Walkenstetten

Walkenstetten
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Marktes Schierling
Schierling (Oberpfalz)
Deutschlandkarte, Position des Marktes Schierling hervorgehoben
48.83472222222212.139722222222381Koordinaten: 48° 50′ N, 12° 8′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Regensburg
Höhe: 381 m ü. NN
Fläche: 77,62 km²
Einwohner: 7227 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 93 Einwohner je km²
Postleitzahl: 84069
Vorwahl: 09451
Kfz-Kennzeichen: R
Gemeindeschlüssel: 09 3 75 196
Marktgliederung: 16 Gemeindeteile
Adresse der Marktverwaltung: Rathausplatz 1
84069 Schierling
Webpräsenz:
Erster Bürgermeister: Christian Kiendl (CSU/Christl.Wählergemeinschaft)

Schierling ist ein Markt im Oberpfälzer Landkreis Regensburg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Schierling liegt im niederbayerischen Hügelland zwischen Regensburg und Landshut am Rande der Holledau und am südlichen Ende der Oberpfalz. Außerdem liegt Schierling im Tal der Großen Laber und an der alten Römer-Straße Via Augusta.

Geschichte

Schierling wurde im Jahre 953 erstmals unter Kaiser Otto I. urkundlich erwähnt. Obwohl Schierling im Mittelalter als „Markt Schirling“ erwähnt wurde, wurde Schierling erst zur 1000-Jahr-Feier im Jahr 1953 offiziell zum Markt ernannt. Bis zur bayerischen Landkreisreform im Jahr 1972 gehörte Schierling zu Niederbayern, wurde dann aber nach Auflösung des alten Landkreises Mallersdorf dem Landkreis Regensburg zugeordnet und ist heute die südlichste Gemeinde der Oberpfalz. Seit dem Abschluss der Gemeindegebietsreform im Jahre 1978 besteht der Markt aus 11 ehemals selbstständigen Gemeindeteilen.

Seit dem Jahr 1997 besteht eine Gemeindepartnerschaft mit dem französischen Ort Penmarc’h an der bretonischen Atlantikküste. Grund dieser Gemeindepartnerschaft ist die „Schlacht bei Eggmühl“ im Jahr 1809, als Napoleon zusammen mit den bayerischen Truppen einen Sieg gegen Österreich errang. Eggmühl war bis 1978 eine selbstständige Gemeinde und wurde dann in den Markt Schierling eingemeindet. Im französischen Penmarc’h steht seit 1897 ein Leuchtturm mit dem Namen „Phare d’Eckmühl“, der mit einer großzügigen Erbschaft der Tochter von General Davout erbaut wurde, der von Napoleon wegen seiner Erfolge zum „Fürst von Eggmühl“ ernannt wurde.

Schierling ist eine Zentrumsgemeinde mit beachtlichen und über die Gemeindegrenzen hinaus bekannten mittelständischen Betrieben, wie z.B. LABERTALER Heil- und Mineralquellen, WEBASTO AG, Fahnen Kössinger, Kössinger Druck und keramische Dekorbrennerei, Maschinenfabrik Holmer Eggmühl, Malzfabrik Müller Inkofen, Glasrecycling Schirmbeck, Pilsbrauerei Schierling. Seit 1976 findet jährlich das „Bayer. Gstanzlsänger-Treffen“ statt, das als das älteste Bayerns gilt und vom ehemaligen Bezirksheimatpfleger der Oberpfalz, Adolf Eichenseer, zusammen mit dem Markt Schierling ins Leben gerufen wurde. Seit 1990 findet am ersten Augustwochende ein Open-Air, das „Labertalfestival“ statt. Im Gemeindeteil Eggmühl betreibt das Bayerische Rote Kreuz ein Senioren- und Pflegeheim, außerdem befindet sich im Gemeindeteil Zaitzkofen das Internationale Priesterseminar Herz Jesu der Priesterbruderschaft St. Pius X..

Bundesweit bekannt wurde der Ort durch einen "Brief an die Leser" im Satire-Magazin "TITANIC" (22/98) im Jahr 1998. Die Autoren zitierten dabei aus Beiträgen der Lokalzeitungen "Allgemeine Laaber-Zeitung" und "Mittelbayerische Zeitung" in denen die Ergebnisse von verschiedenen Sitzungen des Gemeinderats zusammengefasst waren.

Als erste Gemeinde im Landkreis Regensburg hat sich Schierling der Aktion gegen ausbeuterische Kinderarbeit angeschlossen. Der Förderverein Schierlinger Schulen gilt mit derzeit 329 Mitgliedern als einer der größten in Bayern. In neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts machte die katholische Pfarrgemeinde durch eine außergewöhnlich große und über sechs Jahre andauernde Hilfsaktion für die Flüchtlinge in Kroatien auf sich aufmerksam. Im Jahre 2005 wurde im Rahmen der Gemeindemission vom katholischen Pfarrgemeinderat und dem evangelischen Kirchenvorstand eine „Friedens-Lichter-Kette“ zwischen den beiden Kirchen ermöglicht, an der sich - ebenso wie an der anschließenden Tauferneuerungsfeier - mehr als 1500 Bürgerinnen und Bürger beteiligten. Die evangelische Kirchengemeinde bietet seit einigen Jahren eine viel beachtete Kulturwoche.

Die wegen der ausführlichen Darstellung der sozialgeschichtlichen Entwicklung des ländlichen südostbayrischen Raumes vielbeachtete Chronik des Ortes bis zu den napolionschen Kriegen verfaßte der 2008 verstorbene Ehrenbürger Studiendirektor iR. Johann Straßer. Ihr Titel "Schierling und die Schierlinger" [1]

Gemeindeteile

  • Allersdorf
  • Birnbach
  • Buchhausen
  • Eggmühl
  • Inkofen
  • Lindach
  • Mannsdorf
  • Oberdeggenbach
  • Oberlaichling
  • Pinkofen
  • Schierling
  • Unterdeggenbach
  • Unterlaichling
  • Wahlsdorf
  • Walkenstetten
  • Zaitzkofen

Politik

Wappen

In Blau zwei schräg gekreuzte silberne Reuthaken.

Bürgermeister

  • 1945–1964: Josef Wallner, (WAV, später parteilos)
  • 1964–1984: Ludwig Kattenbeck, CSU
  • 1984–2008: Otto Gascher, CSU
  • 2008–0000: Christian Kiendl, CSU

Verkehr

Schierling liegt an der Bundesstraße 15 und ab 2011 auch an der Bundesstraße 15n. Die über Schierling führende Bahnstrecke Eggmühl–Langquaid dient nur mehr sporadischen Güter- sowie Ausflugspersonenverkehren. Östlich des Gemeindezentrums verläuft zudem die Bahnstrecke München–Regensburg.Der Bahnhof Eggmühl ist ein regional bedeutsamer Haltepunkt, über den Schierling fast im Stundentakt an Regensburg und mit regelmäßigen Verbindungen an München angebunden ist.

Strategische Bedeutung

Außerhalb des Ortes befindet sich ein Munitionshauptdepot der Bundeswehr (MunHptDep Schierling). Es wurde von 1937 bis 1939 als Luftwaffenmunitionsanstalt erbaut und soll zum Jahresende 2009 aufgelöst werden.

Noch heute finden sich in den Wäldern um die "Muna" Erdungseisen, die von der Lagerung von Flugzeugmotoren in den letzten Kriegsmonaten 1945 zeugen. Dieses Depot barg aber zeitgleich auch die reichsweit größte Lagerstätte für Giftgas-Glasampullen (Gasinhalt ca. 6000 t). Eine Bombardierung des Arsenals, die nur durch den Einsatz des US-Marshals T. Sheffield kurzfristig verhindert wurde, hätte dramatische Folgen für die Bevölkerung der Gegend nach sich gezogen. Unter dem militärischen Schutz der Amerikaner wurden nach der Kapitulation die Bestände abtransportiert und vermutlich in der Ostsee versenkt. Die Kirchengemeinden begehen aus Dankbarkeit jährlich am 1.Mai (Tag der Arbeit) einen Gelübdetag.

Weblinks



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