Von Dönhoff

Dönhoff ist eine 1282 erstmals genannte Adelsfamilie aus der Grafschaft Mark in Westfalen.

Geschichte

Vermutlich um 1470 kam die Familie mit dem Deutschen Orden aus Westfalen nach Livland. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts beginnt der Aufstieg der dem reformierten Glauben angehörenden Familie zu einer bedeutenden polnischen Magnatenfamilie. 1633 folgte die Erhebung der gesamten Familie in den Reichsgrafenstand, ein Zweig wurde 1637 durch Kaiser Ferdinand III. in den Reichsfürstenstand erhoben. Ein weiterer Zweig dieser Familie wurde um 1640 in Ostpreußen ansässig und war von 1666 bis 1945 im Besitz von Schloss Friedrichstein bei Löwenhagen, 20 Kilometer östlich von Königsberg. Der Dönhoffschen Familienstiftung Quittainen bei Preußisch Holland stand der jeweilige Fideikommissherr von Friedrichstein vor. Diesem ostpreußischen Zweig der Familie entstammt die Publizistin Marion Gräfin Dönhoff (1909-2002), eine Tochter von Graf August von Dönhoff (1845-1920).

Personen

Grafen von Dönhoff waren:

• Graf Friedrich von Dönhoff (1639-1696), kurbrandenburgisch-preußischer Generalleutnant
• Graf Otto Magnus von Dönhoff (1665-1717), brandenburgisch-preußischer Generalleutnant und Gesandter
• Gräfin Maria Magdalena von Dönhoff (* 1693), Mätresse Augusts des Starken
• Graf Friedrich von Dönhoff (1708-1769)
• Graf August Christian Ludwig Carl von Dönhoff (1742-1803)
• Graf August Heinrich Hermann Graf von Dönhoff (1797-1874), preußischer Diplomat
• Graf August von Dönhoff (1845-1920)
• Graf Karl August von Dönhoff (1833-1906), preußischer Diplomat, ∞ Maria Beccadelli di Bologna
• Gräfin Marie von Dönhoff (1848-1929), geborene Comtessa Beccadelli di Bologna, in erster Ehe geschiedene Ehefrau des Vorgenannten

Weitere Mitglieder dieses Adelsgeschlechtes sind:

• Sibylle Margarethe Dönhoff (1620−1657), schlesische Adlige; wichtige Person in der Geschichte der deutschen Barockliteratur
• Alexander von Dönhoff (1683-1742), preußischer Generalleutnant
• Sophie Gräfin Dönhoff (1768-1838), morganatische Ehefrau von Friedrich Wilhelm II.
• Freiherr von Krafft, Otto Graf von Dönhoff (1835-1904)
• Freiherr von Krafft, Bogislaw Graf von Dönhoff (1881-1962)
• Christoph Graf Dönhoff (1906-1992), Bruder von Marion Gräfin Dönhoff, Dr. iur., seit 1935 Mitglied der NSDAP, Leiter des Rechtsamts der NSDAP-Auslandsorganisation in Paris und Mitarbeiter der Gestapo
• Marion Gräfin Dönhoff (1909-2002), Journalistin und Herausgeberin
• Hermann Graf Hatzfeldt-Wildenburg-Dönhoff (* 1941), Forstwirt, Autor und Herausgeber.
• Tatjana Gräfin Dönhoff (* 1959), Schriftstellerin, Großnichte von Marion Gräfin Dönhoff und Autorin des Buches zum Film „Die Flucht“
• Friedrich Dönhoff (* 1967), Schriftsteller, Großneffe von Marion Gräfin Dönhoff

Literatur

• Kilian Heck/Christian Thielemann (Hrsg.): Friedrichstein. Das Schloß der Grafen von Dönhoff in Ostpreußen. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2006, ISBN 3-422-06593-8

Weblink

• Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften, Estland, Görlitz 1930