Waldfenster

Waldfenster
Waldfenster
Koordinaten: 50° 16′ N, 9° 57′ O50.2611111111119.9572222222222435Koordinaten: 50° 15′ 40″ N, 9° 57′ 26″ O
Höhe: 435 m
Einwohner: 745 (31.12)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 97705
Vorwahl: 09734

Waldfenster ist Ortsteil von Burkardroth im bayerischen Landkreis Bad Kissingen, Regierungsbezirk Unterfranken mit etwa 800 Einwohnern. Der Ort liegt direkt an der B 286. Mit der Gemeindegebietsreform 1972 verlor Waldfenster seine Unabhängigkeit.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der älteste Nachweis menschlicher Kulturarbeit ist eine Bootsaxt aus der Zeit um 1800 v. Chr., jedoch ist die genaue Gründungszeit unbekannt, doch wahrscheinlich zählt der Ort zu den ältesten Siedlungen im Salzforst. Der Besitz des Ortes änderte sich im Laufe der Zeit so oft wie auch sein Name. Die historischen Nachweise:

Abt Conradus tauschte im Jahre 1167 das Gut Waldemannesroth mit dem Walde und allen Zugehörigen von drei Brüdern ein. Und zwar einen Teil von Warmund von Fuchsstadt, welchem er dagegen 5 Talente und 2 Mausen gab. Die beiden anderen Teile des Gutes ertauschte er von dessen Brüdern, Dietherich von Heustreu und Hartung von Nüteligen, denen er die Güter, welche das Kloster zu Nütelingen besaß abtrat.“ Dass es sich bei diesem Tausch um Waldfenster handeln kann, geht aus späteren Aufzeichnungen des Klosters Aura hervor.

  • 1564 findet sich im Kloster Aura folgende Aufzeichnung:

„Das Dorf Waldfenster gehört mit Zinsen, Gülten, Frohndienst samt dem Wald und allen Gerechtigkeiten zu den Besitzungen des Klosters Aura“. Der halbe Teil dieses Besitums gehörte, laut einer Aufzeichnung vom 15. Juli 1564, denen von Hutten und denen von Steinau, genannt von Steinruck und wurde etliche Jahre vorher an diese durch den Abt übergeben, mit der Verpflichtung, das Kloster im Besitz der anderen Hälfte zu schützen. Kunz von Steinau maßte sich die Herrschaft über das Dorf an und erlaubte dem Kloster, so viel Holz zu schlagen „wie es Notdürftig benötigt, als halben Teil der Zinsen, Gülten und Lehnschaft“. Abt Leonard verkaufte dieses Recht für 120 Gulden unter der Bedingung, dass wenn der Betrag bis Petri cathedra 1565 nicht von Kunz von Steinau oder dessen Erben gezahlt sei, der Abt die Zinsen, Gülten, Lehnschaften und Wald nutzen darf, bis die gesamte Summe gezahlt ist.

Am 1. Januar 1972 wurde Waldfenster in den Markt Burkardroth eingegliedert.[1]

Name

Die Namensbedeutung lässt sich nicht genau festsetzen, jedoch gibt es mehrere mögliche Erklärungen:

  • Der Name kommt vom Wort Venn gleich Sumpf also ursprünglich Waldvenn
  • „Das Dorf mit seiner Gemarkung ist eine kreisrunde Lichtung inmitten endloser Wälder. Es verdient seinen Namen mit Fug und Recht“[2]
  • Der Name könnte auch seinen Ursprung in der Person Waltemann haben, da ein Ritter Waltmann in Frauenroth begraben ist und in späteren Aufzeichnungen findet sich der Name Waldmannslohe. Da Lohe Wald bedeutet, dürfte es also als Waldmanns Wald zu deuten sein, denn Waldfenster ist ringsum von Wald umgeben.

Bürgermeister des Ortes

  • 1736–1762 Hans Fell (Schultheiß)
  • 1762–1782 Michael Schlereth (Schultheiß)
  • 1782–1793 Michael Wehner (Schultheiß)
  • 1793–1801 Lorenz Schlereth (Schultheiß)
  • 1804–1818 Jörg Herold (Schultheiß)
  • 1818–1819 Bastian Wehner (Ortsvorstand)
  • 1819–1827 Kaspar Pfülb (Ortsvorstand)
  • 1827–1831 Johann Schlereth (Vorsteher)
  • 1831–1839 Michael Schlereth (Vorsteher)
  • 1839–1856 Michael Straub (Vorsteher)
  • 1856–1872 L. Albert (Vorsteher)
  • 1872–1875 Johannes Pfülb (Bürgermeister)
  • 1875–1881 Müller (Bürgermeister)
  • 1882–1893 Amrhein (Bürgermeister)
  • 1894–1916 Burkard Schlereth (Bürgermeister)
  • 1916–1917 Kleinhenz (Beigeordneter)
  • 1918–1924 Theodor Kleinhenz (1.Bürgermeister)
  • 1925–1944 Siegfried Schlereth (1. Bürgermeister)
  • 1945–1950 Markus Wehner (1.Bürgermeister)
  • 1950–1956 Siegfried Schlereth (1.Bürgermeister)
  • 1956–1966 Eugen Voll (1.Bürgermeister)
  • 1966–1971 Ehrenfried Schlereth (1.Bürgermeister)

Gebietsreform: Waldfenster wird dem Markt Burkardroth angegliedert

  • 1972–1978 Ludwig Mortiz (1. Bürgermeister)
  • 1978–1990 Rudolf Rost (1.Bürgermeister)
  • 1990–2008 Emil Müller (1. Bürgermeister)
  • 2008– Waldemar Bug (1.Bürgermeister)

Söhne und Töchter Waldfensters

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 426
  2. Version von Bezirksschulrat Nicolai, Bad Kissingen

Weblinks


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