Weiler am Berge

Weiler am Berge
Weiler am Berge
Koordinaten: 50° 35′ N, 6° 42′ O50.5784132222226.6993856388889Koordinaten: 50° 34′ 42″ N, 6° 41′ 58″ O
Fläche: 2,95 km²
Einwohner: 324
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Eingemeindet nach: Veytal
Postleitzahl: 53894
Vorwahl: 02256

Weiler am Berge ist ein östlicher Stadtteil von Mechernich im nordrhein-westfälischen Kreis Euskirchen. Bei der Ortschaft entspringen der Krebsbach, der Kühlbach und der Schwarzwassergraben. Weiler am Berge verfügt über ein Dorfhaus und ein Ehrenmal für die Opfer der Kriege. Zweimal jährlich finden Schleppjagden zu Pferde statt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bei der Ortschaft wurden römische Reste gefunden. Im Ort bestanden Gutshöfe bereits im Mittelalter.

Nach dem Einmarsch der Franzosen 1794 wurde das linksrheinische Gebiet französisch. 1798 wurde das Rheinland von den Franzosen in vier Departements (Rur/Roer, Rhein-Mosel, Saar und Donnersberg) aufgeteilt. Departements waren in Arrondissements/etwa Regierungsbezirke unterteilt, diese wiederum in Cantone/etwa Kreise und diese wieder in Mairien/Bürgermeistereien. Als unterste Verwaltungseinheit entstand in diesem Gebiet die Mairie Wachendorf. Die "Commune de Weiler" war diejenige der "Mairie de Wachendorf" mit der geringsten Einwohnerzahl. Die ehemalige "Commune de Risdorf" in derselben Mairie zählte am Stichtag jedoch nur zwei Einwohner mehr.

Die Bevölkerungsliste der Mairie, die der Freiherr von Ritz auf Schloss Wachendorf in französisch und wahrscheinlich nach den Angaben des "Ortsvorstehers" schrieb, enthält mehrere Irrtümer. Diese ließen sich, abgesehen von wenigen Ausnahmen, anhand der Personen-Standregister ausräumen. Ein Familienname (Nr. 35) war nicht zweifelsfrei zu identifizieren. (Das Original der Bevölkerungsliste der "Commune de Weiler" befindet sich im Nordrhein - Westfälischen Hauptstaatsarchiv Düsseldorf im Bestand Roer-Department, Nr. 1735 II, H. 8, S. 144.)

Die "Commune de Weiler" erhielt erst im Laufe des 19. Jahrhunderts als Gemeinde Weiler zur Unterscheidung von der gleichnamigen Gemeinde im ehemaligen Kreise Euskirchen das Attribut "am Berge", das bis heute den Ortsnamen ergänzt.

Die Zuordnung der "Commune de Weiler" zur "Mairie de Wachendorf" war eine Folge der wohl etwas hastig und ohne Berücksichtigung der traditionellen Bindungen vorgenommenen Bildung der Kantone. Weiler gehörte nämlich, wie noch heute, pfarrlich dem Sprengel der Kirche in Holzheim an. Daraus folgte im 19. Jahrhundert für die schulpflichtigen Kinder aus Weiler a.B. der Besuch der Volksschule in Holzheim. Erst in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts entstand eine Schule am Ort selbst.

Ebenso war Weiler am Berge bei der Wasserversorgung auf eine Wasserlieferung aus dem ehemaligen Kreise Schleiden angewiesen, die u.a. aus dem Kanton Gemünd hervorging.

Obwohl nun die Verflochtenheit Weilers mit dem Nachbarkreis Schleiden intensiver war als die mit dem eigenen Kreis, kam es im Laufe von mehr als anderthalb Jahrhunderten nicht zu einer Korrektur der willkürlich erscheinenden Kantonsbegrenzung aus dem Jahre 1798. Erst die II. kommunale Neugliederung, die die aus den Kantonsgrenzen hervorgegangenen Kreis- und Regierungsbezirks-Grenzen beseitigte und die Stadt Mechernich entstehen ließ, brachte die durch Jahrhunderte verbundenen ehemaligen Gemeinden Weiler am Berge und Holzheim unter ein gemeinsames kommunales Dach.

Am 5. April 1801 zählte Weiler am Berge 82 Einwohner. Am 1. Januar 1988 waren es 254. Im Verlauf der mehr als 186 Jahre seit der ersten "Einwohnerzählung" im heutigen Stadtgebiet stieg deren Zahl um 172 oder um 209,76 v.H.; das bedeutet eine durchschnittliche jährliche Zunahme von einem Einwohner. Nach einem Stand von 210 Einwohnern im Jahre 1900 setzte bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges ein Einwohnerrückgang ein.

Am 1. Juli 1969 wurde Weiler am Berge nach Veytal eingemeindet.[1]

Verkehr

Durch Weiler am Berge verläuft die L 499. Die nächste Anschlussstelle der Bundesautobahn ist Bad Münstereifel / Mechernich auf der A 1. Die K 45 verbindet Weiler am Berge mit Iversheim über Eschweiler, beides Stadtteile von Bad Münstereifel.

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.

Weblinks


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