VfL Gummersbach

VfL Gummersbach
VfL Gummersbach
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Voller Name Verein für Leibesübungen
Gummersbach von 1861 e.V.
Gegründet 3. März 1861
Vereinsfarben blau und weiß
Halle Eugen-Haas-Halle, Gummersbach
LANXESS Arena, Köln
Plätze 2.100
19.500
Präsident Gerd Breidenbach
Geschäftsführer Axel Geerken
Trainer Sead Hasanefendić
Liga Handball-Bundesliga
2010/11
Rang 8. Platz
DHB-Pokal 2. Runde
nat. Pokal Sieger des Europapokals der Pokalsieger
Homepage vfl-gummersbach.de
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
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Heim
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
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Auswärts
Größte Erfolge
National Deutscher Meister
1966, 1967, 1969, 1973, 1974, 1975, 1976, 1982, 1983, 1985, 1988, 1991
DHB-Pokalsieger
1977,1978, 1982, 1983, 1985
International Europapokalsieger der Landesmeister
1967, 1970, 1971, 1974, 1983
Europapokalsieger der Pokalsieger
1978, 1979, 2010
IHF/EHF-Pokalsieger
1982, 2009
Vereinseuropameister1979, 1983

Der VfL Gummersbach von 1861 e.V. ist ein Sportverein aus Gummersbach, der weltweit vor allem durch die Erfolge seiner Handball-Mannschaft bekannt geworden ist. Darüber hinaus unterhält der Verein auch Abteilungen für Leichtathletik, Ski, Tischtennis und Turnen. VfL steht als Kürzel für: Verein für Leibesübungen.

Inhaltsverzeichnis

Der Verein

Gegründet wurde am 3. März 1861 zunächst der Gummersbacher Turnverein (GTV). Zunächst wurde im GTV ausschließlich geturnt. Bereits drei Jahre nach seiner Gründung richtete der Verein erstmals das Bergische Gauturnfest aus, das danach noch weitere Male in Gummersbach stattfand. 1884 wurde die Jugendabteilung des GTV gegründet, 1906 wurden erstmals auch Frauen als Mitglieder aufgenommen. Infolgedessen stellte sich die bis dahin benutzte Sporthalle als zu klein dar. Dieses Problem wurde zwei Jahre später gelöst, als eine zweite Halle zur Verfügung gestellt wurde, was einen ausgeweiteten Trainingsbetrieb ermöglichte. Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde der Verein reaktiviert und erhielt eine neue Satzung.

Im April 1937 fusionierte der GTV mit weiteren Sportvereinen vor Ort und nannte sich von da an ‚VfL Gummersbach von 1861‘. Bei diesem Zusammenschluss wurden auch weitere Sportarten in den Verein eingegliedert, unter anderem Handball, Leichtathletik und Wintersport. Wie schon von 1914 bis 1918 gab es auch im Zweiten Weltkrieg keinen Sportbetrieb im VfL. Am 29. September 1945 wurde der Verein ein weiteres Mal neu gegründet.

Handball im VfL

Geschichte

Die Mannschaft des VfL Gummersbach bei einem Europapokalspiel in Dortmund 1977
Der VfL Gummersbach mit dem gewonnenen EHF Pokal am 1. Juni 2009 in der Kölner Lanxess-Arena

Die Handball-Abteilung des VfL Gummersbach wurde im Jahre 1923 gegründet. Während in Deutschland noch hauptsächlich Feldhandball gespielt wurde, konzentrierte man sich im VfL bereits sehr früh auf das Spiel in der Halle. 1966, Feldhandball war zu diesem Zeitpunkt noch deutlich populärer, gewann der VfL seine erste deutsche Meisterschaft in der Halle und qualifizierte sich für die neu eingerichtete Bundesliga. Ein Jahr später sorgte der Verein im Europapokal für Furore, als mehrere europäische Spitzenteams besiegt und der Titel erstmals ins Bergische Land geholt wurde. Nach zwei weiteren Meisterschaften 1967 und 1969 erreichte der VfL 1970 erneut das Europapokalfinale, das er gegen das Team aus Ost-Berlin gewann. Insgesamt waren die 1970er Jahre mit vier Meisterschaften, zwei Pokalsiegen sowie fünf Titeln im Europapokal die erfolgreichsten in der Vereinsgeschichte. Zudem stellte der VfL einige Spieler der Weltmeistermannschaft von 1978, die zumeist aus der sehr erfolgreichen Jugendarbeit des Vereins kamen.

Auch in den 1980er Jahren blieb der VfL Gummersbach neben TUSEM Essen und dem TV Großwallstadt die stärkste Mannschaft in Deutschland. Diese drei Teams machten den deutschen Meister seit 1972 fast ausschließlich unter sich aus. Der VfL gewann den Titel 1982, 1983, 1985 und 1988. Hinzu kamen weitere Titel im deutschen und europäischen Pokal. Unter anderem war Gummersbach die erste Mannschaft, die den 1982 neu eingeführten EHF-Pokal gewinnen konnte. Seinen bislang letzten nationalen Titel konnte der VfL 1991 feiern, als er sich gegen den SC Magdeburg durchsetzte.

1997 wurden die enormen finanziellen Problemen des VfL bekannt. Spieler mussten auf Teile ihres Gehaltes verzichten oder mussten verkauft werden. Zu dieser Zeit wurde die VfL Handball Gummersbach GmbH gegründet, der Profihandball aus dem Stammverein ausgegliedert und eine finanzielle Konsolidierung erreicht.

In der Saison 2004/2005 erreichte der VfL nach 13-jähriger Abstinenz mit dem EHF-Pokal erstmals wieder einen europäischen Wettbewerb. Endstation war im Halbfinale der SC Magdeburg. Vorher wurden die Grasshoppers Zürich, US Dunkerque HB sowie Dunaferr SE ausgeschaltet. In der Saison 2006/07 erreichte der VfL in der Champions League das Viertelfinale und scheiterte dort an BM Valladolid. In der Saison 2007/08 nahm der VfL erneut an der Champions League teil und scheiterte in der Hauptrunde am späteren Sieger BM Ciudad Real. Für die Saison 2008/09 qualifizierte sich Gummersbach für den EHF-Pokal (auch EHF-Cup) und gewann durch einen Finalsieg gegen RK Velenje den ersten internationalen Titel seit 26 Jahren. Auf dem Weg ins Finale schaltete die Mannschaft um Sead Hasanefendić im Achtelfinale den deutsche Konkurrenten SC Magdeburg aus.

Nur ein Jahr nach dem Gewinn der Trophäe errang der VfL den EHF-Europapokal der Pokalsieger (2009/10) durch einen Finalsieg gegen den spanischen Club BM Granollers (Hinspiel 34:25, Rückspiel in Granollers 33:37). Überragender Akteur auf Seiten der Gummersbacher war der Österreicher Viktor Szilágyi, der nach dem Triumph an die SG Flensburg-Handewitt verkauft wurde. Der Titel konnte in der Folgesaison 2010/11 gegen den französischen Klub Tremblay-en-France nach einem 30:28 Auswärtserfolg im heimischen Köln vor 7800 Zuschauern durch ein 26:26 (10:15) erfolgreich verteidigt werden. Passend zum 150-jährigen Vereinsjubiläum erreichte der VfL damit - erneut unter Trainer Sead Hasanefendić - einen historischen Erfolg: Selbst in den erfolgreichsten Zeiten gelangen dem Traditionsverein keine drei Europapokal-Siege in Folge.

Die Mannschaft startete die Titelverteidigung nach Bekanntwerden einer vorläufigen Lizenzverweigerung für die Bundesliga-Saison 2011/12. Ursache war eine Liquiditätslücke im Etat von über 2 Millionen Euro[1], die jedoch innerhalb einer Woche von Fans und Förderern geschlossen werden konnte[2]. Durch Nachbesserung der Unterlagen wurde aber erfolgreich Widerspruch gegen den Lizenzentzug eingelegt. Dies führte zur Erteilung der Lizenz unter strengen Auflagen durch die Handball-Bundesliga (HBL)[3]. Dem Verein gelang es damit zum vierten Mal in seiner Geschichte (1996, 2000, 2009, 2011) ein drohendes finanzielles Ende abwenden.

Aktueller Kader 2011/12

Die Mannschaft des VfL Gummersbach am 12. August 2007 beim Schlecker Cup
Die Mannschaft 2008/09
Nr. Name Position Nationalität Geburtsdatum Geburtsort
1 Vjenceslav Somić Tor KroatienKroatien 24. April 1977 Sisak
16 Aljoša Rezar Tor SlowenienSlowenien 24. Februar 1983 Celje
4 Christoph Schindler Rückraum DeutschlandDeutschland 11. August 1983 Elsterwerda
7 Marc Multhauf Rückraum DeutschlandDeutschland 29. März 1989

Gummersbach

9 Igor Anic Kreis FrankreichFrankreich 12. Juni 1987 Mostar
13 Patrick Wiencek Kreis DeutschlandDeutschland 22. März 1989 Duisburg
14 Adrian Rother Außen DeutschlandDeutschland 11. August 1989 Berlin
15 Jörg Lützelberger Kreis DeutschlandDeutschland 20. Juni 1985 Suhl
17 Jonathan Eisenkrätzer Rückraum DeutschlandDeutschland 2. Juni 1990 Bad Segeberg
19 Robin Teppich Außen DeutschlandDeutschland 3. März 1989 Berlin
26 Adrian Pfahl Rückraum DeutschlandDeutschland 30. Juli 1982 Bietigheim-Bissingen
77 Vedran Zrnić Rechtsaußen KroatienKroatien 26. September 1979 Zagreb
11 Barna Putics Rückraum UngarnUngarn 18. August 1984 Pécs
Kentin Mahé Rückraum FrankreichFrankreich 22. Mai 1991 Paris
Jan-Lars Gaubatz Rückraum DeutschlandDeutschland 11. Juli 1989 Mainz
Dennis Krause Rückraum DeutschlandDeutschland 3. November 1987 Lörrach
Goran Šprem Linksaußen KroatienKroatien 6. Juli 1979 Dubrovnik
Sead Hasanefendić Trainer KroatienKroatien 1. August 1948 Petrovaradin/Novi Sad
Emir Kurtagic Co-Trainer DeutschlandDeutschland 21. August 1980

Neuzugänge 2011/12

Abgänge 2011/12

Bekannte ehemalige Spieler

Spielorte

„Gummi“, das Maskottchen des VfL Gummersbach
Die LANXESS Arena bei einem Spiel des VfL Gummersbach

Seit es im VfL Profihandball gibt, ist die Eugen-Haas-Halle in Gummersbach Heimspielstätte der Blau-Weißen. Aufgrund der mit heute 2100 Plätzen geringen Kapazität der Halle zog der VfL aber bereits in den 1960er Jahren zu ausgewählten Spielen in andere Hallen um. Europapokalspiele bestritt der Verein zunächst in der Kölner Sporthalle, ab 1970 dann in der Regel in der Dortmunder Westfalenhalle, gelegentlich auch weiterhin in der Sporthalle Köln. Nachdem 1998 die LANXESS Arena errichtet wurde, gab es schon früh Pläne zum Umzug in die große Multifunktionshalle. Jedoch kam es erst am 30. November 2001 zum ersten Spiel des VfL in Köln. Dabei wurde gegen den THW Kiel mit 18.576 und 2004 im Spiel gegen den SC Magdeburg mit 19.154 Zuschauern der inoffizielle Weltrekord für Zuschauerbesuche bei Vereinsmannschaftsspielen aufgestellt, der jedoch nach einem halben Jahr durch ein Bundesligaspiel des TBV Lemgo gegen den THW Kiel in der Arena auf Schalke wieder gebrochen wurde. Die höchste offizielle Zuschauerzahl eines Spiels des VfL Gummersbach wurde am 16. März 2007 im Bundesligaspitzenspiel gegen den THW Kiel mit 19.403 Zuschauern erreicht. Ab 2005 bestritt der VfL regelmäßig Ligaspiele in der LANXESS Arena. In der Saison 2007/08 wurden alle 17 Bundesliga-Heimspiele des VfL in der Kölnarena ausgetragen. Dadurch erhoffte sich der Verein Mehreinnahmen in sechsstelliger Höhe pro Saison. Auch alle Spiele der EHF Champions League fanden in Köln statt. Diese Rechnung ging aber nicht auf. Die hohen Hallenunkosten und die mäßige Zuschauerresonanz in Köln ließen den VfL in die Eugen-Haas-Halle zurück kehren. Die jüngsten internationalen Erfolge veranlassten die Stadt Gummersbach den Bau einer neuen Arena zu bewilligen. Dabei entstehen für den VfL keinerlei Kosten. Die 9,1 Mio € teure Multifunktionshalle wird vom Land Nordrhein-Westfalen, der Stadt und einer Sponsorengesellschaft finanziert, welche sich damit nach der Fertigstellung die Namensrechte der neuen Arena gesichert hat. Die neue Halle wird den Namen Schwalbe-Arena tragen, benannt nach dem Fahrradreifenhersteller und Hauptsponsor der Profihandballer. Sie wird 4000 Zuschauern Platz bieten und über einen angeschlossenen Businessbereich und VIP-Logen verfügen. Geplanter Baubeginn ist Juni 2012, die Fertigstellung soll zur Saison 2013/2014 erfolgen. Mit der neuen Halle erhofft sich der Verein insbesondere eine höhere Attraktivität für eventuelle Sponsoren und Spieler sowie steigende Zuschauereinnahmen.

Größte Erfolge

Ehrungen

Jugend

Die männliche B-Jugend wurde 2009 Deutscher Vizemeister.

Literatur

  • 100 Jahre VfL Gummersbach 1861–1961, Luyken: Gummersbach 1961
  • Hans Werheid, VfL Gummersbach. Eine Spitzenmannschaft des Welthandballs, Gummersbach o. J. (ca. 1977)

Einzelnachweise

  1. Gummersbach erhält keine Lizenz für die Handball-Bundesliga. Spiegel.de. Abgerufen am 23. Mai 2011.
  2. Gummersbach erhält Lizenz für die Handball-Bundesliga. RP-Online.de. Abgerufen am 30. Mai 2011.
  3. Gummersbach gerettet: Bundesliga-Lizenz erteilt. Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 30. Mai 2011.

Weblinks

 Commons: VfL Gummersbach – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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