Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien

Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien

Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, vulgo Kulturstaatsminister, trägt die Verantwortung für die Kultur- und Medienpolitik der Bundesrepublik Deutschland, begleitet und kontrolliert vom Ausschuss für Kultur und Medien im Deutschen Bundestag.

Zu den Aufgaben gehören neben der Förderung von kulturellen Einrichtungen und Projekten von überregionaler, nationaler Bedeutung, die Weiterentwicklung und Modernisierung der rechtlichen Rahmenbedingungen künstlerischen Schaffens sowie die Sicherung einer freien und pluralistischen Medienlandschaft. Dazu zählen auch die Förderung von Kultur in der Hauptstadt Berlin, von Gedenkstättenprojekten und die Filmförderung. Ebenso soll der öffentliche Diskurs über Kunst und Kultur gefördert und belebt werden.

Das Amt wurde vom damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder 1998 neu geschaffen und somit Aktivitäten, die vorher bei verschiedenen Ministerien angesiedelt waren, gebündelt. Der Beauftragte ist Staatsminister beim Bundeskanzler und zugleich Leiter einer obersten Bundesbehörde. Mit ihm arbeiten rund 190 Mitarbeiter in Bonn und Berlin für die Belange der Kultur und der Medien. Im eigentliche Sinne ist der Kulturstaatsminister kein Minister. So hat er beispielsweise kein Stimmrecht im Bundeskabinett und ist nicht in der Amtsnachfolge des Bundeskanzlers vorgesehen.

Zum nachgeordneten Bereich des BKM gehören als Behörden sowie als von ihm getragene Einrichtungen z. B.: das Bundesarchiv, das Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, die Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU), die Deutsche Nationalbibliothek und die Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Auch die Vergabe von zahlreichen Preisen und Stipendien fallen in den Verantwortungsbereich der Behörde, z. B. der Deutsche Filmpreis, der Deutsche Drehbuchpreis, der Innovationspreis und das Auslandsstipendium in der Villa Massimo in Rom.

Inhaltsverzeichnis

Amtsinhaber

Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
Nr. Name (Lebensdaten) Amtsantritt Ende der Amtszeit Partei
1 Dr. Michael Naumann (* 1941) 1998 2001 SPD
2 Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin (* 1954) 2001 2002 SPD
3 Dr. Christina Weiss (* 1953) 2002 2005 parteilos
4 Bernd Neumann (* 1942) 2005 CDU

Filmförderung

Im Rahmen der Filmförderung wird die Herstellung und Verbreitung künstlerisch anspruchsvoller und künstlerische wertvoller Kinofilme unterstützt.

Die Förderung erfolgt dabei zum einen durch die Vergabe folgender Preise: Deutscher Filmpreis, Deutscher Kurzfilmpreis, Deutscher Drehbuchpreis, Verleiherpreis, Kinoprogrammpreis sowie der Innovationspreis. Zum anderen erfolgt die Förderung über finanzielle Maßnahmen, die unmittelbar projektbezogen das kulturelle Niveau des deutschen Films und Kinos anregen und stützen sollen.

Die Förderungen umfassen:

  • die Produktionsförderung für programmfüllende Spiel- und Dokumentarfilme,
  • die Produktionsförderung für Kurzfilme,
  • die Produktionsförderung für Kinder- und Jugendfilme,
  • die Drehbuchförderung für programmfüllende Spielfilme,
  • die Drehbuchförderung für programmfüllende Kinder- und Jugendfilme,
  • die Projektentwicklung für programmfüllende Kinder- und Jugendfilme,
  • die Kopienförderung,
  • die Verleihförderung.

Darüber hinaus wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2007 der Deutsche Filmförderfonds geschaffen, aus dem, zunächst für die Dauer von drei Jahren, jährlich 60 Millionen Euro für die Produktion von Kinofilmen in Deutschland zur Verfügung stehen.

Denkmalpflegeförderung

Seit 1950 fördert der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien aus seinem Förderprogramm "National wertvolle Kulturdenkmäler" die Erhaltung von Baudenkmälern, archäologischen Stätten und historischen Parks und Gärten, wenn sie herausragende kulturelle, politische, geschichtliche, architektonische, städtebauliche oder wissenschaftliche Leistungen des Gesamtstaates deutlich machen oder für die kulturelle oder historische Entwicklung der deutschen Kulturlandschaften entscheidend sind. Von 1950 bis 2007 wurden aus diesem Programm über 500 Kulturdenkmäler der genannten Art mit insgesamt rund 280 Millionen EUR gefördert.

Siehe auch

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien — Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, vulgo Bundesbeauftragter für Kultur und Medien bzw. Kulturstaatsminister, trägt die Verantwortung für die Kultur und Medienpolitik der Bundesrepublik Deutschland, begleitet und… …   Deutsch Wikipedia

  • Ausschuss für Kultur und Medien — Der Ausschuss für Kultur und Medien ist seit seiner Einrichtung 1998[1] ein ständiger Bundestagsausschuss. Gegenwärtige Vorsitzende ist die CDU Abgeordnete Monika Grütters. Ihre Stellvertreterin ist die SPD Abgeordnete Angelika Krüger Leißner.… …   Deutsch Wikipedia

  • Beauftragter der Bundesregierung für die Nachrichtendienste — Bundeskanzleramt Staatliche Ebene Bund Stellung der Behörde Oberste Bundesbehörde Gegründet 1949 Hauptsitz in Berlin …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Träger des Ordens Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste — Dies ist die Liste der Träger des Ordens Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste nach Aufnahmedatum. „Der Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste, den König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, beraten durch Alexander von Humboldt,… …   Deutsch Wikipedia

  • Beauftragte — der Beauftragte, n (Mittelstufe) jmd., der einen Auftrag hat Beispiel: Der Vertrag wurde von einem Beauftragten unterzeichnet. Kollokation: der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien …   Extremes Deutsch

  • Beauftragter für die Nachrichtendienste des Bundes — Bundeskanzleramt Staatliche Ebene Bund Stellung der Behörde Oberste Bundesbehörde Gegründet 1949 Hauptsitz in Berlin …   Deutsch Wikipedia

  • STERNE DER SATIRE - Walk of Fame des Kabaretts — Stern der Satire in Mainz „Stern der Satire – Walk of Fame des Kabaretts – Seit 2004“ Die „Sterne der Satire – Walk of Fame des Kabaretts“ ist ein Stück Fußgängerzone …   Deutsch Wikipedia

  • Sterne der Satire - Walk of Fame des Kabaretts — Stern der Satire in Mainz „Stern der Satire – Walk of Fame des Kabaretts – Seit 2004“ Die „Sterne der Satire – Walk of Fame des Kabaretts“ ist ein Stück Fußgängerzone …   Deutsch Wikipedia

  • Sterne der Satire – Walk of Fame des Kabaretts — Stern der Satire in Mainz „Stern der Satire – Walk of Fame des Kabaretts – Seit 2004“ Die „Sterne der Satire – Walk of Fame des Kabaretts“ ist ein Stück Fußgängerzone …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Sehenswürdigkeiten von Türkheim — Dieser Artikel beschreibt die (weltlichen) Sehenswürdigkeiten von Türkheim und ergänzt so den Hauptartikel Türkheim. Die Maximilian Philipp Straße Die Hauptstraße im Ortskern wurde nach dem Herzog benannt. In ihr finden sich die meisten kleineren …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”