Verfluchtes Amsterdam

Verfluchtes Amsterdam
Filmdaten
Deutscher Titel Verfluchtes Amsterdam
Originaltitel Amsterdamned
Produktionsland Niederlande
Originalsprache Niederländisch
Erscheinungsjahr 1988
Länge 108 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Dick Maas
Drehbuch Dick Maas
Produktion Dick Maas, Laurens Geels
Musik Golden Earring
Song My Killing, My Shadow
Kamera Marc Felperlaan
Schnitt Hans van Dongen
Besetzung
  • Huub Stapel als Eric Visser
  • Monique van de Ven als Laura
  • Hidde Maas als Ruysdael
  • Serge-Henri Valcke als Vermeer
  • Tanneke Hartzuiker als Potter
  • Wim Zomer als John
  • Edwin Bakker als Willy
  • Tatum Dagelet als Anneke

Verfluchtes Amsterdam (niederländischer Originaltitel: „Amsterdamned“) ist ein Actionthriller mit Horrorelementen aus dem Jahre 1988. Inszeniert wurde er von Dick Maas, der 1983 mit dem Film Fahrstuhl des Grauens bekannt wurde und später die Flodder-Reihe schuf. Die Hauptrollen spielen Huub Stapel, der ebenfalls aus Flodder bekannt ist, und Monique van de Ven, die 1973 erfolgreich in Paul Verhoevens Film Türkische Früchte debütierte.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Auf einer sommerlichen Sight-Seeing-Tour durch die Grachten von Amsterdam werden die Touristen eines Ausflugsbootes mit einer kopfüber von einer Brücke herabhängenden Frauenleiche konfrontiert. Der Bürgermeister befürchtet einen erheblichen Imageschaden für die Stadt und fordert von der Polizei die möglichst schnelle Aufklärung des Falles.

Der zuständige Inspektor Eric Visser – einer der besten von der Mordkommission – wirkt vom Äußeren her eher leger. Als weitere Morde geschehen, legen Indizien den Verdacht nahe, dass der Täter aus Taucherkreisen stammen könnte.

Visser beginnt im größten örtlichen Taucherclub zu ermitteln und lernt dabei die schöne Laura sowie ihren Freund und Psychiater Ruysdael kennen, der aber selbst kein aktiver Taucher mehr ist, seitdem sein Freund vor drei Jahren dabei einen Unfall erlitt. Während sich Eric und Laura im weiteren Handlungsverlauf privat näher kennenlernen, versucht Erics Teenager-Tochter Anneke auf den Spuren des Vaters zu wandeln und mithilfe ihres Schulfreundes Willy den Täter aufzuspüren; dabei kommen die beiden diesem gefährlich nahe.

Nach weiteren beunruhigenden Morden wird Visser von Vermeer noch stärker unter Druck gesetzt, weil dieser befürchtet, dass die Touristen ausbleiben könnten. Die Presse schreibt nur vom „Monster“ und die verunsicherte Bevölkerung traut sich kaum noch in die Nähe des Wassers. Ein erster Fahndungserfolg stellt sich ein – doch dann geschieht erneut ein Mord.

Bei einem weiteren Mord – diesmal an seinem tauchenden Kollegen – glaubt ein anderer Arbeitskollege den Killer in der Falle, aus der dieser jedoch durch einen Trick entkommen und in ein Bootshaus flüchten kann. Von Visser dort aufgespürt, flieht der Killer mit einem getunten Rennboot. Eric folgt mit einem zweiten und es schließt sich eine spektakuläre Verfolgungsjagd durch die Grachten der holländischen Hauptstadt an. Das „Monster“ kann mit seinem Boot schließlich einem Tankschiff nicht mehr ausweichen, sich aber in die Kanalisation retten. Visser wird bei der weiteren Verfolgung von dessen Harpune verletzt und kann mit letzter Kraft auf ihn schießen, fällt dann aber in Ohnmacht. Stunden später erwacht Eric im Krankenhaus und blickt in Lauras Augen, auch sein Kollege ist anwesend. Zur Förderung der Heilung wird Eric vom Arzt für weitere zwölf Stunden aus dem Verkehr gezogen.

Währenddessen findet Laura durch Zufall in Ruysdaels Haus die kürzlich benutzten Tauchutensilien des „Monsters“ und – fest überzeugt, dass ihr Therapeut der Täter ist – versucht sie Eric im Krankenhaus telefonisch zu informieren, welcher jedoch noch sediert ist, als Ruysdael schon zu Hause eintrifft. Laura kann ihn wenig später im Bootshaus überwältigen, wird dann aber ihrerseits vom echten Killer angegriffen. Buchstäblich im letzten Moment verpasst der herbei geeilte Visser dem Täter einen Streifschuss, worauf dieser von Laura ablässt und erneut entkommt.

Ruysdael klärt Eric und Laura auf Nachdruck schließlich auf: Bei dem „Monster“ handelt es sich um einen Jugendfreund und ehemaligen Berufstaucher. Etwa drei Jahre zuvor, bei einem eigentlich routinemäßigen Arbeitseinsatz, musste er „harmlose“ Fässer mit giftigen Chemikalien (Uranhexafluorid) bergen. Eines war wohl undicht und dies hatte unkontrollierbare Mutationen zur Folge, auch im Gehirn des Tauchers. Er benahm sich immer seltsamer und Ruysdael hoffte, seinem Freund wieder zur Normalität verhelfen zu können – sowohl mit den Sitzungen als auch mit der erbetenen Taucherausrüstung.

Als Visser und sein Polizeikollege schließlich die Wohnung des körperlich wie seelisch entstellten Tauchers stürmen, ist es bereits zu spät: Das verletzte „Monster“ richtet sich selbst mit einem Pfeil aus seiner Harpune.

Trivia

  • Verfluchtes Amsterdam gilt als einer der kommerziell erfolgreichsten niederländischen Filme. Er gehört zu den 100 erfolgreichsten in Deutschland gezeigten Filmen im Kinojahr 1988. Laut Media Control haben ihn 145.617 Zuschauer gesehen.[1]
  • Höhepunkt des Filmes ist die spektakuläre und aufwendige Motorboot-Verfolgungsjagd durch die Grachten von Amsterdam. Dabei gelang dem US-amerikanischen Stuntman Nick Gillard mit einem Rennboot ein 67-Meter-Sprung über zwei Brücken. Für diesen Rekordsprung, mit dem er seinen 1973 beim James-Bond-Film Leben und sterben lassen aufgestellten Rekord übertraf, erhielt er einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde.[2] Die Szene war eine Wiederverwendung der bereits in dem 1971 gedrehten Film „Die Ratten von Amsterdam“ gezeigten Bootsjagd, wobei die damaligen Boote neben demselben Handlungsort auch noch dieselbe Lackierung wie in Verfluchtes Amsterdam hatten.
  • Gedreht wurde die Verfolgungsjagd sowohl in Amsterdam als auch im benachbarten Utrecht in der Oudegracht, da nur hier niedrige Kais zu finden waren. Sie dienten als Kulisse für einen „Landabstecher“ beider Boote, als diese – um ein Hindernis zu umfahren – durch mehrere Tische und Stühle pflügen.
  • Bei den Dreharbeiten für die Bootsjagd fuhr Huub Stapel gegen eine Mauer und verletzte sich dabei so stark, dass die Dreharbeiten für drei Wochen pausieren mussten.
  • Während der Bootsjagd kommt den Akteuren ein Kahn mit einer Blaskapelle entgegen. Beim Dirigenten der Bläser handelt es sich um den Regisseur Bert Haanstra, der 1958 den Film „Fanfare“ inszeniert hat, in dem Bands auf Booten eine besondere Rolle spielten.

Kritiken

Die Kritiken zu diesem Film waren sehr gemischt. Während die Zeitschrift Cinema diesen Film als originelles Meisterwerk voller Suspense bezeichnete, bemängelte das Lexikon des Internationalen Films eine fragwürdige, billig aufgesetzte Psychologisierung des Schlusses.

Einzelnachweise

  1. Lothar R. Just: Heyne Film-Jahrbuch 1989. Heyne Verlag
  2. Guinness-Buch der Rekorde 1999. Guinness-Verlag

Weblinks


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