Vivis

Vivis
Vevey
Wappen von Vevey
Basisdaten
Kanton: Waadt
Bezirk: Riviera-Pays-d'Enhaut
BFS-Nr.: 5890Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 1800
UN/LOCODE: CH ZKZ
Koordinaten: (554160 / 145490)46.4591716.841936383Koordinaten: 46° 27′ 33″ N, 6° 50′ 31″ O; CH1903: (554160 / 145490)
Höhe: 383 m ü. M.
Fläche: 2.39 km²
Einwohner: 17'109
(31. Dezember 2007)[1]
Website: www.vevey.ch
Karte
Karte von Vevey

Vevey ([vəvɛ] oder [vːɛ], im einheimischen Dialekt: [vəˈvaːɛ̆])[2] ist eine Stadt, der Hauptort des Distrikts Riviera-Pays-d'Enhaut und eine politische Gemeinde im Schweizer Kanton Waadt. Der frühere deutsche Name Vivis wird seit langem nicht mehr verwendet. Zur Römerzeit hiess der Ort Vibiscus/Viviscus.

Die Stadt am Nordostufer des Genfersees war früher ein bedeutender Handelsplatz und profitierte im 19. Jahrhundert vom Aufschwung durch Industrie und Fremdenverkehr, die noch heute die Hauptsäulen der Wirtschaft darstellen. Bekanntheit erlangte die Stadt auch als Hauptsitz der Nestlé SA.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Blick auf Vevey

Vevey liegt auf 383 m ü. M., 18 km ostsüdöstlich der Kantonshauptstadt Lausanne (Luftlinie). Die Stadt erstreckt sich auf dem flachen Schwemmkegel, den die Veveyse im Lauf der Zeit bei ihrer Mündung in den Genfersee aufgeschüttet hatte, am Südfuss des Mont Pèlerin, an der Waadtländer Riviera und am Alpenrand.

Die Fläche des 2.4 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt am Nordostufer des Genfersees (rund 2 km Seeuferlinie). Der Hauptteil des Gemeindebodens wird von der Schwemmebene der Veveyse eingenommen, die nördliche Grenze liegt am Fuss des Mont Pèlerin im Bereich des Baches Ruisseau de Bergère. In einem schmalen Zipfel erstreckt sich das Gebiet entlang des Tals der Veveyse bis auf die Geländeterrasse La Veyre, auf der mit 500 m ü. M. der höchste Punkt von Vevey erreicht wird. Östlich an die Schwemmebene schliessen die sanft geneigten Hänge der Waadtländer Riviera an, wobei die Grenze durch die äusseren Wohngebiete verläuft und die obersten Villensiedlungen bereits zur Nachbargemeinde Saint-Légier-La Chiésaz gehören. Nach Südosten reicht der Gemeindeboden bis zum Rebhügel Crêt Richard, und der Bachlauf der Ognona bildet eine natürliche Abgrenzung gegen La Tour-de-Peilz. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 auf Siedlungen 89 %, auf Wald und Gehölze 6 % und 4 % auf die Landwirtschaft; etwas mehr als 1 % war unproduktives Land.

Château de l'Aile vom See aus

Zu Vevey gehören ein Teil des ehemaligen Weilers Clies (450 m ü. M.) und die Siedlung Gilamont (454 m ü. M.) an der südlichen Talflanke der Veveyse. Nachbargemeinden von Vevey sind Corseaux, Corsier-sur-Vevey, Saint-Légier-La Chiésaz und La Tour-de-Peilz.

Klima

In Vevey herrscht, nicht wie auf der Alpennordseite der Schweiz, das typische gemässigte mitteleuropäische Klima, sondern es bestehen wie auch in Montreux und an der ganzen Waadtländer Riviera spezielle klimatische Verhältnisse. Aufgrund der Lage direkt am Genfersee und am Fusse der Voralpen herrscht in dieser Region ein für die Schweiz besonders mildes, angenehmes und leicht mediterranes Klima. Die Temperatur liegt daher oft über dem schweizerischen Mittel und die Sonne scheint häufiger als an anderen Orten der Schweiz.[3]

Geschichte

Château de l'Aile am Grand-Place
Kirche Saint-Martin
die Grenette am Grand-Place

Vorgeschichte

Vevey kann auf eine sehr lange Siedlungstradition zurückblicken. Die frühesten vom Menschen hinterlassenen Spuren auf dem Gemeindegebiet stammen von Pfahlbausiedlungen aus dem Neolithikum und der Bronzezeit. Auch ein Gräberfeld aus der späten Bronzezeit wurde entdeckt. Vermutlich war der Ort unter den Kelten seit dem 4. Jahrhundert vor Christus besiedelt.

In der Römerzeit lag Vevey an der wichtigen Heerstrasse vom Grossen Sankt Bernhard entlang dem Ostufer des Genfersees nach Aventicum (Avenches). Ein Seitenzweig der Strasse führte nach Lausanne. An dieser Strassenverzweigung entwickelte sich ein kleines Städtchen, von dem archäologisch allerdings nur wenig bekannt ist. Auf römischen Strassenverzeichnissen war der Ort unter dem Namen Vibisco, auf der Peutingerschen Tafel als Vivisco aufgeführt. Weitere lateinische Namen waren Bibiscum und Viviacum. Der Ortsname stammt vom latinisierten Namen des keltischen Stamms der Vivisci ab.

Die nächste urkundliche Erwähnung des Ortes unter dem Namen Bibiscon stammt aus dem 5. Jahrhundert und bezeugt auch in dieser Übergangszeit eine Siedlung. Aus dem Mittelalter sind die Bezeichnungen Viviscum (1011), Vivesium (1017), Vivois (1163), Vives (1177), Vivex (im 12. Jahrhundert) und Viveis (1225) überliefert.

Mittelalter und Neuzeit

Der Fischerflecken gehörte um das Jahr 1000 zum Königreich Hochburgund. Auf dem Gemeindegebiet hatten aber auch das Lausanner Domkapitel, die Abtei Saint-Maurice, die Chorherren vom Grossen Sankt Bernhard und der Bischof von Sion reichen Grundbesitz. Im Jahr 1011 übertrug König Rudolf III. von Burgund seine Rechte über Vevey dem Bischof von Lausanne. Diese Herrschaftsrechte erkaufte sich 1250 Peter von Savoyen und gab sie als Lehen an die Herren von Blonay und von Oron weiter. Der Ort entwickelte sich rasch zu einem wichtigen Handelsplatz am Genfersee. Im Lauf des 14. Jahrhunderts organisierten sich die Bürger von Vevey, erhielten 1356 von der savoyischen Oberhoheit erste Freiheiten zugesprochen und bildeten ab 1370 eine Gemeindeverwaltung.

Mit der Eroberung der Waadt durch Bern im Jahr 1536 gelangte Vevey unter die Herrschaft der Berner. Diese gründeten die Vogtei Chillon, die seit 1735, als der Landvogt die Stadt Vevey dem Schloss Chillon als Residenz vorzog, den Namen Vogtei Vevey trug. Diese Vogtei umfasste das Gebiet des heutigen Bezirks Vevey, ausser die Teile nördlich der Veveyse, die der Vogtei Lausanne angehörten; dafür war auch Villeneuve der Vogtei Vevey zugeteilt.

Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime gehörte die Stadt von 1798 bis 1803 während der Helvetik zum Kanton Léman, der anschliessend mit der Inkraftsetzung der Mediationsverfassung im Kanton Waadt aufging. 1798 wurde sie Hauptort des Bezirks Vevey. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Vevey zu einem bedeutenden Industriezentrum, und dank seiner attraktiven Lage und des milden Klimas auch zu einem Fremdenverkehrsort. Deshalb nahm die Bevölkerung rasch zu, und die Stadt stiess schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an ihre engen Gemeindegrenzen. 1892 wurden daher die am Stadtrand von Vevey auf dem Schwemmkegel der Veveyse gelegenen Quartiere Arabie, Plan-Dessous, Plan-Dessus, Sous-Crêts, Corsets und Faubourg-Saint-Antoine von Corsier-sur-Vevey abgetrennt und nach Vevey eingegliedert. Eine weitere Grenzbereinigung wurde 1931 vorgenommen, als das Gebiet von Gilamont von Saint-Légier-La Chiésaz an Vevey abgetreten wurde.

Im Laufe des 19. Jahrhunderts erlebte Vevey im Zuge der Industrialisierung einen raschen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Nestlé S.A, der grösste Lebensmittelkonzern der Welt, wurde 1866 in Vevey von Henri Nestlé gegründet. Durch die rege Bautätigkeit wuchs Vevey in dieser Zeit auch bevölkerungsmässig am stärksten.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1850 5201
1900 11781
1910 13664
1930 13036
1950 14264
1960 16269
1970 17957
1980 16139
1990 15968
2000 16202

Mit 17'109 Einwohnern (Ende 2007) gehört Vevey zu den grössten Gemeinden des Kantons Waadt; es ist die zweitgrösste Stadt der Agglomeration Vevey-Montreux, welche insgesamt etwa 70'000 Einwohner hat. Zudem gehört Vevey zur Metropolregion Genf-Lausanne. Von den Bewohnern sind 77.3 % französischsprachig, 5.3 % italienischsprachig und 3.7 % portugiesischsprachig (Stand 2000) . Die Bevölkerungszahl von Vevey stieg vor allem in der Zeit von 1940 bis 1970 kräftig an. Zu Beginn der 1970er Jahre erreichte die Einwohnerzahl mit rund 18'000 den vorläufigen Höchststand. Rezessionsbedingt nahm die Bevölkerung nach 1974 deutlich ab und pendelt seit 1980 um 16'000 Einwohner. Die Baulandreserven der Stadt sind nahezu aufgebraucht. Das Siedlungsgebiet von Vevey ist heute lückenlos mit den Gebieten von Corseaux, Corsier-sur-Vevey, Saint-Légier-La Chiésaz und La Tour-de-Peilz zusammengewachsen.

Einwohnerentwicklung



Religion

Die grosse Mehrheit der Einwohner von Vevey sind Christen. beim Zensus im Jahr 2000 waren ca. 40% römisch-katholisch und fast 30% reformiert. Mehr als 10% gehören einer anderen Religion an, ca. 20% sind konfessionslos. 1980 waren noch über 90 Prozent der Einwohner Christen. [4]

Wirtschaft

Seine wirtschaftliche Entwicklung verdankt Vevey der Lage am Nordostufer des Genfersees. Schon früh war es ein wichtiger Umschlagsplatz am Handelsweg von Frankreich ins Greyerzerland und nach Bern. Die Waren wurden von Frankreich mit dem Schiff nach Vevey gebracht und dort auf Fuhrwerke verladen und ihren weiteren Bestimmungsorten zugeführt.

Noch im 18. Jahrhundert war Vevey landwirtschaftlich geprägt. Hier wurden die landwirtschaftlichen Produkte des Umlandes weiterverarbeitet und in den Handel gebracht. Das Gewerbe umfasste zu dieser Zeit Tabak- und Tuchmanufakturen, Hutmachereien, Gerbereien, aber auch Marmorwerkstätten und Uhrmacherei, die zunächst in Heimarbeit verrichtet wurde.

Der Hauptsitz der Nestlé SA

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt rasch zu einem Industriestandort, und im weiteren Verlauf des Jahrhunderts vollzog sich der Strukturwandel hin zu Grossunternehmen. In diese Zeit fallen beispielsweise die Gründung der ersten Sparkasse des Kantons Waadt (1814), die Eröffnung der Ateliers de constructions mécaniques de Vevey (1842) und die Gründung der Tabakwarenfabrik Rinsoz & Ormond (1852). Vevey wurde ein bedeutendes Zentrum der Schokoladenindustrie: unter François-Louis Cailler wurde 1819 die erste Schokoladenfabrik der Schweiz gegründet. Henri Nestlé schuf sich hier einen Namen mit der Entdeckung eines Produktionsverfahrens für Milchpulver (1867), und 1875 gelang Daniel Peter die Herstellung von Milchschokolade. Im Jahr 1867 wurde die Nestlé SA gegründet, die sich seit 1929 nach der Übernahme der Firma Cailler auf die Schokoladenproduktion konzentrierte und später nach weiteren Firmenübernahmen ihren Marktbereich auf weitere Zweige der Nahrungsmittelindustrie ausdehnte.

Im Lauf des 20. Jahrhunderts kam es mehrmals zu Krisen, so während der 1930er Jahre in der Uhrenindustrie und während des Zweiten Weltkrieges im Tourismus. Als Folge davon fand eine Diversifikation in vielen Wirtschaftsbereichen statt. Auch die Rezession von 1974 und 1975 traf die Industrie hart, führte zu zahlreichen Betriebsschliessungen und letztlich zu einer Abnahme der Bevölkerung um rund 2000 Personen innerhalb von 10 Jahren.

Heute gibt es in Vevey rund 11'000 Arbeitsplätze. Mit 0.5 % der Erwerbstätigen, die noch im primären Sektor beschäftigt sind, ist die Landwirtschaft bedeutungslos geworden. Etwa 15 % der Erwerbstätigen sind im industriellen Sektor tätig, im Dienstleistungssektor sind 85 % der Arbeitskräfte beschäftigt (Stand 2001).

Bedeutendster Betrieb ist noch heute die Nestlé SA, der grösste Nahrungsmittelkonzern der Welt mit Hauptsitz in Vevey. Daneben gibt es zahlreiche weitere Unternehmen im Bereich der Nahrungs- und Genussmittelindustrie, der pharmazeutischen Industrie, des Druckerei- und Verlagswesens, des Apparatebaus, sowie der Feinmechanik und Mikrotechnik. Ferner ist Vevey Sitz von Banken und Versicherungen, der Stadt- und Bezirksverwaltung und dem Energieversorger Holdigaz. Die Stadt verfügt über zwei Regionalspitäler, nämlich das Hôpital de la Providence (seit 1933) und das Hôpital du Samaritain (seit 1956).

Talstation der Standseilbahn Mont Pèlerin

Tourismus

Seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Vevey wie Montreux zu einem bedeutenden Fremdenverkehrsort. Als erstes grosses Hotel wurde 1842 das „Hôtel des Trois Couronnes“ eröffnet; 1867 und 1868 folgten das „Grand Hôtel de Vevey“ und das „Hôtel du Lac“. Wichtig für die Entwicklung des Tourismus war die Verkehrserschliessung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Der Bau der Eisenbahnlinie im Jahre 1861, die Ausbesserung der Strassen und die Errichtung von Schiffsanlegestellen führten dazu, dass die Stadt nun auch für ausländische Gäste erheblich leichter erreichbar wurde. Ein weiterer Aufschwung wurde kurz nach 1900 eingeleitet, als die umliegenden Höhen, der Mont Pèlerin und der Aussichtspunkt Les Pléiades durch Bergbahnen erschlossen wurden. Als weitere Touristenattraktion gilt vor allem die Stradtpromenade, welche entlang der ganzen Riviera bis nach Montreux führt und als eine der schönsten der Schweiz gilt.
Vevey hat sich dank seines milden Klimas und der attraktiven Lage zu einem sehr bekannten Sommerkurort entwickelt. Allerdings steht die Stadt auch heute noch im Schatten von Montreux, das als Fremdenverkehrsort, vor allem durch die Hotelpaläste, das Casino und das Montreux Jazz Festival immer noch um einiges bedeutender ist als Vevey.

Kultur und Freizeit

Alimentarium (Ernährungsmuseum)
Kunstobjekt vor dem Alimentarium anläßlich einer Ausstellung über Tischbestecke (2007)

Vevey hat zahlreiche kulturelle Einrichtungen zu bieten, beispielsweise das 1897 gegründete Musée Jenisch mit der Kunstsammlung der Stadt und dem naturwissenschaftlichen Museum. Als erste Stadtbibliothek der Schweiz wurde 1774 die Bibliothek von Vevey eröffnet. Im ehemaligen Landvogtssitz befinden sich seit 1953 das Musée historique de Vevey und das Musée de la vigne et du vin (Museum der Weinbauernzunft). Seit 1979 gibt es auch ein Museum für Fotoapparate (Musée suisse de l'appareil photographique) und seit 1985 das Alimentarium, ein Museum für Ernährung. Die Stadt verfügt über mehrere Theater und Kinos und ist Austragungsort zahlreicher Feste, darunter das Festival Images. Das Seeufer ist als Flanier- und Erholungszone ausgestaltet.

Fête des Vignerons

In Vevey findet vier bis fünf mal pro Jahrhundert die berühmte Fête des Vignerons (Winzerfest) statt, in welcher die hiesige Weinbaukultur (siehe auch den Artikel Weinbau in der Schweiz) gefeiert wird. Für diesen Anlass wird eine grosse Arena auf der Grande Place, dem zweitgrössten Marktplatz Europas (nach Lissabon, Portugal), aufgebaut, welche Platz für 16'000 Zuschauer bietet. Es ist das grösste folkloristische Ereignis des Waadtlandes.
Wahrscheinlich gab es schon im Spätmittelalter ein Winzerfest in Vevey, es bestand damals jedoch nur aus einer schlichten Prozession, die jährlich durchgeführt wurde. In dieser Form wird die Fête des Vignerons seit dem 18. Jahrhundert durchgeführt. Die letzten sechs Austragungen fanden in den Jahren 1889, 1905, 1927, 1955, 1977 und 1999 statt, das nächste ist für die frühen 20er Jahre des 21. Jahrhunderts geplant.

Sport

Unter dem Namen Association Sport Riviera (ASR) existiert in der Waadtländer Riviera, also hauptsächlich in Vevey und Montreux, ein Dachverband für alle ansässigen Sportvereine.[5] In Vevey gibt es keine professionelle Sportclubs, viel mehr wird hier eher Breitensport betrieben. Der bekannteste Sportverein der Stadt ist der Basketballklub Vevey-Rivera Basket, der in der Nationalliga A, der höchsten Schweizer Spielklasse im Basketkall, spielt und bisher zweimal Schweizer Meister (1984, 1991) und dreimal Schweizer Pokalsieger (1983, 1984, 1985) wurde. Der Fussballclub FC Vevey Sports spielt heute in der 2. Liga, der fünfthöchsten Schweizer Spielklasse, spielte jedoch früher auch in der höchsten Spielklasse.

Bildung

Russische Kirche

Als wichtiges Bildungszentrum im östlichen Teil des Kantons Waadt verfügt Vevey über sämtliche Schulstufen bis zum Gymnasium. Als weiterführende Bildungseinrichtung ist die Ecole des arts et métiers zu nennen, eine Kunstgewerbe- und Berufsschule, die 1914 gegründet wurde und seit 1969 in den Gebäuden des Centre d'enseignement professionnel (CEPV) untergebracht ist. Des Weiteren ist Vevey der Standort einer Montessori-Privatschule (Ecole Montessori Vevey), in der mit der Bildungsphilosophie der Montessoripädagogik unterrichtet wird.[6]

Verkehr

Die Gemeinde ist verkehrstechnisch sehr gut erschlossen. Sie liegt an der alten Hauptstrasse 9, welche von Lausanne entlang des Seeufers via Vevey und Montreux ins Wallis führt. Der nächste Autobahnanschluss (Vevey) an die 1970 eröffnete A9 (Lausanne–Sion) ist rund 3 km vom Stadtkern entfernt. Oberhalb von Vevey, nur wenig ausserhalb des Gemeindegebietes, befindet sich auch die Verzweigung La Veyre, wo seit 1980 die Autobahn A12 (Bern–Vevey) auf die A9 trifft. Ferner ist Vevey historisch durch die Personenschifffahrt auf dem Genfersee auf dem Wasserweg mit zahlreichen Seeanstössergemeinden verbunden.

Am 2. April 1861 wurde der Abschnitt Lausanne–Villeneuve der Bahnlinie von Lausanne nach Sion mit einem Bahnhof in Vevey eröffnet. Der Bahnhof Vevey entwickelte sich zu einem regionalen Verkehrsknotenpunkt mit der Einweihung der Schmalspurbahnlinie nach Blonay (am 1. Oktober 1902) respektive nach Châtel-Saint-Denis (von 1904 bis 1969 in Betrieb), der Verbindung nach Puidoux-Chexbres (am 2. Mai 1904, Normalspur auf der heute der Train des Vignes verkehrt) und der Eröffnung der Standseilbahn Vevey-Mont Pèlerin im Jahr 1900.

Ab 1888 verkehrte entlang des Seeufers die Tramway Vevey-Montreux-Chillon-Villeneuve, eine elektrische Strassenbahn. Sie war die erste elektrisch betriebene Bahn der Schweiz und wurde 1957 durch eine Trolleybuslinie ersetzt, welche heute von der Gesellschaft Transports publics Vevey-Montreux-Chillon-Villeneuve (VMCV) betrieben wird. Diese Gesellschaft ist für die Feinverteilung im öffentlichen Verkehr zuständig, sowohl für das Stadtbusnetz als auch für die Linie nach Châtel-Saint-Denis (Ersatz für die ehemalige Schmalspurbahn).

Sehenswürdigkeiten

Altstadt

Älteste Kirche von Vevey ist die reformierte Pfarrkirche Saint-Martin, die bereits 1172 erwähnt wurde. Der heutige gotische Bau stammt teils aus dem 13. Jahrhundert (insbesondere der Chor und der Turm) und teils aus der Zeit um 1500, als das Kirchenschiff neu erbaut und der Frontturm mit vier Echauguetten umgestaltet wurde. An der Place Sainte-Claire steht die reformierte Kirche Sainte-Claire, die ursprünglich zu einem 1425 gegründeten Klarissenkloster gehörte, das mit der Einführung der Reformation (1536) aufgehoben wurde. Die Kirche wurde 1776–1783 umgestaltet und mit einem klassizistischen Portal versehen. Als weitere Kirchenbauten sind die neugotische katholische Kirche Notre-Dame-de-l'Annonciation (1869–1872), die 1878 vom Fürsten Schuwaloff gestiftete Russische Kirche und die 1880–1882 erbaute Englische Kirche zu nennen.

Das Hôtel de Ville (Rathaus) wurde 1709–1710 im Stil Louis XV. erbaut und 1751 umgestaltet. Nahebei steht die Tour Saint-Jean, ein mittelalterlicher Turm aus dem frühen 14. Jahrhundert, der ursprünglich zur Kapelle des Spitals Vieux-Mazel gehörte. Im Cour-au-Chantre, einem 1746 errichteten Stadtpalais, ist heute die Präfektur untergebracht. Das Schloss von Vevey wurde im 16. Jahrhundert an der Stelle einer mittelalterlichen Burg erbaut und im 18. Jahrhundert verändert, bevor die Berner Landvögte hier Sitz nahmen. Heute befinden sich im Schloss das Musée historique de Vevey und das Musée de la vigne et du vin.

In der Altstadt sind einige charakteristische Bürger- und Patrizierhäuser aus dem 17. bis 19. Jahrhundert erhalten. Westlich an die Altstadt schliesst die Grande Place an, Schauplatz des Winzerfestes und normalerweise – wenn nicht gerade für Festivitäten oder einen Markt genutzt – von Autos belegt. An diesem Platz stehen die Grenette, ein ehemaliges Kornhaus von 1808, das 1830 erbaute Casino und das im neugotischen Stil errichtete Château de l'Aile (auch Couvreu genannt und heute in Privatbesitz).

Am nordwestlichen Stadteingang steht der verglaste Skelettbau des Nestlé-Verwaltungsgebäudes, das 1958–1960 nach Plänen des Architekten Jean Tschumi errichtet wurde.

Vevey zeichnet sich ferner durch die 1830 angelegte Uferpromenade mit der typischen Bäderarchitektur und mehrere Stadtparks aus, beispielsweise der Parc de l'Arabie an der Veveyse, der Jardin du Rivage und der Jardin Roussi am südöstlichen Stadteingang.

Städtepartnerschaften

Persönlichkeiten

Chaplin-Statue

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten

Darüber hinaus sind die folgenden Personen stark mit Vevey verbunden, jedoch anderenorts geboren:

Quellen

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
  2. Florence Cattin/Andres Kristol, Vevey VD (La Veveyse) in: Dictionnaire toponymique des communes suisses – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG), Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, p. 921.
  3. http://www.vevey.ch/qsPortal/Home.asp?N=2552
  4. Statistique Vaud - Statistische Angaben zu Vevey
  5. Sport Riviera: http://www.sport-riviera.ch/clubs.php?categorie=equipe
  6. Ecole Montessori Vevey
  7. http://fr.wikipedia.org/wiki/Vevey - Französische Wikipedia
  8. http://fr.wikipedia.org/wiki/Vevey - Französische Wikipedia

Weblinks


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