuten deshalb, dass sich der Vorteil der britischen Vegetarier gegenüber der Gesamtbevölkerung hauptsächlich in ihrem abweichenden sozioökonomischen Status, im gesünderen Lebensstil sowie in Ernährungsaspekten begründet, die nichts mit der prinzipiellen Vermeidung von Fleisch und Fisch zu tun haben.[61]

Eine Metaanalyse der Daten von fünf unterschiedlichen prospektiven Vergleichsstudien in drei westlichen Ländern fand im Jahre 1999, dass die Mortalität durch koronare Herzerkrankung bei Vegetariern im Vergleich zu Nichtvegetariern – bereinigt um die Einflüsse von Alter, Geschlecht, Rauchen, Alkohol, Bildung, körperliche Betätigung und Body-Mass-Index – um 24 % reduziert ist. Die Autoren vermuten, dass dies auf den niedrigeren Cholesterinspiegel der Vegetarier, eine reduzierte Oxidation des LDL-Cholesterins oder Änderungen der Gerinnungsfaktoren des Blutes zurückzuführen ist. Die Mortalität durch zerebrovaskuläre Krankheiten, Magenkrebs, Darmkrebs, Lungenkrebs, Brustkrebs, Prostatakrebs oder die Kombination aller anderen Todesursachen unterschied sich nicht signifikant zwischen Vegetariern und Nichtvegetariern.[62]

Die für die Auswertungen herangezogene Oxford Vegetarian Study zeigte, dass Veganer den niedrigsten Cholesterinspiegel hatten. Vegetarier und Pescetarier lagen im Mittelfeld, die höchsten Werte hatten Fleischesser. Die Mortalität wegen koronarer Herzerkrankung stand im Zusammenhang mit der gemessenen Aufnahme an tierischem Fett insgesamt, gesättigtem tierischen Fett und Nahrungscholesterin.[63]

In der Berliner Vegetarierstudie konnte beim Vergleich von Vegetariern und Nichtvegetariern nachgewiesen werden, dass ernährungsbedingte Veränderungen im Phytosteringehalt[64] und in der Qualität der Serumtriglyceride[65][66] vorliegen.

Meinungen und Empfehlungen

Laut der Ökotrophologin Ulrike Becker vom Verband für Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB) kommen Vegetarier im Durchschnitt dem von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Nährstoffverhältnis von Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß (50–60 %, 25–30 %, 10–15 %) näher als Nichtvegetarier, da sie mehr Kohlenhydrate, oft weniger Fett und weniger Eiweiß zu sich nehmen. Zudem sei die Fettzusammensetzung der vegetarischen Kost günstig, da sie relativ viele ungesättigte und relativ wenige gesättigte Fettsäuren und wenig Cholesterin enthalte. Auch die Versorgung mit Vitamin B1, B6, Vitamin C, Magnesium, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen sei bei Vegetariern gegenüber dem Bevölkerungsdurchschnitt vollkommen ausreichend. Die meisten Ovo-Lacto-Vegetarier setzten eine Ernährungsweise um, die weitgehend den Empfehlungen der Vollwert-Ernährung entspreche: Sie äßen reichlich pflanzliche Lebensmittel, bevorzugten Vollkornprodukte, verzehrten weniger Fett, tränken weniger Kaffee und Alkohol und vermieden stark verarbeitete Fertigprodukte. „Puddingvegetarier“, die lediglich Fleisch wegließen und ebenso viel, fett und süß wie durchschnittliche Mischköstler äßen, hätten dagegen aus gesundheitlicher Sicht nichts gewonnen.[67]

Kritiker des Vegetarismus verweisen auf Gesundheitsgefahren, die sich bei einer Unterversorgung mit einzelnen Vitaminen und Mineralstoffen ergeben könnten. Sie argumentieren, der Mensch könne nicht auf tierische Eiweiße verzichten. Der Durchschnittsdeutsche liegt zurzeit über der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Eiweißzufuhr, während der Durchschnittsvegetarier der Empfehlung entspricht. Sogar Veganer haben bei richtiger Auswahl und Kombination der Lebensmittel kein Problem mit ihrer Eiweißversorgung. Hinsichtlich der Versorgung mit den lebenswichtigen acht essentiellen Aminosäuren berufen sich die Vegetarier auf Untersuchungen, denen zufolge diese Aminosäuren bei einer abwechslungsreichen vegetarischen Ernährung in mehr als ausreichender Menge aufgenommen werden.

Besonders hervorgehoben wird die Annahme der nicht ausreichenden Versorgung mit dem Vitamin B12, das für den Menschen lebenswichtig ist. Es ist ausschließlich in Lebensmitteln tierischer oder bakterieller Herkunft enthalten, wie Milchprodukten und Eiern, Sauerkraut (weil bakteriell vergoren) und manchen Algen. Bei einer ausgewogenen vegetarischen Ernährung gilt eine ausreichende Versorgung als gesichert, zudem kann von einem einmal im Körper aufgebauten Vitamin B12-Speicher jahrelang gezehrt werden.[68] Bei einer starken Reduzierung oder völligen Vermeidung tierischer Nahrung kann ein Mangel auftreten, dem jedoch durch ein Vitamin-B12-Präparat vorgebeugt werden kann.[69]

Weiterhin wird die Versorgung mit Eisen diskutiert. Der Gehalt an Eisen und die Aufnahmerate (Resorption) aus pflanzlichen Lebensmitteln ist niedriger als die aus Fleisch. Die meisten Vegetarier weisen dennoch Bluteisenwerte im Normbereich auf, da die Aufnahmerate sich an die geringe Zufuhr anpasst und bestimmte Stoffe aus Obst und Gemüse (Vitamin C, Zitronensäure, Fruktose) die Eisenaufnahme wiederum erhöhen. Allerdings reduzieren etliche in Pflanzen vorkommenden Stoffe wie etwa Phytat und Oxalsäure die Aufnahme von Eisen und anderen Mineralien teilweise erheblich. Dies gilt insbesondere für Getreide, Nüsse, Ölsaaten, Soja und Hülsenfrüchte.

Geschichte

Der Vegetarismus entstand in Indien und unabhängig davon im antiken griechischen Kulturkreis (östlicher Mittelmeerraum, Süditalien). In beiden Regionen war er von Anfang an ein Bestandteil religiös-philosophischer Bestrebungen. Weltweit konnte bisher bei keinem Naturvolk oder indigenen Volk konsequenter Vegetarismus als kollektive prinzipielle Haltung nachgewiesen werden.

Vorchristliche Antike

In der Antike wurde der Vegetarismus als Enthaltung vom Beseelten (griechisch ἀποχὴ ἐμψύχων) bezeichnet.[70] Er blieb stets auf eine relativ kleine Zahl von Anhängern beschränkt, die der gebildeten, philosophisch interessierten Oberschicht angehörten. Die große Masse der Bevölkerung ernährte sich notgedrungen fleischarm, da sie sich Fleisch nur gelegentlich leisten konnte; Fisch hingegen war ein beliebtes Volksnahrungsmittel.[71]

Mythos

Erstmals taucht die Idee einer rein pflanzlichen Ernährung des Menschen im Mythos auf, wobei von ganzen Völkern die Rede ist. Homer (Odyssee 9, 82–104) erzählt von den Lotophagen („Lotosessern“), einem märchenhaften, friedfertigen Naturvolk, das sich von der süßen Frucht der Vergessen schenkenden Zauberpflanze Lotos ernährt habe. Allerdings behauptet erst Herodot (4, 177) ausdrücklich, der Lotos sei die einzige Nahrung der Lotophagen gewesen. Diodor (3, 23–24) beschreibt Völker in Äthiopien, die „Wurzelesser“, „Samenesser“ und „Holzesser“, deren Kost auf bestimmte Pflanzen beschränkt gewesen sei. Diese Berichte, von denen es in der Antike noch weitere gab,[72] tragen sagenhafte Züge und gelten daher nicht als glaubhaft; teilweise ist der Märchencharakter offenkundig. Meist werden den angeblich ohne Fleischnahrung lebenden Völkern in den Quellen positiv bewertete Eigenschaften wie Frömmigkeit, Gerechtigkeit und Friedlichkeit zugeschrieben.

Verbreitet war in der Antike die Ansicht, in einem vergangenen Goldenen Zeitalter habe es noch keine Fleischkost gegeben und die Erde habe von sich aus alle benötigte Nahrung hervorgebracht. Dieser Mythos findet sich bei Hesiod (Werke und Tage 109 ff.), Platon (Staatsmann 271–2), Ovid (Metamorphosen 1,89 ff.; 15,96 ff.) und anderen.

Historische Entwicklung

Als historisches Phänomen ist der Vegetarismus in Europa erstmals im 6. Jahrhundert v. Chr. bezeugt. Vegetarier waren die Orphiker, eine religiöse Bewegung, die sich damals in Griechenland verbreitete, sowie Pythagoras und zumindest der engere Kreis der Pythagoreer. In beiden Traditionen wurde auf Eier und auf die damals allgemein üblichen rituellen Tieropfer verzichtet.[73] Die Motivation der Orphiker und der Pythagoreer war religiös; die Seelenwanderungslehre, die sie vertraten, führte zu einer höheren Einschätzung des Werts tierischen Lebens. Im 5. Jahrhundert v. Chr. trat Empedokles als radikaler Vertreter des Vegetarismus und einer allgemeinen Verschonung der Tiere hervor.[74]

Die antiken Vegetarier betrachteten Fleischnahrung als nachteilig für ihre asketischen und philosophischen Bestrebungen. Großenteils waren sie ethisch motiviert, verwarfen Tieropfer und betonten die Gemeinsamkeiten zwischen Mensch und Tier (während ihre Gegner die Unterschiede hervorhoben). Die Frage, ob es ethische Pflichten gegenüber den Tieren gibt, wurde kontrovers diskutiert.[75] Oft war der Vegetarismus mit religiösen Überzeugungen verbunden.[76]

Unter den Platonikern war der Anteil der Vegetarier und Tierfreunde relativ hoch, in den anderen Philosophenschulen (Peripatetiker, Stoiker, Epikureer) sehr klein oder nicht vorhanden. Die Stoiker waren fast alle entschieden antivegetarisch. Wegen der Vernunftlosigkeit der Tiere waren sie der Überzeugung, dass der Mensch gegenüber der Tierwelt keinerlei ethische Pflichten habe.[77] Die extreme Anspruchslosigkeit der Kyniker bewog sie zu weitgehend fleischloser Ernährung, jedoch machten sie daraus kein Prinzip.[78]

In der Platonischen Akademie traten die Scholarchen Xenokrates und (wahrscheinlich) Polemon für den Vegetarismus ein,[79] unter den Peripatetikern Theophrastos.[80] Ein Teil der prominenten kaiserzeitlichen Platoniker und Neuplatoniker lebte vegetarisch, darunter Plutarch (mutmaßlich nur zeitweilig), Apollonios von Tyana, Plotin und Porphyrios.[81] Porphyrios verfasste eine umfangreiche Schrift Über die Enthaltung vom Beseelten[82] zur Begründung des Vegetarismus. Da er darin auf Einwände eingeht, sind durch ihn auch Argumente aus nicht erhaltenen gegnerischen Schriften überliefert.

Ein Wortführer der Gegner des Vegetarismus war Clodius von Neapel. Er verfasste im 1. Jahrhundert v. Chr. eine Schrift Gegen die Verächter der Fleischkost, die nicht erhalten ist. Einige seiner Argumente sind jedoch überliefert. Clodius verwies unter anderem darauf, dass manche tierische Nahrungsmittel auch für Heilzwecke benötigt würden. Ein anderes, möglicherweise von Clodius angeführtes Argument der Gegner war, dass zwischen Menschen und Tieren ein naturgegebener und gerechter Krieg herrsche, da manche Tiere Menschen angreifen oder die Ernte zerstören; daher sei es legitim, die Feinde zu töten. Ferner wurde von gegnerischer Seite vorgebracht, für den menschlichen Körper sei Fleischnahrung vorteilhaft, was man daran erkenne, dass sie von Athleten bevorzugt und von Ärzten für die Rekonvaleszenz empfohlen werde.[83]

Bei den Manichäern waren die Electi (Auserwählte) ethisch motivierte Vegetarier, die auch keine Eier aßen und grundsätzlich nicht töteten; für den breiteren Kreis der Auditores (Hörer) galten weniger strenge Regeln.[84]

Christliche Antike, Mittelalter und Frühe Neuzeit

Im Urchristentum der apostolischen Zeit gab es Befürchtungen, das Fleischessen könne zu einer kultischen Verunreinigung führen. Der Apostel Paulus wandte sich nachdrücklich gegen diese Auffassung (Röm 14,2–21; vgl. 1 Kor 8,8–9, Kol 2,20–22).[85]

Unter den spätantiken Christen und in der mittelalterlichen Kirche verzichteten viele Mönche und Einsiedler im Rahmen der Askese auf Fleischverzehr.[86] Zu ihnen gehörte der Kirchenvater Hieronymus († 419), auf den sie sich meist beriefen.[87] Den Benediktinern gestattete ihre Ordensregel das Fleisch vierfüßiger Tiere nur im Krankheitsfall; Fisch und Geflügel waren ihnen jedoch erlaubt.[88] Viele andere Ordensregeln enthielten ähnliche Fleischverbote und dehnten sie zum Teil auf Geflügel aus, jedoch niemals auf Fisch. Dabei ging es den Mönchen und Nonnen um bescheidene Lebensweise, freiwillige Entbehrung und Abtötung der Begierden.[89] Für einen ethisch motivierten Vegetarismus aus Rücksichtnahme auf die Tiere gibt es im kirchlichen Christentum der Antike und des Mittelalters keine Belege. Mitunter wird der heilige Franziskus wegen der Einbeziehung der Tiere in seine religiöse Gedankenwelt irrtümlich zu den Vegetariern gezählt; er hat aber in Wirklichkeit Vegetarismus weder praktiziert noch propagiert.[90]

Viele Häretiker der Antike wie die Enkratiten, Ebioniten und Eustathianer betrachteten den Verzicht auf Fleisch als notwendigen Teil ihrer Askese.[91] Auch mittelalterliche Häretiker wie die Bogomilen und die Katharer lehnten Fleischnahrung ab.[92]

Erst in der frühen Neuzeit traten wieder prominente Persönlichkeiten für einen ethisch begründeten Vegetarismus ein. Zu ihnen zählten Leonardo da Vinci (1452–1519)[93] und Pierre Gassendi (1592–1655).[94] Der führende Theoretiker des Vegetarismus im 17. Jahrhundert war der Engländer Thomas Tryon (1634–1703).[95] Andererseits vertraten einflussreiche Philosophen wie René Descartes[96] und Immanuel Kant[97] die Auffassung, dass es keine ethischen Pflichten gegenüber der Tierwelt geben könne.

Entwicklung im 19. Jahrhundert

George Bernard Shaw

Im angelsächsischen Raum war die Bereitschaft zur praktischen Umsetzung und Verbreitung der vegetarischen Idee am größten. Schon im 18. Jahrhundert traten in England und Nordamerika kleine christliche Gemeinschaften aus asketischen und ethischen Motiven für einen Verzicht auf die als „unnatürlich“ kritisierte Fleischkost ein.[98] 1801 wurde in London der erste Vegetarierverein gegründet, dem bald ähnliche Vereinigungen in anderen englischen Städten folgten. Im frühen 19. Jahrhundert war der prominenteste Wortführer des ethisch motivierten Vegetarismus der Dichter Shelley.[99] 1847 kam es zur Gründung der Vegetarian Society. Ein typischer Repräsentant des in der Öffentlichkeit aktiven englischen Vegetarismus war George Bernard Shaw.[100] Im 19. und frühen 20. Jahrhundert handelte es sich in der Regel um Ovo-lacto-Vegetarismus; nur vereinzelt traten Anhänger einer völlig tierproduktfreien Ernährung auf.[101]

In Russland war Lew Nikolajewitsch Tolstoi (1828–1910) der prominenteste Befürworter des Vegetarismus.[102]

Als Begründer der vegetarischen Bewegung in Deutschland gilt Gustav Struve (1805–1870), der durch Jean-Jacques Rousseaus Roman Émile zu dieser Lebensweise motiviert wurde.[103] 1868 gründete er mit Gesinnungsgenossen aus Stuttgart und Umgebung einen vegetarischen Verein, der noch heute besteht. 1869 erschien sein Werk Pflanzenkost – die Grundlage einer neuen Weltanschauung, das die vegetarische Bewegung nachhaltig beeinflusste. Neben Struve war Theodor Hahn der wichtigste Vertreter dieser Richtung.[104] Der religiös motivierte Vegetarier und freireligiöse Pfarrer Eduard Baltzer (1814–1887) gründete 1867 einen „Verein für natürliche Lebensweise“, der rasch wuchs und 1869 in „Deutscher Verein für naturgemäße Lebensweise (Vegetarianer)“ umbenannt wurde.[105] Baltzer gab auch eine einflussreiche Vegetarierzeitschrift heraus, die nach seinem Tod den Namen Thalysia erhielt, in Anknüpfung an das 1872 erschienene Buch Thalysia oder Das Heil der Menschheit, die deutsche Fassung eines 1840–1842 veröffentlichten Werks des führenden französischen Vegetariers Jean-Antoine Gleizes.

Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts gewann die vegetarische Bewegung an Bedeutung. Zahlreiche Vereine wurden gegründet. 1892 schlossen sich zwei Dachverbände zum „Deutschen Vegetarier-Bund“ mit Sitz in Leipzig zusammen. 1893 wurde von Anhängern der Lebensreformbewegung in Oranienburg bei Berlin die vegetarische Obstbaugenossenschaft Eden gegründet. Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs lebten fast 1.000 Menschen im genossenschaftlich organisierten „Eden“.

Die Begründungen für eine fleischlose Lebensweise waren unterschiedlich. Der „hygienische“ Vegetarismus führte vor allem physiologisch-anatomische Argumente ins Feld und behauptete, dass der Fleischkonsum für eine Vielzahl von Krankheiten verantwortlich sei. Andere Vegetarier begründeten den Verzicht auf Fleischkonsum sozioökonomisch. Oft waren ihre Konzepte mit einer scharfen Zivilisationskritik verbunden und trugen stark romantische oder gar utopische Züge.[106] Eine dritte Richtung, die im Kaiserreich von einer Vielzahl von Initiativen und Gruppen vertreten wurde, betonte die Aspekte des Tierschutzes und einer für möglich gehaltenen Veredelung der Menschheit durch Verzicht auf Fleischgenuss. Ein prominenter Vorreiter dieser Strömung war – unter dem Einfluss von Gleizes – Richard Wagner.[107] Er forderte eine allgemeine Abkehr vom Fleischverzehr sowie von Tierversuchen, ernährte sich selbst aber erst in seinen letzten Lebensjahren vegetarisch.[108] Bei manchen Vertretern dieser Richtung spielten antisemitische[109] und völkische Konnotationen eine wichtige Rolle.

Entwicklung seit dem 20. Jahrhundert

Nachdem sich bereits im neunzehnten Jahrhundert mehrere nationale Vegetarierverbände gebildet hatten, entstand im Jahr 1908 die Internationale Vegetarier-Union als Dachverband. In Deutschland war die Mitgliederzahl des Vegetarierbunds bis zum Jahr 1905 auf 1550 angestiegen,[110] doch zur Zeit der Weimarer Republik war sie stark rückläufig. 1935 löste sich der Bund auf, um seiner geplanten Gleichschaltung durch die Nationalsozialisten zuvorzukommen. Die Genossenschaft Eden hingegen, die sich schon zur Zeit des Ersten Weltkriegs völkischem und rassistischem Gedankengut geöffnet hatte, konnte weiterbestehen. Adolf Hitler wurde von der NS-Propaganda als asketisch lebender Nichtraucher, Vegetarier und Tierfreund dargestellt. Er ernährte sich stark fleischreduziert, wenn auch nicht vollständig fleischlos.[111] Hitler und andere nationalsozialistische Sympathisanten des Vegetarismus waren dabei von Wagners Schrift Religion und Kunst beeinflusst, in der Fleischkonsum und Kochen als semitisches, nichtarisches Erbe kritisiert wurden.[112]

In der Schweiz war es der Arzt Maximilian Oskar Bircher-Benner (1867–1939), der eine vegetarische Vollwertkost als Heilmethode vertrat. Das von ihm entwickelte laktovegetabile Birchermüesli hat nicht nur bei Vegetariern internationale Verbreitung gefunden. 1946 wurde die Vegetarier-Union Deutschlands gegründet, die zeitweilig (1974–1985) den Namen Bund für Lebenserneuerung trug und nach 1985 Vegetarier-Bund Deutschlands hieß. Seit März 2008 trägt der Verein den Namen Vegetarierbund Deutschland.

Albert Schweitzer setzte sich seit seiner Jugend intensiv mit der ethischen Problematik der Anwendung tödlicher Gewalt gegen Tiere auseinander. Das von ihm entwickelte Prinzip der „Ehrfurcht vor dem Leben“ spielt noch heute in einschlägigen Diskussionen eine Rolle.[113] Er selber ging jedoch erst kurz vor seinem Tod zur vegetarischen Ernährung über.[114] Ein weiterer prominenter Befürworter des Vegetarismus war Gandhi.[115]

Mitte der 1970er Jahre entstand die Tierrechtsbewegung, als deren Auslöser Peter Singers Buch Animal Liberation gilt.[22]

Kennzeichnung vegetarischer Produkte

Manche Fertigprodukte und verarbeitete Nahrungsmittel enthalten nichtvegetarische Bestandteile wie Gelatine und Lab. Zur Kennzeichnung vegetarischer Produkte werden unterschiedliche Erkennungssymbole verwendet. Die Europäische Vegetarier-Union hat ein Label eingeführt, das V-Label[116], mit dem für Vegetarier geeignete Produkte und Dienstleistungen gekennzeichnet werden.

Anzahl der Vegetarier

Nach der Nationalen Verzehrsstudie von 2007 mit 20.000 Teilnehmern ernähren sich in Deutschland 1,6 % der erwachsenen Bevölkerung (Männer 1 %, Frauen 2,2 %) fleischlos (entweder vegetarisch oder mit Einbeziehung von Fisch). 0,1 % der Studienteilnehmer bezeichneten sich als vegan.[117]

Eine Studie des Marktforschungsinstituts Produkt + Markt ermittelte im Jahr 2006 die Zahl der Personen in Deutschland, welche sich zumindest teilweise nach vegetarischen Ernährungsgrundsätzen ernähren.[118] Die Ergebnisse werden unterschiedlich interpretiert. Die Europäische Vegetarier-Union geht aufgrund dieser Studie davon aus, dass 9 % der deutschen Bevölkerung, etwa 7,4 Millionen, vegetarisch leben.[119] Die Tierschutzorganisation PETA nennt 6 Millionen Vegetarier in Deutschland als Ergebnis dieser Studie.[120]

Nach Umfragen der Statistik Austria (2006/2007) ernähren sich in Österreich ca. 1,4 % der Männer vegetarisch, davon 0,8 % pesco-vegetarisch und 0,2 % vegan. Frauen insgesamt ca. 3,9 %, davon 2,2 % pesco-vegetarisch und 0,2 % vegan. 47 % der Befragten gaben an, Mischkost mit wenig Fleisch zu essen.[121]

Die Angaben für die USA sind sehr unterschiedlich, da bei den Erhebungen oft keine Klarheit über die Definition des Vegetarismus besteht. Die New York Times gibt für 2007 die Zahl der Vegetarier mit 4,7 Millionen an, was 1,6 % der erwachsenen Bevölkerung entspricht.[122] Dagegen gibt eine Studie der Vegetarian Resource Group für diese Bevölkerungsgruppe einen Wert von 6,7 % an, der sich fleischlos ernährt.[123] Die Ergebnisse anderer Studien schwanken je nach Fragestellung. Sechs Umfragen im Zeitraum 1980–1993 ergaben Werte zwischen 2 % und 8,2 %, wenn nur gefragt wurde „Sind Sie Vegetarier?“; fünf Umfragen im Zeitraum 1992–2000 ergaben Werte zwischen 1 % und 2,5 %, wenn den Befragten eine genaue Definition des Begriffs „Vegetarier“ gegeben wurde.[124]

In Indien liegt der Anteil der Vegetarier laut dem Vegetarierbund Deutschlands zwischen 15 und 20 % der Bevölkerung (150–200 Millionen) und somit deutlich höher, was unter anderem mit religiösen Einstellungen zu erklären ist. Laut dem Anthropological Survey of India ASI aus dem Zeitraum 1985–1992 sind in Indien 220 Millionen Einwohner Vegetarier. Eine Studie von The Hindu-CNN-IBN ermittelte im Jahr 2006 den aktuellen Stand. 40 % der Befragten gaben an, Vegetarier zu sein, darunter überproportional viele Hindus, Frauen und ältere Menschen.[51]

Organisationen

In Deutschland informiert der Vegetarierbund Deutschland e.V., kurz VEBU, über die vegetarische Lebensweise. Er gibt die Zeitschrift natürlich vegetarisch heraus und ist in Regionalgruppen organisiert. In der Schweiz besteht die Schweizerische Vereinigung für Vegetarismus (SVV). Sie gibt die Zeitschrift Vegi-Info heraus. In Österreich gibt es die Österreichische Vegetarier Union (ÖVU). Dort kann das vierteljährlich erscheinende Magazin anima gegen freiwillige Spende bestellt werden.

Der Weltvegetariertag (1. Oktober) ist ein internationaler Aktionstag; vergleichbar mit dem Weltvegantag. (1. November) Ersterer wurde am Welt-Vegetarier-Kongress in Schottland 1977 von der „North American Vegetarian Society“ eingeführt. Ein regelmäßigerer Aktionstag sind die „vegetarischen Wochentage“, die vorwiegend öffentliche Einrichtungen zu einer Küche mit weniger Fleisch motivieren wollen. Sie finden in einigen Städten wöchentlich und häufig an Montagen und Donnerstagen statt.

Literatur

  • Helmut Kaplan: Warum ich Vegetarier bin – Prominente erzählen. Rowohlt Verlag, Reinbek 1995, ISBN 3-499-19675-1.
  • Wolfgang R. Krabbe: Gesellschaftsveränderung durch Lebensreform. Strukturmerkmale einer sozialreformerischen Bewegung im Deutschland der Industrialisierungsperiode. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1974, ISBN 3-525-31813-8.
  • Claus Leitzmann, Markus Keller: Vegetarische Ernährung. 2. Auflage. Ulmer, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8252-1868-3.
  • Manuela Linnemann, Claudia Schorcht (Hrsg.): Vegetarismus. Zur Geschichte und Zukunft einer Lebensweise. Harald Fischer Verlag, Erlangen 2001, ISBN 3-89131-403-5.
  • Hans-Jürgen Teuteberg: Zur Sozialgeschichte des Vegetarismus. In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Band 81 (1994), S. 33–65.
  • Ronald Zürrer, Armin Risi: Vegetarisch leben. 9. Auflage. Govinda-Verlag, Zürich 2011, ISBN 978-3-906347-77-6.
  • Steven Rosen: Die Erde bewirtet euch festlich. Vegetarismus und die Religionen der Welt. Adyar, Satteldorf 1992, ISBN 3-89427-218-X.
  • Hans Günter Kugler (Hrsg.): Vegetarisch essen – Fleisch vergessen. Ärztlicher Ratgeber für Vegetarier und Veganer. Verlag Das Wort, Marktheidenfeld 2007, ISBN 978-3-89201-239-9.
  • Jonathan Safran Foer: Tiere essen. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2010, ISBN 978-3-462-04044-9.

Dokumentarfilme

Weblinks

 Commons: Vegetarische Lebensmittel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Vegetarismus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. The Hindu: Changes in the Indian menu over the ages
  2. Hans Schulz/Otto Basler (Hrsg.): Deutsches Fremdwörterbuch, Bd. 6, Berlin 1983, S. 133f. (mit zahlreichen Belegen).
  3. Vegetarian Society, News 2000
  4. Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, bearbeitet von Elmar Seebold, 24. Auflage, Berlin 2002, Sp. 948f.; Oxford English Dictionary Bd. 19, 2. Auflage (1989), S. 476; Webster’s Third New International Dictionary S. 2537; The Oxford Dictionary of English Etymology, Oxford 1966, S. 972; The Barnhart Dictionary of Etymology (1988), S. 1196; Colin Spencer: The Heretic's Feast. A History of Vegetarianism, London 1993, S. 252.
  5. Oxford English Dictionary Bd. 19, 2. Auflage (1989), S. 476.
  6. Antonio Cocchi: Del vitto pitagorico per uso della medicina, Florenz 1743; Jon Gregerson: Vegetarianism. A History, Fremont 1994, S. 71f.
  7. Das Wort wird mit den lateinischen Präfixen ovo für Ei(er) und lacto für Milch gebildet.
  8. Zum Beispiel Erhard Gorys: Das neue Küchenlexikon.
  9. HEALTH Part-Time Vegetarians, Advocates call it flexitarianism, but critics say being a little bit vegetarian is like being a little bit pregnant, (Teilzeitvegetarier – Befürworter nennen es Flexitarismus, Kritiker vergleichen ein wenig vegetarisch mit ein bisschen schwanger) von Karen Springen | NEWSWEEK 29. September 2008.
  10. Are you a 'flexitarian?' Meat-eating vegetarians transform the movement – AP, 16. März 2004
  11. Dawn Jackson Blatner, RD, LDN, 2009, The Flexitarian Diet: The Mostly Vegetarian Way to Lose Weight, Be Healthier, Prevent Disease, and Add Years to Your Life, McGraw-Hill Professional, ISBN 0-07-154957-9.
  12. Pudding-Vegetarier In: lebensmittellexikon
  13. Siehe Helmut F. Kaplan: Leichenschmaus – Ethische Gründe für eine vegetarische Ernährung, 3. Auflage, Reinbek 2002.
  14. Siehe eine Befragung von Vegetariern durch die Universität Jena
  15. Joachim Joe Scholz: Haben wir die Jugend, so haben wir die Zukunft. Die Obstbausiedlung Eden/Oranienburg als alternatives Gesellschafts- und Erziehungsmodell (1893–1926). (Bildungs- und kulturgeschichtliche Beiträge für Berlin und Brandenburg, Band 3). Berlin: Weidler, 2002, ISBN 3-89693-217-9.
  16. Teuteberg (1994) S. 53 f.
  17. Hilda Kean, Animal Rights: Political and Social Change in Britain since 1800. Reaktion Books, 1998, ISBN 1-86189-014-1.
  18. vgl. The Journal of Ethics Number 3 / September, 2007, Special issue on Animal Minds.
    vgl. auch Balluch 2005.
  19. Eine Ausnahme von diesem allgemeinen Prinzip konstituiert das Werk des Briten Henry Salt (1851–1939) Animal Rights (1892). Zu Zeiten seiner Veröffentlichung wurde es weitestgehend ignoriert. Es erfuhr erst posthum etwas breitere Beachtung.
  20. Eine Tierbefreiungsbewegung gab es zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Buches praktisch nicht. Die Forderung nach der Befreiung der Tiere ist nach Singer als Metapher zu verstehen. Er fordert eine strikte Gewaltfreiheit (vgl. Vorwort der 1990er Ausgabe).
  21. Gleichheit versteht Singer nicht als deskriptive Gleichheit von Zuständen, sondern als präskriptive Norm zur gegenseitigen Behandlung
  22. a b Singer, Animal Liberation (Harper Collins Publishers 2002): S. 5–9 (Englisch), deutsch: Die Befreiung der Tiere, Hirthammer, München 1976.
  23. Wege zum Veganismus, Helmut F. Kaplan 2010.
  24. Günther Stolzenberg: Weltwunder Vegetarismus, München 1980, S. 164 f.; John Lawrence Hill: The Case for Vegetarianism, Lanham 1996, S. 52–67.
  25. Paul Amato/Sonia Partridge: The New Vegetarians, New York 1989, S. 31 ff.: werten eine internationale Umfrage in englischsprachigen Ländern aus, bei der zwei Drittel der 320 befragten Vegetarier Begründungen dieser Art angaben. Solche Gründe werden auch in der einschlägigen populären Literatur häufig genannt und diskutiert, Helmut Kaplan: Warum Vegetarier?, Frankfurt 1989, S. 31 ff., 61 f.; Axel Meyer: Warum kein Fleisch?, München 1990, S. 79 ff.; vgl. auch Leitzmann (1996) S. 16–21; Vegetarisch leben, Hrsg. Evangelische Akademie Baden, Karlsruhe 1999, S. 12 f., 23–25.
  26. Zentral in Regans Philosophie ist das Subjekt-eines-Lebens-Kriterium (7.5), nach dem allen Tieren mit Präferenzen, Wünschen, Wahrnehmung, Gedächtnis, Gefühlswelt von mindestens Schmerz und Freude, der Fähigkeit, aufgrund von Präferenzen Handlungen zu setzen, einer psychophysikalische[n] Identität (Kap. 2), und eines Wohlbefinden[s] (Kap. 3) unabhängig von außenstehenden Interessen eine Subjekteigenschaft zustehe. Nach Regan qualifiziere diese Subjekteigenschaft für ein wenngleich relatives, subjektives Recht (eine legitime Forderung im Sinne von John Stuart Mill). Aufgrund der angeblich diskreten Subjekteigenschaft könne dieses Recht kategorisch und für alle Subjekte gleichermaßen gültig zugesprochen werden. Wenngleich Regan unter gewissen Umständen eine Abwägung dieser Rechte zulässt, sei Fleischkonsum (9.1) und andere Verwertung nichtmenschlichen Lebens (9.5) moralisch im Allgemeinen nicht zu rechtfertigen. Tom Regan: The Case for Animal Rights, Berkeley 1983 (Neuauflage 2004).
  27. Kritik am Pathozentrismus, Martin Balluch 2007.
  28. Ausgehend von einer Charakterisierung von Bewusstsein durch hinreichende Kriterien formuliert er ein deontologisches Argument, das durch die angeblich implizit gegebenen Interessen qua Bewusstsein arbeitet. Unabhängig von einer Interessengewichtung müssen seiner Ansicht nach gewisse Grundvoraussetzungen (mindestens Recht auf Leben, Freiheit und Unversehrtheit im Sinne Art. 3 AEMR) für die Erfüllung von (sekundären) Interessen gegeben sein. Indem man diese Voraussetzungen für jemanden fordere, müsse man sie qua eines Universalitätsprinzips für jeden, der dieselben Voraussetzungen erfüllt, mitfordern, und die formulierten „Grundrechte“ würden zu kategorischen Prinzipien.
  29. Martin Balluch: Die Kontinuität von Bewusstsein. Wien 2005.
  30. Christine Baumann, Tilman Becker: Charakteristika einer vegetarischen Lebensweise In: VEBU Gesundheit Studien
  31. „Kann ich bei der Ernährung meiner Katze ganz auf Fleisch verzichten?“ Deutscher Tierschutzbund
  32. Robert Goodland (1997) Environmental sustainability in agriculture: diet matters. in: Ecological Economics Volume 23, Issue 3, 5 December 1997, Pages 189-200
  33. Felix Hnat: (Obmann der veganen Gesellschaft Österreich) Agrarsubventionen in Österreich aus einer tierrechtlerischen Perspektive, 2006
  34. Wilson, Edward O.: The Future of Life. Abacus, 2003, ISBN 978-0-349-11579-5
  35. Christopher L. Delgado: Rising Consumption of Meat and Milk in Developing Countries Has Created a New Food Revolution, in Journal of Nutritional Sciences 133:3907S-3910S, November 2003 durch The American Society for Nutritional Sciences
  36. Robert A. Kanaly, Darryl Macer, Lea Ivy O. Manzanero, Sivanandam Panneerselvam: Energy Flow, Environment and Ethical Implications for Meat Production. Bangkock 2009. (Arbeitspapier der Arbeitsgruppe Ethics of Energy Technologies in Asia and Pacific (EETAP) der UNESCO)
  37. T. Lechler: Die Ernährung als Einflussfaktor auf die Entwicklung des Menschen, Diss. Hannover 2001, S. 71–73 und 209f.
  38. James F. O'Connell, Kristen Hawkes, Karen Lupo, N. G. Blurton Jones: Male strategies and Plio-Pleistocene archaeology. Journal of Human Evolution, Band 43, 2002, S. 831–872; doi:10.1006/jhev.2002.0604, Volltext, PDF; vergl. dazu „Frauen sorgten für Ernährung“: Überlegungen zur Ernährung von Homo erectus
  39. Werner Rösener: Die Geschichte der Jagd, Düsseldorf 2004, S. 28–48.
  40. Taeniasis Life Cycle auf der Seite der Centers for Disease Control and Prevention
  41. Yaowu Hu u. a.: Stable isotope dietary analysis of the Tianyuan 1 early modern human. PNAS, Band 106, Nr. 27, 2009, S. 10971–10974, doi:10.1073/pnas.0904826106
  42. Eine kulturhistorische Untersuchung dieser These bietet Eva Barlösius: Naturgemäße Lebensführung. Zur Geschichte der Lebensreform um die Jahrhundertwende. Frankfurt 1997;br />siehe auch M. Linnemann, C. Schorcht (Hrsg.): Vegetarismus. Zur Geschichte und Zukunft einer Lebensweise. Erlangen 2001, S. 81–83.
  43. So Harvey und Marilyn Diamond: Fit fürs Leben. 5. Auflage, München 1990, S. 120f.
  44. a b Nick Fiddes: Meat – A natural Symbol (1993), Routledge, London (Zitiert in de: Fleisch - Symbol der Macht, zweitausendeins S. 36 ff ISBN 3-86150-019-1)
  45. J. Goodall: Chimpanzees on the Gombe Stream Reserve. In: Holt, Rineheart, Winston: Primate Behavior. 1985
    G. Teleki, R. Harding: Omnivourous Primates: Gathering and Hunting in Human Evolution. Columbia University Press, New York 1981
  46. Ludwig Alsdorf: Beiträge zur Geschichte von Vegetarismus und Rinderverehrung in Indien, Wiesbaden 1962, S. 5ff.
  47. Christian Bartolf: Gewaltfreiheit als Opferverwerfung. In: Christian Bartolf (Hrsg.): Die erste Stufe, Berlin 1996, S. 78–90.
  48. Otto Gabriel, Andres von Brandt, Fish catching methods of the world, 4.Auflage, Wiley-Blackwell 2005, Seiten 34–36, ISBN 978-0-85238-280-6
  49. Alsdorf S. 16ff.; J. Jolly: Artikel Food (Hindu), in: Encyclopaedia of Religion and Ethics, Bd. 6 (1937), S. 63–65.
  50. Renate Syed: Das heilige Essen. In: Perry Schmidt-Leukel (Hrsg.): Die Religion und das Essen, Kreuzlingen 2000, S. 102, 131.
  51. a b Umfrageergebnis 2006 von thehindu.com
  52. Lambert Schmithausen: Essen ohne zu töten. Zur Frage von Fleischverzehr und Vegetarismus im Buddhismus. In: Perry Schmidt-Leukel (Hrsg.): Die Religionen und das Essen, Kreuzlingen 2000, S. 150–158; Max Deeg: Speisegebote. VII. Buddhismus. In: Religion in Geschichte und Gegenwart, 4. Auflage, Bd. 7, Tübingen 2004, Sp. 1556.
  53. Alsdorf S. 5–8.
  54. Schmithausen S. 177–193. Eine Zusammenstellung solcher Texte bietet Geshe Thubten Soepa: Zwei Texte in der Tradition des Buddha Shakyamuni: Die Udambara-Lotusblume, die das Leben hilfloser Wesen beschützt. Aussagen aus den Sutras zum Thema Fleischessen; und: Buddha-Puja: Rezitation für buddhistische Feiertage [deutsch und tibetisch], München o.J.
  55. Michael Tobias: Life Force. The World of Jainism, Berkeley 1991, S. 20–23, 54–59, 87–95.
  56. K.S. Walters/L. Portmess: Religious Vegetarianism, Albany 2001, S. 123ff.; Günther Stolzenberg: Weltwunder Vegetarismus, München 1980, S. 68–70; Richard Alan Young: Is God a Vegetarian? Christianity, Vegetarianism, and Animal Rights, Chicago 1999, S. 15–21, 56–61.
  57. Hieronymus, Adversus Iovinianum 1,18.
  58. Hubertus Lutterbach: Der Fleischverzicht im Christentum. In: Saeculum 50/II (1999) S. 180, 185–187.
  59. Lutterbach S. 180–183.
  60. Karen Iacobbo/Michael Iacobbo: Vegetarian America. A History, Westport (CT) 2004, S. 97–99.
  61. Timothy J Key, Paul N Appleby, Gwyneth K Davey, Naomi E Allen, Elizabeth A Spencer, Ruth C Travis: Mortality in British vegetarians. In: Public Health Nutr. 2002 Feb;5(1):29-36. PMID 12001975 Volltext
  62. Timothy J Key, Gary E Fraser, Margaret Thorogood, Paul N Appleby, Valerie Beral, Gillian Reeves, Michael L Burr, Jenny Chang-Claude, Rainer Frentzel-Beyme, Jan W Kuzma, Jim Mann and Klim McPherson: Mortality in vegetarians and nonvegetarians: detailed findings from a collaborative analysis of 5 prospective studies. In: American Journal of Clinical Nutrition. 70, Nr. 3, September 1999, S. 516S–524S. PMID 10479225. Abgerufen am 30 October 2009.
  63. Paul N Appleby, Margaret Thorogood, Jim I Mann, Timothy JA Key: The Oxford Vegetarian Study: an overview In: American Journal of Clinical Nutrition, Vol. 70, No. 3, 525S-531S Volltext
  64. Sabine Junglas: Der Einfluss vegetarischer Ernährung auf die unverseifbaren Lipidkomponenten des Humanserums, Dissertation TU Berlin (1988) http://d-nb.info/890684782
  65. Kemper, Katharina: Auswirkungen vegetarischer Ernährung auf das Triglyceridverteilungsmuster des Serums. Hochschulschrift Berlin, Technische Universität, Dissertation 1987 http://d-nb.info/880167696
  66. K. Kemper, H. -U. Melchert , K. Rubach und H. Hoffmeister: Charakterisierung der Triglyceridmuster von pflanzlichen und tierischen Fetten sowie Human- und Tierseren mittels HPLC nach Vortrennung an AgNO3-imprägnierten Kieselgel-Minisäulen. Fresenius' Journal of Analytical Chemistry 331 ( 1988) doi:10.1007/BF01032542.
  67. Ulrike Becker: Vegetarismus: Gesünder Leben ohne Fleisch
  68. Vitamin B12: Veganer riskieren Defizit
  69. BfR: Verwendung von Vitaminen in Lebensmitteln, S. 212.
  70. Johannes Haussleiter: Der Vegetarismus in der Antike, Berlin 1935, S. 85, 101, 318.
  71. Alfred C. Andrews: Ernährung: Nichtchristlich. In: Reallexikon für Antike und Christentum Bd. 6, Stuttgart 1966, Sp. 222f., 226–228.
  72. Johannes Haussleiter: Der Vegetarismus in der Antike, Berlin 1935, S. 26–33.
  73. Johannes Haussleiter: Der Vegetarismus in der Antike, Berlin 1935, S. 79–157; Rudolph Arbesmann: Fasten. In: Reallexikon für Antike und Christentum Bd. 7, Stuttgart 1969, Sp. 466f.
  74. Johannes Haussleiter: Der Vegetarismus in der Antike, Berlin 1935, S. 157–163.
  75. Johannes Haussleiter: Der Vegetarismus in der Antike, Berlin 1935, S. 198–342; Urs Dierauer: Vegetarismus und Tierschonung in der griechisch-römischen Antike. In: M. Linnemann/C. Schorcht (Hrsg.): Vegetarismus, Erlangen 2001, S. 20–49, 55, 56.
  76. Urs Dierauer: Vegetarismus und Tierschonung in der griechisch-römischen Antike. In: M. Linnemann/C. Schorcht (Hrsg.): Vegetarismus, Erlangen 2001, S. 15–20.
  77. Johannes Haussleiter: Der Vegetarismus in der Antike, Berlin 1935, S. 245–272.
  78. Johannes Haussleiter: Der Vegetarismus in der Antike, Berlin 1935, S. 167–184.
  79. Johannes Haussleiter: Der Vegetarismus in der Antike, Berlin 1935, S. 198–201, 205.
  80. Johannes Haussleiter: Der Vegetarismus in der Antike, Berlin 1935, S. 237–244.
  81. Johannes Haussleiter: Der Vegetarismus in der Antike, Berlin 1935, S. 212–228, 299–312, 315–337.
  82. Peri apochés empsýchōn, lateinisch De abstinentia, ins Englische übersetzt von Gillian Clark: Porphyry: On Abstinence from Killing Animals, Ithaca (N.Y.) 2000.
  83. Porphyrios, De abstinentia 1,14f.; 1,17. Zu Clodius siehe Johannes Haussleiter: Der Vegetarismus in der Antike, Berlin 1935, S. 288–296 und Gillian Clark: Porphyry: On Abstinence from Killing Animals, Ithaca (N.Y.) 2000, S. 123 Anm. 13.
  84. Urs Dierauer: Vegetarismus und Tierschonung in der griechisch-römischen Antike. In: M. Linnemann/C. Schorcht (Hrsg.): Vegetarismus, Erlangen 2001, S. 52f.
  85. Hubertus Lutterbach: Der Fleischverzicht im Christentum. In: Saeculum 50/II, 1999, S. 181–183.
  86. Hubertus Lutterbach: Der Fleischverzicht im Christentum. In: Saeculum 50/II, 1999, S. 189–194.
  87. Hubertus Lutterbach: Der Fleischverzicht im Christentum. In: Saeculum 50/II, 1999, S. 185–189.
  88. Regula Benedicti 36,9 und 39,11, hrsg. Rudolph Hanslik, Wien 1975, S. 96 und S. 100.
  89. Hubertus Lutterbach: Der Fleischverzicht im Christentum. In: Saeculum 50/II, 1999, S. 194–198, 203–208; Theodor Klauser: Ernährung: Christlich. In: Reallexikon für Antike und Christentum Bd. 6, Stuttgart 1966, Sp. 232–237.
  90. John Passmore: The Treatment of Animals. In: Journal of the History of Ideas 36, 1975, S. 199–200; Colin Spencer: The Heretic’s Feast. A History of Vegetarianism, London 1993, S. 172–174.
  91. Rudolf Arbesmann: Fasten. In: Reallexikon für Antike und Christentum Bd. 7, Stuttgart 1969, Sp. 473 und 475.
  92. Colin Spencer: The Heretic’s Feast. A History of Vegetarianism, London 1993, S. 154–168.
  93. Colin Spencer: The Heretic’s Feast. A History of Vegetarianism, London 1993, S. 190–192.
  94. Tristram Stuart: The Bloodless Revolution. A Cultural History of Vegetarianism from 1600 to Modern Times, New York 2007, S. 138–150.
  95. Colin Spencer: The Heretic’s Feast. A History of Vegetarianism, London 1993, S. 206–209; Tristram Stuart: The Bloodless Revolution. A Cultural History of Vegetarianism from 1600 to Modern Times, New York 2007, S. 60–77.
  96. Colin Spencer: The Heretic’s Feast. A History of Vegetarianism, London 1993, S. 201f.; Tristram Stuart: The Bloodless Revolution. A Cultural History of Vegetarianism from 1600 to Modern Times, New York 2007, S. 131–137.
  97. Ursula Wolf: Das Tier in der Moral, 2. Auflage, Frankfurt a.M. 2004, S. 33–38.
  98. Hans-Jürgen Teuteberg: Zur Sozialgeschichte des Vegetarismus. In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 81, 1994, S. 43–45.
  99. Colin Spencer: The Heretic’s Feast. A History of Vegetarianism, London 1993, S. 244–251; Tristram Stuart: The Bloodless Revolution. A Cultural History of Vegetarianism from 1600 to Modern Times, New York 2007, S. 372–398.
  100. Colin Spencer: The Heretic’s Feast. A History of Vegetarianism, London 1993, S. 379–382. Eine gründliche Darstellung des frühen englischen Vegetarismus bietet James Gregory: Of Victorians and Vegetarians. The Vegetarian Movement in Nineteenth-century Britain, London 2007.
  101. James Gregory: Of Victorians and Vegetarians. The Vegetarian Movement in Nineteenth-century Britain, London 2007, S. 11, 76f.
  102. Peter Brang: Ein unbekanntes Rußland. Kulturgeschichte vegetarischer Lebensweisen von den Anfängen bis zur Gegenwart, Köln 2002, S. 59–113.
  103. Eva Barlösius: Naturgemäße Lebensführung. Zur Geschichte der Lebensreform um die Jahrhundertwende, Frankfurt 1997, S. 47–57.
  104. Gustav Struve: Pflanzenkost, die Grundlage einer neuen Weltanschauung, Stuttgart 1869, S. 110.
  105. Eva Barlösius: Naturgemäße Lebensführung. Zur Geschichte der Lebensreform um die Jahrhundertwende, Frankfurt 1997, S. 36–47; Hans-Jürgen Teuteberg: Zur Sozialgeschichte des Vegetarismus. In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 81, 1994, S. 48f.
  106. Hans-Jürgen Teuteberg: Zur Sozialgeschichte des Vegetarismus. In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 81, 1994, S. 46–64.
  107. Hannu Salmi: Die Sucht nach dem germanischen Ideal. Bernhard Förster (1843–1889) als Wegbereiter des Wagnerismus. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 6, 1994, S. 485–496.
  108. Karl Richter: Richard Wagner: Visionen, Vilsbiburg 1993, S. 335–351.
  109. So bei Bernhard Förster: Der Vegetarismus als ein Theil der socialen Frage, Hannover 1882.
  110. Hans-Jürgen Teuteberg: Zur Sozialgeschichte des Vegetarismus. In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 81, 1994, S. 50.
  111. Christoph Drösser (Stimmt’s?): Fleischloser Führer. In: Die Zeit. Nr. 17/2001
  112. Joachim C. Fest: Hitler. Eine Biographie. Frankfurt a. M. 1973, S.74ff.
  113. Michael Hauskeller: Verantwortung für alles Leben? Schweitzers Dilemma. In: Michael Hauskeller (Hrsg.): Ethik des Lebens, Zug 2006, S. 210–236.
  114. Albert Schweitzer in einem Brief von 1964, zitiert von Gotthard M. Teutsch: Mensch und Tier – Lexikon der Tierschutzethik, Göttingen 1987, S. 47.
  115. M. K. Gandhi: Die ethische Grundlage der vegetarischen Ernährung. In: Christian Bartolf (Hrsg.): Die erste Stufe, Berlin 1996, S. 72–76; Tristram Stuart: The Bloodless Revolution. A Cultural History of Vegetarianism from 1600 to Modern Times, New York 2007, S. 424–430.
  116. Europäisches Vegetarismus Label
  117. Bericht vom 30. Januar 2008
  118. Zitat des Mitarbeiters Christoph Fritsch zum Inhalt der Studie
  119. European Vegetarian Union
  120. peta.de
  121. Anima, Zeitschrift der österr. Vegetarier Union (www.vegetarier.at), Frühjahr 2009, S. 16.
  122. Artikel der NYT vom 18. November 2007
  123. Umfrage 2006 der VRG
  124. Donna Maurer: Vegetarianism: Movement or Moment?, Philadelphia 2002, S. 16f. mit detaillierten Zahlen und Quellennachweisen.
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