Walter Röhrl

Walter Röhrl
Walter Röhrl (2006)

Walter Röhrl (* 7. März 1947 in Regensburg) ist ein deutscher Rallye- und Rennfahrer. Röhrl ist seit 1978 verheiratet und lebt heutzutage in Sankt Englmar im Bayerischen Wald. Zur Zeit arbeitet Röhrl als Repräsentant und Versuchsfahrer für die Firma Porsche und war dort unter anderem auch für die Entwicklung des Supersportwagens Carrera GT mitverantwortlich.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Vor seiner Karriere als Rallye- und Rennsport-Pilot war er Sekretär und Chauffeur eines Oberfinanzdirektors, der als Rechtsvertreter im Dienste der sieben Bischöfe Bayerns stand. Die Medien nannten ihn deswegen später gerne – allerdings fälschlicherweise – den „Privatchauffeur des Bischofs von Regensburg“.

Walter Röhrl, staatlich geprüfter Skilehrer[1], gehört zu den herausragenden Rallyefahrern der Motorsportgeschichte. Er war nicht nur zweifacher Rallyeweltmeister, sondern auch einer der erfolgreichsten deutschen Rennfahrer für Porsche bei diversen 24h-Rennen. In Italien wurde er schon vor längerer Zeit zum „Rallye-Fahrer des Jahrhunderts“ gewählt, Niki Lauda nannte ihn „ein Genie auf Rädern“. Eine Jury aus 100 Motorsport-Experten aus der ganzen Welt wählte ihn zum „besten Rallye-Fahrer aller Zeiten“. In Frankreich erkoren ihn seine Kollegen im November 2000 zum „Rallye-Fahrer des Millenniums“.

Aber er ist nicht nur Rallyefahrer (1974 Europameister mit Jochen Berger auf Opel Ascona A, zweifacher Rallye-Weltmeister, vierfacher Monte-Carlo-Sieger – 1980, 1982, 1983 und 1984 –, insgesamt 14 Rallye-Siege bei WM-Läufen, alle mit Co-Pilot Christian Geistdörfer), er war auch erfolgreich in Rundstreckenrennen. Zudem konnte er seine vier Siege bei der Rallye Monte Carlo auf vier unterschiedlichen Fabrikaten (Fiat ’80, Opel ’82, Lancia ’83 und Audi ’84) einfahren. 1982 siegte Röhrl, als er sich im technisch unterlegenen Opel Ascona 400 gegen die allradgetriebenen Audi quattro durchsetzte.

Walter Röhrl stellte beim Pikes Peak International Hill Climb einen neuen Rekord für die 19,99 Kilometer lange Bergaufpiste des Pikes Peak auf. 1987 benötigte er in einem rund 600 PS starken Audi S1 Sport quattro 10 Minuten und 47,85 Sekunden. Er war damit der erste Fahrer, der die Strecke in unter 11 Minuten bewältigte.

Von 1988 bis 1992 war Röhrl für Audi als Testfahrer tätig und trat sporadisch bei Rundstreckenrennen der Serien TransAm (zwei Siege), IMSA-GTO (Sieg im einzigen Rennen, an dem er teilnahm) und DTM (ein Laufsieg) an.

Mitte 2001 fuhr Röhrl mit Co-Pilot Geistdörfer im Porsche 996 GT3, dem Vorauswagen der vom 5. bis zum 8. Juli 2001 ausgetragenen ADAC Rallye Deutschland.[2][3][4]

Erfolge

Walter Röhrl
DTM
Nation DeutschlandDeutschland
Erstes Rennen Norisring 1990
Letztes Rennen Hockenheim 1991
Teams (Hersteller)
1990–1991 Audi
Statistik
Rennen Siege Poles SR
10 1 1
Podien 5
Gesamtsiege
Punkte 94
(Stand: Januar 2010)

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1981 DeutschlandDeutschland Porsche Systems Engineering Porsche 944LM DeutschlandDeutschland Jürgen Barth Rang 7
1993 DeutschlandDeutschland Le Mans Porsche Team Porsche 911S LM GT DeutschlandDeutschland Hans-Joachim Stuck Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Hurley Haywood Ausfall Motorschaden

Auszeichnungen

  • Im Jahr 1980 wurde Walter Röhrl, zusammen mit Christian Geistdörfer zum ADAC-Motorsportler des Jahres gewählt. Der Preis wurde in diesem Jahr erstmalig verliehen.[5]
  • In Frankreich wurde Walter Röhrl im November 2000 von seinen Kollegen als „Rallye-Fahrer des Millenniums“ gewählt.[6]
  • In Italien wählte eine Jury aus 100 Motorsport-Experten aus der ganzen Welt Walter Röhrl zum „besten Rallye-Fahrer aller Zeiten“.[7]

Trivia

  • Sein erstes Auto, das er sich im Alter von 21 Jahren selbst kaufte, war ein Porsche 356.
  • In der Mitgliederzeitschrift des Verkehrsclubs ADAC, der ADAC Motorwelt, erschien regelmäßig seine Kolumne mit Fahrsicherheitstipps.
  • Bei der Prüfung Arganil der Rallye Portugal 1980 gewann Röhrl in einem Nebelrennen mit Sichtweiten unter 5 m, indem er größtenteils mit geschlossenen Augen auf Ansage Geistdörfers die Strecke aus dem Gedächtnis fuhr. Er konnte die Konkurrenz mit der Technik mit über vier Minuten Vorsprung auf Platz 2 verweisen.

Weblinks

 Commons: Walter Röhrl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. "Geburtstage", Sport-Bild vom 3. März 1993, S.40
  2. MOTORSPORT 2000:Rallye EM: Comeback des Jahres Auf: www.motorsport2000.de. 7. Mai 2008, 00:00 Uhr
  3. Rallye Deutschland:Walter Röhrl: Vier Fragen an die Rallye-Legende Auf: www.rallye-deutschland.de. 7. Mai 2008, 00:00 Uhr
  4. Foto des Fahrzeugs
  5. Pressemitteilung vom 28. Oktober 2009 Auf: presse.adac.de. 7. November 2009, 00:00 Uhr
  6. Ausführlicher Artikel im: „Rally Yearbook 2000–2001“ von Chronosport Editeur Philippe Joubin
  7. Wertungstabelle in der Zeitschrift „Rally-Sprint“ (anno 3 numero 1/2)

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