Volker Finke

Volker Finke
Volker Finke

Finke als Trainer des SC Freiburg (2006)

Spielerinformationen
Geburtstag 24. März 1948
Geburtsort Nienburg/WeserDeutschland
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
TSV Havelse
HSC Hannover
TSV Stelingen
TSV Berenbostel
Stationen als Trainer
1974–1986
1986–1990
1990–1991
1991–2007
2009–2010
2011
TSV Stelingen
TSV Havelse
1. SC Norderstedt
SC Freiburg
Urawa Red Diamonds
1. FC Köln (interim)
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

Volker Finke (* 24. März 1948 in Nienburg/Weser) ist ein deutscher Fußballtrainer. Er hat 16 Jahre lang ohne Unterbrechung denselben Verein (SC Freiburg) trainiert und ist damit Rekordhalter im deutschen Profifußball. Seit dem 1. Februar 2011 ist Finke Sportdirektor des 1. FC Köln. Nach dem Rücktritt von Frank Schaefer als Trainer des 1. FC Köln am 27. April 2011 war Finke bis zum Saisonende neben seiner Tätigkeit als Sportdirektor auch Interimstrainer.

Inhaltsverzeichnis

Beruf

Bis 1990 war Finke Studienrat für Sport, Sozialkunde und Mathematik an der Albert-Schweitzer-Schule in Nienburg/Weser.

Spielerkarriere

Finkes erste Station als Spieler war bis 1969 der TSV Havelse. Danach wechselte er zum HSC Hannover, bei dem er bis 1974 aktiv war.

Trainerkarriere

TSV Stelingen

1974 wechselte Finke als Spielertrainer zum TSV Stelingen in der 1. Kreisklasse. Er führte den Verein mit fünf Aufstiegen bis in die Landesliga (1984, damals 5. Liga).

TSV Havelse

1986 kehrte Finke als Trainer zurück zum TSV Havelse (wo er früher selbst aktiv spielte) in die Oberliga Nord. Vier Jahre später führte er das Team zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte, dem Aufstieg in die 2. Bundesliga. Im Oktober 1990 (der TSV Havelse belegte einen Abstiegsplatz) ließ er sich auf eigenen Wunsch beurlauben, da er „nicht mehr in der Lage sei, das TSV-Team zu motivieren“.[1] Hintergrund waren Streitigkeiten mit der Vereinsführung und das Interesse des Lokalrivalen Hannover 96, Finke als Trainer zu verpflichten.[2] Da Havelse Finke zunächst nur beurlaubte und drohte, gegen eine Vertragsunterschrift Finkes bei Hannover gerichtlich vorzugehen, kündigte Finke seinen Vertrag fristlos, weil er sich vom Havelser Vorstand öffentlich beleidigt fühlte.[1] Finke erreichte dadurch zwar die Auflösung seines Vertrages, Präsidium und Verwaltungsrat von Hannover 96 entschieden sich allerdings für das Konzept von Michael Lorkowski vom 1. SC Norderstedt.[3] Finke übernahm daraufhin den Trainerposten Lorkowskis bei Norderstedt.

SC Freiburg

Nach einer Saison beim 1. SC Norderstedt (heute: Eintracht Norderstedt) in der Oberliga Nord wurde Finke vom damaligen Präsidenten des SC Freiburg, Achim Stocker, „entdeckt“. Zum 1. Juli 1991 wechselte er schließlich nach Freiburg in die 2. Bundesliga und schaffte mit dem SC 1993, 1998 und 2003 jeweils den Aufstieg in die 1. Bundesliga sowie 1995 und 2001 die Qualifikation für den UEFA-Pokal.

In der Saison 2005/06 verpasste er mit Freiburg als Vierter nur knapp den Aufstieg in die Bundesliga. Nach einer weniger erfolgreichen Hinrunde gaben Volker Finke und der SC Freiburg am 14. Dezember 2006 bekannt, dass Finke den Verein nach 16 Jahren am Saisonende verlassen werde. Durch eine anschließende Siegesserie (bestes Rückrundenteam) wurde am Ende noch Platz 4 erreicht, der Aufstieg nur knapp verpasst. Dies gab den Fans und Befürwortern Finkes, die sich teilweise in einer Bewegung namens „Wir sind Finke“ organisierten, Auftrieb. Sie versuchte, eine außerordentliche Mitgliederversammlung zu erzwingen, auf der die Trainerfrage diskutiert und der Vorstand zum Einlenken gedrängt werden sollte, um Finke weiter in Freiburg zu halten. Das Anliegen scheiterte jedoch, da statt der nach der Satzung des SC Freiburg erforderlichen 25% der Vereinsmitglieder nur etwa 15% einen Antrag auf eine außerordentliche Mitgliederversammlung stellten.

Nachfolger von Volker Finke wurde Robin Dutt.

Mit den 16 Jahren, die er ununterbrochen denselben Verein trainierte, ist Finke Rekordhalter im deutschen Profifußball. Außerdem ist er der einzige Trainer im deutschen Profifußball, der mit einem Verein dreimal auf- und wieder abgestiegen und trotzdem im Amt geblieben ist.

Urawa Red Diamonds

Als Nachfolger seines entlassenen Landsmanns Gert Engels übernahm Finke das Traineramt der Urawa Red Diamonds aus der J. League zur im März begonnenen Saison 2009. Finke, der einen Zweijahresvertrag erhielt, brachte seine Freiburger Co-Trainer Karsten Neitzel und Ibrahim Tanko mit in den Assistenzstab ein.

In seiner ersten Saison belegte er mit den Red Diamonds den sechsten Rang in der Liga.

Als der Verein am vorletzten Spieltag auf dem neunten Tabellenplatz stand, gab die Vereinsführung Ende November 2010 auf ihrer Webseite bekannt, den zum Jahresende 2010 auslaufenden Vertrag mit Finke nicht zu verlängern.[4]

Karriere als Manager

1. FC Köln

Am 18. Dezember 2010 gab der 1. FC Köln bekannt, dass Finke als Nachfolger des im November entlassenen Michael Meier verpflichtet wurde. Finke übernahm den beim FC neu geschaffenen Posten des Sportdirektors am 1. Februar 2011 und band sich bis Sommer 2013 vertraglich an den Club.[5] Finke hätte den Trainer Frank Schaefer gerne gehalten, und übernahm nach dessen überraschenden Rücktritt am 27. April 2011 zusätzlich den Trainerposten. Die Mannschaft gewann die verbleibenden drei Spiele[6], und Finke konne St°ale Solbakken als neuen Trainer gewinnen.

Fernsehkommentator

Während der Euro 2008 kommentierte er zusammen mit Bernard Thurnheer einige Partien, die vom Schweizer Fernsehen übertragen wurden.

Film

  • 1994 Volker Finke, Fußballtrainer in Freiburg, Nikofilm, Regie: Matthias Keilich

Einzelnachweise

  1. a b Kicker Sportmagazin Nr. 84 vom 15. Oktober 1990, S. 50
  2. Kicker Sportmagazin Nr. 83 vom 11. Oktober 1990, S. 19 ff
  3. Kicker Sportmagazin Nr. 85 vom 18. Oktober 1990, S. 20
  4. Going a separate way from Team Manager Finke. Urawa Red Diamonds (29. November 2010). Abgerufen am 1. Dezember 2010.
  5. Bundesliga-Comeback von Volker Finke. Kicker (18. Dezember 2010). Abgerufen am 20. Dezember 2010.
  6. Schaefer tritt zurück, Finke übernimmt

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