Baumgeister

Baumgeister

Baumgeister sind Naturgeister, wie zum Beispiel die Sylphen. Ihren Ursprung haben sie u.a. in der Griechischen Mythologie (Dryaden oder Hamadryaden) und zählen dort zu den Nymphen. Jedoch nicht nur in diesem Kulturkreis werden diese Erscheinungen anerkannt. Bekannt sind die mit einzelnen Göttinnen verbundenen Lebensenderinnen auch in der Ägyptischen Mythologie unter der Bezeichnung Hathors Sykomore.[1] Eine sicher überzogene Bedeutung nehmen die Baumgeister auch in Tolkiens Herr der Ringe ein.

Sie sind von weiblichen Geschlecht und jungfräulich. Naturgeister werden und wurden vor allem in Grotten (Nymphaion) verehrt. Durch die Baumgeister werden Bäume und Pflanzen beseelt und rücken damit näher an die Götter und Menschen heran.

Baumgeister sind sesshafte Wesen. Ihre Existenz hängt mit dem von ihnen beherbergten Baum oder Wald zusammen. Werden Baum und Geist getrennt leiden beide. Hinweise auf die Umsiedlung von Baumgeistern lassen sich kaum finden. Nicht ausgeschlossen ist, dass mit Hilfe von „Geisterhäuschen“ (siehe auch Eintrag Hausgeist) eine Umsiedlung gelingen kann, bevor (!) es zu einer Abholzung oder Beschneidung der Bäume kommt. Vor allem in Südostasien, Afrika und Südamerika wird so Baumgeistern eine neue Behausung und deren Überleben gesichert.[1] Geisterhäuschen aus dem Holz der betroffenen Bäume oder Pflanzen, möglichst naturbelassen und feucht gehalten, sollten zu einem ruhigen am besten nächtlich Zeitraum neben den Bäumen platziert werden. Nach einer Nacht kann dann das Geisterhäuschen an einen ruhigen den Wachstumsbedingungen des Baumes entsprechenden Platz gebracht werden.

Schon zu Zeiten Karl des Großen war es verboten Votiv-Gaben an Bäume zu opfern, sowie kultische Mahlzeiten, die in Zusammenhang mit der Verehrung von Bäumen oder der Anbetung von Dämonen, die in Bäumen und Quellen wohnen, zu veranstalten. Dies ist bereits in der Capitulatio de partibus Saxione festgehalten. Doch auch in Trier im Jahre 1227 rügte die Provinzialsynode, dass man Bäume und Quellen nicht anbeten dürfe.[2]

Quellen

  1. a b RGG4- Religion in Geschichte und Gegenwart, 1998. LIV, 969 Seiten Lexikonformat 19 x 26,5 cm. ISBN 978-3-16-146901-5 Eintrag: Bäume/Pflanzen
  2. Leander Petzoldt: Kleines Lexikon der Dämonen und Elementargeister, 3. Auflage München 2003; Seite 31–32; Lemma „Baumgeist“

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