Bechstedt-Wagd

Bechstedt-Wagd
Bechstedt-Wagd
Gemeinde Kirchheim
Koordinaten: 50° 54′ N, 11° 4′ O50.90527777777811.065555555556352Koordinaten: 50° 54′ 19″ N, 11° 3′ 56″ O
Höhe: 352 m
Einwohner: 292 (1. Juni 2010)
Eingemeindung: 14. März 1974
Postleitzahl: 99334
Vorwahl: 0361

Bechstedt-Wagd ist ein Ortsteil der Gemeinde Kirchheim im Ilm-Kreis (Thüringen) mit etwa 260 Einwohnern.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Blick auf Bechstedt-Wagd von Süden

Bechstedt-Wagd liegt am Rand des Thüringer Beckens etwa zehn Kilometer südlich von Erfurt. Dazwischen liegen noch das Wiesenbachtal und der Steigerwald. Westlich von Bechstedt-Wagd liegen weite, ebene Ackerflächen, während sich östlich des Dorfes das „Bechstedter Holz“, ein Teil des großen Laubmischwald-Gebietes im Städtedreieck ErfurtWeimarKranichfeld befindet. Die Dorfflur wird nach Südwesten zur Wipfra hin entwässert. Bechstedt-Wagd liegt in etwa 360 Metern Höhe und hat seinen Zusatz („Wagd“) zur besseren Unterscheidung vom nur etwa 15 Kilometer entfernt liegenden Bechstedtstraß erhalten. Als Wagd wurde früher der Höhenzug östlich der Gera zwischen Erfurt und Arnstadt bezeichnet. Bechstedt-Wagd ist der nördlichste Ort im Ilm-Kreis.

Geschichte

Evangelische Trinitatiskirche

Bechstedt-Wagd wurde gegen Ende des 12. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. Es gehörte zu dieser Zeit den Grafen von Henneberg, die es 1355 für 169 Mark Silber an die Stadt Erfurt verkauften. In den folgenden 500 Jahren war es dann eines der Erfurter „Küchendörfer“. 1802 fiel es gemeinsam mit der Stadt Erfurt vom Erzbistum Mainz an Preußen. Als wenig später der Landkreis Erfurt gebildet wurde, schloss man ihm Bechstedt-Wagd an. Am 14. März 1974 wurde er die Gemeinde Egstedt eingegliedert. 1994 wurde im Rahmen der Thüringer Gebietsreform der Landkreis Erfurt aufgelöst. Große Teile des Altkreises wurden nach Erfurt eingemeindet, auch Egstedt (am 1. Juli 1994), nicht so jedoch der Ortsteil Bechstedt-Wagd. Er wurde am 30. Juni 1994 in die Gemeinde Kirchheim eingegliedert.[1]

Zu DDR-Zeiten bestand östlich des Ortes ein Truppenübungsplatz der NVA. Noch heute (2010) gibt es in dem beliebten Wandergebiet „Bechstedter Holz“ (zwischen Riechheimer Berg und Forsthaus Willrode) zahlreiche Warnschilder: „Halt! Ehemaliges Militärgebiet. Gefahr durch Blindgänger! Betreten verboten!“ Im Osten des Bechstedter Holzes entsorgen Unternehmen seit Ende der DDR in abgesperrtem Gelände riesige unterirdische Munitionsvorräte.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bechstedt-Wagd ist ein landwirtschaftlich geprägter Ort. Heute arbeiten die meisten Einwohner jedoch im nahe gelegenen Erfurt.

Bechstedt-Wagd liegt an der viel befahrenen Landesstraße von Erfurt nach Stadtilm, für die es hier eine Ortsumgehung gibt. Eine weitere Straße führt nach Rockhausen im Westen des Dorfes. Außerdem verläuft die A 4 nur wenige hundert Meter nördlich des Ortes.

Einzelnachweise

  1. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt

Weblinks


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