Von der Heydt-Kersten

Von der Heydt-Kersten

Das Bankhaus von der Heydt GmbH & Co. KG ist heute ein Kreditinstitut mit Sitz in München. Das traditionsreiche Vorgängerinstitut hieß zuletzt Bankhaus von der Heydt-Kersten & Söhne und hatte seinen Sitz in Wuppertal-Elberfeld.

Inhaltsverzeichnis

Bankhaus von der Heydt-Kersten & Söhne in Elberfeld

Bankhaus von der Heydt-Kersten & Söhne am Neumarkt in Elberfeld um 1880

Das Bankhaus wurde 1754 von den beiden Brüdern Abraham und Caspar Kersten unter dem Namen Gebrüder Kersten in Elberfeld gegründet. Caspar zog sich nach wenigen Jahren von der Leitung zurück. Abraham baute das Bankhaus aus und nutzte geschickt die Geschäftsmöglichkeiten in dem wirtschaftlich aufblühenden Tal der Wupper. Seine Tochter Wilhelmine heiratete 1794 Daniel Heinrich von der Heydt, der vier Jahre später Teilhaber wurde. Daniel, der auch zahlreiche einflussreiche öffentliche Ämter übernahm, baute das Bankhaus sehr erfolgreich aus. Mit der Übergabe an die nächste Generation wurde 1827 der Name in von der Heydt-Kersten & Söhne geändert. Der Sohn August von der Heydt (1801–1874) wurde später zum Preußischen Staatsminister der Finanzen berufen. Von 1878 bis 1929 war dessen Enkel August Freiherr von der Heydt, der auch als Kunstmäzen berühmt wurde, maßgeblich am weiteren Wachstum des Bankhauses beteiligt. Da er erwartete, dass seine beiden Söhne, August und Eduard, andere berufliche Ziele verfolgen würden, beteiligte er 1911 den Barmer Bankverein an dem Familienunternehmen.

Die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg war sehr wechselvoll. Schließlich wurde die Bank 1932 zusammen mit dem Barmer Bankverein von der Berliner Commerz- und Privatbank, einer Vorläufergesellschaft der späteren Commerzbank, übernommen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bankgebäude im Zentrum von Elberfeld am Neumarkt durch die Luftangriffe auf Wuppertal fast völlig zerstört. Darauf zog das Bankhaus von 1943–45 vorübergehend in das Erdgeschoss der Villa Schmits in der Luisenstr. 136 ein. Das Stammhaus wurde bis 1950 im alten Stil wieder errichtet. Ende der 60er Jahre wurde das klassizistische Gebäude zum heutigen Bedauern vieler Bürger durch einen damals zeitgemäßen Waschbetonbau ersetzt. 1970 wurde die Bank mit der Gebietsfiliale der Commerzbank zusammengelegt, so dass der traditionsreiche Name von der Hausfassade verschwand.

Liste der Teilhaber des Bankhauses von der Heydt-Kersten & Söhne

Zeit der Teilhaberschaft Name, Lebensdaten
1754–1796 Abraham Kersten (1733–1796)
1754–1807 Caspar Kersten (1734–1807)
1798–1832 Daniel Heinrich von der Heydt (1767–1832)
1803–1827 Johann Kaspar Gottfried Wever (1780–1857)
1824–1859 August von der Heydt (1801–1874)
1827–1857 Daniel von der Heydt (1802–1874)
1829–1881 Carl von der Heydt (1806-1881)
1832–1853 Wilhelmine von der Heydt-Kersten (1771-1854)
1854–1867 August von der Heydt (1825–1867)
1854–1861 Carl Friedrich von der Heydt (1829–1861)
1872–1889 Friedrich Roeber (1819–1901)
1878–1929 August von der Heydt (1851–1929)
1881–1899 Carl von der Heydt (1858–1922)
1890–1911 Gustav Hueck (?)
1906–1914 Max Decker (?)
1912–1943 August von der Heydt (1881–1943)
1912–1928 Theodor Hinsberg (?)
1922–1926 Eduard von der Heydt (1882–1964)
1922–1928 Felix Berchmans (?)
1928–1949 Richard Blecher (?)
1939–0000 Fritz Höfermann (1897-1958)
1943–1951 Waldemar Frowein (1889-?)
1949–0000 Carl Otto Tewaag (?)
1951–0000 Max Kretschmann (?) (oder Max Kretzschmann)

Bankhaus von der Heydt GmbH & Co. KG in München

Vor einigen Jahren wurde der Firmenmantel weiterverkauft und unter der heutigen Bezeichnung als Bankhaus in München mit dem Schwerpunkt Vermögensmanagement wieder eröffnet.

Quellen

  • „200 Jahre Von der Heydt-Kersten & Söhne“, Festschrift zum Jubiläum 1954

Weblinks


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