Bayerische D VI

Bayerische D VI
Bayerische D VI
DRG Baureihe 98.75
"Berg" am 5. Oktober 1985 in Bochum-Dahlhausen
Nummerierung: DRG 98 7501–7526
Anzahl: 53
Hersteller: Krauss, Maffei
Baujahr(e): 1880–1894
Ausmusterung: 1964
Bauart: B n2t
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 6.860/6.910 mm
Dienstmasse: 18,5/19,6 t
Reibungsmasse: 18,5/19,6 t
Radsatzfahrmasse: 9,3/9,8 t
Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
Treibraddurchmesser: 1.006 mm
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 266 mm
Kolbenhub: 508 mm
Kesselüberdruck: 12 bar
Anzahl der Heizrohre: 72
Heizrohrlänge: 2500 mm
Rostfläche: 0,75 m²
Strahlungsheizfläche: 3,03 m²
Rohrheizfläche: 22,68 m²
Verdampfungsheizfläche: 25,71 m²
Wasservorrat: 1,8/2,3 m³
Brennstoffvorrat: 0,5/0,8 t Kohle
Lokbremse: Hardy-Saugluftbremse, z.T. Druckluftbremse
Steuerung: Außenliegende Stephenson-Steuerung mit Flachschiebern

Die Lokomotiven der Gattung D VI waren leichte, zweigekuppelte Nassdampf-Tenderlokomotiven der Bayerischen Staatsbahn. Maffei lieferte 1880 bis 1883 die ersten 30 Lokomotiven, 23 weitere lieferte Krauss bis 1894.

Geschichte

Die Lokomotiven der Gattung D VI wurden für flachere Lokalbahnstrecken mit einer höchstzulässigen Radsatzfahrmasse von 12 t beschafft.

Die ersten 44 Lokomotiven hatten noch keine seitlichen Vorratsbehälter. Das Wasser war in einem Rahmenwasserkasten untergebracht, die Kohle im Führerhaus. Die letzten neun Lokomotiven hingegen wurden mit kurzen Vorratsbehälter beidseitig vor dem Führerhaus gefertigt. Damit vergrößerte sich der Wasservorrat von 1,8 auf 2,3 m² und der Kohlenvorrat von 0,5 auf 0,8 t.

In den 1920er Jahren waren einige D VI in der Pfalz als Schiffsbrücken-Lokomotiven bei Speyer und Maximiliansau im Einsatz.

Die Deutsche Reichsbahn übernahm 1925 als Baureihe 98.75 noch 26 Fahrzeuge, davon fünf mit seitlichen Vorratsbehältern. Sie wurden bis Ende der 1920er Jahre ausgemustert und zum Teil als Werklokomotiven weiterverkauft.

Die Lokomotive Nr. 83 „Berg“ (98 7508), 1883 durch Krauss geliefert, war zuletzt in einem Torfwerk in Raubling eingesetzt und ist erst 1964 aus dem Dienst geschieden. Diese Maschine ist als einziges Exemplar ihrer Baureihe erhalten geblieben und befindet sich in der Obhut der DGEG.

Konstruktive Merkmale

Die Lokomotiven D VII wurde mit einem genieteten und zugleich als Wasserkasten ausgestalteten Blechrahmen ausgeführt.

Den Langkessel nietete man aus zwei Schüssen, die Feuerbüchse mit quadratischem Querschnitt ordnete man zwischen den Rahmenwangen an. Zur Kesselspeisung wurden zwei Dampfstrahlpumpen vorgesehen.

Das außenliegende Zweizylinder-Nassdampftriebwerk wurde mit einer Stephenson-Steuerung ausgerüstet; als Treibachse wählte man den zweiten Radsatz.

Erstmals bei bayerischen Lokomotiven wurden bei der D VI Umlaufbleche und Luftsaugbremsen des Typs Hardy, teilweise aber auch Westinghouse-Druckluftbremsen eingesetzt. Einige Exemplare verfügten überdies über Übergangsbrücken; ungewöhnlich war seinerzeit die Anordnung der Sandkästen unterhalb des Laufblechs zwischen den Kuppelachsen.

Literatur

  • Manfred Weisbrod, Hans Müller, Wolfgang Petznick: Deutsches Lok-Archiv: Dampflokomotiven 3 (Baureihen 61 - 98). 4. Auflage, transpress, Berlin 1994, ISBN 3-344-70841-4, S. 309 ff., S. 364

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