Via Iulia

Via Iulia

Via Julia ist die neuzeitliche Bezeichnung für die römische Militärstraße zwischen Günzburg (Guntia) über Augsburg (Augusta Vindelicorum) bis Salzburg (Iuvavum).

Mit Via Julia' wurde ein Straßenname aus der Forschung des 19. Jahrhunderts aufgegriffen, die in ihr ein Werk des Julischen Kaiserhauses sah. Nach derzeitigem Wissen hat bis auf die Via Claudia Augusta keine römische Straße nördlich der Alpen einen Namen.

Gedenkstein an der ehemaligen Inn-Überquerung bei Rosenheim (Pons Aeni)

Für das Römische Reich war die Straße strategisch sehr bedeutsam. Zum dritten Jahrhundert nach Christus ermöglichte sie durch Bauweise und Streckenführung schnelle Truppenbewegungen zur Reichssicherung. Als Teil der Verbindung von Lutetia (heute Paris) und Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, war sie die Hauptverbindung zwischen den Provinzen Raetien und Noricum und wurde auch in der Tabula Peutingeriana verzeichnet. Sie führte von Augsburg (Augusta Vindelicorum) aus über Schöngeising (Ambrae), Gauting (Bratananium), Grünwald, Aying (Isinisca), Pfaffenhofen/Rosenheim (Pons Aeni), Seebruck (Bedaium) nach Salzburg (Iuvavum) und querte dabei die Flüsse Lech, Paar, Amper, Würm, Isar, Inn, Alz und Saalach.

Die Bedeutung der Straße belegen die erhaltenen 15 Meilensteine des Kaisers Septimius Severus, die von einem eigenen Straßenbauprogramm künden. Von keiner anderen römischen Straße in Süddeutschland sind so viele Meilensäulen bekannt wie von der Via Julia.

Von Günzburg über Augsburg und Rosenheim bis Salzburg wurde ein Fahrradweg auf historischer Strecke ausgeschildert. Zwischen Hofolding und Aying im Hofoldinger Forst ist die Via Julia als Radweg gut erhalten. Erkennbar ist dort die lange gerade Streckenführung und ursprüngliche Materialgruben am Rand.

Weblinks

Literatur

  • f.o.r.u.m travel & consulting GmbH (Hrsg.): Via Julia. Günzburg - Augsburg - Salzburg. Augsburg 2007, ISBN 978-3-00-021104-1

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