Vithicab

Vithicab

Vithicab (* vor 360; † 368; lat. Vithicabius) war von 360 bis 368 alamannischer Gaukönig eines gens (Volksstammes), der in einem rechtsrheinischen Gebiet bei Breisach im Breisgau vermutet wird. Er war der Sohn Vadomars.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Vithicab übernahm nach der Verbannung seines Vaters Vadomar durch Caesar (Unterkaiser) Julian das Königsamt und wurde von Ammianus Marcellinus als schwächlicher und kränklicher Knabe geschildert, "aber kühn und tapfer, der immerdar das Feuer des Krieges schürte".[1]

Vithicab wuchs als Geisel in römischer Obhut auf. Nach dem Tode seines Vaters Vadomar wurde er dessen Nachfolger als Gaukönig. Trotz seines Versprechens an Caesar Julian, beständigen Frieden zu halten, kam es unter Vithicab erneut zu Überfällen und Übergriffen auf römisches Gebiet, worauf ihn Kaiser Valentinian I. 368 durch einen bestochenen Diener umbringen ließ. Die Überfälle gingen danach aber noch eine Zeit lang weiter.

Geographische Zuordnung

In der historischen Fachliteratur wird Vithicab, ebenso wie sein Vater Vadomar und Onkel Gundomad häufig als Könige der Breisgauer (brisgavi) bezeichnet, was alleine aus den geographischen Angaben Ammianus Marcellinus zu deren Aktivitäten abgeleitet wurde. Allerdings gilt diese Zuordnung als unsicher, da die Existenz eines Volksstammes der brisgavi zu Lebzeiten Vithicabs nicht nachweisbar ist. Die erste, wenn auch indirekte, Nennung des Landschaftsnamens brisgavi erfolgte erst zwischen 395 und 398 in der Notitia Dignitatum.

Quellen

  • Ammianus Marcellinus: 27,10,3; 30,7,7

Literatur

  • Dieter Geuenich: Die alemannischen Breisgaukönige" Gundomadus und Vadomarius. In: Sebastian Brather (Hrsg.): Historia archaeologica: Festschrift für Heiko Steuer zum 70. Geburtstag. de Gruyter, Berlin; New York 2009, ISBN 978-3-11-022337-8, S. 205-216.
  • Dieter Geuenich: Geschichte der Alemannen. Kohlhammer, Stuttgart 2005, ISBN 3-17-018227-7.
  • Julius Cramer: Die Geschichte der Alamannen als Gaugeschichte. Scientia, 1971.

Weblinks


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