Weltraumnebel

Weltraumnebel

Als Nebel (althochdeutsch nebul über lateinisch nebula von griechisch nephele, »Wolke«) oder Nebelflecke wurden in der Astronomie ursprünglich unter dem Begriff alle leuchtenden flächenhaften Objekte an der Himmelskugel bezeichnet. Dazu gehörten auch Sternnebel, also Galaxien (Spiralnebel) und Sternhaufen, da sie bei geringer Auflösung im Teleskop oder mit bloßem Auge als Nebelflecke erscheinen. Einige der Eigennamen solcher Objekte haben sich gehalten, so z. B. der Andromedanebel M 31 oder der Dreiecksnebel M 33.

Heute wird die Bezeichnung kosmischer Nebel jedoch fast ausschließlich für interstellare Wolken aus Staub und Gas verwendet, die je nach Art ihres Leuchtens in verschiedene Kategorien eingeteilt werden:

  • Emissionsnebel, die angeregt durch das Licht heißer Sterne selbst Licht aussenden, z. B. der Orionnebel M 42.
  • Reflexionsnebel, die das eingestrahlte Licht naher Sterne reflektieren, wie z. B. in den Plejaden M 45.
  • „Planetarische“ Nebel, bei denen die abgestoßenen Gashüllen eines heißen Sterns von diesem zum Leuchten angeregt werden, z. B. der Ringnebel M 57 in der Leier.
  • Supernovaüberreste, die mit hoher Geschwindigkeit auf die interstellare Materie treffenden und dadurch zum Leuchten gebrachten Gashüllen, die in der Supernova eines Sterns fortgeschleudert wurden, z. B. der Krebsnebel M 1.
  • Gelegentlich Dunkelwolken (Dunkelnebel), die das Licht dahinterliegender Objekte absorbieren, also nicht leuchten, z. B. der Pferdekopfnebel B 33.
  • Außergalaktische Nebel: Dies sind ausnahmslos Galaxien. Am populärsten ist hier wohl der Andromedanebel M31, welcher etwa so groß wie unsere Galaxie ist und sich 2,3 Millionen Lichtjahre entfernt von uns befindet.

Das erste systematische Verzeichnis von Nebelerscheinungen ist der von Charles Messier erstellte Messier-Katalog (1774). Ein weiteres wichtiges Verzeichnis ist der New General Catalogue (NGC) von Johan Ludvig Emil Dreyer (1888). Beide enthalten neben Nebelerscheinungen auch Galaxien und Sternhaufen und werden heute noch eingesetzt.

Ebenfalls als Nebel bezeichnet wird in der Astronomie der Sonnennebel, die Gaswolke, aus der sich das Sonnensystem gebildet haben soll.

Bei der Nebelflucht handelt es sich um die Fluchtbewegung extragalaktischer Sternensysteme.

Literatur

  • James B. Kaler: Kosmische Wolken. Materie-Kreisläufe in der Milchstraße. Spektrum Akademischer Verlag, 1998.

Siehe auch

Weblinks


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