Wardt

Wardt
Wardt
Stadt Xanten
Wappen von Wardt
Koordinaten: 51° 41′ N, 6° 26′ O51.6833333333336.4333333333333Koordinaten: 51° 41′ 0″ N, 6° 26′ 0″ O
Fläche: 36,67 km²
Einwohner: 1.500 (31. Dez. 2002)
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 46509
Vorwahl: 02801

Wardt ist ein Stadtteil Xantens und bildet mit weiterem Umland den Stadtbezirk Wardt. Die Ortschaft liegt auf einer Halbinsel zwischen dem Rhein im Nordosten und der „Xantener Nord-“ und „Südsee“ im Südwesten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Willibrorduskirche in Wardt

Erste Besiedlungen durch Franken lassen sich bereits im 5. Jahrhundert durch einen nahe der Ortschaft unter einem Hagelkreuz genannten Kreuz entdeckten Friedhof nachweisen,[1] welcher dem nicht mehr bestehenden Hof Nederwick zugerechnet wird. Heute steht das Hagelkreuz, welches 1618 zum Schutz der bäuerlichen Bevölkerung vor Hagel und Wassernot über dem Friedhof errichtet wurde, auf einer Halbinsel in der durch Auskiesungen entstandenen „Xantener Südsee“. Von den ursprünglich am Hagelkreuz gepflanzten drei Linden existieren seit einem Sturm am 14. März 2000 nur noch zwei.

Die erste Besiedlung des heutigen Ortsgebiets kann durch den Bau einer Kapelle aus dem 10. Jahrhundert belegt werden. Aus diesem quadratischen Fachwerkbau mit einer Seitenlänge von 4 m entstand später die heutige katholische, gotische Willibrorduskirche. So wurde der ursprünglichen Kapelle um das Jahr 1200 ein 70 großer Saal aus Tuffstein sowie eine bronzene Glocke hinzugefügt und im 15. Jahrhundert der 35 m hohe Kirchturm errichtet sowie 1484 durch die „Große Glocke“ ergänzt. 1413 ernannte Graf Adolf II. von Kleve Wardt zu einer eigenen Pfarrgemeinde.

Während des Achtzigjährigen Krieges kam es am 8. November 1608 bei Wardt zu einer Schlacht zwischen niederländischen und spanischen Truppen, deren Opfer in einem Massengrab unter dem Kirchhof beigesetzt wurden.

In der zu Wardt gehörenden Bauernschaft Mörmter wurde 1922 das Kloster Mörmter errichtet; dort befindet sich auch die evangelische Kirche der Ortschaft. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Wardt in der Nacht vom 15. auf den 16. Februar 1941 Ziel eines alliierten Bombenangriffs, bei dem 13 Einwohner ums Leben kamen. Diese wurden auf dem Kirchhof beigesetzt und durch ein bronzenes Denkmal bestehend aus einem Kreuz und einem Kranz des Bildhauers Ewald Mataré geehrt.

In den 1960er-Jahren wurde die Kirche von Grund auf restauriert. Am 1. Juli 1969 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Wardt nach Xanten eingemeindet.[2] 1982 wurde mit dem „Nibelungenbad“ das Freizeitzentrum Xanten eröffnet und im Folgenden unter anderem durch den Hafen Wardt und eine Wasserskianlage erweitert. Jedoch wurde das Nibelungenbad im Oktober 2008 geschlossen. Übrig blieben hier nur die Saunalandschaft FinnWELL, welches ganzjährig geöffnet hat, sowie das Strandbad für die Sommersaison.[3]. Eine Planung, das Nibelungenbad in eine römische Therme umzuwandeln, wurde wegen eines mangelnden privaten Investors gestrichen. [4]

Wappen

Blasonierung: In Grün ein schrägrechts liegender goldener (gelber) Lachs bewehrt mit roten Flossen und roter Zunge. Das Wappen wurde am 24. April 1961 vom Regierungspräsidenten in Düsseldorf genehmigt.

Bedeutung: Der Lachs steht für die frühere Lachsfischerei in der Gegend. Das Grün symbolisiert den landwirtschaftlichen Charakter und die roten Flossen stehen für die Zugehörigkeit zum Herzogtum Kleve.[5]

Sehenswürdigkeiten

  • Die Kirche St. Willibrordus
  • Das Nibelungenbad als Teil des Freizeitzentrums Xanten an der „Xantener Südsee“ (seit Oktober 2008 geschlossen, nur noch Sauna und Strandbad (Sommersaison) geöffnet)
  • Der Sport- und Freizeithafen an der „Xantener Nordsee“
  • Der jährlich stattfindende Nibelungen-Triathlon

Belege

  1. Fundverbleib unbekannt. - Philipp Houben, Franz Fiedler: Denkmaeler von Castra Vetera und Colonia Traiana in Ph. Houbens Antiquarium zu Xanten. Xanten 1839, S. 67, Taf. XLVIII. - Bonner Jahrbücher 36, 1864, 85f. - Frank Siegmund: Merowingerzeit am Niederrhein. Rheinische Ausgrabungen 34. Rheinland-Verlag, Köln 1998, 435f. ISBN 3-7927-1247-4
  2. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  3. http://www.f-z-x.de
  4. http://www.rp-online.de/public/article/xanten/553572/Ein-Jungfernstieg-fuer-Xanten.html
  5. [1] Wappenbeschreibung "Heraldry of the World"

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