Vicia orobus

Vicia orobus
Heide-Wicke
Heide-Wicke (Vicia orobus)

Heide-Wicke (Vicia orobus)

Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Fabeae
Gattung: Wicken (Vicia)
Art: Heide-Wicke
Wissenschaftlicher Name
Vicia orobus
DC.
Heide-Wicke
Vicea orobus (Herbarbeleg von 1979) - Diese Art sollte wegen ihrer Seltenheit und als gefährdete Art keinesfalls gesammelt werden.

Die Heide-Wicke ist eine, in Mitteleuropa äußerst seltene, Pflanzenart der Gattung Vicia in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Habitus und Blätter

Die Frühsommer-Sprosse der Heide-Wicke sind mehr oder weniger dicht mit zottig abstehenden Wollhaaren bekleidet, die Herbst-Sprosse sind kahl. Der Stängel ist ästig, aufrecht oder aufsteigend und etwa 15 bis 40 cm hoch. Er ist hellgrün, kantig und gerillt.

Die Laubblätter sind paarig gefiedert, 5 bis 8 cm lang und enden in einer 1 bis 4 mm lang bespitzten Spindel. Sie besitzen meist acht bis zwölf Paar Fiederblättchen. Die dicht gedrängt angeordneten Fiederblättchen sind eiförmig-elliptisch bis lanzettlich, 10 bis 23 mm lang und 3 bis 7 mm breit, abgerundet und kurz bespitzt, deutlich netznervig und von frischgrüner Farbe.

Die Nebenblätter sind relativ groß, halbspießförmig, die unteren oft schwach gezähnt.

Blütenstände und Blüten

Die traubigen Blütenstände sind etwa 5 bis 9 cm lang, zuletzt die Laubblätter überragend, einseitswendig, und besitzen kräftige, kahle bis zottig behaarte Stiele. Sie tragen 10 bis 15 gedrängt stehende Blüten. Die 2 bis 4 mm lang gestielten Blüten sind zygomorph und 12 bis 15 mm lang. Der Kelch ist etwa ebenso lang, weitglockig, etwas schief und hat kurz dreieckige, durch weite Buchten getrennte Zähne. Die Kronblätter sind kurz genagelt, gelblich oder porzellanweiß und lila angehaucht. Die Fahne ist verkehrt-eiförmig, ausgerandet, violett geadert und etwas länger als die schmalen Flügel und das Schiffchen. Sie blüht in den Monaten Mai und Juni, manchmal auch noch einmal im Juli, August.

Früchte und Samen

Die gestielten Hülsenfrüchte sind etwa 20 bis 28 mm lang und 4 bis 7 mm breit. Sie sind kahl, vielsamig und bei der Reife von gelbbrauner Farbe.

Die Samen sind elliptisch-eiförmig, zusammengedrückt, glatt, braun und mehr oder weniger gefleckt bis schwarz.

Vorkommen

Die Heide-Wicke ist eine rein atlantische Art. Ihre Verbreitung reicht von Nordspanien über Süd-, West- und Mittelfrankreich, den Schweizer Jura und das westliche Deutschland bis auf die Britischen Inseln. Vereinzelt kommt sie auch in Dänemark und Norwegen vor.

In Deutschland sind lediglich Vorkommen im Spessart (Bayern und Hessen) und am Rand des Hohen Venns (Nordrhein-Westfalen) bekannt.

Die Heide-Wicke wächst im Saum lichter Wälder, auf Magerwiesen, in Hochstaudenfluren und Heiden. Sie steigt in der Auvergne bis in Höhenlagen von 1550 Meter.

Gefährdung

Die Heide-Wicke ist in Deutschland stark gefährdet.

Literatur

  • Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1975, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg, ISBN 3-489-70020-1
  • Garcke: Illustrierte Flora. 1972, Verlag Paul Parey, ISBN 3-489-68034-0
  • Binz, Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. 1986, Schwabe & Co. AG, Basel, ISBN 3-7965-0832-4
  • Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. 1990, Ulmer Verlag, Stuttgart, ISBN 3-8001-3454-3

Weblinks


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