Volkmarsen

Volkmarsen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Volkmarsen
Volkmarsen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Volkmarsen hervorgehoben
51.4122222222229.1152777777778259
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Waldeck-Frankenberg
Höhe: 259 m ü. NN
Fläche: 67,47 km²
Einwohner:

6.808 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 101 Einwohner je km²
Postleitzahl: 34471
Vorwahl: 05693
Kfz-Kennzeichen: KB
Gemeindeschlüssel: 06 6 35 020
Stadtgliederung: 5 Ortsteile bzw. Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Steinweg 29
34471 Volkmarsen
Webpräsenz: www.volkmarsen.de
Bürgermeister: Hartmut Linnekugel (parteilos)
Lage der Stadt Volkmarsen im Landkreis Waldeck-Frankenberg
Hatzfeld (Eder) Battenberg (Eder) Bromskirchen Allendorf (Eder) Burgwald (Gemeinde) Rosenthal (Hessen) Gemünden (Wohra) Haina (Kloster) Frankenberg (Eder) Frankenau Bad Wildungen Lichtenfels (Hessen) Korbach Willingen (Upland) Diemelsee (Gemeinde) Diemelstadt Vöhl Volkmarsen Bad Arolsen Twistetal Waldeck (Stadt) Edertal Nordrhein-Westfalen Landkreis Kassel Schwalm-Eder-Kreis Landkreis Marburg-BiedenkopfKarte
Über dieses Bild

Volkmarsen ist eine Kleinstadt im Landkreis Waldeck-Frankenberg, Hessen (Deutschland). Die Kernstadt hat 4.490 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Volkmarsen liegt in Nordhessen rund 28 km (Luftlinie) westnordwestlich von Kassel am Nordrand des Waldecker Tafellands und an dessen Abflachung zum Diemeltal hin. Der Naturpark Habichtswald befindet sich östlich der Stadt.

Durchflossen bzw. tangiert wird Volkmarsen vom Diemel-Zufluss Twiste im Westen, in die südwestlich der Kernstadt die Watter und nördlich die Wande und die östlich verlaufende Erpe münden. Neun Bäche durchziehen die Gemarkung, ehe ihr Wasser über die Twiste in die Diemel geführt wird. Ein von der Twiste abgeleiteter Kanal als zusätzlicher Schutz vor den Stadtmauern ist noch heute im Westbereich der Altstadt als „Mühlengraben“ zu sehen.

Nachbargemeinden

Volkmarsen grenzt im Norden an die Stadt Warburg (Kreis Höxter in Nordrhein-Westfalen), im Osten an die Gemeinde Breuna und die Stadt Wolfhagen (beide Landkreis Kassel), im Süden und Westen an die Stadt Bad Arolsen, sowie im Nordwesten an die Stadt Diemelstadt (beide im Landkreis Waldeck-Frankenberg).

Stadtgliederung

Zur Stadt gehören neben der namengebenden Kernstadt Volkmarsen die Stadtteile Ehringen, Herbsen, Hörle, Külte und Lütersheim mit dem Naturdenkmal Hollenkammer.

Geschichte

Stadt mit Burgruine um 1800

Volkmarsen wurde im Jahre 1155 erstmals urkundlich in einer Corveyer Zehntliste erwähnt. In einem Schutzbrief von Papst Gregor IX. wurde Volkmarsen 1233 erstmals als Stadt bezeichnet. 1304 verpfändete das Kloster Corvey eine Hälfte der Stadt und der Kugelsburg an den Erzbischof von Köln; die zweite Hälfte erwarb sein Nachfolger im Jahr 1440. Seit 1507 gehörte die Stadt und die Burg zum Herzogtum Westfalen, nachdem das Kloster Corvey auf seine Rechte auf Rückerwerb verzichtet hatte. 1802 okkupierte Hessen-Darmstadt das Herzogtum Westfalen. Dabei kam es fast zum bewaffneten Konflikt, als sich Truppen von Hessen-Darmstadt und von Hessen-Kassel um den Besitz der Stadt stritten. Gleichzeitig erhob der Erbprinz von Nassau-Oranien Ansprüche auf die Stadt. Zunächst konnte sich Hessen-Darmstadt durchsetzen, bis 1806 besagter Erbprinz die Stadt erhielt, die aber schon ein Jahr später zum napoleonischen Königreich Westphalen kam und zum Sitz des sogenannten Cantons Volckmarsen wurde. Nach dem Wiener Kongress 1814 erhielt Preußen die Stadt, trat sie aber 1817 an Kurhessen ab. 1866 wurde der Ort dann wieder preußisch, als Kurhessen von Preußen annektiert wurde. Als der Freistaat Waldeck am 1. April 1929 dem damaligen Land Preußen angegliedert wurde, wurden die vormalig waldeckischen Ortschaften Herbsen, Hörle und weitere der Stadtgemeinde Volkmarsen zugeschlagen. Seit 1945 gehört die Stadt zum Land Hessen.

Rathaus

Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen kam 1972 Volkmarsen aus dem damaligen Landkreis Wolfhagen zum Landkreis Waldeck und gehört seit 1974 zum Kreis Waldeck-Frankenberg.

Religionen

Durch die Zugehörigkeit der Stadt zum Herzogtum Westfalen während und nach der Reformation blieb die katholische Konfession in Volkmarsen vorherrschend und ist dem Bistum Fulda angegliedert.

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis:[2]

Wahl zur Stadtverordnetenversammlung
 %
50
40
30
20
10
0
41,9%
31,7%
14,2%
7,3%
4,9%
n. k.
Unab Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2006
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
+1,8%
+3,3%
-3,0%
+7,3%
-2,2%
-7,2%
Unab Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
Parteien und Wählergemeinschaften %
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 41,9 13 40,1 13 39,0 12
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 31,7 10 28,4 9 34,4 11
FWG Freie Wählergemeinschaft Volkmarsen 14,2 4 17,2 5 15,0 5
Unabhängige Unabhängige 7,3 2 - - - -
FDP Freie Demokratische Partei 4,9 2 7,1 2 6,2 2
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen - - 7,2 2 5,3 1
Gesamt 100,0 31 100,0 31 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 54,7 57,6 64,3

Städtepartnerschaften

Volkmarsen unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Heimatmuseum

Im "Haus Dr. Bock", Kasseler Str. 6, befinden sich das Volkmarser Heimatmuseum und die Ausstellung, die Geschichtswerkstatt und das Dokumentations- und Informationszentrum des Vereins „Rückblende - Gegen das Vergessen e.V.“ über jüdisches Leben in Volkmarsen und Umgebung.[3]

Geopark

Auf dem Volkmarser Stadtgebiet gibt es drei Stationen des Geoparks Grenzwelten: 1) Kugelsburg, 2) Sauerbrunnen, 3) Bergbaustollen des Ralekesberges.[4]

Bauwerke

Katholische Pfarrkirche St. Marien
  • Katholische Kirche, St. Marien (Marienkirche) in der Kernstadt (gebaut um 1260)
  • Wittmarkapelle St. Marien und Martin (Wüstung Wittmar), renoviert 2000-2003
  • Kugelsburg, gebaut um 1200, zerstört im Siebenjährigen Krieg
  • Scheidwarte, Wartturm im Ortsdreieck Volkmarsen−Ehringen−Lütersheim
  • Judenwarte, Wartturm zwischen der Kernstadt und dem Stadtteil Herbsen

Kulturdenkmäler

  • Alter Gerichtsplatz, westlich des Stadtteils Ehringen

Naturdenkmäler

  • Hollenkammer, kleine Sandstein-Felshöhle nahe dem Stadtteil Lütersheim
  • Huckershöhlen, zwischen Volkmarsen und Lütersheim
  • "Volkmarser Sauerbrunnen", Mineralwasserquelle mit staatlicher Anerkennung als Heilquelle.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Volkmarsen liegt an der A 44 (Abschnitt DortmundKassel) und an der Eisenbahnstrecke KorbachKassel. Es verkehren stündlich Regionalexpresse zum Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe und nach Korbach-Süd und Buslinien regelmäßig nach Korbach, Warburg und Breuna. Zudem verkehrt alle 60 Minuten ein Anruf-Sammel-Taxi (AST) von allen Volkmarser Bushaltestellen in fast alle Orte im Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

Literatur

  • Paul Lebrecht Kailuweit: Chronik der Stadt Volkmarsen. Geschichts- und Heimatverein Volkmarsen e. V. Volkmarsen, Band 1, 1993; Bd. 2, 1996
  • Michael Gosmann: Eine unbekannte Stadtansicht Volkmarsens mit der Kugelsburg von 1803, in: SüdWestfalen Archiv. Landesgeschichte im ehemals kurkölnischen Herzogtum Westfalen und der Grafschaft Arnsberg, Arnsberg 2001, S. 167-171.
  • Manfred Schöne: Das Herzogtum Westfalen unter hessen-darmstädtischer Herrschaft 1802 - 1816, Olpe 1966.
  • Wolf Vervoort: 750 Jahre Stadt Volkmarsen – Chronik einer Kleinstadt, Herausgeber: Festausschuß zur 750-Jahrfeier der Stadt Volkmarsen, Druckerei Hans Sauerland, Volkmarsen; Mai 1983.
  • Wolf Vervoort: Führer durch die Altstadt Volkmarsen und ihre Gemarkung, Volkmarsen: Heimat- und Geschichtsverein Volkmarsen, 2004

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
  2. Wahlergebnis auf hsl.de
  3. http://www.rueckblende-volkmarsen.de/
  4. http://www.geopark-waldeck-frankenberg.de/de/6_Geo-Ziele/GeoStationen.php4

Weblinks

 Commons: Volkmarsen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikisource: Volkmarsen – Quellen und Volltexte

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