Baureihe 10

Baureihe 10
DB-Baureihe 10
Nummerierung: DB 10 001–002
Anzahl: 2
Hersteller: Krupp
Baujahr(e): 1957
Ausmusterung: 1968
Achsformel: 2´C1´
Bauart: 2'C1' h3
Spurweite: 1435 mm
Länge über Puffer: 26.503 mm
Höhe: 4.550 mm
Radstand mit Tender: 22.185 mm
Leermasse: 108,9 t
Dienstmasse: 118,9 t
Reibungsmasse: 64,7 t
Radsatzfahrmasse: 22,4 t
Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h
Indizierte Leistung: 1.839 kW
Treibraddurchmesser: 2.000 mm
Laufraddurchmesser vorn: 1.000 mm
Laufraddurchmesser hinten: 1.000 mm
Steuerungsart: Heusinger (wird für den Innenzylinder vom dritten Kuppelrad auf der linken Seite angetrieben)
Zylinderdurchmesser: 480 mm
Kolbenhub: 720 mm
Kesselüberdruck: 18 bar
Anzahl der Heizrohre: 109
Anzahl der Rauchrohre: 44
Heizrohrlänge: 5.500 mm
Rostfläche: 4,29 m²
Strahlungsheizfläche: 22,0 m³
Überhitzerfläche: 105,70 m²
Verdampfungsheizfläche: 216,40 m²
Tender: 2'2' T 40
Wasservorrat: 40,0 m²
Zugbremse: Druckluft
Zugheizung: Dampfzugheizung

Die Lokomotiven der Baureihe 10 waren Schnellzuglokomotiven der Deutschen Bundesbahn. Sie wurden wegen ihrer gefälligen Formgebung auch als 'schwarze Schwäne' bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Diese Neubaulokomotiven wurden von der Firma Krupp hergestellt und ab 1957 an die Deutsche Bundesbahn ausgeliefert. Die beiden hergestellten Exemplare hatten die Betriebsnummer 10 001 und 10 002. Gedacht waren sie ursprünglich als Ersatz für die Fahrzeuge der Baureihen 01 und 01.10. Bedingt durch die späte Ablieferung und die hohe Achslast von mehr als 22 Tonnen, die einen Einsatz nur auf wenigen Strecken erlaubte, sowie durch den Strukturwandel in der Zugförderung wurde dieser Wechsel nie vollzogen. Beide Fahrzeuge hatten eine kegelförmige Rauchkammertür und eine Teilverkleidung, welche die Zylindergruppen vor zu starker Abkühlung und Verschmutzung schützen und gleichzeitig den Luftwiderstand herabsetzen sollte. Der vollständig geschweißte Kessel war der gleiche, wie er bei der Neubekesselung der Baureihe 01.10 ab dem Jahr 1953 eingesetzt wurde.

Die beiden Fahrzeuge unterschieden sich zunächst in der Feuerung. Die 10 001 verfügte zunächst nur über eine Ölzusatzfeuerung, wurde aber später auf Ölhauptfeuerung umgebaut, die bei der 10 002 von Anfang an vorhanden war. Beide Fahrzeuge wurden mit einem neu konstruierten Tender der Bauart 2'2' T 40 ausgestattet.

Befahren durften die 10 001 und die 10 002 als schwere Schnellzug-Dampflokomotiven wegen ihrer Achslast nur bestimmte Hauptstrecken. Sie waren bis 1962 dem Bahnbetriebswerk (Bw) Bebra zugeteilt, kamen dann zum Bw Kassel und wurden neben der Baureihe 01.10 des Bw Kassel bis zum 20. März 1967 vor Eil- und Schnellzügen von und nach Gießen eingesetzt. Die 10 001 fuhr ab dem 21. März 1967 bis Anfang Januar 1968 fast ununterbrochen vor dem Eilzugpaar E 387/388 (E 687/688) von und nach Münster, mit Sondergenehmigung einen Monat lang sogar bis Rheine (da die Strecke nur bis 20 Tonnen Achslast zugelassen war).

10 001 ausgestellt in Hersbruck am 30. Juni 2007

Die Ausmusterung der 10 002 erfolgte nach dem Bruch einer Schieberstange im Januar 1967, die der 10 001 im Juni 1968. Die 10 002 wurde 1972 im Aw Offenburg verschrottet. Die 10 001 kann im Deutschen Dampflokomotiv-Museum in Neuenmarkt-Wirsberg besichtigt werden.

Die Baureihe 10 erfreute sich speziell beim Personal des Bw Kassel allgemeiner Beliebtheit. Entgegen der häufig in der Literatur anzutreffenden Behauptung, sie sei schadanfällig gewesen, sind die langen Standzeiten damit zu erklären, dass im Gegensatz zur Baureihe 01, Ersatzteile nie lagermäßig verfügbar waren.

Trivia

Briefmarke von 1975

Auch die Baureihe 10 hat es als Motiv auf eine deutsche Briefmarke geschafft, 1975 erschien diese als Zuschlagsmarke aus der Serie "Für die Jugend".

Literatur

  • Jürgen-Ulrich Ebel: Baureihe 10. Die stärkste deutsche Schnellzugdampflok. In: Eisenbahn-Kurier. Nr. 306/Jahrgang 32/1998. EK-Verlag GmbH, ISSN 0170-5288, S. 28-32.
  • Jürgen-Ulrich Ebel: "Die Baureihe 10"; EK-Verlag, Freiburg 1998, ISBN 978-3-88255-101-3

Weblinks


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