Vehse

Vehse

Karl Eduard Vehse (* 18. Dezember 1802 in Freiberg; † 18. Juni 1870 in Striesen) war ein deutscher Geschichtsschreiber.

Karl Eduard Vehse studierte Jura in Leipzig und Göttingen, erhielt 1825 eine Anstellung im Dresdener Staatsarchiv, ging 1838 mit dem Separatisten Stephan nach Amerika, kehrte aber schon 1839 nach Deutschland zurück und ließ sich nach größeren Reisen 1843 in Berlin als freier Historiker nieder. Nach einer halbjährlichen Gefängnisstrafe wegen oppositionell-demokratischer Betätigung wanderte er erneut aus, zunächst in die Schweiz, dann von 1857 bis 1862 nach Italien. Ein Jahr nach seiner Rückkehr nach Sachsen starb er erblindet am 18. Juni 1870 in Striesen bei Dresden.

Sein Hauptwerk ist die Geschichte der deutschen Höfe seit der Reformation (Hamburg 1851–1858, 48 Bände, Übersicht Digitalisate), welches 1858 durch die sächsische Polizei verboten wurde. Vehse schrieb außerdem: Geschichte Kaiser Ottos des Großen (3. Auflage, Leipzig 1867); Tafeln der Geschichte (Dresden 1834); Die Weltgeschichte aus dem Standpunkt der Kultur (Vorlesungen, Dresden 1842, 2 Bände); Shakespeare als Protestant, Politiker, Psycholog und Dichter (Hamburg 1851, 2 Bände, Digitalisat), Bayerische Hofgeschichten (postum herausgegeben von Joachim Delbrück, München 1922).

Literatur

  • Herbert Kaden: Vom Hörer physikalischer, chemischer und mineralogischer Vorlesungen zum promovierten Juristen, Historiker und Archivar. Der ungewöhnliche Bildungsweg des Freiberger Bergakademisten Carl Eduard Vehse 1802–1870. TU Bergakademie Freiberg, 2003.
  • Franz Schnorr von Carolsfeld: Vehse, Eduard. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 39, Duncker & Humblot, Leipzig 1895, S. 530 f.

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