Waldau (Titisee-Neustadt)

Waldau (Titisee-Neustadt)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Titisee-Neustadt
Titisee-Neustadt
Deutschlandkarte, Position der Stadt Titisee-Neustadt hervorgehoben
47.9122222222228.2147222222222849Koordinaten: 47° 55′ N, 8° 13′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Breisgau-Hochschwarzwald
Höhe: 849 m ü. NN
Fläche: 89,66 km²
Einwohner: 11.870 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 132 Einwohner je km²
Postleitzahl: 79822
Vorwahl: 07651
Kfz-Kennzeichen: FR
Gemeindeschlüssel: 08 3 15 113
Stadtgliederung: 6 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Pfauenstraße 2–4
79822 Titisee-Neustadt
Webpräsenz:
Bürgermeister: Armin Hinterseh (CDU)
Lage der Stadt Titisee-Neustadt (orange) im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald
Karte

Titisee-Neustadt ist eine Stadt im Südwesten Baden-Württembergs, im Regierungsbezirk Freiburg. Die Stadt ist Kneipp- und Heilklimatischer Kurort und ein bekanntes Wintersportzentrum.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Ortsteil Titisee von Titisee-Neustadt liegt am Nordufer des Titisees, im Osten des Feldbergs im Schwarzwald in 780 bis 1192 Meter Höhe. Der Ortsteil Neustadt befindet sich fünf Kilometer östlich davon. Die Stadt liegt an einem kleinen Fluss, der als Seebach vom Bärental kommend den Titisee speist, als Gutach (gute Ach) aus diesem fließt und östlich des Stadtteils Neustadt als reißender Fluss Wutach (wütende Ach) das Stadtgebiet wieder verlässt und sich durch die weltberühmte Wutachschlucht schließlich in den Rhein ergießt.

Die höchste Erhebung von Titisee-Neustadt ist der Hochfirst an der Gemeindegrenze zu Lenzkirch auf 1.192 m ü. M.

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Blick über Neustadt
Blick über Neustadt

Stadtgliederung

Zur Stadt Titisee-Neustadt mit den ehemals selbstständigen Gemeinden Langenordnach, Neustadt im Schwarzwald, Rudenberg, Schwärzenbach, Titisee und Waldau gehören 113 Städte, Dörfer, Weiler, Zinken, Höfe und Häuser.

Siehe auch → Liste der Orte im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald

Im Stadtteil Neustadt im Schwarzwald lagen die aufgegangenen Ortschaften Gutach, Oberlangenordnach und Unterlangenordnach sowie die abgegangene Ortschaft Hochfirst. Im Stadtteil Rudenberg lag die nach 1952 aufgegangene Ortschaft Im Lochenbachdobel (Sägehäusle).[2]

Geschichte

Geschichte der Stadtteile

Stadtteil Neustadt

Neustadt im Schwarzwald
Neustädter Münster
Hirschenbuckel

Der Stadtteil wurde 1250 durch die Fürsten zu Fürstenberg gegründet. Es folgten diverse Namensänderungen: 1275 wurde die Stadt noch Nova Civitas genannt, 1294 Neuwenstadt, 1335 Neuwen-statt, 1630 Neostadium und im Jahre 1650 New-Statt bevor es später zu Neustadt wurde. Von 1669 bis 1806 besaß Neustadt ein Kapuzinerkloster. 1817 wurden große Teile der Stadt durch einen Großbrand zerstört. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich die Uhrmacherei in der Stadt als großer Wirtschaftszweig. Im Jahre 1897 begann man mit dem Bau des heutigen Neustädter Münsters, das heute Wahrzeichen der Stadt ist. Es gab vier Vorgängerbauten.

Während des Ersten Weltkriegs und kurz danach waren Grundnahrungsmittel sehr knapp. Im Mai 1919 gab es erste Kommunalwahlen mit aktivem und passivem Frauenwahlrecht, was dazu führte, dass sich vier Frauen im Bürgerausschuss fanden. Der 1923 eingesetzte Bürgermeister Karl Pfister († 1993 in Freiburg) schaffte und sicherte Arbeitsplätze. Dies gelang ihm durch Darlehen von insgesamt 700.000 Reichsmark, die er durch Verhandlungen mit Großbanken aus den USA, der Schweiz und den Niederlanden erwirkt hatte. Durch weitere Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen wie z. B. öffentliche Bauvorhaben um die Zeit der Weltwirtschaftskrise war er in der Lage, die Arbeitslosenquote, die im Deutschen Reich 18 % betrug, in seinem Amtsbereich auf 12 % zu halten.

Es folgte die Herrschaft der NSDAP, die nacheinander die Lokalzeitungen Der Hochwächter (1933) und das Echo vom Hochfirst (1935) für ihre Zwecke missbrauchte und später einstellte. Trotz dieser Einflussnahme lag bei den Wahlen der Stimmenanteil der Partei immer niedriger als in Titisee, wo er ungefähr dem Reichsdurchschnitt entsprach. Trotzdem zog 1933 die NSDAP-Ortsgruppe in das Rathaus ein, besetzte dessen Balkon und statuierte durch Amtsenthebung bzw. Verbringung ins Konzentrationslager Ankenbuck bei Klengen an einigen Personen des öffentlichen Lebens ein Exempel. Blasius Müßle, der damals Bürgermeister geworden war, wurde 1935 durch den späteren Kreisleiter Benedikt Kuner ersetzt.

Stadtteil Langenordnach

Langenordnach

1112 erstmals als Vallis Nordera urkundlich erwähnt.
1529 wurden 16 Häuser genannt; der Ort besaß bereits eine eigene Kapelle.

Stadtteil Rudenberg

Rudenberg

1316 erstmals urkundlich erwähnt.
1529 hatte der Ort bereits „mehrere Hüser“, 1810 besaß er 191 Einwohner.

Stadtteil Schwärzenbach

Schwärzenbach

1316 erstmals urkundlich erwähnt.
1850 besaß Schwärzenbach 427 Einwohner.

Titisee (Nordufer)

Stadtteil Titisee

Titisee

1111 erstmalige urkundliche Erwähnung, 1635 traten die Bezeichnungen Dettesee und Titinsee zum ersten Mal in Urkunden auf. Ab 1750 galt allgemein die Bezeichnung Titisee. Der Ort setzt sich aus vier Ortsteilen bzw. Tälern zusammen: Altenweg, Spriegelsbach, Schildwende und Jostal. Aus diesem Grunde trug die Gemeinde Titisee bis 1929 auch den Namen Vierthäler bzw. Viertäler.

Stadtteil Waldau

Waldau

1111 erstmals genannt, die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1178 in einer päpstlichen Urkunde.
Seit 1807 gibt es eine katholische Pfarrei.

Kirche von Titisee

Gemeinsame Geschichte

Titisee-Neustadt entstand im Jahre 1971 durch den Zusammenschluss der bis dahin eigenständigen Kreisstadt Neustadt mit den Gemeinden Titisee und Rudenberg. 1973 und 1974 kamen die Gemeinden Langenordnach, Schwärzenbach und Waldau hinzu.

Religion

Die Gesamtbevölkerung der Stadt verteilt sich wie folgt auf die verschieden Glaubensrichtungen:

Politik

Bürgermeister

Gesamt

  • 1971–1979: Hans Gallinger (SPD)
  • 1979–2003: Martin Lindler (CDU)
  • seit 2003: Armin Hinterseh (CDU)
Neustadt
  • 1820–1836: Fidel Hirt
  • 1837–1842: Johann Höhr
  • 1842–1849: Dominik Ganter
  • 1849: Mathä Schreiber
  • 1849: Andreas Vollmer
  • 1849: Johann Kromer
  • 1850: Anton Vollmer
  • 1850–1852: Josef Sorg
  • 1852–1872: Johann Baptist Fürderer
  • 1873–1875: Karl Heinrich Ganter
  • 1875–1879: Johann Bauser
  • 1879–1883: Karl Klenker
  • 1883–1894: Conrad Winterhalder
  • 1894–1905: Anton Brugger
  • 1905–1914: Adolf Schork
  • 1914–1923: Adolf Winter
  • 1923–1933: Karl Pfister
  • 1933–1935: Blasius Müßle (NSDAP)
  • 1935–1937: Benedikt Kuner (NSDAP)
  • 1937–1945: Albert Hirt (NSDAP)
  • 1945: Emil Scherer
  • 1945–1946: Adalbert Dengler
  • 1947–1950: Josef Sahner
  • 1951–1971: Julius Pfeffer
Langenordnach
  • 1827–1830: Mayer (Vorname nicht erhalten)
  • 1830–1832: Martin Fehrenbach
  • 1832–1838: Mathias Kreuz
  • 1838–1842: Martin Föhrenbach
  • 1842–1848: Johann Kaltenbach
  • 1848–1854: Mathias Kreuz
  • 1854–1859: Martin Föhrenbach
  • 1859–1867: Balthasar Mayer
  • 1867–1877: Josef Föhrenbach
  • 1877–1889: Martin Kaltenbach
  • 1890–1896: Martin Kleiser
  • 1896–1905: Anton Straub
  • 1905–1921: Martin Kleiser
  • 1921–1934: Konrad Faller
  • 1934–1946: Josef Faller
  • 1946: Alfred Rombach
  • 1946–1948: Alfons Fehrenbach
  • 1948–1967: Josef Faller
  • 1967–1974: Ernst Wursthorn
Viertäler/Titisee
  • 1822–1831: Georg Willmann
  • 1831–1837: Jakob Dotter
  • 1837–1843: Johann Schwörer
  • 1843–1844: Andreas Ketterer
  • 1844–1851: Matthä Lickert
  • 1851: Philipp Tritschler
  • 1851–1859: Josef Fürderer
  • 1860–1862: Severin Pfrengle
  • 1862–1870: Josef Haiß
  • 1870–1884: Severin Pfrengle
  • 1884–1891: Alexander Kaltenbach
  • 1891–1925: Heinrich Bach
  • 1925–1945: Leo Hog
  • 1946–1968: Wilhelm Stahl
  • 1968–1971: Hans Schmider

Gemeinderat

Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:

CDU 46,2 % −1,0 14 Sitze −1
SPD 22,6 % −6,9 6 Sitze −3
Bürgerliste 19,6 % +2,8 5 Sitze ±0
Die Grünen 11,6 % +5,0 3 Sitze +1

Wappen

Arbeitsgemeinschaft Neustadt in Europa

Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Silber auf blauem Boden mit silbernem Wellenbalken eine grüne Tanne, auf deren Zweigen ein rotes nach der Schildmitte blickendes Eichhörnchen.“

Städtepartnerschaften

  • Coulommiers (Frankreich) – seit 1971
  • Leighton-Linslade (Großbritannien) – seit 1991
  • Titisee-Neustadt ist Mitglied der größten internationalen Städtefreundschaft Arbeitsgemeinschaft Neustadt in Europa, in der sich 36 Städte und Gemeinden mit Namen Neustadt aus Deutschland, Österreich, Ungarn, Tschechien, Polen und der Slowakei zusammengeschlossen haben.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Straßen

Titisee-Neustadt liegt an der Bundesstraße 31 (BreisachLindau, die die beiden Nord-Süd-Bundesautobahn 5 und 81 verbindet. Von der B 31 zweigt im Ort die B 317 nach Weil am Rhein ab. Die B 500 führt ebenfalls durch Titisee-Neustadt. Außerdem beginnt die Bundesstraße 315 zum deutsch-schweizerischen Grenzübergang zwischen Stühlingen und Schleitheim an der B 317 südlich des Titisees.

ÖPNV

Die Stadt besitzt zwei Bahnhöfe: Der Bahnhof Neustadt im Schwarzwald (Bahnhofsnummer 4331) ist stündlich, der Bahnhof Titisee (Bahnhofsnummer 5876) halbstündlich über die Höllentalbahn mit Freiburg im Breisgau und stündlich mit Donaueschingen verbunden. Im Bahnhof Titisee zweigt die Drei-Seen-Bahn nach Seebrugg ab. Außerdem gehört die Stadt dem Regio-Verkehrsverbund Freiburg an.

Flughäfen

Die nächsten Flughäfen sind:

Gerichte

Titisee-Neustadt verfügt über ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Freiburg im Breisgau und zum OLG-Bezirk Karlsruhe gehört und das am höchsten gelegene Amtsgericht in Deutschland ist.

Bildungseinrichtungen

  • 3 Grundschulen
  • 1 Grund-, Haupt- und Werkrealschule
  • 1 Förderschule
  • 1 Realschule
  • 3 Gymnasien (TG, WG, KG)
  • 1 Kaufmännische Schule
  • 1 Musikschule
  • 1 Volkshochschule
Abschlag Bahn 8 Golfclub Hochschwarzwald

Freizeit- und Sportanlagen

  • SkisprungschanzeHochfirstschanze“, 2001 fand hier das erste Weltcupspringen statt.
  • Golfanlage Hochschwarzwald, betrieben vom Golfclub Hochschwarzwald e. V.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Titisee-Neustadt liegt an der Deutschen Uhrenstraße.

Museen

  • Die Städtischen Heimatstuben

Bauwerke

Naturdenkmäler

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Medizinalrat Dr. Josef Winterhalter (* 1796 in St. Märgen; † 1879 in Neustadt), Gründer des ersten Neustädter Krankenhauses
  • Adalbert Dengler, Bürgermeister in Neustadt von 1945–1946
  • Josef Faller, Bürgermeister in Langenordnach von 1934–1946 und 1948–1967
  • Julius Pfeffer, Bürgermeister in Neustadt von 1951–1971
  • Oswald Haug, Stadtpfarrer in Neustadt von 1946–1972
  • Paul Pietsch, Rennfahrer und Verleger
  • Martin Lindler, Bürgermeister in Neustadt von 1979–2003

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-007174-2. S. 170–174

Weblinks


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