Vilseck

Vilseck
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Vilseck
Vilseck
Deutschlandkarte, Position der Stadt Vilseck hervorgehoben
49.61083333333311.805277777778402
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Amberg-Sulzbach
Höhe: 402 m ü. NN
Fläche: 64,71 km²
Einwohner:

6.501 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 100 Einwohner je km²
Postleitzahl: 92249
Vorwahl: 09662
Kfz-Kennzeichen: AS
Gemeindeschlüssel: 09 3 71 156
Stadtgliederung: 36 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 13
92249 Vilseck
Webpräsenz: www.vilseck.de
Bürgermeister: Hans-Martin Schertl (FW/ Arbeitnehmer-Eigenheimer)
Lage der Stadt Vilseck im Landkreis Amberg-Sulzbach
Auerbach in der Oberpfalz Königstein (Oberpfalz) Hirschbach (Oberpfalz) Etzelwang Weigendorf Birgland Kastl (Lauterachtal) Edelsfeld Edelsfeld Vilseck Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg Sulzbach-Rosenberg Eichen (gemeindefreies Gebiet) Naturpark Hirschwald Freihung Hirschau Gebenbach Schnaittenbach Hahnbach Illschwang Freudenberg (Oberpfalz) Ursensollen Ursensollen Ebermannsdorf Ensdorf (Oberpfalz) Ensdorf (Oberpfalz) Kümmersbruck Rieden (Oberpfalz) Hohenburg Schmidmühlen Poppenricht Ammerthal Amberg Landkreis Neustadt an der Waldnaab Weiden in der Oberpfalz Landkreis Schwandorf Landkreis Bayreuth Landkreis Nürnberger Land Landkreis Neumarkt in der OberpfalzKarte
Über dieses Bild

Vilseck ist eine Stadt im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Vilseck liegt an der Vils, einem Nebenfluss der Naab. Im Truppenübungsplatz Grafenwöhr, der eine Größe von 234 Quadratkilometern hat, gibt es zwei große Lager: das Ostlager in Grafenwöhr sowie das Südlager in Vilseck, das auch als Rose Barracks bezeichnet wird. In Vilseck ist eine komplette Brigade der US Army stationiert, das 2. US-Kavallerieregiment. Der Truppenübungsplatz wird vornehmlich für Schießübungen mit allen Waffensystemen der US-Streitkräfte genutzt.

Nachbargemeinden

Unmittelbare Nachbargemeinden sind die Gemeinden Edelsfeld, Königstein, Freihung und Hahnbach. Im Norden schneidet der Truppenübungsplatz Grafenwöhr Vilseck von seinem Hinterland ab.

Stadtgliederung

Die politische Gemeinde Vilseck hat 36 amtlich benannte Ortsteile[2]:

  • Altmannsberg
  • Axtheid
  • Axtheid-Berg
  • Bruckmühle
  • Bürgerwald
  • Drechselberg
  • Ebersbach
  • Frauenbrunn
  • Gressenwöhr
  • Gumpenhof
  • Heringnohe
  • Heroldsmühle
  • Hohenzant
  • Kagerhof
  • Ködritz
  • Langenbruck
  • Leinschlag
  • Lohhof
  • Neuhammer
  • Oberweißenbach
  • Oedgodlricht
  • Rauschenhof
  • Reisach
  • Schlicht
  • Schöfelhof
  • Schönlind
  • Schüsselhof
  • Seiboldsricht
  • Sigl
  • Sollnes
  • Sorghof
  • Triebweg
  • Unterweißenbach
  • Vilseck
  • Weiherhäusl
  • Wickenricht

Geschichte

Im zehnten Jahrhundert gehörte Vilseck zum Nordgau, welchen die mächtigen Babenberger von den Kaisern zum Lehen trugen. Als der Babenberger Markgraf Albert I. im Jahr 905 unter Ludwig dem Kinde hingerichtet worden war, zog dieser die Grafschaft ein. Otto II. verlieh es Herzog Heinrich II. von Bayern als herzogliches Kammergut. Dessen Nachfolger Heinricht IV., trat - nachdem er Kaiser geworden war - das Kammergut seiner Gemahlin Kunigunde von Luxemburg als Leibgeding ab. Im Rahmen der Gründung des Bistums Bamberg fiel Vilseck als Stiftung an das Bistum Bamberg. Die Kaiser aus dem Hause der Staufer versuchten wieder Besitz des Gebietes zu erlangen. Friedrich I. (HRR), sowie dessen Sohn Friedrich II. und Konrad IV. scheuten sich nicht, Teile der bambergischen Güter vom bambergischen Bischof zu Lehen zu nehmen. Eigentlich hielten diese Kaiser nur das Schutz- und Schirmrecht über diese Güter, während sich das Hochstift stets bestimmte Rechte vorenthalten hatte. Das Gebiet wurde unter dem Namen bambergisches Truchsessenamt geführt und umfasste die Ortschaften Hersbruck, Pegnitz, Velden, Auerbach sowie Vilseck sowie die Umgebungen der Orte. Konradin, Sohn Konrads IV., der die bambergischen Güter durch von seinem Vater geerbt hatte, verschrieb diese Güter nebst weitere staufische Güter im Jahre 1266 durch eine auf dem Schloss Hohenstein ausgestellte Urkunde seinen beiden Onkeln mütterlicherseits, dem bayerischen Herzog Heinrich und Ludwig dem Strengen als Pfand für 2200 Mark Silber. Als Konradin am 29. Oktober 1268 in Neapel enthauptet worden war, teilten sich die beiden Onkeln die Besitzungen von Konradin. Dabei enthielt Ludwig der Strenge die bambergischen Güter. So kam Vilseck wieder an das Hause Wittelsbach.[3]

Die Stadt Vilseck war vor 1800 Obervogtamt und gehörte zum Hochstift Bamberg. Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gehört der Ort zu Bayern. Das Hochstift besaß die Vogtei ausschließlich über die Stadt, nicht aber über den Landbezirk. Vilseck verfügte über wichtige magistratische Eigenrechte.

1838 wurde ein eigenes Landgericht Vilseck gegründet. Im Zuge dessen wurden die Gemeinden Adlholz, Ehenfeld, Gebenbach, Gressenwöhr, Großschönbrunn, Hahnbach, Iber, Irlbach, Langenbruck, Massenricht, Schlicht, Seugast, Sigl, Süß, Vilseck und Weißenberg aus dem Landgericht Amberg herausgelöst und dem neuen Landgericht Vilseck zugeordnet[4][5].

Am 1. April 1971 wurden Gressenwöhr, Langenbruck, Schlicht und Sigl sowie Teile von Irlbach eingemeindet.[6]

Einwohnerentwicklung

In Vilseck lebten 1933 1242 Menschen, 1939 hatte Vilseck 1404 Einwohner. Nach der Gemeindegebietsreform stieg die Zahl der Einwohner durch die Eingemeindungen stark an. So zählte man 1970 5.856, 1987 dann 5.541 und im Jahr 2000 6.439 Einwohner.

Wirtschaft

Die Vilsecker Wirtschaft ist geprägt durch die Anwesenheit der US-Armee (2. US-Kavallerieregiment). Viele Unternehmen haben sich auf den amerikanischen Kunden eingestellt. Auch die Stadt selbst als Gebietskörperschaft profitiert beispielsweise durch Schlüsselzuweisungen.

Verkehr

Vilseck liegt an der Bahnstrecke Neukirchen–Weiden. Nach Nürnberg und Neustadt (Waldnaab) besteht weitgehend ein Ein-Stunden-Takt.

Politik

Bürgermeister ist Hans Martin Schertl (Arbeitnehmer-Eigenheimer).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 2.456.000 Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 497.000 Euro.

Stadtrat

Nach der letzten Kommunalwahl am 2. März 2008 hat der Stadtrat 20 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 68,5 %. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:

  CSU     5 Sitze  (27,1 %)
  SPD 2 Sitze (11,1 %)
  Wählergruppe Einheitsblock/Freie Wählerschaft 5 Sitze (24,9 %)
  Wählergemeinschaft Arbeitnehmer-Eigenheimer 8 Sitze (36,9 %)

Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Stadtrates ist der Bürgermeister.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Vogelturm in Vilseck.

Bauwerke

  • Sehenswert ist das Stadtbild sowie das erste deutsche Türmermuseum im sog. Vogelturm und dem Hafnertor.
  • Die Burg Dagestein ist eine Wehranlage, die bis ins 10. Jahrhundert zurückgeht.

Sport

Mit dem 1.FC Schlicht (Damen Landesliga, Herren Kreisklasse), dem FV Vilseck und dem SV Sorghof (beide Bezirksoberliga) sind drei Fußballvereine in der Großgemeinde aktiv. Neu dazu kommt der 2008 gegründete Jugendförderverein der Gemeinde, der aus allen drei Vereinen gebildet wurde. Der Name lautet JFG Obere Vils, bei dem die Mannschaften der A-Jugend bis zur D-Jugend im Spielbetrieb sind.

Musik

In der Stadt Vilseck sind zwei Musikvereine aktiv: der Musikverein Vilseck e. V. und die Werkvolkkapelle Schlicht.

Regelmäßige Veranstaltungen

In der Burg Dagestein findet jährlich im Juli ein klassisches Burgkonzert statt. Jedes Jahr am vierten Oktoberwochenende findet in der Burg Dagestein die Vilsecker Burgkirwa statt. Des Weiteren ist das Konzert der Werkvolkkapelle Schlicht, kurz vor Weihnachten, zugunsten karitativer Einrichtungen zu erwähnen sowie das Weihnachtskonzert des Musikvereins kurz nach Weihnachten in der Stadtpfarrkirche Stankt Ägidius. Natürlich darf auch das Deutsch-Amerikanische Volksfest, das jedes Jahr stattfindet, nicht vergessen werden.

Rundfunk und Fernsehen

Nördlich von Vilseck befindet sich seit dem Herbst 2008 bei 49°38'40.76"N 11°47'0.99"O ein 65 Meter hoher Stahlrohrmast, der zur Verbreitung des AFN-Mittelwellenprogramms auf 1107 kHz mit 10 kW-Sendeleistung dient. Er ähnelt stark in seiner Konstruktion dem einstigen AFN-Sendemasten in Grafenwöhr, der bis Ende 2008 hierfür diente und ist wie dieser gegen Erde isoliert. Die Verlegung des Standorts der Sendeanlage erfolgte aus Gründen der elektromagnetischen Verträglichkeit.

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111105/213816&attr=OBJ&val=904
  3. F. H. Giehrl: Notizen zur Geschichte der Stadt Vilseck. Band 8, Regensburg 1844, S. 243 (Vollversion in der Google Buchsuche, abgerufen am 1. September 2011).
  4. Geschichtliches auf den Webseiten der Stadt Vilseck
  5. http://geschichte.digitale-sammlungen.de/hab/seite/bsb00007658_00157
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 419

Weblinks

 Commons: Vilseck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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